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Trainingsalltag
Tipps und Anregungen für ein effektives Darts-Training
von Kai Pfeiffer
Warum ein Artikel über Trainingsmethoden? Ganz einfach: Ich behaupte, dass im DDV praktisch kein Spieler echtes Dartstraining betreibt! "Moment mal", ertönt da der Widerspruch, "ich spiele regelmäßig viermal die Woche mit Xyz und das sogar meistens um ein Getränk ! Ist das etwa nichts?"
Nun, regelmäßiges Spielen ist sicher hilfreich, speziell auch unter dem Druck, nicht das nächste Pils zahlen zu wollen, aber Training ist das eigentlich nicht. Das hat eher etwas von Üben, denn von Trainieren. Um diese These zu begründen muss man etwas weiter ausholen und die Sache detailliert analysieren. Was wird denn an so einem Trainingsabend eigentlich gemacht? In der Regel werden dort 501er Legs bis zum Abwinken gespielt. Wenn es hoch kommt, noch ein paar Finishes, oder ein Doppel-Rundrum, aber das war es dann auch. Wirft man nun einen Blick auf andere Sportarten, so wird ein fundamentaler Unterschied in der Trainingsauffassung deutlich.
Tennisspieler beispielsweise spielen eben nicht nur Sätze, mit ein paar Tie-Breakern aberundet, sondern da werden 200 Aufschläge in Folge geschlagen, gefolgt von intensiven Volleyübungen am Netz. Anschließend reihenweise Lobs und so weiter. Aus dem Fußballbereich kennt jeder die Standardsituation, die gerade im Training speziell geübt wird.
Es wird also nicht etwa nur ein Match (Fußball / Tennis) geübt, sondern die Einzelelemente des Spiels werden gesondert herausgehoben und trainiert! Und genau da liegt der Unterschied zur weitverbreiteten Form des Darts-Trainings. Bei uns wird fast ausschließlich das komplette Spiel geübt und nicht die Einzelelemente.
Man stelle sich nur einmal vor, der Trainer einer Fußball-Bundesligamannschaft würde kein Schusstraining, kein Sprinttraining, keine Freistoßvarianten etc. trainieren lassen! Der Mann wäre seinen Posten umgehend los. Bei uns ist solch ein Training der Normalfall. Das ist um so verwunderlicher, als die Vorteile eines echten Trainings auf der Hand liegen dürften.
Das einzelne Spielelement wird in einer viel reineren, intensiveren Art geübt, als dies in einem kompletten Spiel vorkommt. Ergo ist der Trainingseffekt auch deutlich höher. Es hilft halt wesentlich mehr, längere Zeit verschiedene Trebles zu üben, als in einem Best-of-5 gelegentlich mal auf ein exotisches Treble werfen zu müssen, weil man sich ein Doppel stellen möchte.