Darts-WM 2025: Vier relativ eindeutige Ergebnisse, die nicht alle den tatsächlichen Matchverlauf reflektierten
Der siebte Spieltag hielt gleich zweimal an einem Abend acht perfekte Darts bereit – war die heftig pulsierende Aufregung noch irgendwie zu toppen? Antwort: Ja, war sie! Im Duell mit Ryan Meikle, eröffnete Luke Littler den ersten Durchgang des vierten Satzes mit sechs Treffern in der Triple-20, ins zweite Leg startete er gar mit acht perfekten Darts und auch den dritten Durchgang begann er mit zwei Maxima plus der einfachen 19, der Aufnahme ließ er die 174, die 136 und das 52er-Finish folgen. Alles umgerechnet, zusammenaddiert und jeweils von der 501 subtrahiert, ergab dies im Hinblick auf die Wurfanzahl, in diesem Set die Reihenfolge: 11-Darter, 10-Darter und nochmal 11-Darter. Mit dem Satz-Average von 140,9 Punkten, stellte Luke Littler den nächsten Rekord auf, nie zuvor war es einem Spieler bei einer WM gelungen, innerhalb eines Legs einen derartig überirdischen Bravour-Durchschnitt abzuliefern. Damit hatte er den bisherigen Rekord von Gary Anderson (136,64) eingestellt, inzwischen muss man den Duden mit neuen Superlativen ausstatten, um das Leistungsvermögen des 17-Jährigen in Worte fassen zu können. Auch beim Average über das gesamte Spiel hinweg gesehen, lag Luke Littler einmal mehr bei über 100 Punkten im Schnitt. Damon Heta glückten im anschließenden Duell ebenfalls acht perfekte Würfe, wie zuvor Luke Littler, verpasste auch er den Neun-Darter nur aufgrund des fehlgeschlagenen Versuchs auf die Double-12. Der Australier zeigte auch sonst eine prächtige Performance, mit dem 3:1-Erfolg über Connor Scutt hatte er durchwegs überzeugen können. Das Ergebnis zog sich übrigens über den ganzen Abend hin, alle vier Zweitrundenpartien wurden mit 3:1 entschieden.
Schon der Gang ans Oche war nicht o.k.!
Ein Fiasko in mehrfacher Hinsicht erlebte die niederländische Darts-Ikone Raymond van Barneveld, der fünffache Weltmeister musste sowohl in musikalischer wie auch in sportlicher Hinsicht eine bittere Pille schlucken. Dabei hatte sich „Barney“ im Vorfeld einen weiteren Weltmeistertitel durchaus zugetraut – mit einer anderen Einstellung bräuchte man natürlich auch gar nicht erst anzutreten. Kein Einlauf auf der Tour ist kultiger, als der von Raymond van Barneveld, kein Walk-on ist von der exakten Struktur her, minutiöser getaktet, doch gestern Abend erlebte man diesbezüglich ein einziges Desaster. Bis aufs i-Tüpfelchen stimmig, sieht man seit einer gefühlten Ewigkeit den identischen Ablauf: zunächst werden im Saal die Lichter gedimmt, bevor die Sirenenklänge ertönen, man kennt den Sound aus dem filmischen Kultklassiker „Rocky“, wo die Sirene als Intro die Spannung auf den Höhepunkt treibt. Auch die Regie im Ally Pally hat das Drehbuch gewissenhaft gelesen, die Kamera zeigt in Großeinstellung den Gesichtsausdruck von Raymond van Barneveld. „Barney“ dreht die Augen nochmal ostentativ gen