Phil Taylor

Phil Taylor

Phil Taylor ist ein englischer Dartspieler aus Stoke-on-Trent. Er wurde am 13. August 1960 geboren und ist auch unter seinem Spitznamen „The Power“ bekannt. Phil gilt als der beste Dartspieler aller Zeiten und half dem Sport durch seine Leistungen dort hin zu kommen, wo er heute ist.

Entdeckt wurde er von Eric Bristow, dem ein Pub gehörte, in dem Phil damals spielte. Er unterstützte Taylor finanziell mit 10.000 Pfund um Profispieler zu werden, forderte aber, dass Phil seinen Job dafür aufgeben würde. Taylor willigte ein, trainierte nun öfter und entwickelte sich zu einem ernstzunehmenden Akteur in der Dartszene.

1990 nahm er erstmals an einer Weltmeisterschaft teil, galt aber als klarer Außenseiter. Er schaffte es trotzdem bis ins Finale, wo er auf seinen Mentor Eric Bristow traf. Diesen schlug er mit 6:1 in Sätzen und holte sich damit direkt seinen ersten WM-Titel. Im Jahr 1993 gehörte er dann zu den Spielern, die die BDO aufgrund unüberwindbarer Differenzen verließen und einen neuen Verband gründeten. Auch dort sollte Taylor sich zum dominantesten Spieler der folgenden zwei Dekaden entwickeln. Er gewann in dieser Zeit jedes Major Turnier mehrfach, zeigte sich vor allem beim World Matchplay in Blackpool immer wieder in herausragender, nahezu unbesiegbarer Form. Erst Anfang der 2010’er Jahre nahm die Dominanz des Phil Taylor allmählich ab und andere Akteure konnten sich in den Mittelpunkt spielen.

Im Jahr 2013 gelang Taylor sein bis dato letzter Triumph bei der Weltmeisterschaft, der jedoch einer seiner emotionalsten war. Er erhielt als erster Spieler die neue Sid Waddell Trophy, die nach dem legendären aber leider verstorbenen Kommentator benannt ist, den Phil über all die Jahre kannte und ins Herz geschlossen hatte. Taylor gab ein paar Jahre später bekannt, dass 2017 sein letztes Jahr als professioneller Dartspieler sein würde. Dort konnte er sich ein letztes Mal beim World Matchplay durchsetzen und seinen 16. Titelgewinn bei diesem Turnier feiern.

Seine letzten offiziellen Turniersieg feierte Phil Taylor dann auf der World Series Tour in Melbourne, ehe er bei seiner letzten Weltmeisterschaft nochmal das Endspiel erreichte und sich mit einer 2:7-Niederlage gegen Rob Cross vom aktiven Dartsport verabschiedete.

Phil Taylor Fakten
Name Phil Taylor Spitzname The Power
Geburtsort Stoke-on-Trent Geburtstag 13.8.1960
Darts 26g Target Walk-On "Power" von Snap
Major Titel 83 Weltmeister 16x zwischen 1990 und 2013
9-Darter (im TV) 22 (11) spielt seit 1986
BDO 1987-1993 PDC 1993-2017


Ein Metallarbeiter wird zum Star(1987-1993)

Philip Douglas Taylor spielte bereits als Kind ein bisschen Darts, hatte dies allerdings nie ernsthaft verfolgt. Mit 16 Jahren brach er die Schule ab und hielt sich mit verschiedenen Jobs, zum Beispiel als Metallarbeiter, über Wasser. Er zog dann in die Nähe des Crafty Cockney, dem Pub von Eric Bristow. Dort spielte er wieder etwas häufiger Darts, bekam aus diesem Grund auch von seiner damaligen Frau ein Set zu Weihnachten. Davon angestachelt ging er nun regelmäßig dort trainieren und spielte sich auch in Auswahlteams, hatte Erfolge auf der lokalen Ebene. Eric Bristow erkannte das Talent des jungen Phil und entschied sich ihn finanziell zu unterstützen. Er bot ihm ein Sponsoring an, bei dem er 10.000 Pfund bekäme, allerdings nur, sollte Phil seinen Job aufgeben. Er willigte ein und startete damit seine Profikarriere.

