WM – der Nachmittag des 8. Spieltags brachte Historisches, Tränen und auch die Ally Pally-Wespe war wieder zu Gast

War der gestrige Tag wieder aufregend! Der Höhepunkt für uns Deutsche in jedem Fall der Auftritt von Gabriel Clemens, der – man kann es mit Fug und Recht behaupten – gegen Man Lok Leung schon so etwas wie eine bedeutungsvolle Machtdemonstration abgeliefert hat. Anders wäre dem hochtalentierten Spieler aus Hongkong vermutlich auch nicht beizukommen gewesen. Dass Man Lok Leung gestern nicht in der Lage war, alles zu zeigen, was er kann, hatte, meines Erachtens, in erster Linie mit der Hochachtung zu tun, die Man Lok Leung vor seinem gestrigen Gegner hat. Gian van Veen ist hervorragend, aber Gabriel Clemens, dennoch schon eine Riesenladung erfahrener, der seine großartige Qualität konstanter ans Oche zaubern kann. Und so ist die Sonne halt auch heute wieder aufgegangen. Obgleich das Sturmtief mit dem Nickname „Zoltan“ schon seit Tagen mit vehementer Wurfkraft massive Gegenwehr leistet.

Auch Luke Littler zeigte eine stürmische Performance, bei weitem nicht so überzeugend wie bei seinem ersten Auftritt, aber dennoch stark. Sein Gegner Andrew Gilding konnte im Scoring durchaus mithalten und ließ sich da partout nicht abschütteln. Im Gegenteil, er rauschte ab und an sogar am jungen Kontrahenten vorbei, aber das Checkout stimmte bei „Goldfinger“ gestern hinten und vorne nicht. So viele Chancen kann man eigentlich gar nicht liegenlassen und so stürmte Luke Littler mit abermals wehenden Fahne eine Runde weiter. Mit vollkommener Windstille im Gepäck war hingegen Danny Noppert angereist, startete zwar furios mit dem „Big Fish“, geriet jedoch im Laufe der Partie trotzdem komplett unter die Windräder des Gegners. „The Freeze“ wird heute schon wieder bei seiner neugeborenen Tochter verweilen können, denn Scott Williams, der seinerseits eine grandiose Performance ans Board brachte, schickte ihn rigoros nach Hause. Damon Heta zeigte nicht nur Flammen auf der Kopfdekoration beim Walk-on, sondern auch gemäßigt feurige Leistungen am Oche. Sein Gegner, Martin Lukeman, konnte gestern so gar nicht sein Soll erfüllen. „The Heat“ bekam die Möglichkeit, unzählige Darts am Doppel vorbei zu werfen und trotzdem zu gewinnen. Bereits am Nachmittag konnte man hingegen das Weiterkommen beider gesetzter Spieler erleben. Rob Cross wusste die Tatsache zu nutzen, dass sich Thibault Tricole beim zweiten Auftritt eines französischen Spielers aus Frankreich, womöglich die Bedeutung dieses historischen Ereignisses zu deutlich ins Bewusstsein gerufen hatte, zumindest beim Auschecken zeigte er gehörig Nerven. Und Madars Razma eilte zunächst mit Blitzstart ins Match, konnte dann erstmal die Pace, die er selbst vorgelegt hatte, nicht mehr mitgehen, fing sich jedoch rechtzeitig wieder und servierte Dragutin Horvat-Bezwinger, Mike De Decker, eine klare Niederlage. Übrigens zeigte sich „Hercules“ Dragutin Horvat gestern schon wieder bei Kräften, die Wut war verflogen und jetzt genießt er einfach nur noch den restlichen Aufenthalt in London. In den letzten beiden Erstrundenpartien schickte Berry van Peer Luke Woodhouse nach Hause, o.k., da ist der Heimweg nicht allzu lang. Die viel weitere Heimreise musste Xiaochen Zong antreten. Der Chinese zeigte durchaus vielversprechende Ansätze, musste sich dann aber doch relativ rasch der umfangreichen Erfahrung seines Kontrahenten, Mickey Mansell, geschlagen geben.

