Darts-WM 2025: Spieler mit dem Vornamen „Luke“ können kaum noch überraschen, einer hat es trotzdem geschafft

Der zweite Spieltag im Alexandra Palace war geprägt von Zusammenbrüchen der unterschiedlichsten Art. Am Nachmittag brach Kai Gotthardt der Dart-Barrel vollständig ab, am Abend erlebte Cameron Menzies emotional den kompletten Zusammenbruch. Inmitten des ersten Satzes blickte der deutsche WM-Debütant ungläubig auf seine Pfeile, das heißt, was er da tatsächlich in der Hand hielt, war kein Pfeil, sondern lediglich die Bruchstücke dessen. Fassungslos wandte er sich an den Caller George Noble, der konnte zunächst auch nicht wirklich glauben, was er da sah, reagierte dann aber geistesgegenwärtig und ordnete den Austausch an. Kai Gotthardt ließ sich von diesem kurzzeitigen Debakel nicht aus der Ruhe bringen, fortan spielte er wie entfesselt auf und vor allem bewies er unsägliche Nervenstärke. Parallel dazu baute Alan Soutar immer stärker ab und obgleich man den schottischen Feuerwehrhelden nie frühzeitig abschreiben sollte, war hier abzusehen, dass Kai Gotthardt das Ding rocken würde. Das WM-Debüt des gebürtigen Esslingers hätte nicht großartiger ausfallen können. Auch wenn das Stahl seiner Pfeile den druckvollen Strapazen zunächst nicht standhalten konnte, das stählerne Nervenkostüm des Spielers war dem Druck jedenfalls gewachsen.

Während bei besagtem Zusammenbruch nur das Material Schaden genommen hatte, musste man sich am Abend gar um die seelische Verfassung eines Spielers Sorgen machen. Cameron Menzies war nervlich völlig am Ende, nachdem er nicht nur gegen einen furios startenden Gegner angetreten war, sondern auch gegen das gesamte Publikum. Während der Saal den entertainenden Leonard Gates massiv unterstützte und dabei fortwährend „USA“ skandierte, wurden „Cammys“ Fehlwürfe lautstark mit Hohn und Spott begleitet. Abwechselnd zum Lobgesang auf den Kontrahenten, schmetterte die Menge dann obendrein: „Scottland get battered“, was soviel bedeutet wie: „Schottland wird verprügelt“. Jene Fangesänge machten Cameron Menzies sichtlich zu schaffen, da wog die Enttäuschung über die eigene Performance natürlich nochmal so schwer. Im Hinblick auf den Blitzstart des Gegners hatte der Schotte zunächst noch anerkennend applaudiert, doch bald danach war die Konzentration abgedriftet. Ein PDC-Sprecher erklärte im Anschluss, dass Cameron Menzies mit seinen Gedanken vor allem auch bei seinem Vater war, der gerade eine schwere Operation hinter sich hat. Menzies` nächtlicher kryptischer Post auf Social Media, den er aber kurze Zeit später schon wieder gelöscht hatte, unterstrich diese Aussage nachhaltig. Unter anderem hatte er ein Foto von sich am Krankenbett seines Vaters gezeigt und darunter vermerkt: „Ich wollte das nicht posten. Mein Vater, mein Held.“ Dass zudem die eigenen Fehler unerbittlich mit lautem Jubel quittiert wurden, trug erheblich dazu bei, dass die Anspannung für „Cammy“ unerträglich wurde. Ausgebuht und verhöhnt zu werden, ist nie schön, aber Cameron Menzies hat halt auch nicht das dicke Fell, das es in solch einer Situation gebraucht hätte. Immer wieder vergrub er sein Gesicht mit den geröteten Augen in den Händen, es war unübersehbar, wie tief er getroffen war. Unfassbar glücklich war hingegen Leonard Gates, er war mit zwei Abschlüssen über Hundert und einem Bullseye-Finish, furios ins Match gestartet, zwischendurch war die Luft etwas draußen, aber er vermochte es trotzdem, das Malheur des Gegners auszublenden und dessen indisponierte Leistungen abzustrafen.