Nach einigen Problemen im ersten Jahr, bei dem Phil nicht sonderlich gut aussah, schien das Vorhaben zu scheitern. Doch er gab nicht auf und kämpfte sich immer wieder herein. Im Jahr 1989 erreichte er unter anderem das Halbfinale des World Masters und qualifizierte sich so für seine erste Weltmeisterschaft. Als Außenseiter gelistet überraschte er dort alle, als er nacheinander Russell Stewart, Dennis Hickling, Ronnie Sharp und Cliff Lazarenko bezwang und so bis ins Finale vordrang. Dort traf er ausgerechnet auf seinen Mentor Eric Bristow, der sich gerade von seiner Dartitis erholt und den ersten Platz der Weltrangliste zurückerobert hatte. Gegen Taylor hatte er an diesem Tag aber keine Chance. Mit 6:1 gewann Phil und sicherte sich beim Debüt direkt seinen ersten WM-Titel.

In den folgenden drei Jahren prägte Taylor die BDO, gewann viele Turniere, so auch das World Masters im Jahr 1990. Seinen WM-Titel konnte er jedoch nicht verteidigen, was ihn ärgerte. Er unterlag im Viertelfinale gegen Dennis Priestley, der sich in den Folgejahren noch als einer der größten Widersacher Phils herauskristallisieren sollte. Taylor ließ sich aber davon nicht unterkriegen und arbeitete weiter. Die Erfolgswelle schien kein Ende zu nehmen und so erreichte er im Jahr 1992 wieder das Endspiel der Weltmeisterschaft. Gegen Mike Gregory sollte es jedoch äußerst eng werden, denn es ging über die maximale Distanz, bis ins Entscheidungsleg. Gregory vergab in dem Spiel sechs Matchdarts, sodass Taylor letztlich doch noch seine zweite WM-Trophäe gewinnen konnte.

Neuer Verband, alter Dominator(1993-2000)

Der Dartsport hatte viele seiner Sponsoren verloren und Turniere wurden kaum noch im Fernsehen übertragen. Einige Spieler hatten das Gefühl, dass es der British Darts Organisation nicht mehr darum ginge, den Dartsport weiter zu etablieren und lukrativ zu machen. Dadurch entschieden sich 16 Spieler, darunter alle noch aktiven Weltmeister, sich von der BDO zu trennen und den neuen Verband World Darts Council(WDC), später Professional Darts Corporation zu gründen und eigene Turniere abzuhalten. Dort erreichte Taylor bei der Premieren-WM direkt das Finale, unterlag dort allerdings Dennis Priestley. In den folgenden Jahren sollte er dieses Turnier jedoch dominieren und bis zum Jahr 2000 jeden Weltmeistertitel gewinnen.

In dieser Zeit entwickelte sich die Rivalität mit Dennis Priestley, den er nach 1994 noch drei weitere Male in WM-Endspielen traf. Obwohl Priestley 1996 den ersten 3-Dart-Average über 100 Punkten in einem WM-Finale spielte, siegte letztlich trotzdem Taylor mit 6:4. Auch in den folgenden Jahren war es immer wieder „The Power“, der sich durchsetzen konnte. Mit seinem Sieg im Jahr 1998 gewann er seinen sechsten WM-Titel und überholte damit seinen Mentor Eric Bristow, der bei insgesamt fünf WM-Triumphen stand. Nach einem Sieg über Peter Manley im Jahr 1999, lautete die Paarung im Finale der Weltmeisterschaft 2000 erneut Taylor gegen Priestley. Wieder setzte sich hier Phil Taylor durch, was auch für den großen Schlusspunkt in dieser Rivalität stand. Bis heute bezeichnet Taylor Priestley als seinen härtesten Rivalen.