Beide sind Nordiren, beide sind im August 1973 geboren und sie sind beste Freunde

Auch heute nur noch Zweitrundenpartien, klar, im Best-of-5-Sets Modus ausgetragen. Genannter Mickey Mansell musste gleich wieder ran. Sein Gegner: der „History Maker“ Brendan Dolan, der heute auf das übliche nordirische Grün seines Trikots verzichtete und „Santa Claus“ den Vorzug gab. Es ist eben bald Weihnachten und die Bühne ist bei dieser WM schließlich auch grün genug dekoriert. Der andere Nordire, Mickey Mansell, trägt nie Grün, die roten Shirts stehen ihm aber auch so hervorragend. Mickey Mansell litt lange Zeit darunter, dass er für seinen Auftritt am 15. Dezember 2018 von der DRA (Darts Regulation Authority) tatsächlich als schuldig befunden wurde, während des Spiels nicht sein Bestes gegeben zu haben. Die DRA sah den mangelnden Leistungswillen als erwiesen an und belegte Mansell mit einer Strafe von 500 GBP. Brendan Dolan kann hingegen beseelt in die Vergangenheit blicken. Sein erster 9-Darter bei einem Turnier mit Double-in, Double-out-Modus, machte ihn zum „History Maker“. Bei besagtem World Grand Prix 2011 erreichte er übrigens auch sein bislang einziges Major Finale, das er damals gegen Phil Taylor verlor.

Das nordirische Duell der zwei 50-jährigen Routiniers begann gemütlich, etwas anderes hatte man von den beiden eher Slow Players aber auch nicht erwartet. Mickey Mansell nahm seinem Landsmann erstmal genüsslich den Anwurf ab, 1:0. Das Re-Break ließ auch nicht lange auf sich warten, gut, ein bisschen länger dauerte es schon, aber dann war der Ausgleich da, 1:1. Im dritten Durchgang nahm Brendan Dolan dann etwas Tempo auf. Als er das 2:1 herausspielte, um das Break zu bestätigen, hielt sich der „Clonoe Cyclone“ noch auf der 256 auf. Der Müßiggang des letzten Durchgangs hielt den immer gleich dreinblickenden Mickey Mansell jedoch nicht wirklich auf: 2:2. Im Entscheidungsleg hatte der „History Maker“ Anwurf, hielt den auch und holte sich trotz drei Anläufen auf Doppel, den ersten Satz. 1:0.

Im zweiten Satz spielte in der Tat nur einer: der Nordire! Welcher? Mickey Mansell! „Clonoe Cyclone“ dominierte das komplette Set, vorläufiger Höhepunkt des Nachmittags: sein High-Finish, 157 (T20, T19, D20) zum 2:0. Auch im dritten Durchgang ein Mansell-Solo. Somit Satzausgleich 1:1. Im zweiten Satz war Brendan Dolan wieder „back“, im ersten Leg jetzt auch das erste High-Finish, 124 (T20, T16, D8) von ihm ans Board gehämmert und damit die 1:0 Führung für den „History Maker“. Auch jetzt war Mansell wieder ähnlich wie einst im ersten Set, weit entfernt, diesmal war es die 258, auf der er hartnäckig verblieben war. Die nächsten beiden Durchgänge teilten sie gerecht unter sich auf, wie das unter Landsleuten manchmal üblich sein kann. Ansonsten würdigten sich die beiden, (die sich eigentlich durchaus menschlich und spielerisch würdigen und mögen!), übrigens während des gesamten Matches keines einzigen Blickes. Jeder in seinem eigenen Tunnel! Im dritten Durchgang genoss das Publikum auch zum ersten Mal die 180er-Helicopter-Bestätigung von Brendan Dolan. 2:1. Dass Mickey Mansell im Anschluss den Ausgleich zum 2:2 erst mit dem fünften Legdart geschafft hatte, lag, nebenbei gesagt, nur daran, dass er sein Anwurfleg mit vier perfekten Darts auf Triple-20 begonnen hatte. Im Decider Mansell einmal mehr hoffnungslos bei über 200 Punkten im Rückstand und Brendan Dolan mit ausreichend Zeit für die Satzführung: 2:1.

