Darts-WM 2025: Der Kampf um die Sid Waddell Trophy hat begonnen

„Und sie bewegt sich doch“, diese Aussage wird Galileo Galilei zugeordnet und irgendwann mussten auch die größten Skeptiker eingestehen, dass er recht hatte. 365 Tage braucht die Erde, um sich um die Sonne zu drehen, 365 Tage dauert es auch, bis sich im Ally Pally wieder alles nur um die Sid Waddell Trophy dreht. Dass die Erde jedoch keine flache Scheibe sein soll, dürfen wir demzufolge zumindest bis einschließlich 3. Januar 2025 anzweifeln, vor allem weil wir bis dahin in erster Linie durch das Darts-Teleskop blicken und am Firmament die hell leuchtenden Sterne an der flachen Dartsscheibe entdecken werden. Und endlich ist es wieder soweit: der Alexandra Palace in London hat seine Pforten für die Darts WM 2025 geöffnet.

Bereits seit 2007 wird hier die PDC Weltmeisterschaft ausgetragen, Namensgeberin des Palace ist übrigens Alexandra von Dänemark, 1901 bis 1910 Queen Consort des Vereinigten Königreichs, was bedeutet, als Gattin von Eduard VII. war sie die Gemahlin des souverän regierenden Monarchen. 1910 wurde ihr Sohn George König und sie folgerichtig die Queen Mother. Wobei es natürlich von unbestreitbarem Vorteil ist, dass für die Benennung des Palace lediglich der erste Vorname verwendet wurde, denn sonst würde die Darts WM womöglich Jahr für Jahr im Alexandra Caroline Marie Charlotte Louise Julia Palace stattfinden. Und wie hätte man dann so liebevoll den Kosenamen „Ally Pally“ kreieren können?

Darts-Deutschland blickt hoffnungsfroh nach London

In Bezug auf die Zuschauerzahlen brechen die Deutschen alljährlich Rekorde, aber auch die Anzahl der Teilnehmer steigt in imposanter Weise unaufhörlich an. Dieses Jahr sind bereits sechs deutsche Darts-Profis am Start: Kai Gotthardt, Niko Springer, Florian Hempel, Ricardo Pietreczko, Gabriel Clemens und Martin Schindler. Schon morgen Nachmittag betritt Kai Gotthardt die Bühne, er fordert den schottischen Routinier Alan Soutar zum Duell. Und falls Kai Gotthardt gewinnen sollte, würde er am Freitagnachmittag gegen Stephen Bunting antreten. Am Dienstagabend sehen wir Ricardo Pietreczko gegen Xiaochen Zong, und am Donnerstagnachmittag findet das Zweitrundenmatch von Gabriel Clemens statt. Der „German Giant“ wartet noch darauf, zu erfahren, wer sein Gegner sein wird, das entscheidet sich Montagabend in der Auseinandersetzung zwischen Niels Zonneveld und Robert Owen. Niko Springer tritt am Donnerstagabend gegen Scott Williams an, circa 24 Stunden später kommt es zur Begegnung: Florian Hempel versus Jeffrey de Zwaan. Auf den ersten Auftritt der deutschen Nummer Eins dürfen wir noch etwas länger warten, Martin Schindler leitet in der kommenden Woche den Sonntagabend (22. Dezember) ein. Ebenso wie Gabriel Clemens muss natürlich auch Martin Schindler erst ab Runde Zwei ins Geschehen eingreifen, er wird vom Sieger aus dem Duell Callan Rydz gegen Romeo Grbavac gefordert. Bevor es dann in die kurze Weihnachtspause geht, könnte es am 23. Dezember aus deutscher Sicht nochmal richtig aufregend werden, denn würden Ricardo Pietreczko, Florian Hempel und/oder Niko Springer, ihre Erstrundenpartien gewinnen, bekämen sie es an jenem Montagabend (in dieser Reihenfolge) mit Gian van Veen, Daryl Gurney und Rob Cross zu tun.

