Darts-WM 2025: Der Gegner von Gabriel Clemens wurde ermittelt, während sich ansonsten Freude und Leid die Waage hielten

Schon ging es im Alexandra Palace weiter, die Abendsession stand auf dem Programm. Den Anfang machten Niels Zonneveld und Robert Owen. Robert Owen profitierte von der Tatsache, dass Dom Taylor nach positivem Dopingtest gesperrt wurde, sonst wäre der Waliser heute wohl nicht am Start gewesen.

Niels Zonneveld hatte das Ausbullen gewonnen und gestaltete den ersten Satz auch mehr oder minder als One-Man-Show. Im ersten Durchgang war der Gegner noch einigermaßen weit entfernt davon, auf ein Doppel zu zielen, da hatte der Niederländer das 1:0 schon in der Tasche. Mit 15 Würfen, inklusive der ersten 180 des Abends, schnappte sich Niels Zonneveld im zweiten Leg den Anwurf des Gegners, 2:0. Dank der gekonnten 131 als Vorbereitung, hatte sich Robert Owen eigentlich schon in Position gebracht, aber Niels Zonneveld war ihm zuvor gekommen. Im dritten Durchgang hatte sich Robert Owen mit 88 gelöschten Zählern, 38 Restpunkte gestellt, aber drei Versuche segelten an der Double-19 vorbei. Damit war die Breakchance leichtfertig vergeben und Niels Zonneveld kassierte das Set ohne Legverlust ein, 1:0. Im ersten Durchgang des zweiten Satzes war Robert Owen drauf und dran, das 138er-Finish herauszunehmen, aber nach zwei Treffern in der Triple-19, landete der dritte Pfeil widerborstig im Aus. Sein Gegenüber stand jedoch noch auf der 180, mit der Anforderung des Doppelfeldes als Abschluss, war dieser Betrag nicht zu lösen. Niels Zonneveld machte das Beste draus und löschte 140 Punkte. Robert Owen zögerte nicht, mit dem nächsten Gang ans Oche, die 24 vom Board zu wischen, damit war nach 14 Würfen das 1:0 für ihn fixiert. Der 40-Jährige mit dem Nickname „Stack Attack“, zog im zweiten Leg das High Finish, 101 (T19, 12, D16) aus dem Ärmel, das bedeutete: Break zum 2:0. Niels Zonneveld hatte im dritten Leg die passende Antwort parat, den 12-Darter, inklusive brillantem High Finish: 180 – 43 – 123 – 155 (T20, T19, D19), es war das umgehende Re-Break und somit stand es 1:2. Im vierten Durchgang gelang es dem Niederländer jenes Break zu bestätigen, damit hatte er den Ausgleich und folgerichtig den Decider erzwungen, 2:2. Robert Owen genoss im Entscheidungsleg den Vorteil des Anwurfs und wusste den auch zu seinen Gunsten zu nutzen. Die Restforderung von 62 Zählern vor Augen, versenkte er zwei Pfeile hintereinander in der einfachen 15 und den dritten in der Double-16, somit hatte er das Leg für sich verbucht und den Satzausgleich hergestellt, 1:1. Robert Owen war mittlerweile regelrecht on Fire, im ersten Durchgang des dritten Sets servierte er sich mit der 180 den perfekten Set-up-Shot, auch die verbliebene 32 war im Nu verabschiedet, 1:0. Niels Zonneveld revanchierte sich im zweiten Leg mit dem High Finish, wobei er die 125 eindrucksvoll mit 18, Triple-19 und Bullseye herausnahm, 1:1. Im dritten Durchgang hatte Robert Owen abermals die perfekte Vorbereitung zur Hand, 177 eliminierte Punkte dienten als effektives Fundament für das 2:1. Niels Zonneveld ließ im vierten Leg zwei Versuche auf die Double-14 liegen, daraus schlug der Gegner Kapital, folglich war auch Satz Drei auf Owens Haben-Seite gelandet, 2:1. Im ersten Leg des vierten Sets war Niels Zonneveld mal wieder rechtzeitig zur Stelle, mit 14 Treffern sicherte er sich die 1:0-Führung. Nur einen Pfeil mehr benötigte Robert Owen, um im zweiten Durchgang den Ausgleich zu festigen, 1:1. Beide Spieler hatten in diesem Satz das jeweilige Leg gegen den Anwurf geholt, Robert Owen war derjenige, der im Anschluss das Break zu bestätigen wusste, 2:1. 14 Darts später hatte auch der 26-Jährige aus Uitgeest sein begonnenes Leg nach Hause gebracht, 2:2. Abermals ging es in den Decider. Genau wie im zweiten Satz, kam Robert Owen auch hier in den Genuss, das Entscheidungsleg starten zu dürfen, die Frage war nur, inwiefern der Waliser aus Ogmore Valley diesen Vorteil überhaupt gebraucht hätte. In Style packte er den 12-Darter mitsamt High Finish aus: 140 – 100 – 140 – 121 (T20, T11, D14) und eilte über die Ziellinie. 3:1-Satzerfolg für Robert Owen, der um seine Tour Card kämpft, der Sieg über Niels Zonneveld war diesbezüglich ebenso willkommen wie überraschend und in erster Linie überzeugend. Gabriel Clemens wird das Ergebnis heute mit besonderem Interesse wahrgenommen haben, denn nun stand sein Zweitrundengegner für den kommenden Donnerstagnachmittag fest.

