Hypnose im Dartsport
Richard Weese, Hypnose-Mental Coach und leidenschaftlicher Dartsspieler hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu ihrem privaten, persönlichen, beruflichen und natürlich auch sportlichen Erfolg zu verhelfen. In dieser Darts1 Kolumne wird er einen Einblick in seine Arbeit geben.
Ich erkläre Euch hier wie und warum Hypnose funktioniert.
Als Erstes haben wir hier unser Bewusstsein, nur maximal fünf bis zehn Prozent unseres Denkens geschieht auf der bewussten Ebene. Das Bewusstsein filtert aufgenommene Informationen und bewertet diese in brauchbar, wahr, unwahr, schädigend usw.
Sobald die Informationen diese Prüfung durchlaufen haben, geraten sie in unser Unterbewusstsein, das mit 90 bis 95 Prozent unseres Denkens gewaltigen Einfluss hat.
Das Problem unseres Bewusstseins besteht allerdings darin, dass es nur einen sehr geringen Teil der tatsächlichen Informationen aufnehmen und filtern kann. So können viele Infos ohne vorherige Überprüfung in unser Unterbewusstsein eindringen und sich dort “einnisten“. Man stelle sich einen Computer vor (ist ja leicht, wir sitzen ja gerade davor). Das Bewusstsein ist unser Arbeitsspeicher, das Unterbewusstsein unsere riesige Festplatte, so groß, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, dass sie je zu voll werden könnte. Alles, was wir seit unserer Geburt (vielleicht auch schon davor) erlebt, gefühlt, geschmeckt oder gerochen haben, ist dort abgespeichert. Auch wenn wir uns bewusst nicht daran erinnern, Nichts ist vergessen oder verloren, es ist alles “archiviert“. Am Übergang zwischen Arbeitsspeicher und Festplatte liegt unser Viren Scanner (Critical Factor), er ist ein Teil unseres Arbeitsspeichers, eine Art Firewall. Nun ist unsere Firewall aber hoffnungslos überlastet, in der Zeit, in der sie 40 Daten auf ihre Schädlichkeit für unsere Festplatte und unser System überprüft, können 200000 mal mehr Daten ungeprüft in unser „inneres System“ eindringen und sich auf der Festplatte abspeichern. Das kann dazu führen, dass funktionierende installierte Software, also Denk- und Verhaltensmuster, verändert oder beschädigt werden. Da unser bewusstes Denken von unserem Unterbewusstsein gesteuert und gelenkt wird, kann es zu Problemen führen, da beide nicht mehr „harmonisch“ zusammen arbeiten.
Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die gefürchtete Dartitis, aber dazu in einer der folgenden Kolumnen mehr!
Was kann also Hypnose bewirken und vor allem wie?
Bleiben wir bei unserem PC-Modell und stellen uns Folgendes vor. Der Trance Zustand während einer Hypnose Sitzung ist am ehesten mit dem Gefühl des Dösens kurz vor dem Einschlafen zu vergleichen. Er wird auch Alpha Zustand genannt. In diesem Alpha Zustand ist das Gehirn sehr aufnahmefähig für Suggestionen und Visualisierungen. Man fühlt einen extrem angenehmen Zustand der Entspannung, und das bewusste Denken und damit auch unsere Firewall ist auf ein Minimum reduziert.
Die vom Hypnotiseur gesprochenen Suggestionen haben so freien Zugang zum Unterbewusstsein, der Klient versteht zwar jedes Wort und ist weder „bewusstlos“ noch „willenlos“ aber er bewertet die Suggestionen nicht mehr wie er es im Wachzustand machen würde. Wollte er aussteigen, so könnte er es tun, denn er bekommt alles voll mit, wenn etwas gegen seinen Willen geschehen würde. Der Rest seines Bewusstseins (ungefähr drei Prozent) würde in der Trance Alarm schlagen.
Das Unterbewusstsein kennt keinen Unterschied zwischen real Erlebtem und sehr gut Visualisiertem und Suggeriertem. Es nimmt eine positive Suggestion während einer Hypnosesitzung als tatsächlich erlebt an!
Lässt man beispielsweise einen Dartsspieler sein bestes Spiel, die Top Trainigsleistungen mit allen dazu gehörigen Gefühlen in Trance nochmal erleben und setzt die Suggestion, dieses auch unter allen widrigen Umständen im Wettkampf zeigen zu können. Der Coach setzt zusätzlich einen Hypnotischen Anker, mit dem er das Gefühl jederzeit hervorrufen kann und wiederholt diese Sitzung noch einige Male, so wird sich das so im Unterbewusstsein als Wahrheit festsetzen und störende Denkmuster wie „ich kann meine Leistung vom Training nicht im Wettkampf bringen“ durch positive ersetzen. Vorausgesetzt die Suggestionen passen genau auf, in diesem Falle, den Dartsspieler.
Nun wisst Ihr etwas mehr über mich und meine „Arbeit“ und wie ich einem Dartsspieler dazu verhelfen kann, erfolgreich und entspannt seinen Sport auszuüben. Auf zur ersten Kolumne.
01 Alkohol und Darts – legales Doping oder nur Placebo?
02 Kopfkino - der Arm wirft, der Kopf gewinnt