Trotz Rückstands: Price meistert seine erste Aufgabe

Am Montagabend griff die Nummer eins der Welt bei der Darts-Weltmeisterschaft ins Turniergeschehen ein. Als Weltmeister von 2021 steht Gerwyn Price unter gehörigem Druck, viel Preisgeld verteidigen zu müssen. Zuletzt war der Waliser zudem nicht besonders gut in Form. Seinen Auftaktgegner Luke Woodhouse durfte Price nicht unterschätzen. Bevor es dazu kam, baute Steve Beaton heute Abend seinen persönlichen WM-Rekord aus. Er bekam es mit Danny van Trijp zu tun. Darüber hinaus kam es noch zu den Duellen zwischen Geert Nentjes und Leonard Gates sowie zwischen Ritchie Edhouse und David Cameron.

Den Anfang in dieser Abendsession machten Geert Nentjes und Leonard Gates. Der Texaner setzte mit einem 14-Darter den Startschuss und war dank eines 82er-Checkouts auch für das erste Break verantwortlich. Nentjes kämpfte sich jedoch zurück in den Auftaktsatz. Durch ein 115er-Highfinish verbuchte er seinen ersten Leggewinn und erzwang wenig später ein frühes Entscheidungsleg. Während Gates dort einen Setdart vergeben hatte, blieb Nentjes fehlerfrei und durfte sich über die 1:0-Führung freuen. Den zweiten Durchgang eröffnete Gates mit einem 78er-Finish, auf das der Niederländer mit einem 13-Darter reagierte. Nachdem sich Gates innerhalb des Satzes wieder in Front begeben hatte, leistete sich Nentjes vier Fehlwürfe auf die Doppel. Gates hatte in dieser Situation selbst mit den Doppelfeldern zu kämpfen, erwischte aber schlussendlich doch die Doppel-1 und kam auf diese Weise zum 1:1-Ausgleich.

Auch im dritten Durchgang legte Gates vor, diesmal machte er hierfür 100 Punkte aus. Dagegen unterliefen Nentjes kurz darauf gleich sieben weitere Fehlwürfe auf den äußeren Ring. Gates bedankte sich dafür mit einem Treffer in der Doppel-16. Dieses Doppelfeld erwischte „The Solgier“ auch vier Aufnahmen später, er löschte in diesem Moment 128 Punkte und übernahm mit dem 2:1 die Führung. Ein 66er-Finish brachte Gates noch einen siebten Leggewinn hintereinander ein. Diese Serie hielt Gates weiter aufrecht, sodass er nur noch einen Leggewinn von der zweiten Runde entfernt war. Mit dem großen Ziel dicht vor den Augen geriet Gates jedoch ins Stolpern. Erst feuerte er zwei Matchdarts vorbei, dann stellte er sich im darauffolgenden Leg bei zwei Aufnahmen mit noch zehn Restpunkten äußerst ungeschickt an. Aus diesen Gründen kam es zum Entscheidungsleg, in dem sich Gates schließlich erlöste: der siebte Matchdart steckte in der Doppel-4. Das WM-Debüt von Leonard Gates nahm mit dem 3:1-Sieg also einen positiven Ausgang.

Leonard Gates 3:1 Geert Nentjes
81,21 Average 78,35
3 180s 2
128 High Finish 115
3 100+ Checkouts 1
11/26 Finishing 6/25