Hallendecke, die stets identische Aufeinanderfolge jeder einzelnen Geste wird akkurat eingeblendet, dann setzt sich Raymond van Barneveld in Bewegung. Die traditionsgeballte Inszenierung ist seit Jahrzehnten bis ins kleinste Detail haargenau dieselbe – bis auf gestern Abend! Als Nick Kenny zu „Song 2“ (von Blur) die Bühne betrat, war die Darts-Welt noch in Ordnung. Nachdem vor ein paar Tagen bereits beim Auftritt von Romeo Grbavac versehentlich "Eye of the Tiger" erklungen war, wofür sich der Kroate explizit beim legendären Kollegen persönlich entschuldigt hatte, obwohl es de facto gar nicht sein Verschulden gewesen war, freute man sich nun darauf, „das Original“ zu erleben. Die vertraute Sirene ertönte, bevor sie für den Bruchteil einer Sekunde wieder erlosch. Dann wurde der Sirenensound ein weiteres Mal zugeschaltet, diesmal klang es, als wenn er versehentlich in die Warteschleife gerutscht war, denn die Klänge hörten gar nicht mehr auf. Die Irritation ließ „Barney“ für einen kurzen Moment verharren, dann startete er trotz alledem seinen gewohnten Lauf, der diesmal mehr als ungewohnt ablief. Endlich setzte auch „Eye of the Tiger“ ein, doch nur ein paar Augenblicke später, war der Kultsong wieder verklungen und wurde von „Dynamite“ abgelöst, einem „Killer Track“ von SATV Music. Keane Barry, Nickname „Dynamite“, hätte sich womöglich über die Einlaufmusik gefreut, doch zu Raymond van Barneveld passte die „Elektro-Hymne“, wie Ketchup auf ein Stück Kuchen. Auch seine anschließende sportliche Performance vermochte es nicht, den Niederländer über die musikalische Bauchlandung des Veranstalters hinweg zu trösten, denn Raymond van Barneveld legte hier seinerseits die Bruchlandung hin. Nick Kenny erkannte, dass der fünffache Weltmeister sein eigentliches Niveau nicht abrufen konnte und nutzte die Gunst der Stunde. Mit 3:1 warf der Waliser, der zum dritten Mal bei einer PDC-WM dabei ist, seinen populären Gegner aus dem Turnier, daran konnte auch die unermüdliche Unterstützung der „Barney Army“ nichts mehr ändern.
Ein einziges Festival an 3:1-Resultaten
Auch Raymond van Barnevelds Landsmann Danny Noppert musste gestern Abend eine bittere Niederlage hinnehmen, es war sein zweites Zweitrundenaus bei der WM in Folge. Ryan Joyce erwies sich als unfassbar stabil bei den Set-up-Shots, eine perfekte Vorbereitung nach der anderen, damit fegte auch er einen Niederländer mit mehrfach erwähntem Resultat vom Oche. Ein einzelnes 3:1 gab es auch am gestrigen Nachmittag, Chris Dobey hatte mit diesem Ergebnis die Reise von Alexander Merkx beendet, während die übrigen Partien mit dem klaren 3:0 ausgingen. Hiermit hatte Rhys Griffin den etablierten Tschechen Karel Sedlacek bezwungen, auch in der Auseinandersetzung: Alexis Toylo versus Richard Veenstra, siegte völlig überraschend der WM-Debütant von den Philippinen. Nur im Duell: Brendan Dolan gegen Lok Yin Lee, konnte sich der weit erfahrenere Spieler souverän durchsetzen.