Robert Owen 3:1 Niels Zonneveld
91,64 Average 93,19
3 180s 5
121 High Finish 155
2 100+ Checkouts 2
9/24 Finishing 8/20

Connor Scutt sorgt für den bis dato höchsten Average im laufenden Turnier

Anschließend betraten Connor Scutt und Ben Robb die Bühne des Ally Pally, vor allem die Mitwirkung von Connor Scutt versprach Power-Scoring vom Feinsten. Und der Engländer wurde seinem Ruf von Anbeginn gerecht. Den ersten Durchgang, in dem Connor Scutt auch Anwurf hatte, verbuchte er mit dem 14-Darter, wobei er für das 92er-Finish nicht mehr als zwei Pfeile (T20, D16) benötigte, 1:0. Der optimale Set-up-Shot (105) im zweiten Leg lieferte die Basis für das 2:0, und 16 Treffer später hatte er das 1:0 in Sätzen bereits verankert. Auch nach der Pause gönnte sich Connor Scutt keinen Moment des Stillstands, weiterhin zündete er ein Feuerwerk mit nachhallendem Knalleffekt. Der 12-Darter, inklusive High Finish, im ersten Durchgang des zweiten Sets, diente nicht nur als Beleg seiner dynamischen Gangart: 140 – 180 – 64 – 117 (20, T19, D20), sondern brachte ihm auch das 1:0. Im zweiten Leg hatte Connor Scutt abermals das High Finish, 112 (18, T18, D20) zur Hand, schon stand es 2:0. In Durchgang Drei meldete sich auch Ben Robb endlich mal zu Wort, die 118 diente ihm als geeignete Vorbereitung, mit der nächsten Aufnahme nahm er 32 Restpunkte heraus und damit war der 36-jährige Neuseeländer zumindest schon mal auf der Leganzeigentafel angekommen, 1:2. Aber schon im darauffolgenden Leg parkte Ben Robb noch auf der 221, als Connor Scutt den nächsten Satzgewinn eintütete, 2:0. Kurzen Prozess machte der 28-Jährige aus Carshalton auch im dritten Set, mit dem 13-Darter (140 – 97 – 180 – 52 – 32) holte er sich Durchgang Eins, 1:0. Im zweiten Leg versenkte er beim vierten Gang ans Oche zwei Pfeile in der Triple-20 und den dritten im Bullseye, die 170 fungierte als ideale Vorbereitung für das 2:0, das er mit 14 Treffern herausgenommen hatte. 16 Darts später war die rasante Reise beendet, 3:0 in Sätzen. Mit sagenhaften 101,92 im Average hatte Connor Scutt seinen Kontrahenten, der aus dem neuseeländischen Christchurch stammt und in Auckland zuhause ist, gebügelt. Ben Robb mit 82,64 im Schnitt.

Connor Scutt 3:0 Ben Robb
101,92 Average 82,64
4 180s 0
117 High Finish 32
2 100+ Checkouts 0
9/16 Finishing 1/4

Des einen Freud`, des anderen Leid

Es folgte die Begegnung zwischen Cameron Menzies und Leonard Gates. Erinnerte man sich beispielsweise an den Fun Fact, dass „Cammy“ bei der letzten WM, am Tag seines Erstrundenmatches noch mal eben zwei Klempner-Aufträge ausgeführt hatte, bevor er anschließend im Ally Pally auftrat, so wusste man, der Schotte konnte eine Menge zum vergnüglichen Abend beitragen. Aber auch Leonard Gates ist für beste Entertainment-Qualitäten bekannt, seine geschmeidigen Hüftbewegungen beim Walk-on, besser gesagt, in seinem Fall beim Dance-on, sind bereits legendär. Es war also ein Duell, dem man im Vorfeld den höchsten Unterhaltungswert zugeordnet hätte, doch es entwickelte sich, zumindest im Hinblick auf Cameron Menzies, zum regelrechten Trauerspiel. Leonard Gates kam, wie gewohnt, mit tänzerisch bestens ausgefeilten Moves auf die Bühne, damit hatte er das Publikum bereits auf seiner Seite. Und als der US-Amerikaner dann auch noch am Oche zu überzeugen wusste, waren die Sympathien endgültig verteilt.