Neben der WM gab es mit dem World Matchplay und dem World Grand Prix noch zwei weitere neue Turniere, die von Seiten der PDC ausgerichtet wurden. Bei ersterem war Taylor trotz drei Siegen bis zum Jahr 2000 noch gar nicht mal so dominant aufgetreten, was sich in den Folgejahren allerdings ändern sollte. Der World Grand Prix, der mit dem Modus Double-In, Double-Out eine große Besonderheit aufweist, konnte hingegen in den ersten drei Jahren bis 2000 nur von „The Power“ gewonnen werden, der damit seinen Status als klare Nummer eins der Verbandes untermauerte.


Perfekte Momente und ein neuer Rivale(2000-2010)

Auch in den 2000’er Jahren sollte Taylor der Spieler sein, der die Höhe der Messlatte bestimmte. Obwohl er im Jahr 2003 im Finale gegen John Part nach 1994 erstmals wieder in Spiel bei einer Weltmeisterschaft verlor, war er weiterhin für die ganz großen Momente zuständig. So zum Beispiel beim World Matchplay im Jahr 2002, als er der erste Spieler war, der live vor TV-Kameras einen 9-Darter spielte. Dies gelang ihm im Spiel gegen Chris Mason. Das World Matchplay war auch das Turnier, dem er nach und nach seinen Stempel aufdrückte. Nur zwei Mal sollte er dort in den 2000’er Jahren ein Match verlieren. Auch bei der WM verlor er in diesen Jahren lediglich drei Begegnungen, gewann damit sieben weitere Weltmeistertitel.

Die PDC entschied sich zudem weitere Turniere in ihre Serie aufzunehmen. Es kamen ganze acht neue Major Events hinzu, bei denen Phil jeweils auch die erste Auflage für sich entscheiden konnte und weitere Siege folgen ließ. Vor allem bei der neu gegründeten Premier League, bei der die besten Spieler der Welt im Wochenrhythmus aufeinandertrafen, war Taylor unheimlich dominant, verlor in den ersten drei Jahren nicht ein Spiel. Neben seinen vier Turniersiegen in den ersten vier Jahren blieb vor allem das Endspiel des Jahres 2010 in Erinnerung, bei dem Phil sich gegen James Wade durchsetzte und dabei zwei 9-Darter in nur einem Spiel warf.

Während Taylor in der PDC alles gewann, was es zu gewinnen gab, war in der BDO ein Spieler in ähnliche Sphären aufgestiegen. Raymond van Barneveld galt als der beste Spieler des Konkurrenzverbandes und konnte dort vier Mal den Weltmeistertitel erringen. Als er dann 2006 zur PDC wechselte, warteten alle gespannt auf das erste Aufeinandertreffen der Rivalen. Was aber in die Geschichte einging war nicht das erste Match der beiden, sondern das WM-Finale 2007. Im letzten Spiel in der altehrwürdigen Circus Tavern trafen die beiden Ikonen aufeinander und legten eine Partie hin, die bis heute als das beste Spiel aller Zeiten gilt. Es ging bis ins Entscheidungsleg, welches Phil Taylor am Ende knapp verlor. Doch schon 2009 sollte er sich im WM-Finale dafür revanchieren und diesmal als Sieger hervorgehen.


Wachablösung durch die jungen Wilden(2010-2017)

Das Alter ging jedoch auch an Taylor nicht spurlos vorbei. Von allen Seiten drängten sich in den 2010’er Jahren neue Spieler ins Rampenlicht, die Phil auch aufgrund ihres unbekümmerten Auftretens immer mehr in Schwierigkeiten brachten. Obwohl er zunächst durchaus noch erfolgreich war, erreichte Phil immer seltener Endspiele der Major Turniere und musste seinem Zögling Adrian Lewis, dem Schotten Gary Anderson und vor allem Michael van Gerwen immer häufiger Platz machen. Mit letzterem sollte „The Power“ eine letzte große Rivalität verbinden, die sich bis in sein letztes Jahr erstreckte. Seinen 16. und bis heute letzten WM-Titel holte sich Taylor so im Jahr 2013 im Finale gegen ebenjenen MVG, wodurch er als erster Spieler die Sid Waddell Trophy gewann. Dies war deswegen ein emotionaler Moment für Phil, da ihn mit der Kommentatorenlegende eine Freundschaft verband.