„Paranoid“ von Black Sabbath, zumindest hier stimmten die metallischen Hard Rock-Klänge
Am Nachmittag ging es weiter, zunächst waren Ryan Searle und Matt Campbell an der Reihe. „Heavy Metal“ Ryan Searle vollführte hier einen hartmetallischen Sturmlauf par excellence und startete gleich mal mit dem 10-Darter gegen den Anwurf ins erste Leg: 180 – 121 – 180 – 20, damit hatte er bereits ein Statement gesetzt und die Messlatte gehängt. Im zweiten Durchgang lieferte Ryan Searle bereits sein drittes Maximum, aber auch Matt Campbell hielt hier eine 180 parat, zudem hatte er mit Triple-19, 18 und Bullseye, die 125 als Set-up-Shot zur Verfügung, die Gesamtanzahl von 14 Pfeilen verhalf dem Kandier, mit dem trefflichen Nickname „Ginja Ninja“, zum Ausgleich, 1:1. Ryan Searle konterte im dritten Durchgang mit dem High Finish, 107 (19, T16, D20), 2:1, bevor er im vierten Leg das 123er-Finish zwar nur knapp verpasste, die verbliebene 25 aber anschließend auch noch herausnahm und den Satz überlegen einstrich, 1:0. Im zweiten Set malträtierte der Engländer die Triple-Felder weiterhin unerbittlich und räumte alle drei Durchgänge im Schnellverfahren ab. Dabei traf er im zweiten Leg im Endspurt zweimal die Triple-19 und das Bullseye, löschte so das High Finish von 164 Punkten, 2:0, bevor er im dritten Durchgang mit insgesamt 14 Treffern, inklusive des vorzüglichen 96-er-Checkouts mit zwei Pfeilen (T20, D18), den nächsten Satzgewinn (diesmal zu Null) einkassierte, 2:0. Im dritten Set machte Ryan Searle dort weiter, wo er im zweiten aufgehört hatte, mit dem Break in Durchgang Eins, 1:0. Jenes Break bestätigte der 37-Jährige aus dem in der Grafschaft Somerset befindlichen Wellington, im zweiten Leg, schon stand es wieder 2:0. Auch das dritte Leg in diesem Satz ließ sich Ryan Searle nicht entgehen, einschließlich seiner nächsten 180, brauchte er hier nicht mehr als 15 Würfe, um dem Gegner zum wiederholten Male den Anwurf abzunehmen. Damit war das Spiel bereits vorbei, unangefochtener 3:0 Satzerfolg für Ryan Searle, Matt Campbell musste die Heimreise ins kanadische Hamilton / Ontario schon wieder antreten.
Ryan Searle | 3:0 | Matt Campbell |
99,38 | Average | 90,66 |
4 | 180s | 1 |
164 | High Finish | 36 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
9/17 | Finishing | 1/13 |
Im Anschluss ertönten Elektro-Klänge im Hardcore Techno Style – es war klar, welcher Niederländer jetzt die Bühne betreten würde
Es folgte das Duell: Dirk van Duijvenbode versus Madars Razma, im Falle des heutigen Niederländers waren die elektronischen Klänge vom Band diesmal natürlich angebracht. Madars Razma hatte das Ausbullen gewonnen, aber Dirk van Duijvenbode war sofort mit 14 Treffern zur Stelle und stahl dem Gegner sein begonnenes Leg, 1:0. Exakt die gleiche Wurfanzahl benötigte der Spieler mit der Aubergine am Revers, um im zweiten Durchgang das eben erzielte Break abzusichern, hier hatte er sich mit der 180 als perfekten Set-up-Shot, die 30 aufbereitet, die er mit dem nächsten Gang ans Oche loswurde, 2:0. Die 147 ist bei der in England ebenfalls äußerst populären Sportart Snooker, eine ganz spezielle Zahl, denn, als Pendant zum Neun-Darter beim Darts, bedeutet die 147 beim Snooker das Maximum, welches man innerhalb eines Frames erzielen kann. Der größte Unterschied ist natürlich, dass man beim Snooker die 147 partout erzielen will, während man beim Darts besagte Summe vorzugshalber zu löschen trachtet. Auch für Dirk van Duijvenbode hatte der Betrag an dieser Stelle eine besondere Bedeutung, er räumte dafür allerdings nicht 15 rote Bälle und sechs Farben auf dem Tisch ab, sondern traf die Triple-20, die Triple-17 und die Double-18, was nicht nur das High Finish von 147 Punkten, sondern auch den Gewinn des ersten Sets bedeutete. Den ersten Durchgang des zweiten Satzes begann Dirk van Duijvenbode mit dreimal der 140 in Serie, zwei Aufnahmen später hatte er das 1:0 fixiert. Ins zweite Leg startete der Niederländer zur Abwechslung mal wieder mit dem Maximum, eliminierte dann das 86er-Finish mit zwei Pfeilen (T18, D16), auch das 2:0 war nur eine Frage von 14 Würfen.