Leonard Gates hatte das Ausbullen gewonnen und schon im ersten Durchgang das High Finish parat: 138 Punkte löschte er mit Triple-20, Triple-18 und Double-12, 1:0. Im zweiten Leg präsentierte der „Soulger“, der in Houston beheimatet ist, das „Shanghai Finish“, der Texaner wollte sich heute offenbar erst gar nicht mit kleineren Beträgen abgeben, 2:0. Auch im dritten Leg wartete Leonard Gates mit einer Besonderheit auf: die 85 eliminierte er mit 15, 20 und dem Treffer im Bullseye, 1:0 in Sätzen. Seinen ersten Checkout-Dart hatte Cameron Menzies in Durchgang Zwei liegengelassen, die nächsten verpassten Chancen folgten im ersten Leg des zweiten Sets. Vier Fehlwürfe aufs Doppel, schon war auch dieser Durchgang verloren. 1:0 für Leonard Gates, der weiterhin seine Kreise zog. Im zweiten Leg war dann auch Cameron Menzies mal zur Stelle, nachdem er sich mit der 100 die 40 aufbereitet hatte, versenkte er den insgesamt 14. Wurf in der Double-20 und schaffte in diesem Set den vorläufigen Ausgleich, 1:1. Doch schon im dritten Durchgang nahm das Doppel-Drama des Schotten wieder seinen Lauf, der Wurf auf die Double-16 misslang, und Leonard Gates bestrafte dies mit dem 2:1. Aber auch Leonard Gates befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz so massiv in dem Flow, der ihn durch die ersten vier Legs geflutet hatte, sodass sich der Gegner im vierten Durchgang vier weitere Fehlversuche auf Doppel leisten konnte, bevor der fünfte Wurf dann doch dankenswerterweise in der Double-4 landete, 2:2. Es ging in den Decider, den Cameron Menzies begann. Mithilfe eines ausgezeichneten Set-up-Shots (125) stellte er sich die 45, die er beim nächsten Gang ans Oche zu löschen wusste. Damit hatte „Cammy“ in Sätzen ausgeglichen, 1:1. Man sollte annehmen, dass dieser Satzgewinn dem Schotten frischen Auftrieb verliehen hätte, doch die Tragödie setzte sich nicht nur fort, sondern hatte ihren eigentlichen Höhepunkt noch nicht einmal erreicht. Im ersten Leg des dritten Sets verschleuderte Cameron Menzies zwei weitere Breakdarts, gegenüber stolperte Leonard Gates über die Ziellinie und rettete so sein begonnenes Leg, 1:0. Im zweiten Durchgang war der US-Amerikaner wieder weit flüssiger unterwegs, auch Cameron Menzies hatte ein gutes Tempo vorgelegt, aber sein Abschluss ließ weiterhin zu wünschen übrig. Die Restforderung von 61 Punkten vor Augen, traf „Cammy“ zunächst ins Bullseye, subtrahierte danach weitere drei Punkte, aber der Versuch auf die Double-4 landete abermals im Aus. Leonard Gates vollendete dagegen den 14-Darter mit dem vorbildlichen 76er-Finish (T20, D8), damit hatte er erneut das Break erzielt, 2:0. Im dritten Durchgang probierte Cameron Menzies, sich postwendend mit dem Re-Break zu revanchieren, indem er 86 Restpunkte mit dem Bullseye-Finish eliminieren wollte, aber der dritte Pfeil traf nur das 25er-Segment. Cameron Menzies bekam eine weitere Gelegenheit, auch die verbliebene 25 loszuwerden, der erste Dart landete in der Double-9, der zweite in der Drei, aber der dritte, der eigentlich in die Double-2 sollte, fand nur den Weg ins einfache Feld. Leonard Gates machte es besser, er wurde 32 Restzähler quitt und wickelte somit auch Satz Drei in trockene Tücher, 2:1. Dass das Publikum ausschließlich den Gegner unterstützte und bei „Cammy“ jeden Fehlwurf mit lautstarker Tonalität untermalte, machte dem Schotten zunehmend zu schaffen. Und Cameron Menzies ist nun mal derjenige, der sein Herz auf der Zunge trägt, der stets offen seine Gefühle zeigt und der seine Emotionen deutlicher als jeder andere artikuliert. Für einen Sportler, der im knallharten Wettkampf steht, ist das natürlich nicht die vorteilhafteste Eigenschaft, auch wenn es ihn absolut menschlich macht. Spätestens ab Beginn des vierten Satzes war Cameron Menzies nicht mehr in der Lage, die Tränen zurückzuhalten. Im ersten Durchgang, den „Cammy“ noch mit der 180 begonnen hatte, schrammten die nächsten drei Pfeile am Doppelfeld vorbei. Doch Leonard Gates wollte es hier ebenfalls nicht gelingen, die 112 mit einer Aufnahme herauszunehmen. Cameron Menzies durfte nochmal ran, traf die Double-4 und ging 1:0 in Front. Aber auch die kurzzeitige Führung in diesem Set konnte den Schotten nicht beruhigen, weiterhin flossen unaufhörlich die Tränen. Vielleicht hätte ein kurzer ermutigender Blick seiner Lebensgefährtin geholfen, – Fallon Sherrock war natürlich im Publikum anwesend, – aber Cameron Menzies war ausschließlich damit beschäftigt, seine Augen trocken zu wischen. Der Situation geschuldet, wendete er sich bei der Rückkehr vom Board jedes Mal schnellstmöglich vom Saal ab. Möglicherweise hätte auch das 121er-Finish im zweiten Durchgang ein wenig zur Aufmunterung beigetragen, aber Cameron Menzies ergatterte nur den halben Bullseye-Wert. Auf der anderen Seite münzte Leonard Gates 15 Treffer in den Leggewinn um, 1:1. Im dritten Durchgang hatte sich Cameron Menzies mit der 80 die 24 aufbereitet, aber wieder quittierte das Publikum gnadenlos jeden einzelnen Fehlversuch, – sechs an der Zahl, – mit dem tonalen Akkord des Versagens. Auch Leonard Gates brauchte fünf Pfeile, um dem Doppel Herr zu werden, aber dann war die Double-4 erobert, 2:1. Der weinende Cameron Menzies löschte im vierten Leg nochmal das 72er-Finish, glich damit auf 2:2 aus, aber auch das schien ihm keinen Trost vermitteln zu können. Zum Abschluss fuhr Leonard Gates nochmal das große Besteck auf: zwei Treffer in der Triple-18 plus ein Dart in der Double-7, daraus resultierte das 122er-Checkout, der Amerikaner hatte den 3:1-Satzerfolg in Style zu Ende gebracht. Leonard Gates hat hier einen großartigen Sieg eingeholt, Cameron Menzies musste hingegen eine Niederlage in mehrfacher Hinsicht einstecken.

