Darts-WM: Hopp und Suljovic überstehen nervenaufreibenden fünften Turniertag
Der fünfte Spieltag der Darts-Weltmeisterschaft im Alexandra Palace hatte alles zu bieten, was das Darts-Herz begehrt: enge Matches, starke Comebacks, hochklassige Checkouts und emotionale Spielerszenen. In zwei Sessions wurden insgesamt acht Erstrundenpartien ausgetragen – gleich drei davon gingen über die volle Distanz.
Dolan trotzt Dudeneys 180-Feuerwerk
Den Auftakt am Nachmittag machte das Duell zwischen Brendan Dolan und Tavis Dudeney. Beide Spieler lieferten sich ein enges Scoring-Duell (Average: Dolan 89,96 – Dudeney 89,86), doch Dolan erwies sich auf die Doppel als deutlich treffsicherer.
Er setzte sich mit 3:1 durch, wobei ein spektakuläres 170er-Finish im dritten Satz das Highlight der Partie war. Dudeney attackierte das Board mit neun 180ern, scheiterte jedoch immer wieder an den Doppeln – letztlich machte Dolans höhere Treffsicherheit auf den äußeren Ring des Boards den Unterschied.
| Brendan Dolan | 3:1 | Tavis Dudeney |
| 89,96 | Average | 89,86 |
| 2 | 180s | 9 |
| 170 | High Finish | 72 |
| 3 | 100+ Checkouts | 0 |
| 37% | Finishing | 23% |
Manby behält im Fünfsatz-Krimi die Nerven
Im Anschluss lieferten sich Charlie Manby und Cameron Menzies einen hochklassigen und emotionalen Schlagabtausch. Beide Akteure warfen im Schnitt über 90 Punkte, doch es war der Debütant aus Huddersfield, der sich nach fünf umkämpften Sätzen mit 3:2 durchsetzte.
Menzies präsentierte sich scoringstark, brachte aber nur 26 % seiner Checkout-Versuche durch. Manby dagegen schlug im richtigen Moment zu – unter anderem mit einem entscheidenden 120er-Finish im fünften Satz. Menzies schlug auch zu, allerdings nach Spielende in den Tisch auf der Bühne, nachdem er zuvor das Feuerwerk mit der bloßen Hand gelöscht hatte.
„Es war überwältigend, dort oben zu stehen. Das Spiel hatte ein richtig gutes Tempo und ich habe es einfach genossen“, erklärte Manby anschließend. Menzies zeigte sich nach dem Match sichtlich emotional und entschuldigte sich für seine Reaktion auf der Bühne: „Das war falsch von mir. Charlie hat verdient gewonnen, daran gibt es nichts zu rütteln.“
| Charlie Manby | 3:2 | Cameron Menzies |
| 90,62 | Average | 91,99 |
| 5 | 180s | 9 |
| 120 | High Finish | 115 |
| 1 | 100+ Checkouts | 1 |
| 33% | Finishing | 26% |
Suljovic spielt seine Routine gegen Cameron aus
Mit einer souveränen Vorstellung zog Mensur Suljovic in die zweite Runde ein. Der Wiener setzte sich mit 3:1 gegen David Cameron durch und überzeugte mit einem 94,92er-Average.
Zwar blieb die Partie ohne ganz große Highlights auf die Doppel, doch Suljovic war konstant, kontrollierte das Tempo und ließ Cameron nie wirklich ins Spiel kommen. Besonders bei den Finishes war der Österreicher deutlich stabiler und brachte die Partie ohne größere Schwankungen nach Hause.
| Mensur Suljovic | 3:1 | David Cameron |
| 94,92 | Average | 92,93 |
| 3 | 180s | 2 |
| 79 | High Finish | 81 |
| 0 | 100+ Checkouts | 0 |
| 32% | Finishing | 25% |
Wright trotz Selbstkritik souverän weiter
Den Abschluss der Nachmittagssession bildete der Auftritt von Peter Wright, der gegen Noa-Lynn van Leuven einen 3:0-Erfolg einfuhr. Spielerisch war es kein Feuerwerk, doch Wright zeigte sich in den entscheidenden Momenten eiskalt.
Ein brillantes 152er-Checkout im zweiten Satz sorgte für die Vorentscheidung. Während van Leuven kämpfte und immer wieder gute Phasen zeigte, ließ Wright mit einer 56%igen Doppelquote nichts anbrennen.