Höchste Zeit für den „Clonoe Cyclone“ wieder zurückzuschlagen. Die ersten zwei Durchgänge im vierten Set holte er jeweils mit Double-10. 2:0. Im dritten Durchgang grätschte Brendan Dolan nochmal kurz dazwischen, 1:2. Als Mansell den vierten Satz für sich entschied, war es diesmal der „History Maker“, der noch die 257 anstarrte. Satzausgleich 2.2.

Auch den Entscheidungssatz machten die Landsleute besonders spannend. Offensichtlich wollten sie das erste rein nordirische Duell bei einer PDC WM in voller Länge auskosten und gleichsam auch zum epischen Duell machen. Bis zum 5:5(!!) sicherte sich jeder seinen Anwurf, komplett auf Augenhöhe schenkte keiner dem anderen auch nur einen Millimeter. Dieser Satz war bis dahin über zehn Legs gegangen, denn mittlerweile galt die Two-Clear-Legs Regel. War allerdings der Stand 5:5 erreicht, kam nur noch der Sudden Death zum Vorschein. Hatte Mickey Mansell im zehnten Leg noch ein hervorragendes High-Finish, 148 (T20, T20, D14) abgeliefert, versagten ihm im endgültig abschließenden Decider, Leg Nummer Elf in diesem Set, vollständig die Nerven. Brendan Dolan hatte den Durchgang begonnen, damit theoretisch eine Aufnahme mehr, das war schon mal ein Faustpfand. Doch praktisch benötigte er diesen Vorteil nicht, denn, dass sein Best Friend, heute aber Gegner, fast ausschließlich die einfachen Segmente traf, brachte sogar Mansell, der sonst kaum eine Miene verzieht, zur offensichtlichen Verzweiflung. Die einfache 1 und zweimal die einfache 5 erwiesen sich als überflüssig wie ein Kropf und den ärgerte sich „The „Clonoe Cyclone“ buchstäblich. Als Mansell dann endlich mal 140 Punkte in einer Aufnahme kenterte, war es zu spät. Dolan war bereits seit der vorigen Aufnahme auf der 32 angekommen und bei der nachfolgenden nutzte er den zweiten Matchdart. Nach der maximal möglichen Distanz von fünf Sätzen, inklusive elf Legs im Entscheidungssatz, hieß der Sieger dieses epischen und historischen Nordiren-Duells: „History Maker“ Brendan Dolan. So gesehen hat er als erster Sieger eines rein nordirischen Duells bei einer PDC WM, hier ein weiteres Mal Geschichte geschrieben, oder?!

Im anschließenden Interview betonte Brendan Dolan, wie schwer es ihm tatsächlich fiel, seinen allerbesten Freund auf der Tour aus dem Turnier geworfen zu haben. Zudem bekräftigte er wiederholt, dass Mickey nur „unlucky“ war, aber keineswegs schlechter gespielt habe, als er selbst. Schaut man auf die Zahlen hat er da durchaus Recht. Mansell mit einem geringfügig höheren Average, 95,36 (Dolan: 95,13), einer 180 mehr (5 zu 4), die 140 hat Mansell 27 Mal rausgenommen, Dolan nur 13 Mal, dann hatte Mickey Mansell auch das höhere höchste Checkout mit 157 gelöschten Punkten (gegenüber Dolan: 124) und sogar noch die weit bessere Checkout Quote: über 45%, Dolan: knapp über 38. Was er aber auch hatte, war ein hundsmiserables Timing beim Abfall seines Scorings. Ausgerechnet im letzten und alles entscheidenden Leg ging gar nichts mehr. „Unlucky“ – Brendan Dolan hat es auf den Punkt gebracht.

