
Exklusives Darts1 Interview
mit Thomas Gerock
Glaubst Du, dass die Top-Spieler gegen "Unbekannte" unbeschwerter und damit besser spielen?
Das Problem ist, das sind ausgekochte Profis. Die spielen nicht erst seit gestern diese Levels sondern schon seit Jahren, die wissen nach den ersten sechs bis neun Darts genau, wie es um sie bestellt ist. Und die spielen dann ihr wahres Potential aus. Gegen die Mittelstarken wie z.B. Rosenauer und Konsorten, da wissen sie genau, wen sie vor sich haben und spielen gleich nochmals einen Level höher. Erst wenn sie gegen Ebenbürtige spielen, dann zeigen sie Nerven und treffen hie und da mal ein Doppel nicht. Aber man kann denen auch als Nobody ein Bein stellen. Grundvoraussetzung ist aber, dass man keine Angst vor grossen Namen hat.
Was zeichnet Deiner Meinung nach einen guten Dartsspieler aus?
Jemand, der in jeder Situation die Ruhe bewahrt, entschlossen zum Sieg ist, unter Druck noch besser spielen kann, niemals aufgibt, Selbstvertrauen besitzt und natürlich Talent hat.
Wann hast du gemerkt, dass du ein richtig guter Spieler bist?
Ich glaube, ich kann mich nicht als richtig gut bezeichnen. Ich bin eher ein Wellenspieler, mal weltklasse und dann wiederum schaffe ich es mühelos mit einem 40er Drei-Dart-Average zu verlieren. Aber, dass ich besser als viele andere bin, hatte ich erstmals in der besagten Kneipe bemerkt. Nach kurzer Zeit wollte mit mir niemand mehr um Getränke spielen, alsbald fanden wir dann in Ennerich im Brian eine neue Dartskneipe und auch dort war dann irgendwann nur noch der Reinhold Schüle bereit, um die leckeren Meter Altbier zu spielen. Leider blieb mir aus diversen Gründen, finanziellen und persönlichen der große Durchbruch verwehrt. Ich war früher auch sehr agressiv, und das war eher hinderlich denn fördernd.
Wie hat sich die Aggresivität denn geäußert?
Hoho, da flogen schon mal Darts ziemlich weit und ausserdem war/bin ich ein ganz schlechter Verlierer. Aber heute fliegen keine Darts mehr, mit dem Alter wird man ruhiger, aber Niederlagen, und die sind in der Mehrzahl, tun immer noch weh.
Wenn Du ein schlechter Verlierer bist/warst, hast Du dann auch schon einmal auf "unfaire" Mittel zugegriffen, um die Partie nicht abzugeben, oder bist du als Opfer mit solchen konfrontiert worden?
Ich bin immer ein fairer Gegner, ich mag keine Mätzchen vom Gegner, also lasse ich das auch bleiben. Ich selber benutze nur das Tempo um ein Spiel zu beeinflussen. Von Seiten meiner Gegner habe ich schon alles erlebt. Am meisten ärgert es mich, wenn sie dann auch noch Erfolg damit haben, dann gibt es schon einmal ein paar deftige Worte meinerseits, aber das ist dann schnell wieder vergessen.
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