Gabriel Clemens glänzt am 12. Spieltag der Darts-WM

Der 12. Spieltag der Darts-WM im Alexandra Palace stand im Zeichen von Gabriel Clemens. Der Saarländer nutzte die Schwächen von Wessel Nijman eiskalt aus und zog ohne Satzverlust in die dritte Runde ein. Bereits zuvor hatte Madars Razma mit einer abgeklärten Leistung vorgelegt, ehe sich der Nachmittag mit einem echten Fünf-Satz-Krimi steigerte. Am Abend sorgte Gian van Veen mit einer Ausnahmevorstellung für staunende Gesichter, während die Favoriten um Luke Humphries und Nathan Aspinall nichts anbrennen ließen.

Razma startet stabil – Beveridge mit Gegenwehr

Den Auftakt am Nachmittag machte Madars Razma, der sich gegen WM-Debütant Darren Beveridge mit 3:1 durchsetzte. Der Lette überzeugte mit einem Average von 97,10 Punkten und vor allem mit seiner Effizienz auf die Doppel. Beveridge hielt kämpferisch dagegen und warf sogar sechs 180er, ließ jedoch zu viele Chancen auf die Doppel liegen.

Razma behielt auch im vierten Satz die Nerven, als er einen zwischenzeitlichen Rückstand drehte und mit starken Checkouts – darunter ein 121er-Finish – den Sack zumachte. Damit steht „Razmatazz“ zum dritten Mal in Folge in Runde drei.

Madars Razma	3:1	Darren Beveridge
97,10	Average	90,66
2	180s	6
121	High Finish	81
3	100+ Checkouts	0
59%	Finishing	47%

Clemens eiskalt: Deutscher nutzt Nijmans Schwächen

Gabriel Clemens setzte anschließend ein weiteres Ausrufezeichen. Der Saarländer besiegte Wessel Nijman glatt mit 3:0, obwohl der Niederländer besser scorte und den höheren Average spielte. Ausschlaggebend war Clemens’ Abgezocktheit auf die Doppel, während Nijman reihenweise Chancen ungenutzt ließ.

„Ich wusste, dass ich Geduld haben muss. Wessel spielt ein brutales Tempo, aber wenn er mir die Chancen gibt, muss ich sie nutzen“, erklärte Clemens nach dem Match. Mit 35 Prozent Checkout-Quote reichte dem ehemaligen Halbfinalisten eine kontrollierte Leistung, um zum fünften Mal in seiner Karriere die dritte Runde der WM zu erreichen.

Gabriel Clemens	3:0	Wessel Nijman
89,86	Average	91,96
3	180s	5
60	High Finish	121
0	100+ Checkouts	2
35%	Finishing	20%

Doets souverän – Munyua verabschiedet sich erhobenen Hauptes

Kevin Doets ließ im Anschluss nichts anbrennen und schickte Publikumsliebling David Munyua mit 3:0 nach Hause. Der Niederländer agierte ruhig und konzentriert, gewann jedes Set mit maximal einem abgegebenen Leg und setzte sich vor allem im Timing der entscheidenden Momente durch.

Die rund 3000 Zuschauer unterstützten den Kenianer lautstark, doch Doets blieb unbeeindruckt. „Ich habe versucht, die Emotionen auszublenden und mein Spiel durchzuziehen“, so Doets, der sich nun auf das Duell mit Nathan Aspinall freuen darf.

Kevin Doets	3:0	David Munyua
90,12	Average	83,60
5	180s	5
46	High Finish	40
0	100+ Checkouts	0
28%	Finishing	22%

Evans ringt Wade nieder – Drama im Entscheidungssatz

Ein echtes Highlight der Nachmittags-Session lieferten Ricky Evans und James Wade. In einem hochspannenden Duell setzte sich Evans mit 3:2 durch und entschied den finalen Satz erst in der Verlängerung mit 6:4 für sich.

Beide Spieler warfen jeweils zwei 100+ Checkouts, Wade glänzte sogar mit einem 170er-Finish. Evans vergab zuvor gleich sieben Matchdarts, bewahrte jedoch die Nerven. „Ich habe mir gesagt: Bleib ruhig, du bekommst noch eine Chance – und die habe ich genutzt“, so der erleichterte Engländer.

Ricky Evans	3:2	James Wade
88,19	Average	92,51
8	180s	3
144	High Finish	170
2	100+ Checkouts	2
36%	Finishing	41%

Van Veen verzaubert den Ally Pally

Die Abendsession eröffnete Gian van Veen mit einer der bislang besten Leistungen des Turniers. Trotz eines verlorenen ersten Sets fegte der Niederländer Alan Soutar anschließend mit 108,28 im Average von der Bühne und gewann sieben Legs in Serie.

Van Veen brillierte mit nur drei treblelosen Aufnahmen im gesamten Match und einem spektakulären 170er-Finish. „Die letzten sechs Legs gehören zu den besten, die ich je gespielt habe – erst recht auf dieser Bühne“, schwärmte der Europameister, der erstmals Runde drei bei einer WM erreichte.

Gian van Veen	3:0	Alan Soutar
108,28	Average	95,15
7	180s	2
170	High Finish	124
1	100+ Checkouts	1
48%	Finishing	56%

Aspinall kontrolliert Gates erneut

Nathan Aspinall bestätigte seine starke Form und besiegte Leonard Gates erneut glatt mit 3:0. Der Engländer gewann jedes Set souverän mit 3:1 Legs und ließ seinem Gegner kaum Luft zum Atmen.

„Es war ein unkomplizierter Sieg, genau das, was ich gebraucht habe“, erklärte Aspinall. „Mein Selbstvertrauen ist aktuell höher als je zuvor – ich traue mir nach Weihnachten einiges zu.“

Nathan Aspinall	3:0	Leonard Gates
91,76	Average	88,00
3	180s	1
80	High Finish	81
0	100+ Checkouts	0
39%	Finishing	30%

Humphries ohne Mühe – Duell mit Clemens wartet

Luke Humphries zeigte sich anschließend in beeindruckender Form und ließ Paul Lim beim 3:0 keine Chance. Der ehemalige Weltmeister startete furios, gewann die ersten sechs Legs und spielte vor allem in den ersten beiden Sätzen extrem dominant.

„Ich wollte ohne Drama gewinnen, und das ist mir gelungen“, so Humphries, der mit 50 Prozent Doppelquote überzeugte. In Runde drei kommt es nun zum Aufeinandertreffen mit Gabriel Clemens.

Luke Humphries	3:0	Paul Lim
97,21	Average	85,24
3	180s	2
81	High Finish	40
0	100+ Checkouts	0
50%	Finishing	14%

Manby setzt Märchen fort

Den Abschluss des 12. Spieltags bildete der Auftritt von Charlie Manby. Der erst 20-Jährige bezwang Adam Sevada ebenfalls mit 3:0 und bestätigte seinen starken Eindruck bei seinem WM-Debüt.

Manby startete mit sechs gewonnenen Legs in Serie und zeigte sich mit 47 Prozent auf die Doppel äußerst treffsicher. „Das ist alles gerade surreal – ich genieße jeden Moment hier“, sagte der Engländer, der nun auf Ricky Evans trifft.

Charlie Manby	3:0	Adam Sevada
90,88	Average	79,04
2	180s	0
114	High Finish	80
2	100+ Checkouts	0
47%	Finishing	33%

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