Brendan Dolan 3:2 Mickey Mansell
95,13 Average 95,36
4 180s 5
124 High-Finish 157
1 100+ Checkouts 2
13/34 Finishing 15/33

Würde „The Special One“ heute seine Form wiederfinden?

Als nächstes betraten José de Sousa und Neu-Schwede, Jeffrey de Graaf die Bühne. José de Sousa, so etwas wie die tragische Figur des Darts. Nach dem Höhenflug 2020, als er mit dem Grand Slam sein erstes Major Turnier gewonnen hatte, folgte 2022, als er die Punkte verteidigen musste, der gediegene Absturz. Seither nicht mehr wirklich in Form gekommen, konnte man ihm auch in diesem Match gegen Jeffrey de Graaf nicht allzu viel Optimismus zugestehen.

Trotzdem begann er zuversichtlich: das erste Leg im grooving Style erspielt, 1:0. De Graaf antwortete mit dem 1:1. Im zweiten Durchgang schaltete der Portugiese einen halben Gang nach oben, High-Finish, 103 (T20, 3, D20). 2:1. De Graaf glich nochmal aus, 2:2, doch José zeigte sich entschlossen, 1:0-Satzführung.

In Satz Zwei teilten sie sich die ersten vier Durchgänge, 2:2. Fünf ausgelassene Legdarts des gebürtigen Niederländers in Durchgang Drei – zum Leggewinn reichte es trotzdem, (2:1), während das High-Finish, 138 (T20, T18, D12) von José de Sousa zum 2:2, auch gleichzeitig dessen letztes Highlight in diesem Match darstellen sollte. Den fünften Durchgang holte sich Jeffrey de Graaf, womit er endgültig das Kommando übernahm. Satzausgleich 1:1.

Im dritten Set ging der seit diesem Jahr für Schweden antretende Dartprofi gleich mal vorsorglich 2:0 in Führung. Im dritten Durchgang schaffte es José de Sousa natürlich nicht, die 58 mit Triple-18 und Double-17 auszuschecken – was hatte er sich dabei wohl gedacht? Egal, der Versuch des kurzzeitigen Aufbäumens endete trotzdem mit dem Legerfolg und mit dem 1:2 Anschluss. Aber de Graaf zeigte fortan keine Nachgiebigkeit mehr und auch nicht die Bereitschaft, ein weiteres Leg abzugeben. Satzgewinn und das 2:1.

Im Anschluss rauschte de Graaf entschlossen durchs vierte Set, spielte den Portugiesen schwindlig und holte sich souverän drei Durchgänge in Folge. 3:1. Matchgewinn für Jeffrey de Graaf, „The Special One“ José de Sousa hingegen verweilt weiterhin im special tiefen Formloch. Damit der nächste gesetzte Spieler auf dem Heimweg.

Jeffrey de Graaf 3:1 José de Sousa
94,22 Average 93,82
3 180s 2
74 High-Finish 138
0 100+ Checkouts 2
11/26 Finishing 6/13

Inzwischen war „The Polish Eagle“ eingeflogen

Die Partie Krzysztof Ratajski gegen Jamie Hughes stand als nächstes auf dem Programm. Zwei Flügelschläge und Krzysztof Ratajski ging mit 2:0 in Führung. Doch auch Jamie Hughes zögerte nicht allzu lange, um nach 0:2 Rückstand, die nächsten drei Durchgänge in Folge überzeugend einzustreichen, 1:0 Satzführung für den Engländer.