Madars Razma verlangsamt das Tempo, Dirk van Duijvenbode beschleunigt seine Emotionen – bei beiden zeigt der Umschwung eine ganz eigene Wirkung
Inzwischen bemühte sich der Gegner massiv darum, das rasante Tempo aus dem Spiel zu nehmen, Madars Razma ließ sich mehr Zeit als gewöhnlich und ergatterte sich in Leg Drei, in gemäßigtem Tempo den Anwurf des Gegners. Damit hatte er den Lauf von Dirk van Duijvenbode jäh gestoppt und war mit 1:2 brachialgewaltig dazwischen gegrätscht. Vom gerade errungenen Break angespornt, begann Madars Razma, genannt „Razmatazz“, den vierten Durchgang mit der 180, es waren insgesamt nur 13 Würfe, inklusive sehenswertem Set-up-Shot: 180 – 90 – 95 – 128 - 8, die er brauchte, um das Break zu bestätigen, 2:2. Damit erzwang der Lette unvermittelt den Decider. Dirk van Duijvenbode hatte im Entscheidungsleg den Anwurf, doch der Niederländer scheiterte abermals an seinen eigenen Emotionen und fand kaum noch ein Triple-Segment. Weiterhin bleibt Dirk van Duijvenbode der härteste Gegner von Dirk van Duijvenbode. Denn sobald sich der Niederländer über irgendetwas ärgert, in diesem Fall war es wohl der plötzliche Rhythmuswechsel des Kontrahenten, der die Gefühlswallung auslöste, auf jeden Fall ist der niederländische „Titan“ dafür bekannt, selbst bei geringfügigstem Verdruss umgehend den Fokus zu verlieren und auch nicht mehr in die Spur zurückzufinden. Solange er das nicht in den Griff bekommt, bleibt er selbst sein schlimmster Kontrahent. Sein anderer Kontrahent, Madars Razma, war derweil bereits auf der Zielgeraden angekommen, versenkte seine Pfeile im Bullseye, in der Sieben und der Double-4. Damit hatte der 36-Jährige, der in der lettischen Hafenstadt Liepāja zuhause ist, das 65er-Finish herausgenommen und den Satzerfolg zementiert, 1:1. Im ersten Durchgang des dritten Sets war es dann auch Madars Razma, der mit dem 11-Darter aufzuwarten vermochte: 137 – 134 – 134 – 96, 1:0.
Der Lette befand sich nun auf dem Höhenflug, sein Gegenüber war bereits sichtlich abgestürzt
Auch im zweiten Durchgang brachte Dirk van Duijvenbode kaum noch etwas wirkungsvolles zustande, Madars Razma schnappte sich das nächste Break, 2:0, bevor er auch das dritte Leg mühelos für sich verbuchte und die 2:1-Satzführung übernahm. Im ersten Leg des vierten Sets schwächelte „Razmatazz“ dann nochmal kurzzeitig auf die Doppel, mit dem achten Versuch überwarf er sich auch noch – „No Score!“. Davon profitierte Dirk van Duijvenbode und stolperte mit dem 23. Wurf im eigens begonnenen Leg über die Ziellinie, 1:0. Ein derartiger Fauxpas sollte Madars Razma kein zweites Mal passieren, ungefährdet festigte er im zweiten Durchgang das 1:1. Im dritten Leg gelang es Dirk van Duijvenbode, sich ein letztes Mal mit aller Kraft aufzubäumen, 1:2, doch als er im vierten Durchgang das 117er-Finish ausließ, weil ihm der Wurf auf Tops missglückte, checkte der Gegner mit Bullseye, Neun und Double-18, das 95er-Finish aus, abermals hatte der Lette nach einem Rückstand den Decider erzwungen, 2:2. Wieder fand Madars Razma gegen den Anwurf exzellent ins Leg hinein, dem Maximum ließ er die 96, die 121 und die 72 (trotz Bouncer) folgen und auch die verbliebene 32 wurde er raschestmöglich quitt. Es war der 14-Darter, der ihm schlussendlich Leg, Set und Match einbrachte, Madars Razma steht in der dritten Runde.