Sechs überlebte Matchdarts: Riesen-Comeback von Cameron

Als Nächstes durften Ritchie Edhouse und David Cameron auf die Bühne des Alexandra Palace marschieren. Der Erstgenannte erlebte den besseren Start und griff sich mit 14 und 15 Würfen die ersten beiden Legs. Danach erhielt Cameron seine ersten Versuche auf Doppel, verfehlte Tops jedoch dreimal. Edhouse machte es auf demselben Feld deutlich besser und lag mit 1:0 vorne. Nach der Unterbrechung platzierte „Madhouse“ fünf Darts neben den gewünschten Doppelfeldern, sodass Cameron zu seinem ersten Leggewinn kam. Edhouse lieferte eine herausragende Antwort, sechs perfekte Darts waren die Grundlage für einen 12-Darter. Nachdem Cameron im Anschluss daran den eigenen Anwurf verteidigt hatte, hatte er den Ausgleich in der eigenen Hand. Er setzte jedoch fünf Setdarts daneben. Im nun folgenden Entscheidungsleg war auch die sechste Möglichkeit zum Satzgewinn nicht von Erfolg gekrönt. Dagegen blieb Edhouse auf der Doppel-20 eiskalt und baute seine Führung auf 2:0 aus.

Nach der Pause marschierte der Engländer dem Sieg zunächst weiter entgegen. Er gewann die ersten beiden Legs im dritten Satz und stand daher unmittelbar vor dem Weiterkommen. Den finalen Schritt konnte Edhouse jedoch nicht gehen, in den nächsten beiden Legs ließ er je einen Matchdart aus. „Excalibur“ rettete sich durch ein 97er-Checkouts ins Entscheidungsleg, wo er vier weitere Matchdarts überlebte. Cameron hatte in diesem Leg selbst sogar acht Pfeile neben die Doppelfelder geworfen, traf die Doppel-10 aber letztlich doch und verkürzte auf 1:2. Plötzlich hatte der Kanadier Oberwasser, den vierten Satz dominierte er von vorne bis hinten. Mit 14, 15 und 17 Darts gewann Cameron alle drei Legs und belohnte sich mit dem 2:2-Ausgleich. Nach wie vor hatte sich Edhouse nicht von den vergebenen Matchdarts erholt. Zum Auftakt des fünften Satzes landeten zwei weitere seiner Pfeile neben den anvisierten Doppelfeldern. Cameron gewann anschließend noch ein achtes Leg hintereinander, ehe das Match um eine Kuriosität reicher wurde. Bei 92 Rest hatte Cameron die 25 und die Single-17 getroffen, sodass er einen Matchdart auf dem Bullseye vor sich hatte. Der Kanadier hatte sich jedoch verrechnet, zielte mit Erfolg auf die Doppel-20 und jubelte über den vermeintlichen Sieg. Diesen Rechenfehler bestrafte Edhouse zwar, letztendlich blieb diese Szene aber folgenlos. Cameron beendete das Duell wenig später mit dem vierten Matchdart. Nachdem Edhouse mit 2:0 Sätzen und 2:0 Legs geführt hatte, verpasste er sechs Matchdarts und gab in der Folge den kompletten Vorsprung aus der Hand. So war es Cameron, der nach dem dramatischen 3:2-Sieg die nächste Runde erreichte.

David Cameron 3:2 Ritchie Edhouse
87,86 Average 87,34
2 180s 8
102 High Finish 81
1 100+ Checkouts 0
11/39 Finishing 9/29

Beatons 32. Weltmeisterschaft endet nach einer klaren Niederlage

Zum 32. Mal nacheinander nahm Steve Beaton an einer Darts-Weltmeisterschaft teil. Den ohnehin schon von ihm selbst gehaltenen Rekord baute der 58-jährige damit weiter aus. In diesem Jahr traf Beaton in Runde eins auf Danny van Trijp, der seinerseits zum ersten Mal bei einer WM antrat. Nach einen ausgeglichenen Start schaffte es der „Bronzed Adonis“ nicht, einen von vier Breakdarts zu verwerten. Van Trijp blieb auf der Doppel-8 fehlerfrei und sorgte kurz darauf selbst für das erste Break dieser Partie. Dieses war gleichbedeutend mit der 1:0-Führung für den Niederländer.

