Paul Nicholson chancenlos gegen Burness

Der erste Deutsche ist gestern bereits ausgeschieden, damit ist die WM aber natürlich lange noch nicht vorbei. Martin Schindler hat es erwischt, sein gestriger Gegner Cody Harris ist aber heute schon wieder dran gewesen, bekam es mit Jamie Lewis zu tun. Challenge Tour-Sieger Michael Barnard traf auf José De Sousa und Altmeister Alan Tabern gab sein WM-Comeback gegen Raymond Smith. Ebenfalls zurück ist Paul Nicholson, der gegen den Nordiren Kevin Burness eine Runde weiterkommen wollte.

Zwei Mal Aus trotz Comeback

Den Auftakt machten Michael Barnard und José De Sousa. Barnard ging klar als Favorit ins Spiel, nachdem er im vergangenen Jahr auf der Challenge Tour dominierte und diese mit deutlichem Vorsprung als Ranglistenerster abschloss. Von Beginn an entwickelte sich allerdings eine Partie auf Augenhöhe. De Sousa schnappte sich sein erstes Leg, nachdem Barnard ein 139’er Finish verpasste. Der Ausgleich folgte nach der ersten 180 Michaels aber prompt. Der Unterschied in den ersten Sätzen war aber schnell ersichtlich. Die Doppelquote von José war schwach, während Michael etwa jeden zweiten Dart versenkte. So vergab De Sousa insgesamt vier Satzdarts, wovon Barnard mit dem ersten Break und folglich dem 1:0 in den Sätzen profitierte. Gleiches Bild im zweiten Satz. Dort konnte vom Average her zwar De Sousa begeistern, doch beim Auschecken fehlte die Präzision. Sieben perfekte Darts warf der Portugiese, der die Triple-19 danach nur minimal verfehlte. Am Ende rettete er das Leg noch so gerade nach Hause. Trotz eines 121’er Finishes waren die entscheidenden Darts dann aber erneut nicht drin und so schien Barnard mit dem 2:0 in Sätzen für die Vorentscheidung gesorgt zu haben. Vielleicht auch weil er lockerer wurde, konnte De Sousa aber bei 1:2-Rückstand im dritten Satz plötzlich auftrumpfen. Er holte ein sehr wichtiges Rebreak unter Druck und holte sich nach einem ganz starken Entscheidungsleg auch seinen ersten Satz. Das Momentum war nun auf Seiten von José, der ganz froh gewesen sein dürfte, dass es keine Unterbrechung mehr gab. Er spazierte auch durch den vierten Satz und holte ihn sich zum 2:2-Ausgleich. Nun war wieder alles offen und José De Sousa durfte den Entscheidungssatz sogar beginnen. Nachdem beide ihre Anwürfe durchgebracht hatten stand es 2:2 und De Sousa hatte erneut Anwurf.

In der ersten Runde sind noch keine zwei Legs Vorsprung nötig und so musste er dieses eine Leg nur noch durchbringen. Er war auch der bessere Spieler, doch wieder ließ er die wichtigen Möglichkeiten auf die Doppel liegen. Gleich sechs Matchdarts vergab der Portugiese, sodass Barnard mit seiner zweiten Möglichkeit den 3:2-Sieg besorgte und in die zweite Runde einzog.

Michael Barnard 3:2 Jose de Sousa
88,08 Average 87,83
1 180s 5
116 High Finish 121
1 100+ Checkouts 1
12/22 Finishing 12/46

Als nächstes sollte der Gegner von Top-Favorit Michael van Gerwen ermittelt werden. Alan Tabern und Raymond Smith waren die Kandidaten hierfür und der Sieger würde schon morgen Abend gegen den Weltranglistenersten antreten. Für Tabern war es bereits die achte WM-Teilnahme bei der PDC, bei der er 2007 sogar mal ins Viertelfinale kam. Zudem war er bisher nie in der ersten Runde ausgeschieden. Das wollte er auch gegen seinen australischen Kontrahenten nicht, der dieses Jahr beim World Series Finale einen Sieg über Keegan Brown einstrich und nur knapp an Raymond van Barneveld scheiterte. Tabern erwischte mit einem 101’er Finish zum Break den besseren Start und zeigte sich im ersten Satz sehr souverän. Er traf viele Triple und ließ keinerlei Zweifel aufkommen, dass er sich diesen Satz holen würde. Auch im Anschluss daran schien der Engländer keine Probleme mit seinem Gegner zu haben. Er spazierte durch die Partie, checkte ganz locker 86 Punkte mit zwei Darts zu einem Break und brachte ein 71’er Finish über das Bullseye zum zweiten Satzgewinn ins Ziel. Das Spiel schien bereits entschieden und Raymond Smith stand mit einem Bein im Aus. Doch er gab nicht auf und checkte unter anderem 104 Punkte um die Chancen aufrecht zu erhalten. Tabern traf im dritten Satz zwei Mal die Doppel-10 um sich Legs zu holen, in der entscheidenden Phase verfehlte er sie doch. Insgesamt vergab er fünf Matchdarts und so ließ er „Guru“ nochmal zurück ins Spiel finden. Dieser verkürzte mit seinem neunten Satzdart auf 1:2 und war auch danach in einem guten Flow. Der vierte Satz wurde erneut mit einem 104’er Finish durch Smith beendet und so erzwang er den Entscheidungssatz.

Dort legte Alan Tabern dann aber nochmal eine Schippe drauf und konnte über viele Tripletreffer seinen Gegner brechen. Ohne Legverlust holte sich Tabern so den fünften Satz und setzte sich damit 3:2 durch. Erneut schied „The Saint“ also bei der WM nicht in der ersten Runde aus.

