Wade und Anderson sind die ersten Halbfinalisten

Am Neujahrstag wurde die Darts-Weltmeisterschaft 2022 fortsetzt. Übriggeblieben waren nur noch acht Teilnehmer – fünf Engländer, zwei Schotten und ein Waliser. Folglich standen nun die Viertelfinalspiele auf den Programm, die ersten beiden wurden in der Session am Samstagnachmittag absolviert. Den Anfang machten mit James Wade und Mervyn King zwei hocherfahrene Spieler, danach bekamen die Zuschauer im Alexandra Palace das Duell zwischen dem früheren Doppelweltmeister Gary Anderson und Luke Humphries zu sehen. Zur Anwendung kam der Modus „Best of 9 Sets“.

King bringt Wade überhaupt nicht in Bedrängnis

Das erste Match der Runde der letzten Acht wurde also zwischen James Wade und Mervyn King ausgetragen. Während „The King“ zum ersten Mal seit 2009 in die Vorschlussrunde einziehen wollte, wäre es für den Weltranglistenvierten das erste WM-Halbfinale seit 2013. Im allerersten Leg des neuen Jahres glänzte King mit einem 11-Darter. Auch Wade schaffte es, den ersten eigenen Anwurf durchzubringen. King legte zwar anschließend wieder vor, ließ aber sowohl im nächsten Leg als auch im notwendigen Decider jeweils einen Setdart liegen. Das öffnete Wade die Tür, der schließlich die Doppel-10 erwischte und sich selbst mit 1:0 in Führung brachte. Zu Beginn des zweiten Durchgangs produzierte King durch ein 86er-Bullfinish ein Break. Im darauffolgenden Leg warf Wade seine erste 180 im gesamten Turnier, spielte letztlich einen 13-Darter und sicherte sich so das direkte Rebreak. Auch die nächsten beiden Legs wurden als Breaks gewonnen, sodass auch dieser zweite Satz über die volle Distanz ging. Das Entscheidungsleg wurde von Wade beherrscht, er spielte einen 14-Darter und baute seine Führung auf 2:0 aus.

Danach erhöhte Wade die Schlagzahl, mit zwei 13-Dartern hintereinander erarbeitete er sich einen gewichtigen Vorsprung im dritten Satz. Dass er direkt danach sein eigenes Anwurfleg verteidigt hatte, half King rückblickend nicht weiter. „The Machine“ war wenige Aufnahmen später auf der Doppel-20 erfolgreich und zog auf 3:0 davon. Auch im vierten Durchgang geriet King erneut in Rückstand. Er egalisierte diesen zwar mit einem 13-Darter, warf danach jedoch zweimal an der Doppel-20 vorbei. Immerhin rettete sich King danach noch ins Entscheidungsleg, auch dort hatte der Weltranglisten-21. allerdings das Nachsehen. Wade brachte 70 Zähler auf Null und sorgte mit dem 4:0 für die Vorentscheidung. King wirkte mehr und mehr frustriert, jagte zu Beginn des fünften Satzes fünf Darts an den anvisierten Doppelfeldern vorbei und schenkte Wade das Break. Der amtierende UK Open-Champion legte mühelos nach und stand damit bereits mit einem Bein in der nächsten Runde. Ein einziges Leg entschied King schließlich noch zu seinen Gunsten, damit zögerte er die Niederlage aber nur heraus. James Wade versenkte seinen dritten Matchdart in der doppelten 10, vollendete den glatten 5:0-Erfolg und erreichte zum vierten Mal in seiner Karriere das Halbfinale der Weltmeisterschaft.