Zweiter Satz: die ersten beiden Durchgängen wurden jeweils im Break entschieden, folgerichtig 1:1. In den nächsten zwei Legs holte jeder seinen Anwurf, folgerichtig 2:2. Auch hier ging es in den Decider. Konnte Jamie Hughes schon im vorigen Leg aus der Doppelschwäche seines Gegners kein Kapital schlagen, so wusste er auch hier den Vorteil des Anwurfs nicht zu nutzen. Mit mitunter unterirdischen Aufnahmen ließ er Krzysztof Ratajski, der selbst ein paar grottenschlechte Aufnahmen einstreute, ausreichend Zeit, die 501 herunter zu schleichen und sich das Break zum Satzgewinn zu holen. 1:1.

Im dritten Set nahm jeder seinen Anwurf selbst in Empfang, „The Polish Eagle“ im dritten Durchgang gar mit High-Finish, 111 (20, T17, D20). Und – wir hatten die Erklärung bei dieser WM schon ein paar Mal gegeben, – wer das Set und somit Leg Eins, Drei und Fünf begonnen hat, ist in dem Fall folgerichtig der Satzgewinner. Ergo: Krzysztof Ratajski ging mit 2:1 in Führung.

Man hatte schon den Eindruck, als wenn der Spitzenspieler aus Warschau inzwischen das Ruder übernommen hatte, auch wenn sich „Yozza“ weiterhin nach Kräften wehrte. Auch die beiden ersten Durchgänge des vierten Sets teilten sie sich, (1:1), doch dann gab es kein Halten mehr für Ratajski. Es war keineswegs so, dass der Engländer in diesem Satz chancenlos war, der Möglichkeiten gab es einige, allein er nutzte sie nicht. Die nächsten zwei Durchgänge konsequent herausgenommen, flog „The Polish Eagle“ ins Ziel. 3:1 Matcherfolg für Krzysztof Ratajski. Man hatte trotzdem das Gefühl, dass sich Jamie Hughes unter Wert verkauft hatte, erst mit Ende des zweiten Satzes hatte er die Tür einen Riesenspalt weit geöffnet und den Gegner bereitwillig, wenn auch nicht freiwillig ins Spiel gelassen. Es war wie es war, der gesetzte Spieler, auch dank leichter Unterstützung des Kontrahenten, in der dritten Runde.

Krzysztof Ratajski 3:1 Jamie Hughes
89,82 Average 85,74
5 180s 2
111 High-Finish 85
1 100+ Checkouts 0
11/26 Finishing 8/22

Den Kampf gegen die Ally Pally Wespe gewonnen, den Kampf gegen den Gegner dafür verloren

Die nächste Partie hatten nicht wenige mit gemischten Gefühlen erwartet. Einerseits weil man sich immer freut, den „Titan“ spielen zu sehen, anderseits weil der verletzungsbedingt in der zweiten Jahreshälfte nichts als fragwürdige Performances hingelegt hatte. Dirk van Duijvenbode hatte kurz vor dem Start selbst zugegeben, dass die Schulterverletzung noch lange nicht auskuriert sei und die Regenerierung auf das nächste Jahr verschoben war. Ob das eine gute Idee ist, weiß ich nicht, was ich allerdings de facto zur Kenntnis nehmen konnte, ist, dass mit dem „Titan“ ein weiterer Niederländer jüngst Vater geworden ist. Im Gegensatz zu Danny Noppert konnte sich Dirk van Duijvenbode, schon Ende August diesen Jahres, allerdings nicht über die Geburt einer Tochter freuen, sondern ein Junge hatte das Licht der Welt erblickt. Van Duijvenbode war natürlich auch darüber absolut happy. Sohn Louis widmete er seinen neuen Ohrring, das neue Auberginen-Abzeichen auf dem Revers seines Trikot ist vermutlich keine Huldigung an den Sohnemann. Auch Boris Krcmar ist schon lange Vater, Ehefrau Jelena, zwei Kinder und ein deutscher Schäferhund zählen da zum trauten Familienunternehmen. Hervorzuheben wären noch die acht Sterne auf seinem Trikot: der Kroate ist achtfacher(!) E-Dartweltmeister. Dass er den Spitznamen „The Biggest“ trägt, bezieht sich trotzdem nicht auf seine bemerkenswerten Leistungen, sondern vielmehr auf seine beachtliche Körpergröße. Dirk van Duijvenbode und Boris Krcmar, das war also die Paarung für das letzte Duell des Nachmittags.