Alan Tabern 3:2 Raymond Smith
91,12 Average 86,14
3 180s 5
101 High Finish 104
1 100+ Checkouts 2
12/29 Finishing 8/26

Jamie Lewis rettet sich in Runde drei

Gary Anderson schaute im Anschluss ganz genau hin. Der „Flying Scotsman“, von vielen als WM-Champion 2019 prognostiziert, hatte in der heutigen Abendsession den Sieger aus der Partie Paul Nicholson gegen Kevin Burgess zum Gegner. Paul war nach drei Jahren Abstinenz mal wieder bei einer Weltmeisterschaft dabei und sofort gingen bei ihm die Lichter aus. Im ersten Leg stellte sich sein Gegner auf 20 Punkte Rest, Paul schritt zum Oche und plötzlich – Stromausfall. Die Halle war dunkel und so mussten beide Kontrahenten nochmal kurz von der Bühne. Wieder zurück ging dann aber alles ohne weitere Probleme seinen Gang. Burness war zu Beginn noch etwas unsicher und so schnappte sich Nicholson nach Doppelproblemen von „Iron Man“ das erste Break der Partie, jedoch verpasste er daraufhin einen Satzdart. Vielleicht die entscheidende Szene des gesamten Spiels. Burness checkte als Antwort 100 Punkte zum Rebreak und holte sich mit einem 13-Darter Satz Nummer eins. Danach fand Nicholson nur schwer zu seinem Spiel, während Burness ganz locker blieb und sich Leg um Leg holte. Ein 104’er Finish bekam er ins Ziel, 154 vergab er jedoch und so behielt Nicholson im zweiten Satz nochmal die Chance um zurückzukommen. Die Scores von Kevin waren in der Summe aber einfach zu stark und so schnappte sich der Nordire das 2:0. Mit dem 106’er Finish zum 1:0 hatte „Iron Man“ Nicholson dann genau da wo er ihn haben wollte. Dieser war genervt von seinem Spiel und hatte große Probleme die Fassung zu wahren. Bezeichnend war das dritte Leg des dritten Satzes.

„The Asset“ lag mit 0:2 hinten, warf dann nacheinander 180 und 170 Punkte um sich 31 Rest zu stellen. Mit der nächsten Aufnahme traf er dann direkt die Doppel-15 und überwarf sich. Zwar holte er sich das Leg noch, doch am Ausscheiden konnte er nichts mehr verhindern. Am Ende setzte sich Burness klar mit 3:0 durch und zog in die zweite Runde ein.

Paul Nicholson 0:3 Kevin Burness
85,03 Average 88,55
4 180s 5
78 High Finish 106
0 100+ Checkouts 3
4/14 Finishing 9/28

Im letzten Duell des Nachmittags traf der letztjährige Halbfinalist Jamie Lewis auf Martin Schindler-Bezwinger Cody Harris. Es war bereits ein Duell der zweiten Runde. Mit seiner Leistung aus dem vergangenen Jahr spielte sich „Rasta“ in den Mittelpunkt, konnte jedoch über das gesamte Jahr gesehen nicht an diese Performance anknüpfen. In dieser Partie behielt er zunächst die Oberhand, holte sich sein eigenes Leg. Zwar glich Harris via 118’er Finish aus, die starken Scores und 180’er zur richtigen Zeit brachten Jamie jedoch mit 1:0 in Führung. Cody Harris war aber alles andere als schwach. Er zeigte sich im Vergleich zum Vortag nochmal verbessert und hielt super mit. Ein super 12-Darter brachte den Neuseeländer im zweiten Satz in Front, doch ein 120’er Finish zum Break ließ er in der Folge liegen. So checkte Jamie nacheinander 96 und 98 Punkte, letztere zum Break und brachte danach auch noch sein eigenes Leg souverän nach Hause um sich auf 2:0 insgesamt abzusetzen. Fünf perfekte Darts eröffneten den dritten Satz aus Sicht von „Rasta“, der sich weiterhin sehr fokussiert zeigte. Nur knapp scheiterte er an einem 122’er Finish auf der Doppel-7, holte sich das Leg aber trotzdem noch. Beinahe hätte er sich dann auch noch ein Break geholt, vergab aber ein 106’er Finish. Harris nutzte dies zum Ausgleich und versuchte nochmal anzugreifen. Erst im fünften Leg des dritten Satzes kam er jedoch auch zu einer Breakchance, die er auch prompt nutzte und so auf 1:2 verkürzte. Auch im vierten Satz ging es ins entscheidende fünfte Leg und trotz eines 119’er Finishes von Lewis, wirkte Harris wie der Spieler mit dem besseren Lauf. Eine fantastische 180 ebnete dabei tatsächlich den Weg zum 2:2-Satzausgleich.

Alles war offen und das Momentum auf Seiten von Harris, der allerdings eine Breakchance liegen ließ. So holte sich Jamie das erste Leg. Darauf baute der Waliser auf, der sich im Anschluss seinerseits ein Break schnappte und nur noch seinen Anwurf zum Sieg durchbringen musste. Mit einem perfekten Start schaffte er dafür die Grundlage und ließ sich das Weiterkommen nicht mehr nehmen. Am Ende siegte Jamie Lewis also doch noch mit 3:2 und zog nach Rob Cross als zweiter Spieler in die dritte Runde ein.

Jamie Lewis 3:2 Cody Harris
92,32 Average 92,52
9 180s 2
119 High Finish 118
1 100+ Checkouts 1
13/24 Finishing 8/21

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