Ansonsten konnte man gestern ein überraschend enges Match zwischen Wesley Plaisier und Ryusei Azemoto verfolgen, lange Zeit sah es nach einem sensationellen Erfolg für den Japaner aus, aber Wesley Plaisier fand doch noch rechtzeitig in seinen Rhythmus und siegte letztendlich sicher mit 3:2. Luke Woodhouse überrollte Lourence Ilagan mit 3:0 und erstaunlicherweise gelang dasselbe auch Jermaine Wattimena mit dem Rekordhalter James Wade, der nicht wirklich Grund hatte, seine 21. WM-Teilnahme ausgiebig zu zelebrieren. Für eine kleine Überraschung sorgte auch Robert Owen, der Niels Zonneveld mit 3:1, relativ deutlich das Nachsehen gab, während Connor Scutt bei seinem 3:0-Sieg über Ben Robb, mit 101,92 Punkten im Schnitt, gar den bis dahin höchsten Average des laufenden Turniers erzielte. Zum Abschluss des gestrigen Abends machte schließlich noch Gerwyn Price mit 3:0, alles klar gegen Keane Barry. Die gezeigte Leistung des Walisers war womöglich noch nicht die beste, aber zumindest stimmte die zurückgekehrte Spielfreude schon mal.

Der Spieler, der in London wohnt, für die Anreise in den Ally Pally jedoch über 6.000 Kilometer hinter sich legen muss

Zu Beginn dieses Nachmittags betraten der Engländer James Hurrell, der „Hillbilly“ genannt wird und Jim Long aus London, die Bühne. Um in den Ally Pally zu gelangen, genügte es für den „Gentleman“ allerdings nicht, sich in die London Underground zu begeben, um mit der Piccadilly Line die Station „Wood Green“ zu erreichen oder mit einem Great Northern Vorortzug am Bahnhof „Alexandra Palace“ an der East Coast Main Line auszusteigen. Jim Longs Anreise war etwas umfänglicher, denn er stammt nicht aus der englischen Hauptstadt, sondern aus dem im kanadischen Ontario befindlichen London.

James Hurrell hatte das Ausbullen gewonnen und zeigte dem Gast aus Kanada auch gleich mal, wo`s langgeht. Der erste Durchgang führte bildlich gesehen über „Shanghai“, denn der Engländer checkte mit Triple-20, 20 und Double-20, das gleichnamige 120er-Finish aus, 1:0. Nicht ganz so spektakulär holte sich James Hurrell auch das zweite Leg, 2:0, und nachdem er sich in Durchgang Drei mit der 89 die 40 aufbereitet hatte, war dies die optimale Basis für den ersten Satzgewinn, 1:0. 14 Darts später hatte James Hurrell auch das erste Leg des zweiten Sets eingestrichen, 1:0, bevor er in etwas gemächlicherem Tempo Durchgang Zwei für sich in Anspruch nahm, 2:0. Im dritten Leg kam die 100er-Vorbereitung dann zu spät für den „Hillbilly“, Jim Long, der zuvor seine erste 180 in diesem Match abgeliefert, aber gleichzeitig auch zwei Checkout-Darts verschleudert hatte, bekam neuerlich die Möglichkeit, sein Anwurfleg doch noch zu halten. Der insgesamt fünfte Versuch landete im „Madhouse“, damit war der Londoner aus Kanada zumindest schon mal auf der Leganzeigengrafik angekommen, 1:2. Aber James Hurrell packte im vierten Durchgang bereits sein drittes Maximum aus, der zweite Satzgewinn war nur eine Frage der Zeit, 2:0. Auch im dritten Set war der 40-Jährige aus dem englischen Banbury nicht bereit, das Ruder aus der Hand zu geben, die 97 als Vorbereitung für das erste Leg, kurz darauf stand es 1:0. Im zweiten Durchgang servierte sich James Hurrell den gekonnten 105er-Set-up-Shot, auch die Double-18 war anschließend prompt getroffen, 2:0. Und als Jim Long im dritten Leg seinerseits nur um Haaresbreite am „Shanghai Finish“ vorbeischrammte, war der Weg zum 3:0-Satzerfolg endgültig frei. Der Engländer benötigte acht Matchdarts, doch dann war der Sieg in trockenen Tüchern. Jim Long musste die Heimreise ins ferne London antreten, in seinem Fall mit dem Flugzeug, während James Hurrell noch mindestens bis Freitag in diesem London verweilen darf, da trifft er dann im letzten Match des Abends auf Michael van Gerwen.