„Ich bin ehrlich: Ich war nicht zufrieden mit meiner Leistung“, sagte Wright. „Im Training läuft es besser als auf der Bühne. Noa hat stark gespielt – aber leider für sie nicht zur richtigen Zeit.“
| Peter Wright | 3:0 | Noa van Leuven |
| 83,51 | Average | 82,87 |
| 2 | 180s | 4 |
| 152 | High Finish | 108 |
| 1 | 100+ Checkouts | 1 |
| 56% | Finishing | 19% |
Hopp feiert gelungenes WM-Comeback
Die Abendsession eröffnete Max Hopp mit einem überzeugenden Auftritt gegen Martin Lukeman. Bei seiner ersten WM-Teilnahme seit fünf Jahren setzte sich der Deutsche mit 3:1 durch und überzeugte rundum. Sieben 180er unterstrichen die Dominanz des „Maximiser“, der das Scoring über weite Strecken klar bestimmte.
Lukeman setzte mit zwei Checkouts jenseits der 100-Punkte-Marke zwar Nadelstiche, konnte Hopp aber nicht dauerhaft unter Druck setzen. Der Deutsche blieb in den entscheidenden Phasen stabil auf die Doppel und machte in den Sätzen eins, zwei und vier kurzen Prozess.
„Ich habe lange auf diesen Moment hingearbeitet“, sagte Hopp nach dem Match. „Hier zurückzukommen und direkt zu gewinnen, bedeutet mir extrem viel. Es war sicher nicht perfekt, aber ich habe zur richtigen Zeit die wichtigen Darts getroffen.“
| Max Hopp | 3:1 | Martin Lukeman |
| 88,32 | Average | 85,31 |
| 7 | 180s | 1 |
| 90 | High Finish | 130 |
| 0 | 100+ Checkouts | 2 |
| 38% | Finishing | 31% |
Van Duijvenbode dreht Spiel mit Mega-Finishes
Ein echtes Drama folgte im Match zwischen Dirk van Duijvenbode und Andy Baetens. Der Belgier führte zwischenzeitlich mit 2:1, doch dann zündete der Niederländer den Turbo.
Van Duijvenbode checkte vier Finishes über 100 Punkte, darunter ein 170er-Finish im entscheidenden fünften Set. Mit einem 98,54er-Average, acht 180ern und unglaublicher Nervenstärke holte er das Match noch aus dem Feuer.
| D. van Duijvenbode | 3:2 | Andy Baetens |
| 98,54 | Average | 92,50 |
| 8 | 180s | 4 |
| 170 | High Finish | 142 |
| 4 | 100+ Checkouts | 2 |
| 35% | Finishing | 50% |
Clayton mit spätem Durchbruch
Auch Jonny Clayton hatte mehr Mühe als erwartet. Gegen den mutig aufspielenden Adam Lipscombe setzte sich der Waliser mit 3:1 durch, obwohl er lange nicht zu seinem besten Spiel fand.
Erst in den entscheidenden Momenten zeigte Clayton seine Klasse und brachte gleich drei Checkouts über 100 Punkte ins Ziel.
„Ich hatte großen Respekt vor diesem Spiel“, gab Clayton zu. „Adam hat mich voll gefordert. Jetzt muss ich mich auf mich selbst konzentrieren – nicht auf den nächsten Gegner.“
| Jonny Clayton | 3:1 | Adam Lipscombe |
| 92,53 | Average | 87,60 |
| 4 | 180s | 3 |
| 145 | High Finish | 102 |
| 3 | 100+ Checkouts | 1 |
| 34% | Finishing | 23% |
Scutt hält dem Whitlock-Comeback stand
Zum Abschluss des Tages setzte Connor Scutt ein Ausrufezeichen. Der Engländer rang Simon Whitlock in einem intensiven Fünfsatz-Match mit 3:2 nieder und zeigte dabei bemerkenswerte Nervenstärke. Nachdem Scutt bereits mit 2:0 in Führung gegangen war, kämpfte sich der erfahrene Australier zurück und erzwang den Entscheidungssatz.
Im fünften Set ließ Scutt jedoch keinen Zweifel mehr aufkommen. Mit starkem Scoring eröffnete er das entscheidende Leg und setzte Whitlock sofort unter Druck. Der Favorit bekam keine echte Chance mehr auf die Doppel, während Scutt die Partie souverän zu Ende brachte und den umjubelten Sieg perfekt machte.
| Connor Scutt | 3:2 | Simon Whitlock |
| 90,70 | Average | 85,82 |
| 8 | 180s | 6 |
| 127 | High Finish | 167 |
| 2 | 100+ Checkouts | 1 |
| 35% | Finishing | 36% |
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