Nach seinem Wechsel von seinem langjährigen Ausrüster Unicorn zu Target hatte Phil große Probleme seine Form zu finden und erlitt so am ersten Spieltag der Premier League 2014 eine historische 0:7-Pleite gegen Michael van Gerwen. Immer mehr schienen ihm die anderen Spieler den Rang abzulaufen, er hatte auch bereits seinen ersten Platz in der Order of Merit an den Niederländer abgeben müssen. Es hielten sich immer wieder Gerüchte, dass der beste Dartspieler aller Zeiten seine Karriere zeitnah beenden würde. Dies bestätigte Taylor dann tatsächlich, als er sagte, dass 2017 seine letzte Saison werden würde. Dort erlebte er nochmal ein Märchen, als er sein Lieblingsturnier, das World Matchplay, zum 16. Mal gewinnen konnte und dabei mit Lewis, van Barneveld und van Gerwen drei seiner ärgsten Rivalen auf dominante Art und Weise bezwingen konnte.

Abgesehen von dem World Series Event in Perth stand Phil Taylor im Anschluss bei allen Turnieren die er noch spielte immer unter den letzten vier Spielern. In Melbourne bezwang er sogar nochmal Peter Wright im Endspiel um ein letztes Mal ein offizielles PDC Turnier zu gewinnen. Nach der Halbfinalteilnahme bei seinem letzten Grand Slam stand mit der Weltmeisterschaft sein Abschiedsturnier vor der Tür. Dort erreichte er sensationell nochmal das Endspiel, verlor dieses jedoch ausgerechnet gegen die neue große Hoffnung des englischen Dartsports, Rob Cross, welcher erst im selben Jahr die Tour Card erhielt. Mit einem Highlightvideo zu seiner Karriere und den Klängen von seiner Lieblingsband Coldplay wurde der größte Dartspieler aller Zeiten im Anschluss verabschiedet und ging mit einem Lächeln in sein Karriereende.

Phil Taylor Chronologie

Phil Taylor – Anfänge und 90er Jahre

Phil Taylor ist der erfolgreichste Dartspieler aller Zeiten
Phil Taylor ist der erfolgreichste Dartspieler aller Zeiten

Phil Taylor wurde am 13. August 1960 (Alter heute 63 Jahre) in Stoke-on-Trent/England geboren. Er begann seine Profikarriere 1987 in der British Darts Organisation(BDO) und gehörte 1993 zu den Gründungsmitgliedern der Professional Darts Corporation(PDC). Gegenwärtig spielt Taylor mit 26 Gramm schweren Target Darts. Sein Spitzname lautet "The Power" und seine Einlaufmusik ist The Power von Snap.

Phil Taylor wuchs in Stoke-On-Trent auf und spielte schon als Kind Darts. Doch er nahm den Sport nicht sonderlich ernst. Nach einem Umzug wohnte er in der Nähe von Eric Bristows Pub „The Crafty Cockney“. Nachdem seine Frau ihm ein Dartset schenkte, begann er dort häufiger zu spielen. Bristow entdeckte ihn schließlich und begann ihn zu sponsern. Nachdem es zunächst noch nicht so sonderlich gut lief, begann seine erfolgreiche Karriere bei den Canadian Open im Jahr 1988. Dort Jake Hagel und Chris Johns um ins Finale einzuziehen. Und auch gegen Bob Anderson behielt er die Nerven, bezwang ihn klar mit 5:1 und sicherte sich so seinen ersten Titel. Bei seinem ersten Major Turnier, den World Masters 1988, konnte er in der ersten Runde Leo Laurens besiegen, unterlag aber bereits ein Match später mit 1:2 gegen Russell Stewart. Im Jahr darauf sollte es dann schon besser laufen. „The Power“ kam bis in das Halbfinale, unterlag dort allerdings dem späteren Sieger Peter Evison.