Leonard Gates 3:1 Cameron Menzies
82,96 Average 83,77
5 180s 5
138 High Finish 72
3 100+ Checkouts 0
11/32 Finishing 5/32

Der „Iceman“ hat in die Spur zurückgefunden und begibt sich gleich mal auf die Überholspur

Die Zweitrundenpartie des Abends bestritten Gerwyn Price und Keane Barry, der junge Ire, der gestern den „Hurricane“ Kim Huybrechts vom Oche geweht hat. Gerwyn Price, der lange Zeit mit den Pfeilen haderte und auch keinen Hehl daraus gemacht hatte, dass ihm der Spaß am Spiel ein wenig abhandengekommen war, hat seine Freude daran offenbar wiedergefunden. Es würde auch tatsächlich etwas fehlen, wenn der charismatische Weltmeister von 2021 seine eigenwilligen Urwaldschreie nicht mehr verlautbaren wollte. Der Waliser wurde im Alexandra Palace mit heftigen Unmutsäußerungen aus dem Saal begrüßt, hier zeigte sich, dass Gerwyn Price halt doch aus einem ganz anderen Holz geschnitzt ist, als beispielweise Cameron Menzies. Gerwyn Pice, der nicht umsonst den Nickname „The Iceman“ trägt, hatte oft genug verraten, dass ihm der zeitweilige Groll des Publikums sehr wohl nahe gehe, aber im Gegensatz zu manch anderem, lässt sich der ehemalige Rugby-Profi diesbezüglich während des Matches eben kaum in die Karten schauen.

