Anderson wirft van Gerwen raus – Hood schreibt WM-Märchen am 17. Spieltag
Der Dienstag brachte im Alexandra Palace Entscheidungen mit Signalwirkung. Während mit Gary Anderson ein Routinier im Duell der Legenden gegen Michael van Gerwen triumphierte, sorgte Debütant Justin Hood mit einer nahezu perfekten Doppelquote für eine der größten Überraschungen dieser Weltmeisterschaft. Dazu kämpften sich etablierte Namen wie Krzysztof Ratajski und Jonny Clayton durch enge Matches, ehe Luke Humphries am Abend seine Ambitionen untermauerte – ein 17. Spieltag, der sportlich wie dramaturgisch kaum dichter hätte sein können.
Ratajski ringt Woodhouse nieder und zieht erneut ins Viertelfinale ein
Den Auftakt machte am Nachmittag die Partie zwischen Krzysztof Ratajski und Luke Woodhouse. Der Pole erwischte den besseren Start und sicherte sich Satz eins mit 3:1 Legs. Woodhouse antwortete jedoch prompt, nutzte eine kleine Schwächephase seines Gegners und glich mit einem 3:1 im zweiten Durchgang aus.
Dieses Muster zog sich fast durch das gesamte Match. Ratajski präsentierte sich insgesamt stabiler auf die Doppel und ging dank eines 3:1 im dritten Satz erneut in Führung. Woodhouse blieb bissig, schnappte sich Satz vier (3:1) und hatte im weiteren Verlauf sogar die große Chance auf ein perfektes Leg, verpasste jedoch Doppel 12 zum Neundarter.
In den entscheidenden Momenten war es schließlich Ratajski, der die Nerven behielt. Mit zwei weiteren 3:1-Satzgewinnen zog Polens Nummer eins mit 4:2 ins Viertelfinale ein. Ausschlaggebend waren vor allem die 45 Prozent Checkout-Quote und die größere Konstanz.
„Es ist die größte Herausforderung, die man sich vorstellen kann“, erklärte Ratajski mit Blick auf das kommende Duell gegen den Titelverteidiger. „Aber im Sport ist alles möglich.“
| Krzysztof Ratajski | 4:2 | Luke Woodhouse |
| 96,68 | Average | 91,40 |
| 4 | 180s | 10 |
| 86 | High Finish | 110 |
| 0 | 100+ Checkouts | 1 |
| 45% | Finishing | 37% |
Clayton übersteht Harryssons Checkout-Offensive
Im Anschluss entwickelte sich zwischen Jonny Clayton und Andreas Harrysson ein spannendes Match über sechs Sätze. Clayton gewann den ersten Durchgang denkbar knapp im Decider-Leg, ehe Harrysson das Tempo erhöhte und sich mit 3:1 sowie 3:2 Legs die Sätze zwei und drei holte.
Der Schwede glänzte immer wieder mit spektakulären Highfinishes – unter anderem 149 und 107 – und stand kurz vor der Sensation. Doch Clayton blieb ruhig, kämpfte sich zurück und entschied die Sätze vier, fünf und sechs jeweils im letzten Leg für sich. Besonders bitter für Harrysson: Im fünften Satz ließ er gleich mehrere Satzdarts ungenutzt.
„Das hat mir alles bedeutet. Ich war selten so nervös“, gestand Clayton nach dem hart erkämpften 4:2-Erfolg. „Andreas ist ein fantastischer Spieler, er hat mich bis an die Grenze gebracht.“
| Jonny Clayton | 4:2 | Andreas Harrysson |
| 92,79 | Average | 91,47 |
| 5 | 180s | 4 |
| 160 | High Finish | 149 |
| 2 | 100+ Checkouts | 3 |
| 44% | Finishing | 39% |
Hood begeistert die Fans mit starker Checkout-Leistung
Danach staunte der Ally Pally nicht schlecht. Debütant Justin Hood lieferte gegen Josh Rock eine der eindrucksvollsten Vorstellungen des Turniers ab. Zwar waren die Sätze jeweils umkämpft, doch Hood entschied sie fast durchweg mit eiskalter Effizienz auf die Doppel.
Der Engländer gewann Satz eins und zwei jeweils mit 3:2, ehe er im dritten und vierten Durchgang mit 3:1 nachlegte. Bemerkenswert: Hood traf seine ersten elf Doppelversuche in Serie, checkte unter anderem 119 und spielte sich mit einem Average von 101,18 in einen regelrechten Rausch.