Phil Taylor gewinnt 1990 seine erste Weltmeisterschaft
Phil Taylor gewinnt 1990 seine erste Weltmeisterschaft

Gute Leistungen sorgten aber dafür, dass Taylor im Jahr 1990 erstmals an einer Weltmeisterschaft teilnahm. Unter dem Banner der BDO schlug er dabei in der ersten Runde Russel Stewart mit 3:1. Auch Dennis Hickling(3:0) und Ronnie Sharp(4:2) konnten ihm nicht das Wasser reichen. Ein deutliches 5:0 im Halbfinale gegen Cliff Lazarenko schickte ihn tatsächlich ins Finale, wo sein Mentor Eric Bristow auf ihn wartete. Es wurde eine überraschend klare Angelegenheit, in der Phil seinem Lehrmeister eine Lehrstunde erteilte und ihn mit 6:1 nach Hause schickte. Philip Douglas Taylor durfte sich also erstmals Weltmeister nennen. 1990 sollte auch stark weiter gehen. Phil dominierte die Turniere und konnte sich insgesamt zehn Titel sichern, ehe die World Masters 1990 begannen. Er ging als Favorit ins Turnier und bestätigte seine Rolle komplett. Er bezwang auf seinem Weg ins Finale John Weatherall, Rod Harrington, Mike Gregory und Dennis Priestley. Im Endspiel traf er auf Jocky Wilson und bezwang auch diesen, um sich seinen zweiten Major Titel des Jahres zu sichern.

Natürlich galt er auch als Favorit auf den Weltmeistertitel im Jahr 1991. Es begann auch ziemlich gut, indem er Martin Phillips mit 3:1 sowie Tony Payne 3:0 besiegen konnte. Doch bereits im Viertelfinale musste er das Aus hinnehmen. In einer engen Partie unterlag er dem späteren Weltmeister Dennis Priestley mit 3:4. Eine weitere Finalniederlage musste Taylor bei den World Masters 1991 hinnehmen. Nachdem er zuvor u.a. Alan Warriner-Little und Bob Anderson schlug, verlor er das Endspiel gegen Rod Harrington. Dies schien ihn aber ziemlich egal zu sein. Denn Phil ging zur Weltmeister Schaft im Jahr 1992 um sie zu gewinnen. Phil bezwang u.a. Martin Phillips und John Lowe, ehe ihm der Finalerfolg mit 6:5 gegen Mike Gregory gelang. Damit holte sich Taylor seinen zweiten Weltmeistertitel. Überraschend hingegen das Aus bei den World Matsers 1992, denn es folgte in Runde eins. Er unterlag Peter Evison und schied somit aus. Ebenfalls ziemlich früh schied er als Titelverteidiger bei der WM 1993 aus. In Runde zwei verlor er dort gegen Kevin Spiolek mit 1:3.

Es folgte die Trennung einiger Top-Spieler der BDO. Sie hatten das Gefühl, dass die damals größte Darts-Organisation nicht mehr die Interessen der Spieler auf einem Top-Level vertreten würde und so entschieden sich die Stars eine eigene Organisation, den World Darts Council(WDC), später umbenannt in die heute bekannte PDC, zu gründen. Die BDO erlaubte den Spielern zunächst nicht, dass sie eigene Turniere veranstalten durften, woraufhin die Top-Spieler sich entschieden nicht mehr an BDO-Events wie der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Taylor hatte als BDO-Spieler bereits 20 Titel in nur fünf Jahren eingesackt und wollte natürlich auch in der PDC an diese Erfolge anknüpfen. Beim ersten PDC-Event, dem PDC UK Matchplay 1993, musste sich Taylor jedoch schon nach einem Match aus dem Turnier verabschieden. Er unterlag dem späteren Finalisten Jocky Wilson mit 2:4.

