Littler glänzt, Hurrell schockt Bunting – Spieltag 14 bei der Darts-WM
Nach der Weihnachtspause startete im Alexandra Palace die dritte Runde der Darts-Weltmeisterschaft – und der 14. Spieltag hatte es direkt in sich. Gleich mehrfach ging es über die volle Distanz, Favoriten gerieten ins Wanken und Luke Littler setzte am Abend mit einer herausragenden Vorstellung ein echtes Ausrufezeichen. Ricardo Pietreczko muss hingegen nach seiner Niederlage gegen den schwedischen Debütanten Andreas Harrysson die Heimreise antreten.
Ratajski dreht verrücktes Spiel gegen Plaisier
Den Auftakt in den Nachmittag machte ein echter Krimi zwischen Krzysztof Ratajski und Wesley Plaisier. Der Niederländer erwischte den besseren Start und ging mit 2:0 in Sätzen in Führung. Ratajski wirkte zunächst fahrig, während Plaisier vor allem auf die Doppel konsequent blieb.
Doch der Pole kämpfte sich zurück: Mit einem klaren 3:0-Satz meldete sich „The Polish Eagle“ eindrucksvoll an, ehe Plaisier erneut konterte und beim Stand von 3:1 nur noch einen Satz vom Sieg entfernt war. Im fünften Satz ließ der Niederländer jedoch drei Matchdarts liegen – der Wendepunkt der Partie.
Ratajski nutzte die Gunst der Stunde, checkte mehrfach dreistellig und zwang seinen Gegner in den Entscheidungssatz. Dort spielte der WM-Viertelfinalist von 2021 seine ganze Routine aus, gewann den siebten Satz mit 3:1 Legs und machte mit einem starken Highfinish den 4:3-Erfolg perfekt.
„Ich wusste, dass ich ruhig bleiben muss, auch als ich fast raus war“, erklärte Ratajski später. „Diese großen Checkouts haben mir das Selbstvertrauen zurückgegeben.“
| Krzysztof Ratajski | 4:3 | Wesley Plaisier |
| 98,43 | Average | 95,80 |
| 6 | 180s | 3 |
| 152 | High Finish | 92 |
| 4 | 100+ Checkouts | 0 |
| 48% | Finishing | 40% |
Woodhouse lässt Gilding kaum eine Chance
In der zweiten Partie des Nachmittags setzte sich Luke Woodhouse überraschend deutlich mit 4:1 gegen Andrew Gilding durch. Dabei begann das Match zunächst ausgeglichen, doch nach dem frühen Satzausgleich fand Woodhouse zunehmend zu seinem Rhythmus.
Vor allem in den einzelnen Legs machte Woodhouse den Unterschied: Er nutzte die entscheidenden Chancen konsequenter, gewann gleich zwei Sätze ohne Legverlust und zog dem UK-Open-Sieger von 2023 damit frühzeitig den Stecker.
Gilding konnte zwar mit einem 152er-Finish ein Zeichen setzen, insgesamt blieb seine Doppelquote jedoch zu schwach. Woodhouse hingegen zog souverän in die vierte Runde ein und bestätigte seine aufsteigende Form.
| Luke Woodhouse | 4:1 | Andrew Gilding |
| 95,66 | Average | 86,48 |
| 5 | 180s | 2 |
| 90 | High Finish | 152 |
| 0 | 100+ Checkouts | 2 |
| 33% | Finishing | 29% |
Clayton behält im Sieben-Satz-Thriller die Nerven
Ein echtes Highlight folgte mit dem Duell zwischen Jonny Clayton und Niels Zonneveld. Beide Spieler agierten auf Augenhöhe, wechselten sich regelmäßig mit starken Sätzen ab und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch.
Dreimal ging Clayton in Führung, dreimal schlug Zonneveld zurück – darunter mit einem beeindruckenden 126er-Checkout. Das hohe Niveau spiegelte sich vor allem in den Legs wider, in denen sich beide Spieler mit konstant starken Aufnahmen gegenseitig unter Druck setzten.
Im alles entscheidenden siebten Satz war es dann der Waliser, der seine ganze Klasse zeigte. Clayton gewann den Satz ohne Legverlust und sicherte sich mit starken Doppeln den 4:3-Erfolg.
