13. Spieltag der Darts-WM: Arno Merk im Mittelpunkt

Der 13. Spieltag der Darts-Weltmeisterschaft 2026 bot hochklassigen Sport, enge Entscheidungen und mehrere bemerkenswerte Ergebnisse. Zum Abschluss der zweiten Runde standen vor der Weihnachtspause sowohl etablierte Topstars als auch aufstrebende Akteure im Fokus – allen voran Debütant Arno Merk, der mit seinem Auftritt für eines der Ausrufezeichen des Tages sorgte.

Meikle dreht Thriller gegen Tata

Zum Auftakt des Nachmittags bekamen die 3.000 Dartsfans im Ally Pally sogleich einen Krimi geboten. Ryan Meikle bewies enorme Moral und drehte seine Partie gegen Jonny Tata nach 0:2-Satzrückstand noch in einen 3:2-Erfolg. Während Tata mit satten neun 180ern und einem höheren Average eigentlich die besseren Zahlen aufwies, ließ er zu viele Chancen auf die Doppel liegen.

Meikle blieb ruhig, steigerte sich von Satz zu Satz und nutzte seine Möglichkeiten konsequent. Mit 35 Prozent Checkout-Quote und einem wichtigen 64er-Finish kämpfte sich der Engländer zurück und sicherte sich den Sieg im Entscheidungssatz. Ein Erfolg, der vor allem mental beeindruckte.

Ryan Meikle 3:2 Jonny Tata
85,54 Average 86,51
2 180s 9
64 High Finish 88
0 100+ Checkouts 0
35% Finishing 28%

Rydz ringt Gurney nieder

Im zweiten Match des Tages setzte Callan Rydz seine besondere Beziehung zum Alexandra Palace fort. Gegen Daryl Gurney lag der Engländer zwischenzeitlich mit 1:2 Sätzen zurück, drehte aber noch einmal auf und gewann im Decider.

Rydz glänzte mit einem 96er-Average, acht Maxima und gleich zwei überragenden 167er-Finishes. Gurney hielt lange dagegen, konnte aber den starken Endspurt seines Gegners nicht mehr kontern. Rydz bewies erneut, dass er auf der großen WM-Bühne zu Höchstleistungen fähig ist.

Callan Rydz 3:2 Daryl Gurney
96,59 Average 93,21
8 180s 1
167 High Finish 139
3 100+ Checkouts 1
41% Finishing 42%

Wattimena behält im Marathon die Nerven

Ein weiteres Fünf-Satz-Drama folgte mit dem Duell zwischen Jermaine Wattimena und Scott Williams. Der Niederländer startete furios, gewann die ersten beiden Sätze jeweils im Deciding Leg, musste dann aber den Ausgleich hinnehmen.

Im entscheidenden fünften Satz war Wattimena jedoch wieder voll da, spielte konzentriert und ließ Williams keine Chance mehr. Beide Akteure überzeugten mit identischer Doppelquote von 40 Prozent, doch Wattimena setzte in den entscheidenden Momenten die Akzente.

Jermaine Wattimena 3:2 Scott Williams
95,91 Average 92,69
5 180s 7
91 High Finish 115
0 100+ Checkouts 2
40% Finishing 40%

Arno Merk schockt Wright und begeistert die deutschen Fans

Dann kam der Moment, der diesen Spieltag prägen sollte. Arno Merk setzte seinen märchenhaften WM-Lauf fort und fertigte den zweimaligen Weltmeister Peter Wright mit 3:0 ab. Der Debütant spielte mutig, fokussiert und erstaunlich reif.

Mit einem 92er-Average, zwei 100+ Checkouts und einer überragenden 47-Prozent-Doppelquote ließ Merk seinem prominenten Gegner keine Chance. Wright fand nie richtig ins Spiel und wirkte vor allem auf die Doppel völlig von der Rolle.

„Ich habe gerade einen zweimaligen Weltmeister geschlagen – das ist einfach unfassbar“, erklärte Merk nach dem Spiel sichtlich bewegt. „Das ist der größte Sieg meiner Karriere. Wenn ich meine Chancen nutze, kann ich hier jeden ärgern.“

Arno Merk 3:0 Peter Wright
92,17 Average 79,20
1 180s 2
122 High Finish 8
2 100+ Checkouts 0
47% Finishing 13%

Hood übersteht hochklassigen Schlagabtausch gegen Noppert

Die Abendsession begann mit dem vielleicht besten Spiel des Turniers. Justin Hood und Danny Noppert lieferten sich einen offenen Schlagabtausch auf allerhöchstem Niveau, der erst im Sudden-Death-Leg entschieden wurde.

Hood spielte einen 103er-Average, warf elf 180er und konterte immer wieder die spektakulären Finishes von Noppert, der unter anderem 157 und 127 checkte. Mit einem starken 78er-Checkout auf Tops machte Hood schließlich den Sack zu.

„Ich weiß, dass ich das Turnier gewinnen kann“, sagte Hood selbstbewusst. „Ich glaube an mich und daran, dass ich auf dieser Bühne noch besser spielen kann.“

Justin Hood 3:2 Danny Noppert
103,01 Average 102,27
11 180s 8
156 High Finish 157
2 100+ Checkouts 4
43% Finishing 47%

Vintage-Anderson lässt Scutt keine Chance

Gary Anderson zeigte anschließend eine Leistung wie aus seinen besten Jahren. Der Schotte spielte einen überragenden 105er-Average und gewann nach verlorenem ersten Satz drei Durchgänge in Serie gegen Connor Scutt.

Anderson dominierte mit neun Maxima das Scoring und kontrollierte das Match trotz einer ordentlichen Gegenwehr von Scutt. „Connor ist ein fantastischer Spieler“, lobte Anderson. „Aber ich weiß, dass ich es noch kann. Darts ist nicht nur ein Spiel für junge Leute.“

Gary Anderson 3:1 Connor Scutt
105,41 Average 97,84
9 180s 8
90 High Finish 83
0 100+ Checkouts 0
34% Finishing 37%

Van Gerwen mit starker Schlussphase gegen O’Connor

Auch Michael van Gerwen präsentierte sich in guter Form. Beim 3:1 gegen William O’Connor überzeugte der Niederländer vor allem mit einer herausragenden Doppelquote von 63 Prozent.

Nachdem O’Connor zwischenzeitlich verkürzt hatte, schlug van Gerwen eiskalt zurück und beendete die Partie mit zwei starken High-Finishes. „Ich war scharf und bereit“, bilanzierte „Mighty Mike“. „Ich weiß, dass noch mehr drin ist.“

Michael van Gerwen 3:1 William O’Connor
100,20 Average 93,50
6 180s 1
127 High Finish 76
2 100+ Checkouts 0
63% Finishing 38%

Josh Rock souverän zum Abschluss

Den Schlusspunkt setzte Josh Rock mit einem klaren 3:0-Erfolg über Joe Comito. Der Nordire spielte einen 101er-Average und ließ seinem Gegner kaum Luft zum Atmen.

Zwar glänzte Comito mit zwei 100+ Checkouts, insgesamt war Rock jedoch in allen Belangen überlegen und zog hochverdient in die dritte Runde ein.

Josh Rock 3:0 Joe Comito
101,32 Average 90,22
4 180s 1
100 High Finish 120
1 100+ Checkouts 2
43% Finishing 50%

Damit verabschiedet sich die Darts-WM in die Weihnachtspause – mit einem Spieltag, der lange in Erinnerung bleiben dürfte. Vor allem Arno Merk hat sich endgültig ins Rampenlicht gespielt und darf nun vom ganz großen Coup träumen.

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