Bei der ersten Weltmeisterschaft der PDC im Jahr 1994 war der Modus noch etwas anders als heute. Es gab acht Gruppen mit je drei Teilnehmern. Nur der Gruppensieger kam weiter ins Viertelfinale. Phil besiegte Jamie Harvey(3:1) und Jim Watkins(3:0) und qualifizierte sich vergleichsweise locker. Im Viertelfinale war er Bob Anderson überlegen und bezwang ihn 4:2. Ein lockeres 5:0 über Steve Brown brachte Phil dann ins Finale. Dort verlor er jedoch deutlich mit 1:6 gegen Dennis Priestley. Immer mehr Spieler schlossen sich der PDC an. 1994 wurde das World Matchplay abgehalten, bei welchem Phil in der ersten Runde gegen Tom Kirby mit 8:2 gewann. Im Achtelfinale verlor er dann aber knapp mit 9:11 gegen Bob Anderson und war somit draußen. Seinen ersten Titel als PDC-Spieler holte sich Phil bei den PDC Lada UK Masters 1994. Er konnte u.a. Bob Anderson und Peter Evison besiegen, ehe er im Finale mit 8:0 gegen Kevin Spiolek gewann.

Phil Taylor gewinnt 1995 in der Circus Tavern, Purfleet, seine erste PDC Weltmeisterschaft
Phil Taylor gewinnt 1995 in der Circus Tavern, Purfleet, seine erste PDC Weltmeisterschaft

Mit viel Selbstvertrauen im Gepäck ging Phil in die Weltmeisterschaft 1995. Dort konnte er sich in seiner Gruppe erneut relativ locker durchsetzen. Er bezwang Gerald Verrier und Sean Downs. Gegen Bob Anderson(4:1) im Viertelfinale gab es keine Probleme. Knapp wurde es im Halbfinale, als er John Lowe knapp mit 5:4 besiegte. Das Finale gegen Rod Harrington wurde dann deutlicher als vermutet. „The Power“ setzte sich mit 6:2 durch und holte sich erstmals den Weltmeistertitel der PDC. Phil begann nun den Dartzirkus zu dominieren. Dies zeigte er auch beim World Matchplay 1995. Er konnte auf dem Weg ins Finale Gary Mawson(8:5), Jamie Harvey(8:6), Paul Lim(11:4) und John Lowe(13:4) besiegen. Im Endspiel gab es die Neuauflage des WM-Finales von 1994, als er auf Dennis Priestley traf. Phil gelang die Revanche, er siegte mit 16:11. Eine noch süßere Revanche gab es dann bei der WM 1996. Nach zwei glatten 3:0-Siegen über Shayne Burgess und Cliff Lazarenko, besiegte er Keith Deller im Viertelfinale ebenfalls zu Null. John Lowe im Halbfinale war der erste Spieler, der „The Power“ einen Satz abnehmen konnte, dennoch siegte Phil mit 5:1. Im Finale traf er wieder auf Dennis Priestley und gewann erneut. Obwohl Priestley der erste Spieler war, der einen 100’er Average in einem Finale spielte, siegte Taylor mit 6:4 und sicherte sich seinen zweiten WM-Titel in Folge. Sehr überraschend sein Viertelfinal-Aus beim World Matchplay 1996, als er Peter Evison klar mit 1:8 unterlag.

Phil Taylor mit seinem, nach eigener Aussage, gefährlichsten Widersacher, Dennis Priestley

