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The Inner Game
Das Innere Spiel

Timothy Gallwey Timothy Gallwey war einer der ersten, der sich mit der mentalen und emotionalen Seite des Sports beschäftigt hat. Bereits in den 70er Jahren erschien sein Buch "The Inner Game of Tennis". Dieses ist nun seit September 2008 in zweiter Auflage bei www.newschool-online.de auch in deutscher Sprache erhältlich. Wir bedanken uns bei Nelson Artz, dass wir "Das Innere Spiel" nun auch den Lesern von Darts1 vorstellen dürfen.

Die Entdeckung der beiden Ichs

In meinem Versuch, die Kunst entspannter Konzentration zu verstehen, gelang mir ein großer Durchbruch, als ich während des Unterrichts wieder verstärkt darauf achtete, was vor meinen Augen geschah. Hören Sie einmal zu, wie manche Spieler am Oche mit sich selbst reden: "Komm schon, Tom, zieh den Arm voll durch."

Wir wollen wissen, was im Kopf eines Spielers vor sich geht. Wer sagt wem was? Die meisten Spieler reden am Oche andauernd mit sich selbst. "Dreh nicht das Handgelenk.", "Wirf etwas höher.", "Nur noch dieses Doppel!", "Nimm dir Zeit". Die Befehle sind endlos. Bei manchen ist es so, als würde im Kopf ein Band mit dem Inhalt des Trainings ablaufen. Nach dem Wurf schießt dem Spieler ein anderer Gedanke durch den Kopf, den man etwa so ausdrücken könnte: "Du täppischer Ochse, das hätte deine Oma ja besser gekonnt!" Eines Tages stellte ich mir eine wichtige Frage: Wer sprach da mit wem? Wer schimpfte, und wer wurde beschimpft? "Ich rede mit mir selbst", sagen die meisten Leute. Aber wer ist das "Ich", und mit welchem "Selbst" redet es?

Das "Ich" und das "Selbst" sind offenkundig getrennte Wesen, denn sonst würde es keine Unterhaltung geben. Man kann also sagen, dass es in jedem Spieler zwei "Ichs" gibt. Das eine "Ich" erteilt offenbar die Anweisungen, während das andere, das "Selbst", sie ausführt. Daraufhin gibt das "Ich" eine Bewertung der Aktion ab. Der Klarheit halber wollen wir den "Befehlenden" Ich 1 und den "Ausführenden" Ich 2 nennen.

Nun können wir die erste wichtige Forderung für das innere Spiel aufstellen: Die Art der Beziehung, die zwischen Ich 1 und Ich 2 eines Spielers existiert, ist entscheidend für seine Fähigkeit, technisches Wissen in wirkungsvolle Handlung umzusetzen. Anders gesagt, der Schlüssel zum besseren Dartspiel - oder zu etwas anderem, das wir besser können wollen - liegt darin, die Beziehung zwischen dem bewußt Befehlenden, also Ich 1, und den natürlichen Fähigkeiten von Ich 2 zu verbessern.

Die typische Beziehung zwischen Ich 1 und Ich 2

Stellen Sie sich einmal vor, Ich 1 (der Befehlende) und Ich 2 (der Ausführende) wären nicht Bestandteil einer Person, sondern zwei getrennte Personen. Wie würden Sie ihre Beziehung zueinander beschreiben, nachdem Sie Zeuge der folgenden Unterhaltung zwischen den beiden geworden sind? Der Spieler am Dartboard versucht seinen Wurf zu verbessern. "Verdammt, hör bloß auf im entscheidenden Moment zu hüpfen", befiehlt er. Bei jedem Wurf wird Ich 2 dauernd von Ich 1 ermahnt: "Pass ja auf, dass du nicht hüpfst. Pass ja auf, dass du nicht hüpfst. Pass ja auf, dass du nicht hüpfst." Eintönig? Stellen Sie sich vor, wie Ich 2 sich dabei fühlen muss! Ich 1 scheint zu glauben, Ich 2 höre nicht gut, habe ein schlechtes Gedächtnis oder sei dumm. Die Wahrheit ist, dass Ich 2, zu dem das Unbewusste und das Nervensystem gehören, natürlich alles hört, nichts vergisst und alles andere als dumm ist. Wenn es den Wurf einmal korrekt ausgeführt hat, weiß es für alle Zeit, welche Muskeln es anspannen muss, um dasselbe noch einmal zu tun. Das ist seine Natur.


>> Ich 1 zur Ruhe bringen

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