In den ersten beiden Runden, sprich bis einschließlich 23. Dezember, werden alle Begegnungen im Best-of-5-Sets Modus ausgetragen, was bedeutet, die Spieler brauchen drei Set-Gewinne, um auch nach Weihnachten noch in den Genuss zu kommen, von John McDonald auf die Bühne des Ally Pally gerufen zu werden.

Traditionell kommt der amtierende Weltmeister schon in der ersten Session zum Einsatz, der Gegner von Luke Humphries würde gleich zum Auftakt des Abends ermittelt, in diesem Fall waren das Thibault Tricole und Joe Comito, die sich um besagtes Zweirundenticket stritten. Luke Humphries hatte sich im Preview-Interview zuversichtlich gezeigt, Back-to-Back-Weltmeister zu werden und er hat seine langfristigen Ziele kundgetan: er hoffe, die nächsten 20 Jahre an der Spitze mitspielen zu können und möchte dann auch zu den Besten aller Zeiten gehören. Zudem hat der Engländer unterstrichen, dass er mit der Weltmeisterschaft, dem World Matchplay und dem World Cup, die Titel geholt hat, die für ihn persönlich die prestigeträchtigsten sind, was ihm die Welt bedeute, ab hier gäbe es keine Mindesterwartungen mehr. Natürlich wolle er auch die Premier League, die European Championship und die UK-Open gewinnen, doch erachte er es nicht als Weltuntergang, wenn es nicht mit allen Titeln klappen würde. „Cool Hand, Luke“ betonte auch, dass er morgen aufhören könnte, dennoch würde man sich an ihn erinnern: „I`ve done myself justice. Not many players have done, what I´ve done.“ Fortan zähle es, einfach so viele Turniere wie möglich zu gewinnen, vorzugsweise noch reichlich Weltmeisterschaften. Daher galt es selbstverständlich, jetzt allen Fokus auf die Titelverteidigung zu richten. Die Hürde des ersten WM-Sieges habe er bereits überschritten und das sei für ihn der Schlüssel zu weiteren Erfolgen, deswegen bezeichnete er sich auch als „dangerous player“: „There`s nothing left for me to prove, that makes me dangerous!“ Einer der wichtigsten Aspekte für Luke Humphries ist jedoch weiterhin: „It`s important to be an ambassador for the sport“. Und dass er das ist, dem kann man nur nachdrücklich zustimmen.

“A nice cup of tea!”

War das Rezept, das der legendäre Master of Ceremonies, John McDonald, zur maßgeblichsten „preparation“ für den heutigen Abend deklarierte, natürlich fügte er augenzwinkernd hinzu: „We English people are crazy, aren`t we“.

Die erste Session beinhaltete drei Erstrundenspiele und ein Duell der zweiten Runde. Den Anfang machten, wie gesagt, Thibault Tricole und Joe Comito, gesucht wurde der Gegner von Luke Humphries. Erst im Vorjahr gab Thibault Tricole sein vielbeachtetes Debüt im Ally Pally, heute Abend wurde er bereits als der weit Erfahrenere der beiden Akteure gehandelt.

