Darts-WM: Clemens glänzt trotz Aus – Humphries, van Gerwen und Anderson setzen Ausrufezeichen
Der 15. Spieltag der Weltmeisterschaft bot im Alexandra Palace Darts auf höchstem Niveau – und vor allem eine herausragende Leistung von Gabriel Clemens. Zwar musste sich der Saarländer Luke Humphries geschlagen geben, doch mit einem Average jenseits der 101 Punkte und einer furiosen Aufholjagd stahl der Deutsche dem Titelverteidiger phasenweise die Show. Daneben zogen mit Humphries, Michael van Gerwen, Gary Anderson und Rob Cross vier Ex-Weltmeister in die nächste Runde ein, während Ryan Searle und Gian van Veen ihre Matches ebenfalls überzeugend gestalteten.
Ryan Searle dominiert deutschen Hoffnungsträger
Den Auftakt der Nachmittagssession machte Ryan Searle – und der Engländer setzte Martin Schindler von Beginn an unter permanenten Druck. Zwar hielt der Deutsche in den ersten beiden Sätzen jeweils ein Leg mit, doch Searle war auf den Doppeln deutlich effizienter und sicherte sich eine schnelle 2:0-Führung (3:1, 3:1).
Ab Satz drei kippte die Partie endgültig. Schindlers Checkout-Quote sackte ab, während Searle nun komplett durchzog. Mit einem 151er-Finish und insgesamt fünf Maxima gewann „Heavy Metal“ die letzten beiden Sätze jeweils zu null und damit auch die letzten neun Legs der Partie am Stück. Mit einem Average von 102,29 Punkten feierte Searle seinen bislang besten WM-Auftritt.
| Ryan Searle | 4:0 | Martin Schindler |
| 102,29 | Average | 89,89 |
| 5 | 180s | 4 |
| 151 | High Finish | 40 |
| 2 | 100+ Checkouts | 0 |
| 48% | Finishing | 13% |
Rob Cross bleibt souverän gegen Heta
Im zweiten Match des Nachmittags setzte sich ein ehemaliger Weltmeister ebenfalls ohne Satzverlust durch. Rob Cross bezwang Damon Heta mit 4:0, obwohl die Begegnung enger war, als es das Ergebnis vermuten lässt. In allen vier Sätzen erhielt Heta Chancen, doch Cross blieb in den Schlüsselmomenten eiskalt.
Vor allem in den ersten beiden Durchgängen überstand „Voltage“ mehrere Satzdarts des Australiers, ehe er sich jeweils knapp durchsetzte (3:1, 3:2). Mit 46 Prozent auf die Doppel und konstanter Ruhe brachte Cross den Whitewash sicher ins Ziel.
| Rob Cross | 4:0 | Damon Heta |
| 94,11 | Average | 92,54 |
| 4 | 180s | 5 |
| 78 | High Finish | 80 |
| 0 | 100+ Checkouts | 0 |
| 46% | Finishing | 32% |
Anderson ringt Wattimena in dramatischem Tie-Break nieder
Ein echtes Highlight folgte im dritten Spiel des Nachmittags. Gary Anderson und Jermaine Wattimena lieferten sich einen hochklassigen Schlagabtausch über sieben Sätze. Anderson startete stark, geriet zwischenzeitlich ins Wanken und musste schließlich in den entscheidenden siebten Satz.
Dort entwickelte sich ein nervenaufreibender Tie-Break, in dem der Schotte trotz vergebener Matchdarts und einer ausgelassenen Chance auf den Neun-Darter die Kontrolle zurückgewann. Mit 14 geworfenen 180ern und einem 102,24er-Average setzte sich der zweimalige Weltmeister mit 5:3 durch.
„Ich habe das Spiel ein paar Mal selbst schwierig gemacht“, gab Anderson anschließend zu. „Aber solche Siege brauchst du, um weit zu kommen.“
| Gary Anderson | 4:3 | Jermaine Wattimena |
| 102,24 | Average | 95,26 |
| 14 | 180s | 10 |
| 124 | High Finish | 124 |
| 2 | 100+ Checkouts | 2 |
| 38% | Finishing | 34% |
Van Veen bestätigt starke Form gegen Razma
Die Abendsession eröffnete Gian van Veen, der gegen Madars Razma früh klare Verhältnisse schuf. Der Niederländer dominierte die ersten drei Sätze nahezu nach Belieben und ging verdient mit 3:0 in Führung.
Nach einem kurzen Aufbäumen Razmas im vierten Satz zog van Veen das Tempo wieder an und machte den Sack im fünften Durchgang zu – gekrönt von einem starken 125er-Finish. Mit vier Checkouts über 100 Punkte unterstrich er seinen reifen Auftritt.
| Gian van Veen | 4:1 | Madars Razma |
| 97,91 | Average | 89,40 |
| 4 | 180s | 4 |
| 125 | High Finish | 109 |
| 4 | 100+ Checkouts | 4 |
| 57% | Finishing | 38% |
Clemens fordert Humphries - aber der behält die Nerven
Im emotionalen Mittelpunkt des Abends stand jedoch das Duell zwischen Luke Humphries und Gabriel Clemens. Humphries legte stark los und erspielte sich eine 3:0-Führung in den Sätzen, doch Clemens zeigte eine beeindruckende Reaktion und spielte sich in einen regelrechten Flow.
Mit hoher Intensität, starkem Timing auf die Doppel und Checkouts wie 121 und 116 kämpfte sich der Deutsche auf 2:3 heran und stellte den Weltmeister von 2024 vor enorme Probleme. Erst im sechsten Satz entschied sich das Match, als Humphries nach mehreren vergebenen Satzdarts von Clemens mit einem 50er-Checkout zuschlug und das Match anschließend mit einem 81er-Finish beendete.
„Gabriel war unglaublich stark und hat mich richtig unter Druck gesetzt“, lobte Humphries. „Wenn er den sechsten Satz holt, kippt das Spiel komplett.“
| Luke Humphries | 4:2 | Gabriel Clemens |
| 100,14 | Average | 101,49 |
| 8 | 180s | 9 |
| 170 | High Finish | 125 |
| 2 | 100+ Checkouts | 3 |
| 52% | Finishing | 50% |
Van Gerwen lässt Merk kaum Hoffnung
Zum Abschluss des Spieltags präsentierte sich Michael van Gerwen abgeklärt. Gegen Arno Merk setzte sich der Niederländer mit 4:1 durch und kontrollierte das Geschehen über weite Strecken.
Zwar setzte Merk mit einem 145er-Finish ein Ausrufezeichen, doch van Gerwen konterte mit konstant hohem Scoring, neun Maxima und einer Doppelquote von 50 Prozent. „Mighty Mike“ gewann sechs der letzten acht Legs und machte damit souverän den Einzug ins Achtelfinale perfekt.
„In Phasen war das richtig gutes Darts von mir“, so van Gerwen. „Und gegen Gary Anderson wird das Niveau sicher noch einmal steigen.“
| Michael van Gerwen | 4:1 | Arno Merk |
| 99,70 | Average | 90,88 |
| 9 | 180s | 2 |
| 92 | High Finish | 145 |
| 0 | 100+ Checkouts | 2 |
| 50% | Finishing | 46% |
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