Erstes Set, Boris Krcmar sicherte sich gleich mal das Break zum 1:0. Bei Dirk van Duijvenbode war im ersten Satz partout noch nichts von Verletzung oder Schmerzen zu erahnen und so genügten dem Kroaten Aufnahmen von 95 – 100 – 140 – 100 bei eigenem Anwurf nicht, um sich sein Leg einzuholen und somit das Break zu bestätigen. Denn der Niederländer antwortete mit 140 – 140 – 97 und dem High-Finish. Zum Abschluss des Durchgangs die 124 mit 20, Triple-18 und Bullseye herausgenommen, das war der Dirk van Duijvenbode, wie man ihn kannte. 1:1. Auch den dritten Durchgang strich der „Titan“ souverän ein, 2:1. Und als Boris Krcmar im vierten Leg noch auf der 215 verweilte, löschte der Auberginen-Züchter ohne Umschweife die 87 mit zwei Darts in der Hand. Der erste Versuch in der Double-18 versenkt und die 1:0 Satzführung waren das Ergebnis.

Hatte man sich zu diesem Zeitpunkt gefreut, einen vermeintlich blitzgenesenen und somit wiedererstarkten Dirk van Duijvenbode zu sehen, ging es fortan nurmehr abwärts für den Niederländer. Den Kampf gegen die Ally Pally Wespe gewann er gerade noch, ansonsten gewann er so gut wie nichts mehr. Die Verletzungsprobleme schienen wieder akut, anders ließ sich der abrupte Leistungsabfall des „Titans“ nicht erklären. Ganz anders der Spieler auf der anderen Seite: Boris Krcmar zeigte ebenso solides wie konstantes Scoring, ließ kaum etwas auf Doppel liegen, die Belohnung waren drei aufeinanderfolgende Leggewinne zum 1:1 Satzausgleich.

Im dritten Set holten sich beide mit Break nochmal einen Durchgang, 1:1, doch fortan war es wirklich nurmehr eine One-Man-Show. „The Biggest“ holte sich grundsolide Durchgang Drei und Vier und die 2:1 Satzführung.

Dass der Spieler aus Zagreb mittlerweile auf der Bühne von seinen Gefühlen übermannt worden war und sichtbar mit den Tränen zu kämpfen hatte, hielt ihn nicht davon ab, auch die ersten beiden Durchgänge des vierten Sets souverän abzuräumen. Hier spielte nur noch einer und der hieß Boris Krcmar. Er versuchte, sich selbst noch mal mit Aggressivität anzustacheln, um seiner Gefühle Herr zu werden und den Schritt über die Ziellinie ohne irgendwelche Störfaktoren zu gehen. Und wie könnte man das überzeugender schaffen, als mit High-Finish. Die 102 (T20, 6, D18) gelöscht und ein extrem angefasster Boris Krcmar darf nach Weihnachten wiederkommen. Der gesetzte Dirk van Duijvenbode darf hingegen in die Niederlande zurück und hat dort nunmehr zusätzliche Zeit, die Schulter auszukurieren.

Boris Krcmar 3:1 D. van Duijvenbode
96,84 Average 94,57
3 180s 3
102 High-Finish 124
1 100+ Checkouts 1
10/18 Finishing 4/10

Ein ereignisreicher Abend mit Florian Hempel, Martin Schindler, Raymond van Barneveld und einigen anderen interessanten Akteuren steht bevor, daher schnell in die kurze Pause.

Fotos © PDC @ Darts1

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