Joe Comito hatte das Ausbullen gewonnen, doch im ersten Leg ließ er erstmal drei Checkout-Versuche auf Tops aus. Kein Problem, Thibault Tricole verweilte da noch auf der 221, Joe Comito konnte ein weiteres Mal in aller Seelenruhe ans Oche treten, mit dem zweiten Wurf traf er ins anvisierte Doppel und ging 1:0 in Führung. Thibault Tricole war in Durchgang Zwei nah dran, das 110er-Finish zu löschen, scheiterte aber an der Double-16, das 1:1 war es trotzdem. Im dritten Leg verpasste Joe Comito zwei Checkout-Pfeile, diesmal wusste der Gegner die Unachtsamkeit zu bestrafen, es war das erste Break an diesem Abend, 2:1. Der vierte Durchgang erwies sich als äußerst zähe Angelegenheit: nachdem Thibault Tricole beim Versuch, 142 Punkte quitt zu werden, zunächst die einfache 17 und danach das Bullseye getroffen hatte, landete der dritte Dart abermals in der 17, das ließ ihm 58 Restpunkte übrig. Doch nachdem Joe Comito ebenfalls vier Breakdarts verschleudert hatte, gelang es dem 35-Jährigen aus Auray, den fünften Versuch in der Double-10 unterzubringen, was ihm nicht nur den Leggewinn einbrachte, sondern auch das erste Set, 1:0. Thibault Tricole hatte zwischenzeitlich eine Schippe draufgepackt, im ersten Durchgang des zweiten Satzes konnte er mit starkem Set-up-Shot (121) aufwarten, dann waren allerdings fünf weitere Würfe vonnöten, um auch die verbliebene 22 loszuwerden. Da Joe Comito gegenüber jedoch zu viele Aussetzer einstreute, hatte der Gegner die Zeit dazu, um sein Leg schwerfällig zu halten, 1:0.

Im zweiten Durchgang hatte der Australier nicht nur Anwurf, sondern lieferte auch die erste 180 dieser WM. Der ließ er jedoch ein paar grottenschlechte Aufnahmen folgen, was Thibault Tricole die Möglichkeit gab, hier das nächste Break zu landen. Der Franzose löschte das 94er-Break und schon stand es 2:0. Thibault Tricole startete ausgezeichnet ins dritte Leg, ließ dann aber im Endspurt ebenso frappant nach. Joe Comito nutzte die Gunst der Stunde und setzte nicht nur unverzüglich das Re-Break, sondern bestätigte selbiges auch im darauffolgenden Durchgang, 2:2. In diesem Satz ging es in den Decider, den Thibault Tricole begann, vor allem aber hielt er hier das High Finish parat. Der Gegner verweilte noch auf der 282, da eliminierte Tricole die 118 mit 18, Triple-20 und Double-20, damit hatte „The French Touch“, wie Thibault Tricole genannt wird, das zweite Set ebenfalls ungefährdet eingetütet, 2:0. Auch im ersten Durchgang des dritten Satzes ließ Joe Comito wieder einiges liegen. Beim Stand von 65 Restpunkten versenkte er den ersten Pfeil zunächst mittig im Bullseye, den