Vierter WM-Spieltag: Debütanten glänzen, Favoriten wackeln – Bunting und Kumar liefern Drama pur
Der vierte Spieltag der Darts-Weltmeisterschaft im Alexandra Palace hatte alles zu bieten: souveräne Debütsiege, klare Statements etablierter Namen und zwei echte Thriller, die das Publikum im Ally Pally von den Sitzen rissen. In zwei Sessions wurden acht Erstrundenpartien ausgetragen – und besonders am Abend ging es hoch her.
Tata feiert Traumdebüt – Edhouse chancenlos
Den Auftakt in der Nachmittagssession machte Jonny Tata, der bei seinem WM-Debüt einen erstaunlich abgeklärten Auftritt hinlegte. Der Neuseeländer ließ dem ehemaligen Europameister Ritchie Edhouse beim klaren 3:0-Erfolg kaum Luft zum Atmen. Mit einem Average von 89,63, vier 180ern und einer soliden Checkoutquote von 38 Prozent kontrollierte Tata das Geschehen von Beginn an. Edhouse kam zwar phasenweise ins Scoring, ließ aber zu viele Chancen auf die Doppel liegen und konnte den Druck seines Gegners nie nachhaltig brechen.| Jonny Tata | 3:0 | Ritchie Edhouse |
| 89,63 | Average | 86,96 |
| 4 | 180s | 2 |
| 90 | High Finish | 98 |
| 0 | 100+ Checkouts | 0 |
| 38% | Finishing | 24% |
Taylor dominiert Lukasiak mit starker Doppelquote
Auch Dom Taylor feierte einen perfekten Start in sein erstes WM-Match. Gegen Oskar Lukasiak präsentierte sich der Engländer vor allem auf die Doppel eiskalt und setzte sich ebenfalls glatt mit 3:0 durch.
Besonders beeindruckend: Taylor checkte gleich drei Finishes jenseits der 100 – darunter ein starkes 114er-Checkout – und kam insgesamt auf eine Checkoutquote von 47 Prozent. Lukasiak hielt kämpferisch dagegen, blieb aber vor allem im Scoring zu harmlos, um den klaren Verlauf zu verhindern.
| Dom Taylor | 3:0 | Oskar Lukasiak |
| 85,89 | Average | 79,56 |
| 1 | 180s | 1 |
| 114 | High Finish | 96 |
| 3 | 100+ Checkouts | 0 |
| 47% | Finishing | 25% |
Historischer Sieg: Kumar bezwingt Veenstra im Entscheidungssatz
Das erste echte Highlight des Tages lieferte anschließend Nitin Kumar. Der Inder rang Richard Veenstra in einem hochklassigen und emotionalen Fünf-Satz-Match mit 3:2 nieder und schrieb damit Geschichte: Kumar ist der erste indische Spieler, der ein Match bei einer Darts-WM gewinnt.
Dabei sprach vieles gegen ihn. Veenstra spielte mit 92,74 Average, warf sechs 180er und glänzte mit satten fünf 100+ Finishes, darunter ein spektakuläres 144er-Checkout. Doch Kumar zeigte sich auf die Doppel nahezu fehlerfrei und verwandelte neun seiner zwölf Checkout-Versuche – eine Quote von 75 Prozent.
„Es ist unmöglich, das in Worte zu fassen. Ich habe fast 30 Jahre auf diesen Moment hingearbeitet“, erklärte ein überwältigter Kumar anschließend. „Vielleicht inspiriert dieser Sieg ja eine neue Generation von Dartspielern in Indien.“
| Nitin Kumar | 3:2 | Richard Veenstra |
| 87,30 | Average | 92,74 |
| 3 | 180s | 6 |
| 84 | High Finish | 144 |
| 0 | 100+ Checkouts | 5 |
| 75% | Finishing | 34% |
Cullen mit Machtdemonstration gegen Brooks
Zum Abschluss der Nachmittagssession setzte Joe Cullen ein dickes Ausrufezeichen. Der frühere Masters-Champion ließ Bradley Brooks beim 3:0 keine Chance und überzeugte mit einem 99,33-Average, fünf Maxima und einem 116er-Finish. Cullen wirkte fokussiert, spielfreudig und vor allem enorm sicher auf die Doppel (50 Prozent).