„Meine Doppel waren heute unglaublich“, strahlte Hood. „Josh hat mir Chancen gegeben – und ich habe sie genutzt.“ Mit dem überraschend klaren 4:0 zog er ins Viertelfinale ein und avancierte endgültig zum Publikumsliebling.
| Justin Hood | 4:0 | Josh Rock |
| 101,18 | Average | 96,31 |
| 10 | 180s | 3 |
| 119 | High Finish | 86 |
| 2 | 100+ Checkouts | 0 |
| 75% | Finishing | 43% |
Van Veen steigert sich und lässt Manby keine Chance mehr
Die Abendsession eröffnete Gian van Veen gegen Charlie Manby. Beide Spieler lieferten sich zunächst ein Duell auf Augenhöhe: Van Veen gewann Satz eins im Decider, Manby konterte mit einem 3:1 im zweiten Durchgang.
Ab Satz drei übernahm der Niederländer jedoch zunehmend die Kontrolle. Ein starkes 132er-Finish ebnete den Weg zum 3:1, anschließend zog van Veen mit einem klaren 3:0 davon. Zwar wehrte sich Manby im fünften Satz noch einmal, doch van Veen behielt erneut im Entscheidungsleg die Oberhand und machte den 4:1-Erfolg perfekt.
„Ein Viertelfinale bei der WM ist eine andere Hausnummer“, betonte van Veen. „Aber mein Rekord gegen Luke gibt mir Selbstvertrauen.“
| Gian van Veen | 4:1 | Charlie Manby |
| 98,48 | Average | 94,74 |
| 9 | 180s | 1 |
| 132 | High Finish | 107 |
| 2 | 100+ Checkouts | 1 |
| 48% | Finishing | 47% |
Anderson beendet van Gerwens WM-Serie eindrucksvoll
Das Highlight des Tages folgte im vorletzten Match: Gary Anderson gegen Michael van Gerwen. Die ersten beiden Sätze gingen jeweils über die volle Distanz – und beide Male hatte Anderson das bessere Ende für sich. Ein starkes Timing auf die Doppel brachte dem Schotten die 2:0-Führung.
Van Gerwen bäumte sich im dritten Satz mit einem 3:1 noch einmal auf, doch Anderson konterte eindrucksvoll. Mit kontrolliertem Scoring, insgesamt elf 180ern und wichtigen Checkouts zog „The Flying Scotsman“ davon und sicherte sich Satz vier und fünf jeweils mit 3:1.
„Ich habe mich da oben nie wirklich wohlgefühlt“, gab Anderson zu. „Aber es fühlt sich gut an, Michael hier zu schlagen.“ Mit dem 4:1-Erfolg steht der zweifache Weltmeister im Viertelfinale – van Gerwen scheidet so früh aus wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.
| Gary Anderson | 4:1 | Michael van Gerwen |
| 99,10 | Average | 99,81 |
| 11 | 180s | 8 |
| 101 | High Finish | 80 |
| 1 | 100+ Checkouts | 0 |
| 38% | Finishing | 31% |
Humphries dreht nach Fehlstart auf und marschiert weiter
Zum Abschluss des Spieltags bekam es Luke Humphries mit Kevin Doets zu tun. Der Niederländer überraschte den Weltranglistenzweiten zunächst und schnappte sich Satz eins mit 3:1. Doch Humphries reagierte prompt, erhöhte die Schlagzahl und glich souverän aus.
In der Folge war „Cool Hand Luke“ nicht mehr zu stoppen. Mit 3:1, 3:0 und erneut 3:0 dominierte er die letzten drei Sätze klar, gewann zwölf der letzten 14 Legs und stellte mit einem 103er-Average seine Titelambitionen eindrucksvoll unter Beweis.
„Ich weiß, dass ich noch ein weiteres Level in mir habe“, erklärte Humphries selbstbewusst. „Gegen Gian wird das auch nötig sein – das wird ein großartiges Match.“
| Luke Humphries | 4:1 | Kevin Doets |
| 103,07 | Average | 92,33 |
| 8 | 180s | 9 |
| 118 | High Finish | 88 |
| 1 | 100+ Checkouts | 0 |
| 48% | Finishing | 45% |
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