zweiten in der einfachen Sieben, doch der dritte, der eigentlich in die Double-4 sollte, landete im Aus. Thibault Tricole ließ sich nicht zweimal bitten und kassierte das nächste Break ein, 1:0. Aber der Australier war keineswegs gewillt, das Handtuch vorzeitig zu werfen, glaubte weiterhin an seine Chancen und vor allem hatte er mittlerweile an Stabilität gewonnen. Im zweiten Leg holte er sich postwendend das Re-Break, 1:1, bestätigte dieses im dritten Durchgang mit hervorragendem 13-Darter (134 – 140 – 140 – 79 – 8) und nun war er es, der in Front lag, 2:1. Im vierten Leg verpasste Thibault Tricole um Haaresbreite das 108er-Finish, doch obgleich er fünf Checkout-Darts brauchte, rettete er sich doch noch über die Ziellinie, um sein begonnenes Leg zu halten und den Ausgleich zu erzwingen, 2:2. Diesmal begann Joe Comito, der das ganze Match über ein vielsagendes Lächeln auf den Lippen zu haben schien, das Entscheidungsleg und er ließ hier auch nichts anbrennen. Das war der Satz für den 43-jährigen Australier, 1:2. Kaum ein Leg, in dem beide Protagonisten nicht zahlreiche Chancen auf Doppel vergaben. Im ersten Durchgang des vierten Sets war es mal wieder Thibault Tricole, der den entscheidenden Fehler weniger machte, dank des Treffers im Madhouse ging er 1:0 in Führung. Joe Comito revanchierte sich im zweiten Leg mit exzellentem 94er-Finish und glich aus, 1:1. In den darauffolgenden zwei Durchgängen hielten beide Spieler ihren jeweiligen Anwurf relativ unangefochten, 2:2. Auch in diesem Set ging es in den Decider, nun war es wieder Thibault Tricole, der den Vorteil des Anwurfs genoss. Auf der Zielgerade angekommen, sah sich der Franzose mit der Restforderung von 116 Punkten konfrontiert, traf die Triple-20 und im Anschluss die Double-7. Ein Doppelfeld im Endspurt ist normalerweise schön und gut, in dem Fall war es schön und grauenvoll. Denn das ließ ihm 42 Rest, die waren auch beim besten Willen mit einem Pfeil nicht wettzumachen. Auf der anderen Seite hatte Joe Comito die 54 vor der Brust, aber auch hier wollten die Nerven nicht mitspielen. Der erste Pfeil in der einfachen Neun, es hätte wohl die große 14 werden sollen. Aus der Not eine Tugend gemacht, bugsierte der Australier den zweiten Dart in die Fünf, bevor der überlebenswichtige Versuch auf Tops folgen sollte, um sich die Chance auf den Turnierverbleib zu wahren. Aber der dritte Wurf landete irgendwo im Nirgendwo, der Gegner bekam eine weitere Gelegenheit, das Match zuzumachen. Thibault Tricole trat ans Oche, traf die Double-16, damit war das 3:1 in Sätzen besiegelt und der Gegner von Luke Humphries stand fest.