Ganz ähnlich zu seinem Vorgänger lief der zweite Satz ab. Nach einem ausgeglichenen Beginn leistete sich Beaton einen Fehler auf der Doppel-16. Van Trijp sicherte sich in dieser Situation ein Break. Den dadurch errungenen Vorteil gab er nicht mehr aus der Hand, ein Treffer in der Doppel-12 erhöhte seinen Vorsprung wenig später auf 2:0. Beaton war nun gefordert und kehrte zumindest etwas verbessert auf die Bühne zurück. Mit jeweils 16 Darts wanderten die ersten zwei Legs dieses dritten Durchgangs auf sein Konto. Nachdem van Trijp verkürzt hatte, warf Beaton einen Setdart unter die Doppel-20. Sein Gegner erwischte Sekunden später mit dem letzten Dart in der Hand die Doppel-10 und produzierte ein Break. Der Niederländer musste dadurch nur noch das jetzt folgende Entscheidungsleg gewinnen, um das Match frühzeitig zu beenden. Dieses Ziel konnte van Trijp realisieren, mit einem 67er-Checkout machte er den glatten 3:0-Erfolg offiziell.

Danny van Trijp 3:0 Steve Beaton
87,06 Average 85,23
4 180s 0
76 High Finish 45
0 100+ Checkouts 0
9/27 Finishing 4/16

Als Weltranglistenerster und ehemaliger Weltmeister gehört Gerwyn Price naturgemäß zum engsten Favoritenkreis bei diesem Wettbewerb. Als erster Gegner stellte sich ihm Luke Woodhouse in den Weg. Der Engländer eröffnete das Match mit einem 14-Darter. Price benötigte anschließend bei seinem Anwurfleg nur einen Wurf mehr. Nachdem sich Woodhouse mit ebenfalls 15 Darts die Führung zurückgeholt hatte, unterliefen dem „Iceman“ drei Patzer auf die Doppel. Dieses Missgeschick nutzte Woodhouse sofort zu seinen Gunsten. Er machte 74 Zähler aus und nahm daher einen 1:0-Vorsprung mit zum Pausentee. Direkt nach der Unterbrechung erhielt „Woody“ eine weitere Breakchance, allerdings traf er statt der Doppel-10 die Doppel-15 und überwarf sich. Seinen eigenen Anwurf brachte der Außenseiter wenig später problemlos nach Hause. Nachdem Price innerhalb des Satzes wieder in Führung gegangen war, scheiterte er knapp an 160 Restpunkten zum Satzgewinn. Woodhouse machte Sekunden später 77 Zähler aus, schaffte es im nun folgenden Entscheidungsleg aber nicht, genügend Druck auf seinen Gegner auszuüben. Price entschied dieses wichtige Leg dank eines 83er-Checkout über Bullseye, 9 und Doppel-12 für sich und sorgte für den Zwischenstand von 1:1.

Das erste Wort im dritten Durchgang wurde von Woodhouse gesprochen, der souverän 80 Punkte auf Null gebracht hatte. Der Waliser antwortete mit einem 13-Darter und kam kurz darauf trotz sechs Fehlwürfen auf die Doppelfelder zu einem Break. Damit war die Vorentscheidung in diesem Satz gefallen. Price versenkte den zweiten Setdart in der Doppel-10 und übernahm mit dem 2:1 die Führung. Der Weltranglistenerste nahm immer mehr an Fahrt auf und ließ sich ab jetzt auch nicht mehr vom Weg abbringen. Im vierten Satz checkte er erst 76 Punkte auf dem Bullseye, danach glänzte er mit einem 150er-Finish auf der Doppel-15. Wenige Minuten später steckte sein fünfter Matchdart in der Doppel-5. Nach dem guten Start von Woodhouse zog ihm sein Gegner mit dem 1:1-Ausgleich den Stecker. Price steigerte sich im Spielverlauf erheblich und fuhr daher einen verdienten 3:1-Erfolg ein.

Gerwyn Price 3:1 Luke Woodhouse
92,88 Average 89,05
2 180s 3
150 High Finish 80
1 100+ Checkouts 0
10/29 Finishing 6/12

Fotos © PDC @ Darts1

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