James Wade 5:0 Mervyn King
86,50 Average 86,67
4 180s 4
70 High Finish 86
0 100+ Checkouts 0
15/34 Finishing 8/24

Anderson ist in den entscheidenden Momenten stärker

Im zweiten Viertelfinale wollte sich der zweifache Weltmeister Gary Anderson gegen Luke Humphries behaupten. Der Engländer war seinerseits bereits zum dritten Mal Teil dieser fortgeschrittenen Turnierebene, den Sprung ins Halbfinale hatte er bislang aber noch nicht vollbracht. „Cool Hand Luke“ eröffnete die Begegnung mit einem 13-Darter, profitierte unmittelbar danach von vier gegnerischen Fehlern und sorgte früh für das erste Break. Den hervorragenden Auftaktsatz rundete Humphries schließlich mit einem 15-Darter ab. Im zweiten Satz verbuchte der „Flying Scotsman“ sein erstes Erfolgserlebnis, nutzte danach allerdings zwei Breakdarts nicht aus. Weil auch die beiden darauffolgenden Legs ohne Breaks vonstatten gegangen waren, wurde dieser Durchgang erst im fünften Leg entschieden. Dort nutzte Anderson den Vorteil des Anwerfens zu seinen Gunsten, ein Treffer in der Doppel-8 sorgte für den 1:1-Ausgleich. Das erste Wort im dritten Satz wurde von Anderson gesprochen, der hierfür 104 Punkte löschte. Dass er dieses Break nicht bestätigte, hatte sich der Schotte mit vier Fehlwürfen auf die Doppel selbst zuzuschreiben. Von diesem Missgeschick erholte er sich aber zeitnah mit einem 13- sowie einem 15-Darter. Diese beiden Leggewinne waren gleichbedeutend mit der 2:1-Führung für den Weltranglistensechsten.

Humphries ließ diesen Zwischenstand nicht auf sich sitzen und erlebte einen äußerst positiven Start in Satz Nummer vier: mit 14 und 15 Darts wanderten die ersten beiden Legs auf sein Konto. Anderson ging zwar auf der Doppel-20 dazwischen, den Ausgleich ließ sich Humphries aber nicht mehr nehmen. Mit dem 2:2 stellte der Engländer wieder Parität her. Zu Beginn des fünften Durchgangs setzte Anderson zwei Breakchancen in den Sand, im darauffolgenden Leg unterliefen ihm sogar vier Patzer. Humphries war jeweils bestrafend zur Stelle und erarbeitete sich auch in diesem Satz einen 2:0-Vorsprung, doch sein Gegenüber kämpfte sich wieder heran. Durch einen 14- und einen 16-Darter erzwang Anderson ein bedeutendes Entscheidungsleg. Dort positionierte sich der anwerfende Humphries bei 8 Restpunkten, sodass Anderson bei 110 Rest seine einzige Chance zum Satzgewinn hatte. Diese nahm der frühere Weltmeister wahr, er traf die abschließende Doppel-20 und übernahm mit dem 3:2 wieder die Führung.

Auch im nächsten Satz gelang Anderson ein Highfinish, diesmal fielen ihm sogar 148 Punkte zum Opfer. Mit einem 72er-Finish beendete Humphries die negative Serie von vier verlorenen Legs nacheinander, danach vergab er jedoch zwei wichtige Breakchancen. Zumindest gelang Humphries mit einem 15-Darter die direkte Antwort, sodass beide Profis jetzt ein weiteres Entscheidungsleg vor der Brust hatten. Dort erhielt Humphries einen einzigen Setdart, dieser landete jedoch deutlich neben der benötigten Doppel-16. Anderson ließ sich nicht zweimal bitten, platzierte seinen Pfeil in der doppelten 11 und baute seine Führung auf 4:2 aus. Drei ausgelassene Breakmöglichkeiten zum Start des siebten Satzes korrigierte Anderson mit einem 88er-Finish auf dem Bullseye. Auch die nächsten beiden Legs wurden fair aufgeteilt. Letztlich sorgte Anderson mit einem 108er-Highfinish für den nächsten Decider, in dem sein Gegner mit dem Rücken zur Wand stand. Doch Humphries scheiterte erst ganz knapp an 170 Restpunkten und konnte mit der nächsten Aufnahme auch die übriggebliebenen 25 Zähler nicht löschen. Anderson stellte sich Sekunden später mit 80 Restpunkten vors Oche und verwandelte seinen ersten Matchdart in der Doppel-20. Der 5:2-Erfolg brachte Gary Anderson in sein siebtes Halbfinale bei einer PDC-Weltmeisterschaft.

Gary Anderson 5:2 Luke Humphries
96,32 Average 94,92
8 180s 12
148 High Finish 72
4 100+ Checkouts 0
16/48 Finishing 15/35

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