Thibault Tricole 3:1 Joe Comito
80,61 Average 81,25
2 180s 3
118 High Finish 94
1 100+ Checkouts 0
11/37 Finishing 8/31

EM-Finalist versus WM-Debütant

Als Nächstes stand die Begegnung zwischen Vizeeuropameister Jermaine Wattimena und Stefan Bellmont, dem ersten Schweizer, der im Alexandra Palace an den Start ging, auf dem Programm. Jermaine Wattimena hatte das Ausbullen für sich entschieden und im ersten Durchgang nicht nur die passende Vorbereitung (135) zur Hand, 1:0. Im zweiten Leg konnte Stefan Bellmont das Tempo noch respektabel mitgehen, das 82er-Checkout verhalf ihm zum 1:1. Doch Jermaine Wattimena hatte im dritten Durchgang den 14-Darter zur Hand, 2:1, und im vierten Leg benötigte der Niederländer gar einen Wurf weniger, um das Break zu landen. Dabei wäre es beinah noch der 12-Darter mit 125er-Finish geworden, allein die Double-20 erforderte einen weiteren Versuch. Mit der 1:0-Führung in Sätzen ging es in die erste Pause.

Auch im ersten Leg des zweiten Sets war Jermaine Wattimena sofort zur Stelle, er zögerte keinen Augenblick, um 95 Restpunkte mit 15, Tops-Tops zu löschen, schon stand es wieder 1:0. Im zweiten Durchgang verpasste Stefan Bellmont einen Versuch auf die Double-16, das konnte man sich gegen Jermaine Wattimena heute kaum leisten. 2:0 für den 36-Jährigen aus Westervoort. Im dritten Leg meldete sich auch Stefan Bellmont nochmal zu Wort, für den Restbetrag von 76 Zählern brauchte er gerade mal zwei Pfeile und mit insgesamt 14 Würfen fand er den Anschluss, 1:2. Aber Jermaine Wattimena hatte im vierten Durchgang die passende Antwort parat, es war der 13-Darter (140 – 140 – 93 – 96 – 32), der ihm den nächsten Satzgewinn bescherte, 2:0. Das dritte Set begann der Schweizer Debütant mit dem Break, damit ging er zum ersten Mal an diesem Abend innerhalb eines Satzes in Führung, 1:0. Aber 14 Darts später hatte Jermaine Wattimena das Ganze aus seiner Sicht wieder zurechtgerückt, das umgehende Re-Break war erzielt, 1:1. Mit der exakt identischen Wurfanzahl bestätigte er in Durchgang Drei jenes Break, 2:1, bevor sich Stefan Bellmont im vierten Leg ein letztes Mal aufbäumte und mit sehenswertem 83er-Checkout (17, T16, D9) den Ausgleich herstellte, 2:2. Doch Jermaine Wattimena fackelte auch im Decider nicht lange, mit 15 treffsicher platzierten Würfen machte er den Deckel auf Leg, Satz und Match drauf, 3:0. Stefan Bellmont hatte sich bei seinem WM-Debüt mit 92,95 im Average durchaus gut verkauft, war aber gegen die starke Performance seines Gegenübers (98,54 Punkte im Schnitt) schier chancenlos.