James Hurrell 3:0 Jim Long
88,75 Average 79,17
3 180s 1
120 High Finish 6
1 100+ Checkouts 0
9/21 Finishing 1/10

Das WM-Debüt von Noa-Lynn van Leuven und dann geht es gleich gegen einen altvertrauten Landsmann

Es folgte das vielbeachtete, rein niederländische Duell: Kevin Doets versus Noa-Lynn van Leuven. Noa-Lynn van Leuven hatte das Ausbullen für sich entschieden, doch der Gegner nahm ihr mit 13 wohlplatzierten Würfen (100 – 134 – 140 – 87 – 40) gleich zu Beginn den Anwurf ab, 1:0. Noa-Lynn van Leuven revanchierte sich umgehend, im zweiten Durchgang nahm sie ohne Umschweife das 80er-Finish heraus und setzte postwendend das Re-Break, 1:1. Im dritten Leg hatte die Niederländerin das „Shanghai Finish“ zur Hand, somit bestätigte sie das eben erzielte Break und ging erstmals in Führung, 2:1. Und als der Kontrahent im vierten Durchgang einen Checkout-Dart liegen ließ, bestrafte Noa-Lynn van Leuven den Leichtsinn mit dem ersten Satzgewinn, 1:0. Im ersten Durchgang des zweiten Sets konnte die 28-Jährige aus Heemskerk das Tempo jedoch nicht mitgehen, sie stand noch auf der 204, als Kevin Doets die 98er-Vorbereitung nutzte, um das Leg auf sein Konto einzuzahlen, 1:0. Doch Noa-Lynn van Leuven präsentierte im zweiten Durchgang bereits ihr zweites „Shanghai Finish“ in diesem Match, das brachte ihr den Ausgleich, 1:1.

Wenn ein einziges Leg über das ganze Match entscheidet

Das dritte Leg in diesem Satz kann man unzweifelhaft als den Wendepunkt dieser Auseinandersetzung betiteln, der Endspurt avancierte zum Checkout-Drama par excellence. Aber wir wollen der makabren Pointe nicht vorweggreifen, denn zunächst startete Noa-Lynn van Leuven ordentlich, mit Aufnahmen von 97, 180 und 100 eliminierten Punkten. Nach drei Aufnahmen auf der 124 gelandet, fiel der nächste Gang ans Oche etwas nüchterner aus, es waren 56 gelöschte Punkte, Rest 68. Schon die nächste Aufnahme war dramatisch schlecht, der Caller vermeldete die 33, bevor das Trauerspiel dieses Legs seine Fortsetzung nahm, bis hin zur unliebsamen Klimax. Zwei weitere Aufnahmen resultierten in 19 und 11 subtrahierten Zählern – nein, die Punkte bezogen sich nicht auf einzelne Treffer, sondern waren pro Aufnahme. Zwischenzeitlich war die Spielerin bei fünf Restpunkten angelangt, als sie statt der Eins die einfache 20 abschoss – „No Score!“. Beim nächsten Versuch versenkte sie den ersten Pfeil in der Triple-1, den zweiten im Aus und den dritten im Feld der einfachen Eins – das hätte sie vorher gebraucht! Jetzt war es stattdessen das „No Score!“ Überraschenderweise durfte Noa-Lynn van Leuven noch ein weiteres Mal antreten: 1, 2, 20 – wieder lautete die Antwort des Callers: „No Score!“ Nicht viel besser erging es ihrem Landsmann, der konnte gegenüber ein ähnliches Szenario aufweisen, mit einem kleinen, aber entscheidenden Unterschied. Zunächst einmal brauchte er weitaus länger, um überhaupt in den Checkout-Bereich zu kommen, bevor er sich dem Double-Trouble einigermaßen gewissenhaft anpasste. Vier Aufnahmen, ohne ein einziges Triple zu treffen, Kevin Doets hatte sich auf die 266 heruntergeschlichen. Beim fünften Gang ans Oche landete dann endlich ein Pfeil in der Triple-19, insgesamt waren es 96 Zähler, die ihn auf die 170 beförderten. Beim Versuch, den „Big Fish“ zu angeln, traf der Niederländer zwar mit dem ersten Dart die Triple-20 und mit dem dritten das Bullseye, aber der zweite hatte lediglich den Weg ins einfache 20er-Segment gefunden. Die Restforderung von 40 Punkten schien trotzdem machbar, wie gesagt, sie „schien“ machbar! Aber Kevin Doets belehrte uns erst einmal eines besseren und löschte mit einer weiteren Aufnahme nur 30 Zähler. Nächster Versuch: acht ausradierte Punkte, Rest: Zwei. Auch er vernahm nach zwei weiteren Besuchen am Oche, bei denen er jeweils einen Pfeil in der einfachen Eins untergebracht hatte, beide Male den Ausruf des Callers: „No Score!“ Doch anders als bei seiner Gegnerin, blieb ihm das dritte „No Score!“ erspart, denn der dritte Versuch bei der elften(!) Aufnahme – nochmal zum Genießen: sein insgesamt 31. Wurf in diesem Leg – landete im „Madhouse“. Der Name dieses Doppelsegments war dann auch irgendwie bezeichnend für die ganze Situation. Kevin Doets machte einen artigen Diener, womöglich verneigte er sich vor all denen, die die gesamte Strecke über beharrlich geblieben waren, um das Ende des Legs doch noch mitzuerleben …