Madars Razma | 3:1 | D. van Duijvenbode |
91,33 | Average | 88,72 |
4 | 180s | 2 |
96 | High Finish | 147 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
9/20 | Finishing | 7/16 |
Der „Rockstar“ drückt stets im richtigen Moment die Taste für den Schnelldurchlauf und bringt seinen Gegner dabei schier zur Verzweiflung
Es ging weiter mit der Begegnung Joe Cullen gegen Wessel Nijman, auch das sollte, zumindest ergebnistechnisch, eine eindeutige Angelegenheit werden. Wessel Nijman mit dem ersten Anwurf, aber Joe Cullen mit dem ersten 13-Darter: 139 – 140 – 140 – 62 – 20, 1:0, ehe er sich versah lag der Niederländer zurück. Bereits im zweiten Leg zauberte der „Rockstar“ den brillanten 11-Darter aus dem Hut: 57 – 180 – 180 – 84, schon stand es 2:0. Im dritten Durchgang verpasste Wessel Nijman das 126er-Finish nur äußerst knapp, die Double-6 traf er beim nächsten Gang ans Oche trotzdem noch, 1:2. Aber schon ein Leg später hatte Joe Cullen den Satz gedeckelt, 1:0. Relativ unspektakulär holte sich der Engländer in Set Zwei den ersten Durchgang, 1:0, bevor sich Wessel Nijman im zweiten Leg mit zwei Treffern beim 87er-Checkout (T17, D18) und insgesamt 14 Pfeilen, zu wehren wusste, 1:1. Auch Joe Cullen hatte im dritten Durchgang den 14-Darter zur Hand, 2:1, musste jedoch im vierten Leg, dank 15 Treffern des Gegners, nochmals den Ausgleich akzeptieren, 2:2. Im Decider hämmerte Wessel Nijman ein Maximum ans Board, das verstand Joe Cullen mit gleich zweimal der 180 in diesem Leg zu beantworten, insgesamt 14 Würfe gereichten dem 35-Jährigen aus Bradford zur 2:0-Satzführung. Jeweils eine 180 hatten beide Spieler im ersten Durchgang des dritten Sets zur Verfügung, dann probierte sich Wessel Nijman am 123er-Finish, der Wurf auf die Double-12 misslang hier zwar noch, aber er wurde die restliche 24 noch los und ging 1:0 in Front. Als sich Wessel Nijman, der zwischenzeitlich von der offensichtlichen mentalen Anstrengung knallrote Backen bekommen hatte, nach langem Double-Trouble auch noch überwarf, war der Weg frei für den Kontrahenten. Joe Cullen, der seine Pfeile selbst ein ums andere Mal am Doppel vorbei geschleudert hatte, brachte den achten Versuch in der Double-10 unter und rettete sein begonnenes Leg so doch noch rechtzeitig über die Ziellinie, 1:1. Im dritten Leg eliminierte der Engländer das 83er-Finish mit zwei Treffern (T17, D16), nach 14 Würfen war er wieder vorne dran, 2:1. Wessel Nijman nagelte im vierten Durchgang gleich zweimal die 180 ans Board, doch es nutzte alles nichts, sein Gegenüber hatte abermals den 13-Darter zur Hand gehabt, wobei ihm beinah gar noch der 12-Darter gelungen wäre, wenn er den Versuch auf die Double-10 zunächst nicht ins Aus bugsiert hätte: 82 – 180 – 99 – 120 – 20. Wessel Nijman hatte sich nach Kräften gewehrt und alle Register gezogen, trotzdem war er letztendlich chancenlos gegen Joe Cullen, der mit dem sicheren 3:0 in Sätzen in die nächste Runde einzog.
Joe Cullen | 3:0 | Wessel Nijman |
98,18 | Average | 98,01 |
8 | 180s | 5 |
84 | High Finish | 87 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
9/22 | Finishing | 4/14 |
Kampflos in die zweite Runde, was aber noch nicht das Ende der Reise bedeuten musste
Den Abschluss des Nachmittags gestalteten der amtierende Europameister Ritchie Edhouse und Ian White, der kampflos in die zweite Runde gekommen war. Sandro Sosing war am Freitag wegen beunruhigender Brustschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden, wo bei ihm, wie die PDC zwischenzeitlich bekanntgab, das Guillain-Barré-Syndrom diagnostiziert wurde, eine Form von Polyneuropathie, bei der es zu Muskelschwäche kommt. Sandro Sosing wünschen wir natürlich auch von dieser Stelle aus: gute Besserung!