Jermaine Wattimena 3:0 Stefan Bellmont
98,54 Average 92,95
2 180s 5
95 High Finish 83
0 100+ Checkouts 0
9/20 Finishing 4/11

Manchmal lässt sich ein „Hurricane“ nur mit „Dynamite“ aufhalten – auch in diesem Fall?

Die Entscheidung ums nächste Zweitrundenticket sollten Kim Huybrechts und Keane Barry unter sich ausmachen, hier ging es darum, wer morgen Abend gegen Gerwyn Price antreten durfte. Kim Huybrechts mit dem ersten Anwurf und der optimalen Vorbereitung (121) in Durchgang Eins, das 1:0 war ihm nicht zu nehmen. Keane Barry antwortete im zweiten Leg mit dem High Finish, 103 (20, T17, D16), 1:1. Dem ließ der 22-jährige Ire, der den Nickname „Dynamite“ trägt, in Durchgang Drei ein weiteres High Finish folgen, diesmal radierte er 112 Punkte mit Triple-20, 20 und Double-16 aus, es war das Break zum 2:1. Das nächste Checkout über Hundert wäre um ein Haar Kim Huybrechts gelungen, beim Versuch, die verbliebene 156 abzuräumen, missglückte lediglich der Versuch auf die Double-18. Dennoch war es das unmittelbare Re-Break zum 2:2, was den Decider nach sich zog. Den begann der 39-jährige Belgier, der den Vorteil des Anwurfs auch stilgerecht zu seinen Gunsten nutzte. 1:0 in Sätzen, Kim Huybrechts schritt fröhlich zur Musik wippend die Stufen hinab in die erste Pause. Im ersten Durchgang des zweiten Sets war es Keane Barry, der mit dem geeigneten Set-up-Shot (132) aufwarten konnte, das war die Basis für seine 1:0 Führung. Beide Spieler malträtierten ohne Unterlass das Triple-20-Segment, man war geneigt, den Erste-Hilfe-Kasten für Dartscheiben bereitzustellen. Im zweiten Leg servierte Kim Huybrechts gleich zwei Maxima in Folge, mit insgesamt 13 Würfen hatte er sich das 1:1 gesichert. Nur einen Wurf mehr benötigte Keane Barry im vierten Durchgang, um wieder vorne weg zu stiefeln, 2:1. Kim Huybrechts zog im vierten Leg abermals den 13-Darter aus dem Ärmel, der beinah noch ein 12-Darter mit High Finish geworden wäre, doch beim Versuch des 103er-Checkouts misslang der Wurf auf die Double-16. 2:2, auch hier ging es ins Entscheidungsleg. Diesmal begann Keane Barry, der aus dem etwa 45 Kilometer nördlich von Dublin gelegenen Drogheda stammt und heute im etwa zehn Kilometer davon entfernten Duleek zuhause ist, den Decider und packte das High Finish, 108 (T20, 16, D16) obendrauf, 1:1 in Sätzen. Auch im ersten Durchgang des dritten Sets war Kim Huybrechts wieder nah dran, ein bemerkenswertes High Finish herauszunehmen, aber knapp daneben ist auch vorbei und nah dran ist halt nicht drin. So scheiterte die 140 an der Double-16, das 1:0 für den Antwerpener war es trotzdem. Im zweiten Leg zauberte Keane Barry den 11-Darter aus dem Hut: 140 – 180 – 95 – 86, und flugs hatte er wieder ausgeglichen, 1:1. Im dritten Durchgang förderte der irische Nachwuchskünstler den 12-Darter zutage: 140 – 180 – 140 – 41, es war das Break zum 2:1. Das eben errungene Break bestätigte Keane Barry im vierten Leg, damit stand die Satzführung für ihn fest, 2:1, und die vorher noch wohlgemute Stimmung seines Gegners begann sichtbar zu kippen. Kim Huybrechts war deutlich aus dem Tritt geraten, trotz idealem Set-up-Shot (138) im ersten Durchgang des vierten Sets, wollte es ihm nicht gelingen, den Restbetrag von 40 Zählern mit drei Würfen quitt zu werden, die verpassten Breakmöglichkeiten sollten ihn teuer zu stehen kommen. Auf der anderen Seite stolperte Keane Barry mehr schlecht als recht über die Ziellinie und rettete sein begonnenes Leg, 1:0. Im zweiten Durchgang war Kim Huybrechts dann nochmal mit dem 13-Darter zur Stelle, bemerkenswert hier unter anderem die 95er-Vorbereitung, bei der er seine Pfeile im 25er-Segment, in der 20 und im Bullseye versenkte. Beim nächsten Gang ans Oche traf er dann noch die Double-13 und es hieß 1:1. Dennoch hätte er in diesem Satz das Break gebraucht, um im Match zu bleiben, selbiges wollte dem Belgier jedoch auch im dritten Leg nicht gelingen. Beide Spieler präsentierten weiterhin unaufhörlich eine 180 nach der anderen, aber es war Keane Barry, der nach 15 Würfen mit 2:1 in Führung ging.