Und schon war das Pendel gekippt

Das war unbestritten der Wendepunkt in dieser Partie, denn fortan häuften sich die Fehler auf der anderen Seite in verhängnisvoller Manier. Noa-Lynn van Leuven lieferte teilweise immer noch starke Treffer, vermischte diese aber mit grottenschlechten Aufnahmen und streute einfach zu viele Fehler ein. Genau der gegenteilige Effekt machte sich bei Kevin Doets breit, er benötigte gerade mal 14 Würfe, um nach sehenswertem 74er-Finish (T14, D16), den Satzausgleich zu erzwingen, 1:1. Mit exakt der gleichen Wurfanzahl strich Kevin Doets den ersten Durchgang des dritten Sets ein, 1:0, bevor er mit 15 Treffern auch den darauffolgenden Durchgang für sich verbuchte, 2:0. Im dritten Leg hielt Noa-Lynn van Leuven nochmal den 14-Darter parat, der gereichte ihr zum Anschluss, 1:2. Im vierten Leg verpasste die Niederländerin zwei Breakdarts, es wäre ihre letzte Chance gewesen, doch noch in diesem Set zu bleiben, so war es der zweite Satzgewinn für Kevin Doets, 2:1. Auch im ersten Durchgang des vierten Sets bewegte sich Noa-Lynn van Leuven Scoring-technisch kaum noch von der Stelle, der Gegner, der gerade das 106er-Finish haarscharf verpasst hatte, bekam schier alle Zeit der Welt, das 1:0 auszumachen. Im zweiten Durchgang ließ auch Kevin Doets mal wieder zwei Breakdarts liegen, diesmal wusste Noa-Lynn van Leuven daraus Kapital zu schlagen und holte sich nach längerer Zeit auch mal wieder ein Leg, zumindest war der Lauf des Gegenübers hiermit erstmal gestoppt, 1:1. Noa-Lynn van Leuven startete mit der 180 ins darauffolgende Leg, es hätte ein brauchbarer Sockel sein können, um das dringend benötigte Break darauf aufzubauen, aber Kevin Doets packte den nächsten 14-Darter aus, der ihm das 2:1 bescherte. Im vierten Durchgang ließ die Nummer Zwei der Women's Series Order of Merit nochmals ihr Können aufblitzen und startete mit sechs perfekten Darts ins Leg. Letztendlich wurde es der 12-Darter (180 – 180 – 65 – 76), noch viel wichtiger als die Wurfanzahl, war für die Spielerin jedoch der Leggewinn per se, 2:2. Aber im entscheidenden fünften Durchgang war Noa-Lynn van Leuven einfach zu langsam unterwegs, Kevin Doets profitierte vom abrupten Leistungsabfall der Gegnerin und machte den Deckel aufs Match drauf, 3:1 in Sätzen.