Die Weltmeisterschaft 1997 sollte im Grunde so laufen wie die zuvor. Taylor startete mit zwei lockeren 3:0-Erfolgen gegen Gerald Verrier und Chris Mason und gewann im Viertelfinale gegen Keith Deller. In einer engen Halbfinal-Partie schlug er seinen Mentor Eric Bristow mit 5:4, ehe er erneut auf Dennis Priestley im Finale traf. Diesmal lief es deutliche zugunsten von Taylor, welcher mit 6:3 erneut den Titel gewann. Ebenso dominant seine Vorstellung beim World Matchplay 1997. Phil fuhr Kantersiege über Gary Mawson(8:0), Mick Manning(8:2) und Bob Anderson(11:2) ein und kam so ins Halbfinale. Dort wurde es etwas knapper, dennoch setzte sich Taylor mit 13:9 gegen Rod Harrington durch. Der Finalerfolg über Alan Warriner-Little(16:11) krönte die tolle Leistung. „Alle Jahre wieder“, dachten sich dann die Fans in der Circus Tavern. Phil Taylor startete in die Weltmeisterschaft des Jahres 1998 mit zwei 3:0-Siegen über Kevin Spiolek und Dennis Smith. Ein ebenfalls glattes 4:0 im Viertelfinale gegen Shayne Burgess sollte folgen. 5:2 hieß der Halbfinal-Endstand gegen Rod Harrington. Und dann traf er im Finale erneut auf Dennis Priestley. Vier der fünf WM-Finals in der PDC liefen also bis zu dem Zeitpunkt zwischen diesen beiden Spielern ab. Und zum dritten Mal in Folge war es Taylor, der sich den Titel sicherte. Mit einem deutlichen 6:0 setzte sich „The Power“ durch. Es war sein sechster WM-Titel, womit er seinen Mentor Eric Bristow(5) überholte.

Etwas überraschend war beim World Matchplay 1998 im Viertelfinale bereits Schluss. Dort unterlag er Ronnie Baxter mit 10:13. Der erste World Grand Prix verlief dann aber wieder voll nach Plan des Phil Taylor. Er setzte sich sehr locker gegen seine Gegner durch. Mit einem 11:2 gegen Steve Brown gestartet, legte er ein 11:4 gegen John Lowe sowie ein weiteres 11:2 gegen Shayne Burgess nach. Das 13:8 im Finale über Rod Harrington brachte Phil den Titel. Apropos Titel. Zum vierten Mal in Folge durfte sich Phil im Jahr 1999 Weltmeister nennen. Er verlor bis ins Halbfinale lediglich einen Satz, besiegte auf dem Weg dorthin Reg Harding(3:0), John Lowe(3:1) und Bob Anderson(4:0). Gegen Alan Warriner-Little in der Runde der letzten vier wurde es etwas enger, das bessere Ende lag aber auf der Seite von Taylor, welcher sich mit 5:3 durchsetzte. Das Finale gegen Peter Manley war dann wieder eine klare Angelegenheit, die Phil mit 6:2 für sich entschied. Doch Peter rächte sich beim World Matchplay 1999. Phil konnte zunächst Siege über Ronnie Baxter(10:5), Reg Harding(13:10) und Chris Mason(16:11) einfahren, nur um im Halbfinale dann Manley mit 14:17 zu unterliegen. Ohne Satzverlust ging es für Phil ins Halbfinale des World Grand Prix 1999. Er bezwang Dennis Priestley, Alan Warriner-Little und Peter Evison allesamt mit 3:0. Sehr knapp wurde es im Halbfinale, als Phil sehr knapp mit 5:4 gegen Rod Harrington gewann. Im Finale folgte dann der deutliche 6:1-Erfolg über Shayne Burgess, womit Phil seinen Titel verteidigt hatte. Im Champion vs. Champion-Duell im Jahr 1999 konnte sich Phil gegen Raymond van Barneveld mit 21:10 durchsetzen. Dominant auch sein Auftreten bei der Weltmeisterschaft des Jahres 2000. Phil verlor auf dem Weg ins Finale nicht einen einzigen Satz. Er schlug Mick Manning, Graeme Stoddart, Alan Warriner-Little und Dennis Smith allesamt zu Null. Im Finale wurde es zwar knapper, doch mit einem 7:3-Erfolg über Dennis Priestley holte sich Phil Taylor die erste Weltmeisterschaft des neuen Jahrtausends.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Phil Taylor bereits 38 Turniersiege auf seinem Konto, darunter acht Weltmeistertitel. Innerhalb von zwölf professionellen Jahren eine beeindruckende Statistik.

 Phil Taylor Anfänge und 1990er Jahre
 Phil Taylor 2000er Jahre
 Phil Taylor 2010er Jahre bis Gegenwart


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