Ian White musste daher für sein Erstrundenmatch erst gar nicht antreten, brauchte im ersten Satz aber auch gehörige Anlaufzeit. Die ersten zwei Legs teilten sie gerecht unter sich auf, 1:1, bevor Ritchie Edhouse in gemäßigtem Tempo auch im dritten Durchgang seinen Anwurf hielt und dem Gegner im vierten Durchgang das begonnene Leg abnahm, wobei er hier das Tempo enorm anzog und gar den 13-Darter mitsamt perfektem Set-up-Shot auspackte: 140 – 57 – 100 – 180 – 24. Mit dem ersten Break in dieser Partie nahm er auch gleichzeitig das erste Set an sich, 1:0. Auch das zweite Leg im zweiten Satz holte sich der 41-Jährige, der mit dem Sieg bei der European Darts Championship dieses Jahr auch seinen ersten Major-Titel einheimsen konnte, abermals war dies ein Break, 1:0, bevor auch Ian White im Match angekommen war und im zweiten Durchgang seinerseits den 13-Darter parat hielt: 82 – 100 – 134 – 145 – 40, 1:1. Im gleichen Maße, wie Ian White fortan an Stabilität gewann, verlor gegenüber Ritchie Edhouse an Treffsicherheit. Außer der Triple-1, traf der 41-Jährige, der in London geboren wurde und in Hastings zuhause ist, kaum noch ein Triple-Segment, während die Trefferquote von Ian White spürbar zunahm. Ohne große Mühe investieren zu müssen, griff sich Ian „Diamond“ White, – dass der Nickname dazwischen genannt wird, darauf legt der 54-Jährige aus Stoke-on-Trent ausgesprochen viel Wert, – Durchgang Drei und Vier, somit hatte er in Sätzen ausgeglichen, 1:1. Im ersten Durchgang des dritten Sets verpasste Ian White das 148er-Finish, wurde auch die übriggebliebene 14 nicht quitt, Ritchie Edhouse konnte hier seinen Anwurf nochmal wahren, 1:0. Aber schon in den nächsten drei Durchgängen lief nichts mehr zusammen bei Ritchie Edhouse, genannt „Madhouse“, er kam ein ums andere Mal zu spät, wohingegen sich sein Gegner alle drei Legs problemlos sichern konnte. Ian White ging 2:1 in Sätzen in Führung und zog im ersten Durchgang des vierten Sets ein weiteres Mal den 13-Darter aus dem Ärmel: 93 – 140 – 140 – 88 – 40, 1:0. Ritchie Edhouse hatte im zweiten Leg nochmal eine Antwort parat, ließ zunächst zwar das 116er-Finish wieder liegen, entließ dann aber die 36 Restpunkte doch noch mit der nächsten Aufnahme und glich ein letztes Mal aus, 1:1. Im dritten Durchgang hatte Ian White das High Finish, 110 (T20, 10, D20) zur Hand, dem ließ er in Leg Vier gleich das nächste Checkout über Hundert folgen: die Restforderung von 118 Zählern beglich er mit Triple-20, 18 und Double-20, er hatte sich das Beste also für den Schluss aufgehoben. 3:1-Satzerfolg für Ian White, er kommt nach Weihnachten wieder, während der Europameister sich von der theoretischen Möglichkeit des Weltmeistertitels verabschieden musste.
Ian White | 3:1 | Ritchie Edhouse |
88,86 | Average | 84,19 |
2 | 180s | 1 |
118 | High Finish | 80 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
10/25 | Finishing | 6/24 |
Die Abendsession nach einer kurzen Pause, dann auch mit dem Zweitrundenauftritt von Martin Schindler sowie dem ersten Einsatz des heutigen Geburtstagskindes, Gary Anderson.
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