Kevin Doets 3:1 Noa van Leuven
88,13 Average 87,02
3 180s 6
80 High Finish 120
0 100+ Checkouts 2
10/34 Finishing 7/25

„Relentless“ mit neuer Walk-on Hymne und alter Stärke

Die Begegnung: Ryan Joyce gegen Darius Labanauskas, stand als nächstes auf dem Programm. Ryan Joyce hatte nicht nur das Ausbullen gewonnen, sondern startete auch fulminant ins Match: 95 – 140 – 140 – 126, das war der 12-Darter, den er mit High Finish abschloss, wobei er die 126 Zähler mit Triple-19, 19 und Bullseye auscheckte, 1:0. Nur einen Pfeil mehr benötigte der Engländer mit dem Nickname „Relentless“ in Durchgang Zwei: 140 – 87 – 120 – 122 – 32, da war sogar noch ein Bouncer drin involviert, Break zum 2:0. Das eben erzielte Break bestätigte Ryan Joyce im dritten Leg, schon war der erste Satz eingetütet, 1:0. Im zweiten Set meldete sich auch Darius Labanauskas endlich zu Wort, mit jeweils 16 Treffern holte sich der 48-Jährige aus Litauen die ersten beiden Durchgänge, wobei er in Leg Zwei gar das Maximum als perfekten Set-up-Shot zur Verfügung hatte, 2:0. Für den dritten Durchgang brauchte Darius Labanauskas abermals 16 Darts, dann war der Satzausgleich fixiert, 1:1. Beide Sets waren zu Null ausgegangen, doch im dritten Satz war Ryan Joyce wieder zurück in der Spur. 14 Würfe später hatte er neuerlich das 1:0 ausgemacht, bevor sein Gegenüber im zweiten Leg den beachtlichen 13-Darter auspackte: 140 – 43 – 180 – 98 – 40, 1:1. Unbeeindruckt dessen, bereitete sich Ryan Joyce im dritten Durchgang mit der 97 die 24 auf, mit insgesamt 14 Treffern sammelte er das 2:1 ein. Für den zweiten Satzgewinn brauchte der 39-Jährige aus Newcastle upon Tyne, dann etwas mehr Zeit, aber dann stand es für ihn unumstößlich 2:1 in Sets. Den vierten Satz begann Darius Labanauskas, er hielt im ersten Durchgang seinen Anwurf, damit ging er hier 1:0 vorneweg. Im zweiten Durchgang startete Ryan Joyce mit der 180 in sein Leg, welches er sich auch nicht nehmen ließ, 1:1. Der verpasste Checkout-Dart in Durchgang Drei kostete Darius Labanauskas das nächste Anwurfleg, Ryan Joyce übernahm wieder die Führung, 2:1. Und nachdem „Relentless“ im darauffolgenden Durchgang jenes Break auch bestätigte, stand der 3:1-Satzerfolg für ihn fest.

Ryan Joyce 3:1 Darius Labanauskas
92,97 Average 89,62
2 180s 3
126 High Finish 80
1 100+ Checkouts 0
9/22 Finishing 5/14

Auch dieser Luke hat es in sich

Zum Abschluss der Nachmittagssession gab es das Zweitrundenmatch: Mike De Decker gegen Luke Woodhouse, der gestern den philippinischen Topspieler Lourence Ilagan nach Hause geschickt hatte. Schon bei seinem Erstrundenduell hatte Luke Woodhouse nachdrücklich unter Beweis gestellt, dass seine Formkurve weiterhin steil nach oben zeigt und er hier bestens vorbereitet angetreten ist, aber der amtierende World Grand Prix Sieger war natürlich nochmal eine ganz andere Hausnummer.