Die zurückgekehrte Motivation war Gerwyn Price heute deutlich anzumerken, mit Anwurf hatte er sich im ersten Durchgang den optimalen Set-up-Shot (136) serviert und mit insgesamt 14 Treffern war das 1:0 auch im Handumdrehen eingesackt. Keane Barry versuchte im zweiten Durchgang die 32 zu eliminieren, indem er zwei Pfeile im einfachen 16er-Feld versenkte – aus mathematischer Sicht und rein rechnerisch keine schlechte Idee, im Hinblick auf das Reglement jedoch völlig inakzeptabel. „No Score!“ Gerwyn Price hatte vorher zwei Breakdarts vergeben, nun bekam er die nächste Möglichkeit. Der Wurf auf Tops saß und Gerwyn Price, der auch „Gezzy“ genannt wird, ging 2:0 in Führung. Mit dem High Finish, 112 (T18, 18, D20) im dritten Leg bestätigte er das eben erzielte Break, schon war die 1:0-Satzführung besiegelt. Im ersten Durchgang des zweiten Sets verpasste Keane Barry das 130er-Finish, weil er statt der Double-8, die einfache Elf traf, das ließ ihm fünf Punkte Rest stehen. Beim Versuch, auch diese loszuwerden, überwarf er sich unglücklich, zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit musste er das „No Score!“ akzeptieren. Doch diesmal meinte es der Gegner gut mit ihm. Keane Barry durfte exakt zehnmal auf ein Doppel zielen, bevor er die Double-2 abschoss und somit den ersten Leggewinn einheimste, 1:0. Diese Führung sollte jedoch nicht lange währen, im zweiten Durchgang hatte Gerwyn Price das nächste High Finish, 106 (T20, 6, D20) zur Verfügung und glich umgehend wieder aus, 1:1. Auch im dritten Durchgang musste der Caller das „No Score!“ vermelden, diesmal innerhalb eines Legs sogar gleich zweimal hintereinander, wobei sich die Spieler besagte Rüge teilten. Gerwyn Price hatte beim Versuch, die Double-1 zu treffen, lediglich das einfache Segment besucht, Keane Barry hatte seinen Pfeil hingegen sehr wohl im Doppel versenkt, allein es war das falsche (Double-15, statt Double-10). Obwohl beide Akteure in diesem Durchgang bis dahin ausgezeichnet unterwegs gewesen waren, schaffte es der 22-Jährige aus dem irischen Drogheda nicht, den ursprünglichen Restbetrag von 40 Punkten, mit drei Aufnahmen herauszunehmen, während der neunte Versuch des „Iceman“ irgendwie doch noch den Weg ins „Madhouse“ fand. Laut ertönte das charakteristische „Boooaaaah!“ des Walisers, während man Keane Barry ansah, dass er in keiner Weise nachvollziehen konnte, wie man einen solch langatmig errungenen Leggewinn derart enthusiastisch abfeiern kann. Gerwyn Price genoss das 2:1 jedenfalls ausgiebig, bevor er im vierten Durchgang wieder die große Keule rausholte und das zuvor errungene Break absicherte. Damit war auch das 2:0 auf seinem Satz-Konto verbucht. Nicht viel Federlesens machte Gerwyn Price im dritten Set, im ersten Leg diente ihm die 100 schon mal als effektive Vorbereitung für das 1:0. Nochmal ein wahrlich sehenswertes Highlight lieferte Keane Barry im zweiten Durchgang: mit zwei Treffern in der Triple-20 und einem in der Double-12, hatte er das High Finish von 144 Punkten herausgenommen, das bescherte ihm den Ausgleich zum 1:1. Aber Gerwyn Price war in ausgezeichneter Spiellaune, mit der 96 bereitete er sich in Durchgang Drei die 16 auf, einen Wurf später war auch die bereits Geschichte, 2:1. Und auch im dritten Leg ließ der Waliser nichts anbrennen, der 3:0-Satzerfolg war ihm nicht mehr zu nehmen. Gerwyn Price hatte heute mit 91,32 im Average kein Überflieger-Darts an den Tag gelegt, aber sein spielfreudiges Auftreten lässt hoffen, dass da nach Weihnachten noch mehr kommt.

Gerwyn Price 3:0 Keane Barry
91,32 Average 86,81
1 180s 1
112 High Finish 144
2 100+ Checkouts 1
9/23 Finishing 2/24

Es war ein ereignisreicher Tag im Alexandra Palace in London, der unbestreitbare Höhepunkt aus deutscher Sicht war natürlich der überlegene Sieg von Kai Gotthardt, der bei seinem WM-Debüt am Nachmittag, einmal mehr großartige Nervenstärke bewies und eine fantastische Performance hingelegt hat. Auch morgen dürfen wir uns auf einen deutschen Teilnehmer freuen: Ricardo Pietreczko tritt am Abend gegen Xiao-Chen Zong, den „Pandaman“ aus China an. Gute Nacht and Always Look on the Bright Side of the Flight!

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