Darts-Legende Phil Taylor vor seiner letzten WM im exklusiven Sport1-Interview

„Ich werde ein großes Lächeln auf meinem Gesicht tragen, weil ich alles erreicht habe!“

Phil Taylor auf die Frage, wie viel Geld man auf einen WM-Sieg von Phil Taylor setzen soll: „Jeden Penny!“
Taylor über sein Karriereende: „Ich freue mich darauf, denn nach über 30 Jahren lastet dann kein Druck mehr auf mir.“
Taylor über seine Karriere: „Ich habe Darts mein Leben gewidmet!“
Taylor über die neue Darts-Generation: „Heute sind die Youngsters anders als meine Generation damals. Sie haben einfach keinen Respekt mehr.“
Taylor über Darts in Deutschland: „Deutsche, von denen man nie gehört hat, schaffen es in den nächsten Jahren. Sie werden dann eine Macht, daran glaube ich.“

Am kommenden Donnerstag, 14. Dezember, startet live ab 20:00 Uhr auf Sport1 die Darts-WM und damit auch das letzte große Turnier von Darts-Legende Phil Taylor, der seine Karriere im Anschluss beenden wird. Für die Sport1-Dokumentation „Road to Ally Pally – Phil Taylors letzte WM“, die zum WM-Start am Donnerstag ab 19:00 Uhr zu sehen ist, traf Sport1-Kommentator Elmar Paulke „The Power“ zum großen Exklusiv-Interview. Neben seinem Karriereende und der anstehenden Weltmeisterschaft spricht der Rekordchampion (16 WM-Titel) unter anderem über die Anfänge seiner Laufbahn, die neue Darts-Generation, Konkurrent Michael van Gerwen und die guten Aussichten für den Darts-Sport in Deutschland. Sport1 präsentiert die Darts-WM mit der größten Berichterstattung, die es bislang im deutschen TV gegeben hat: Erstmals sind alle Sessions des Turniers in rund 100 Livestunden im Free-TV zu sehen.