„Ich musste meine Nerven im Griff behalten, das war heute der Schlüssel“, sagte Clayton. „Niels hat unglaublich gut gespielt, aber meine Doppel haben mich heute getragen.“
| Jonny Clayton | 4:3 | Niels Zonneveld |
| 98,44 | Average | 99,36 |
| 11 | 180s | 7 |
| 116 | High Finish | 126 |
| 1 | 100+ Checkouts | 2 |
| 47% | Finishing | 43% |
Harrysson setzt Märchenlauf gegen Pietreczko fort
Die Abendsession eröffnete Andreas Harrysson gegen Ricardo Pietreczko – und der Schwede bestätigte erneut seinen starken Eindruck bei seinem WM-Debüt. Zwar entwickelte sich zu Beginn ein ausgeglichenes Match, doch Harrysson blieb in den entscheidenden Legs stets einen Schritt voraus.
Pietreczko glänzte zwischenzeitlich mit einem spektakulären 158er-Finish, konnte daraus jedoch kein nachhaltiges Momentum ziehen. Nach dem 2:2-Zwischenstand übernahm Harrysson endgültig das Kommando.
Mit zwei klaren Satzgewinnen und insgesamt sechs gewonnenen Legs aus den letzten sieben entschied der Schwede die Partie mit 4:2 für sich. Seine Konstanz und das sichere Scoring gaben letztlich den Ausschlag.
| Andreas Harrysson | 4:2 | Ricardo Pietreczko |
| 96,11 | Average | 88,60 |
| 6 | 180s | 2 |
| 146 | High Finish | 158 |
| 1 | 100+ Checkouts | 2 |
| 42% | Finishing | 41% |
Hurrell schockt Bunting mit dem Sieg des Abends
Für eine der größten Überraschungen des Turniers sorgte anschließend James Hurrell. Gegen den an Nummer vier gesetzten Stephen Bunting lieferte der Engländer eine reife und mutige Leistung ab.
Bunting ging zunächst mit 2:1 in Führung und glänzte mit Checkouts von 161 und 121, doch Hurrell ließ sich nicht beirren. Mit starkem Timing auf die Doppel glich er aus und brachte das Match in den Entscheidungssatz.
Im siebten Satz behielt Hurrell die Kontrolle, nutzte seine Chancen konsequent und machte mit einem 3:1 in den Legs die Sensation perfekt.
„Das ist der größte Sieg meiner Karriere“, strahlte Hurrell. „Ich wusste, dass mein Spiel da ist – heute habe ich mir selbst bewiesen, dass ich auf diesem Niveau bestehen kann.“
| James Hurrell | 4:3 | Stephen Bunting |
| 98,48 | Average | 91,43 |
| 6 | 180s | 6 |
| 137 | High Finish | 161 |
| 3 | 100+ Checkouts | 5 |
| 44% | Finishing | 39% |
Littler brilliert bei Whitewash gegen Suljovic
Den Abschluss des Abends bildete eine Vorstellung der Extraklasse von Luke Littler. Der Weltmeister ließ Mensur Suljovic beim 4:0 nicht den Hauch einer Chance und lieferte die bislang vielleicht beste Leistung des Turniers ab.
Littler gewann die ersten sieben Legs in Serie, spielte phasenweise wie entfesselt und erzielte einen Average von über 107 Punkten. Besonders im dritten Satz setzte er mit einem brillanten 124er-Checkout ein weiteres Highlight.
Mit einer unglaublichen Doppelquote von 71 Prozent und insgesamt vier 100+ Checkouts marschierte Littler ohne Satzverlust in die nächste Runde.
„Ich bin heute völlig befreit ans Oche gegangen“, sagte Littler. „Ich habe einfach meine Darts sprechen lassen – genau so möchte ich weitermachen.“
| Luke Littler | 4:0 | Mensur Suljovic |
| 107,09 | Average | 96,21 |
| 9 | 180s | 5 |
| 124 | High Finish | 80 |
| 4 | 100+ Checkouts | 0 |
| 71% | Finishing | 50% |
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