Und als der junge Ire im vierten Durchgang auch noch den 13-Darter auspackte, war das Match gelaufen, 3:1 in Sätzen für Keane Barry. Zehnmal die 180 – jene herausragende Statistik verhalf Kim Huybrechts zu einem Durchschnitt von 96,92, aber es nutzt alles nichts, wenn die Checkout-Quote nicht stimmt. Keane Barry hatte mit sieben Maxima und 94,97 im Average bei besagten Werten zwar geringfügig schlechter abgeschnitten, doch bei ihm saß jeder zweite Wurf im Doppel. Während Kim Huybrechts mit einer Checkout-Quote von etwas über 25% gerade mal ein Viertel all seiner Versuche im Ziel untergebracht hatte. Der stürmisch zirkulierende Auftritt des „Hurricanes“ war abgeflaut und Kim Huybrechts musste die Heimreise schon wieder antreten.

Keane Barry 3:1 Kim Huybrechts
94,97 Average 96,92
7 180s 10
112 High Finish 40
3 100+ Checkouts 0
11/22 Finishing 7/27

“The reigning and defending champion” war im Anschluss an der Reihe

Nach drei Erstrundenpartien folgte nun der Auftritt des Titelverteidigers und somit auch das erste Match der zweiten Runde. Luke Humphries wurde von Thibault Tricole gefordert, der zu Beginn der Session Joe Comito bezwang. Thibault Tricole hatte das Ausbullen gewonnen, was für ihn allerdings auch gleichzeitig das letzte Erfolgserlebnis an diesem Abend darstellen sollte. Vor allem als es dem Franzosen im ersten Durchgang nicht gelingen wollte, 60 Restpunkte mit zwei Aufnahmen zu eliminieren, als er stattdessen äußerst klägliche Fehlwürfe zur Schau stellte, war zu erahnen, dass bei ihm fortan nicht mehr allzu viel zusammengehen würde. Auch Luke Humphries zeigte hier noch kein überirdisches Darts, aber eine willkommene Aufwärmübung war es allemal. Mit der Ausdauer eines zwischenzeitlich routinierten Champions, der es vermag, selbst mit seinem B-Game noch eine gewisse Dominanz in den Ring zu werfen, griff er sich das Break zum 1:0. Sukzessive zog er in Durchgang Zwei das Tempo leicht an und erhöhte auf 2:0, bevor er im dritten Leg – immer noch ungewohnt zähflüssig unterwegs – die 1:0 Satzführung festigte. Auch im ersten Durchgang des zweiten Sets wartete Luke Humphries nicht mit Kabinettstückchen auf, immerhin waren es hier aber nur 15 Würfe, die ihm das 1:0 einbrachten. Das erste wirkliche Ausrufezeichen setzte der amtierende Weltmeister in Leg Zwei, als er 160 Punkte mit zweimal Triple-20 und Double-20 auscheckte und somit in Style das 2:0 verbuchte. Im Endspurt des dritten Durchgangs standen beide Akteure auf der 142. Luke Humphries bekam als erster die Möglichkeit, diese Restforderung zu begleichen. Er traf die Triple-20 und die Triple-14, aber der dritte Pfeil landete nur in der einfachen 20. Um einiges schlechter erging es Thibault Tricole, mehr als 82 gelöschte Punkte wurde er nicht los. Die verbliebene 20 bei Luke Humphries erwies sich als hartnäckiger Widersacher, beim nächsten Gang ans Oche entledigte sich der Engländer gerade mal zehn weiteren Zählern. Letzte Chance für Thibault Tricole, den zweiten Satz noch ein wenig zu verlängern, doch auch diese Möglichkeit nutzte der 35-Jährige nicht. Von den 60 Restpunkten blieben immer noch 20 übrig und der Gegner war wieder an der Reihe. Der insgesamt sechste Checkout-Dart saß im anvisierten Ziel und damit stand es für den Titelverteidiger 2:0 in Sätzen.

Im ersten Durchgang des dritten Sets war Luke Humphries dann endlich im Flow angekommen, Beleg dessen war der 12-Darter mitsamt Bullseye-Finish: 180 – 100 – 140 – 81, der ihm zum 1:0 gereichte. Wieder etwas schwerer tat sich „Cool Hand, Luke“ im zweiten Leg, da kam ihm dann aber auch die ungewollte Schützenhilfe des Kontrahenten zugute. Thibault Tricole sah sich mit dem Restbetrag von 104 Punkten konfrontiert und manövrierte seinen ersten Pfeil in die Triple-18. Mit dem zweiten traf er die Double-18, doch der dritte schrammte knapp an der Double-7 vorbei. Luke Humphries, der vorher bereits einen Versuch auf Tops versäumt hatte, nutzte die nächste Aufnahme, um der beharrlichen 40 Herr zu werden, 2:0. Und 15 Darts später hatte Luke Humphries dann auch den Schlussstrich unter das Match gezogen, 3:0, der erste Schritt auf dem Weg zur Mission Titelverteidigung war getan. Das große Besteck ist heute im Schrank geblieben, mit knapp über 90 im Average musste Luke Humphries sich nicht allzu sehr strecken, um Thibault Tricole einen „Whitewash“ zu erteilen. Beim Weltmeister ist noch deutlich Luft nach oben, aber wir können gewiss sein, dass nach Weihnachten wieder ein anderer Luke Humphries am Oche stehen wird.

Luke Humphries 3:0 Thibault Tricole
90,79 Average 85,62
2 180s 2
160 High Finish 0
1 100+ Checkouts 0
9/26 Finishing 0/8

Das war der erste Tag aus London, morgen geht es bereits am frühen Nachmittag mit der zweiten Session weiter, mit Kai Gotthardt ist dann auch schon der erste Deutsche am Start. Bis dahin: Gute Nacht and Always Look on the Bright Side of the Flight!

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