Nicht wenige dürften überrascht gewesen sein, mit welcher Überlegenheit Luke Woodhouse im ersten Satz kurzen Prozess mit seinem Gegner zu machen vermochte. Natürlich kam ihm hierbei zugute, dass Mike De Decker kaum einen Dart im anvisierten Ziel unterbrachte, aber selbst wenn der andere noch so schlecht drauf ist, muss man als Spieler die eigenen Legs ja dennoch selbst über die Ziellinie tragen. Und das machte Luke Woodhouse ausgezeichnet. Schon im ersten Durchgang, den er auch begann, hatte er den 13-Darter zur Hand: 97 – 180 – 60 – 132 – 32, 1:0. Im zweiten Leg landete er nach drei Aufnahmen auf der 170, gestern hatte er sich ja bewusst gegen die „Fischerprüfung“ entschieden. Heute blieb ihm nichts anderes übrig, als sein „Anglerglück“ zu probieren, denn der Kontrahent stand mit 133 Restpunkten schon bereit, sein begonnenes Leg über die Ziellinie zu retten. Die ersten beiden Pfeile versenkte Luke Woodhouse in der Triple-20, aber den dritten brachte er nur im 25er-Segment unter. Mike De Decker war an der Reihe, von der Restforderung beglich er jedoch lediglich 97 Zähler. Die verbliebene 25 wurde Luke Woodhouse mit dem nächsten Gang ans Oche quitt, damit war das Break geschafft, 2:0, das er in Leg Drei auch bestätigte, 1:0-Satzführung. Das zweite Set begann Mike De Decker und zum ersten Mal in dieser Begegnung traf er anschließend auch das anvisierte Doppelsegment (D16), somit hatte nun auch der Major-Sieger endlich seinen ersten Leggewinn ergattert, 1:0. Luke Woodhouse packte im zweiten Durchgang spontan das High Finish, 105 (19, T18, D16) aus und glich wieder aus, 1:1. Im dritten Durchgang probierte Mike De Decker 16 Restpunkte mit der Double-16 vom Board zu fegen, der Caller nannte es: „No score!“, der Experte nannte es „Goldilocks“ und ich nenne es „ups!“. Auf der anderen Seite hatte Luke Woodhouse zwischenzeitlich sieben Breakdarts liegengelassen, den achten brachte er im „Madhouse“ unter, 2:1. Mike De Decker förderte im vierten Durchgang den optimalen Set-up-Shot (140) zutage, doch der kam zu spät. Luke Woodhouse entledigte sich der verbliebenen 60 und zementierte die 2:0-Satzführung. Es ging in die letzte Pause, in der Mike De Decker sein System offenbar nochmal neu kalibriert hat, denn während Luke Woodhouse im dritten Set deutlich nachließ, schnappte sich der Belgier im ersten Durchgang den Anwurf des Gegners, 1:0. Im zweiten Leg hatte Mike De Decker auch sein altbewährtes Scoring wieder zur Verfügung, mit 14 Treffern, inklusive der 180, bestätigte er das eben errungene Break, 2:0. Und im dritten Leg wartete der 29-Jährige aus Mechelen gar mit dem exzellenten 11-Darter auf: 83 – 180 – 180 – 58, hier zeigte er, warum er „The Real Deal“ genannt wird. Das war zugleich auch der Satzgewinn, 1:2, jetzt war es wieder ein Match. Im ersten Leg des vierten Sets servierte sich Mike De Decker abermals den geeigneten Set-up-Shot (139), wieder ging er mit 1:0 in Führung. Nach vier Legverlusten in Folge, wirkte die 180 im zweiten Durchgang wie ein Befreiungsschlag für Luke Woodhouse, dem ließ er die 101 als Vorbereitung folgen und kurz darauf war der Leggewinn auf seine Haben-Seite gewandert, 1:1. Man bekam fast den Eindruck, als wären die vier Legs in Folge für Mike De Decker, nur ein Strohfeuer gewesen, denn auch im dritten Durchgang dieses Satzes war der Engländer schneller. Mit der 100 bereitete sich „Woody“ die 32 auf, die eliminierte er bei der nächsten Aufnahme, es war das Break zum 2:1. Auf der Zielgeraden des darauffolgenden Durchgangs katapultierte sich Luke Woodhouse, mithilfe einer 162er-Aufnahme auf 140 Restpunkte, wovon er beim nächsten Gang ans Oche zwar nur 50 weitere Zähler zu löschen wusste, aber der Gegner hatte es sich zu diesem Zeitpunkt auf der unbequemen 220 leidlich bequem gemacht. Mit dem nächsten Versuch wurde Mike De Decker wiederholt nur 43 Punkte los, Luke Woodhouse konnte sich in aller Seelenruhe der 90 widmen. Gleich zwei Pfeile brachte der 36-Jährige aus dem in der Grafschaft Worcestershire befindlichen Bewdley, im schmalen 25er-Segment unter, den dritten versenkte er in der Double-20. Den 3:1-Satzerfolg von Luke Woodhouse gegen Mike De Decker hatten vermutlich auch nicht alle auf dem Schirm, aber man kann nur betonen, es war ein mehr als verdienter Sieg.

Luke Woodhouse 3:1 Mike De Decker
88,38 Average 87,38
4 180s 3
105 High Finish 68
1 100+ Checkouts 0
9/22 Finishing 5/17

In Kürze geht es weiter mit der Abendsession, dann ist auch Ricardo Pietreczko am Start.

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