„Ich weiß, dass es kein gutes Jahr war – aber hier zählt es. Auf dieser Bühne kommt bei mir immer etwas Besonderes zum Vorschein“, so Cullen selbstbewusst.
| Joe Cullen | 3:0 | Bradley Brooks |
| 99,33 | Average | 90,09 |
| 5 | 180s | 1 |
| 116 | High Finish | 74 |
| 1 | 100+ Checkouts | 0 |
| 50% | Finishing | 33% |
Plaisier stoppt Wenig trotz Gegenwehr
Am Abend musste Lukas Wenig bei seinem WM-Debüt Lehrgeld zahlen. Gegen Wesley Plaisier verlor der Deutsche mit 3:1, zeigte dabei aber über weite Strecken eine ordentliche Leistung.
Plaisier überzeugte vor allem mit seiner 55-prozentigen Checkoutquote und behielt in den engen Momenten die Ruhe. Wenig punktete zwar mit fünf 180ern, ließ aber zu viele Chancen auf die Doppel liegen, um das Match noch zu drehen.
| Wesley Plaisier | 3:1 | Lukas Wenig |
| 92,50 | Average | 88,62 |
| 3 | 180s | 5 |
| 84 | High Finish | 91 |
| 0 | 100+ Checkouts | 0 |
| 55% | Finishing | 43% |
Beveridge nutzt Van den Berghs Doppel-Desaster gnadenlos aus
Für eine der größten Überraschungen des Tages sorgte anschließend Darren Beveridge. Der Debütant fertigte Dimitri Van den Bergh überraschend klar mit 3:0 ab.
Der Belgier erlebte einen rabenschwarzen Abend und traf lediglich einen von 17 Versuchen auf den äußeren Ring des Dartboards – eine Quote von gerade einmal sechs Prozent. Beveridge blieb geduldig, spielte konstant (91,62 Average) und nutzte die Schwächen seines Gegners eiskalt aus.
| Darren Beveridge | 3:0 | D. Van den Bergh |
| 91,62 | Average | 80,64 |
| 3 | 180s | 1 |
| 72 | High Finish | 96 |
| 0 | 100+ Checkouts | 0 |
| 47% | Finishing | 6% |
Bunting übersteht Nervenkrimi gegen Bialecki
Der sportliche Höhepunkt folgte im vorletzten Match: Stephen Bunting setzte sich nach einem wahren Wechselbad der Gefühle mit 3:2 gegen Sebastian Bialecki durch.
Der Weltranglisten-Vierte startete furios, ging mit 2:0 in Führung und spielte im ersten Set zeitweise jenseits der 100er-Marke im Schnitt. Doch Bialecki kämpfte sich eindrucksvoll zurück, gewann sechs der nächsten sieben Legs und erzwang den Entscheidungssatz.
Dort lag Bunting zwischenzeitlich zurück, fing sich aber rechtzeitig und entschied das Match mit zwei starken 14-Dartern für sich. Highlight des Abends war ein spektakuläres 160er-Finish des Engländers.
„Bei 2:0 habe ich völlig den Faden verloren. Umso glücklicher bin ich, dass ich mich da noch herausgekämpft habe“, gab Bunting ehrlich zu.
| Stephen Bunting | 3:2 | Sebastian Bialecki |
| 96,39 | Average | 86,58 |
| 9 | 180s | 1 |
| 160 | High Finish | 104 |
| 2 | 100+ Checkouts | 1 |
| 50% | Finishing | 42% |
Hurrell beendet US-Hoffnungen
Den Schlusspunkt setzte James Hurrell, der sich mit 3:1 gegen Stowe Buntz durchsetzte. In einem insgesamt ausgeglichenen Match machte Hurrell die entscheidenden Punkte in den richtigen Momenten und nutzte die leichten Schwächen seines Gegners auf die Doppelfelder.
Für Buntz war es bereits die dritte Niederlage in Folge auf der WM-Bühne, während Hurrell mit einem soliden Auftritt in Runde zwei einzog.
| James Hurrell | 3:1 | Stowe Buntz |
| 88,78 | Average | 89,03 |
| 3 | 180s | 1 |
| 70 | High Finish | 108 |
| 0 | 100+ Checkouts | 1 |
| 34% | Finishing | 32% |
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