Phil Taylor …

… auf die Frage, wie viel Geld man auf einen WM-Sieg von Phil Taylor setzen soll: „Jeden Penny!“
… über sein bevorstehendes Karriereende: „Wenn Leute fragen, ob ich traurig sein werde, dass es vorbei sein wird, sage ich: ‚Nein.‘ Ich werde ein großes Lächeln auf meinem Gesicht tragen, weil ich alles erreicht habe. Ich freue mich darauf, ins Bett zu gehen und mir keine Gedanken mehr um Turniersiege machen zu müssen.“
… über die Gründe seines Abschieds: „Bin ich nervös? Nein auf keinen Fall. Ich freue mich darauf, denn nach über 30 Jahren lastet dann kein Druck mehr auf mir. Ich hatte immer ein sehr anstrengendes Leben. Man muss von Woche zu Woche auf der Bühne vor tausenden Menschen performen, und alles, was du tust oder sagst, wird genau unter die Lupe genommen. Es ist mittlerweile einfach zu viel Aufwand, mich auf die vielen Turniere vorzubereiten. Heutzutage muss man sieben Tage die Woche arbeiten, ich bin immer weg von zu Hause in irgendwelchen Hotels. Nein, für mich ist jetzt Schluss. Ich möchte dieses Leben nicht mehr. Ich möchte nach vorne schauen und andere Dinge tun. Ich möchte jetzt einfach Zeit mit den Leuten verbringen, die mich mein ganzes Leben unterstützt haben. Es ist schön, jetzt nach vorne zu blicken. Jetzt dürfen die Youngsters ran!“
… über den Zeitpunkt, an dem ihm klar wurde, dass er seine Karriere beenden wird: „Anfang des Jahres habe ich mir gedacht: ‚Jetzt habe ich genug.‘ Es steht überall, dass ich gut mit Robbie Williams und Robbies Vater Peter befreundet bin. Er ist mein zweiter Vater. Ich liebe ihn. Und vor ein paar Jahren habe ich mich mit Peter unterhalten. Ich fragte ihn: ‚Wann weiß ich, dass ich bereit bin?‘ Er sagte: ‚Du wirst irgendwann aufwachen und dann wirst du sagen: Ich habe genug.‘ ‚So wird es passieren‘, hat er gesagt und so ist es passiert.“
… über seine Chancen, die WM zu gewinnen: „Ich werde versuchen zu gewinnen und mein Bestes geben. Das sollten alle tun, denn Menschen geben Geld aus, um einen spielen zu sehen.“
… über die Entwicklungen im Darts: „Das Spiel an sich hat sich verändert. Ich habe 1990 angefangen, damals hat eine ganz andere Generation gespielt. Heute sind die Youngsters anders als meine Generation damals. Sie haben einfach keinen Respekt mehr. Das ist nichts mehr für mich.“
… über seinen bislang letzten WM-Sieg 2013 gegen Michael van Gerwen: „Wahrscheinlich einer meiner größten Siege. Abgesehen von meinem ersten WM-Titel, habe ich den am meisten genossen, weil ich nicht gedacht habe, dass ich den Titel nochmal holen werde. Keiner hat an mich geglaubt. Und ich habe den Titel trotzdem geholt.“
… über Michael van Gerwen: „Er ist sehr gut, auch wenn er hier und da ein bisschen Glück hat. Er setzt andere unter Druck und seine Gegner verpassen es, den wichtigen Wurf gegen ihn zu treffen. So wie bei mir als ich in seiner Position war. Du setzt sie mental unter Druck und sie spielen nicht mehr das Spiel an sich, sie spielen gegen Michael van Gerwen. Er ist phänomenal, ein starker Scorer und ein guter Finisher. Wenn er einen guten Tag hat, vielleicht der beste Finisher, den ich je gesehen habe.“
… über seine Darts-Anfänge: „Ich habe als Kind schon angefangen, Darts zu spielen. Damals gab es noch keine Fernseher, aber meine Eltern hätten sich auch keinen leisten können. Also hat man Spiele gespielt. Dominos, Karten und eben Darts – das war eine große Sache. Es hat mir Spaß gemacht, zu spielen, Wettbewerbe mitzumachen und Geld damit zu verdienen. Irgendwann hatte ich es satt, zu verlieren und von Leuten aufgezogen zu werden. Ich habe dann Darts mein Leben gewidmet. Ich war nicht bis spät nachts in Erics Pub (Eric Bristow, Anm. d. Red.), sondern kam morgens um 9 Uhr, als sie aufgeräumt haben. Sie haben mir immer gesagt: ‚Was machst du so früh morgens hier? Geh nach Hause zurück in dein Bett.‘ Aber ich habe trotzdem trainiert, weil ich besser sein wollte als alle anderen.“
… über seinen Vater: „Meine Eltern, speziell mein Vater war derjenige, der mich dazu gebracht hat, immer hart zu arbeiten. Wenn ich was gewonnen hatte, sagte er: ‚Der Titel ist jetzt weg. Mach dich bereit für den nächsten Titel. Du bist immer nur so gut wie dein nächster Titel.“
… über Darts in Deutschland: „Habe ich Darts in Deutschland so groß erwartet? Nein, weil ich immer dachte, Soft-Tip würde bekannter sein. Die Deutschen hassen es, nicht den besten Spieler zu haben. Jetzt muss man aber auf sie achten. Deutsche, von denen man nie gehört hat, schaffen es in den nächsten Jahren. Sie werden dann eine Macht, daran glaube ich.“
… über Max Hopp: „Max Hopp wird verehrt, aber er ist mental noch nicht da (fasst sich an den Kopf). Er muss das hinbekommen. Wenn ich für ein paar Monate mit Max Hopp arbeiten würde, würde ich seine Mentalität verbessern. Er hat einen schönen Stil, aber er hat Probleme mit dem Selbstvertrauen. Alles, was er tun muss, ist das zu korrigieren. Darauf muss er sich konzentrieren, und dann wird er ein Gewinner sein.“

„Game On“ für die Darts-WM auf Sport1

Am kommenden Donnerstag startet im legendären Alexandra Palace in London die Darts-Weltmeisterschaft 2018. Beim einzigartigen Pfeilespektakel aus Spitzensport, Show und Party sind alle Stars wie Titelverteidiger Michael van Gerwen oder Phil Taylor, der nach der WM seine Karriere beenden wird, vertreten. Die deutschen WM-Hoffnungen ruhen auf dem Berliner Martin Schindler und Kevin Münch aus Herne. Sport1 ist beim Darts-Highlight des Jahres mittendrin und präsentiert die Darts-WM vom 14. Dezember bis zum 1. Januar mit der größten Berichterstattung, die es bislang im deutschen TV gegeben hat: Erstmals sind alle Sessions des Turniers in rund 100 Livestunden im Free-TV zu sehen. Als Kommentator ist die deutsche Darts-Stimme Elmar Paulke zusammen mit Experte Tomas „Shorty“ Seyler im Einsatz. Moderator Sascha Bandermann liefert über das komplette Turnier Interviews und Eindrücke aus dem „Ally Pally“. Im weiteren Turnierverlauf ist auch der deutsche Darts-Profi Max Hopp als Experte am Mikrofon im Einsatz. Neben den Liveübertragungen zeigt Sport1 zum WM-Start die exklusive Reportage „Road to Ally Pally – Phil Taylors letzte WM“ sowie regelmäßige Zusammenfassungen – insgesamt stehen 21 Tage Darts am Stück auf dem Programm.

Quelle: Sport1

▶ Phil Taylor Anfänge und 1990er Jahre
▶ Phil Taylor 2000er Jahre
▶ Phil Taylor 2010er Jahre bis Gegenwart

▶ Phil Taylor Karriere (PDF, 595 kB)

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