Kleermaker kann Cullens Comeback gerade so verhindern

Nach dem gestrigen Ausscheiden von Florian Hempel und Gabriel Clemens muss der Rest der Darts-Weltmeisterschaft ohne deutsche Beteiligung auskommen. Am Dienstag wurde das Turnier mit sechs weiteren Begegnungen der dritten Runde fortgesetzt, wovon die Hälfte in der Nachmittagssession stattfand. Den Anfang machten heute Mervyn King und Steve Lennon. Danach standen sich Ryan Searle und Danny Noppert gegenüber, ehe abschließend noch Joe Cullen und Martijn Kleermaker im Einsatz waren.

Entspannter Nachmittag für King

Im ersten Match des Dienstags zwischen Mervyn King und Steve Lennon wurden die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt. Durch ein 87er-Finish brachte sich „The King“ wieder in Front, ehe Lennon eine Möglichkeit vergab, um den Decider zu erzwingen. Durch einen eigenen 14-Darter kam King zum ersten Break, welches gleichbedeutend mit dem Satzgewinn war. Direkt nach der Unterbrechung zeigte King ein perfekt ausgeführtes 100er-Checkout, ehe er mit 14 Darts noch ein viertes Leg hintereinander einsammelte – Lennon war Sekunden vorher knapp an 136 Restpunkten gescheitert. Danach beendete „Scuba Steve“ zwar seinen Negativlauf, wirklich freuen konnte er sich darüber aber nicht. Denn King hatte unmittelbar danach kaum Schwierigkeiten damit, seinen Vorsprung auf 2:0 auszubauen.

Zu Beginn des dritten Durchgangs leistete sich King acht Fehlwürfe auf Doppel, womit er seinem Gegner dessen erstes Break überhaupt ermöglichte. Kurz darauf stand sich allerdings auch Lennon selbst im Weg, als er ebenfalls acht Fehler beging. Im darauffolgenden dritten Leg folgten noch zwei weitere Patzer aufseiten des Iren. King nutzte diese Situationen zu seinen Gunsten, glänzte im Anschluss daran mit einem 12-Darter und hatte seine Führung folglich auf 3:0 erhöht. Im vierten Durchgang lief es aus der Sicht von Lennon wieder etwas besser, trotz weiterer Probleme auf den Doppelfeldern erarbeitete er sich einen 2:0-Vorsprung. Für King kam es aber natürlich nicht infrage, seinem Gegner diesen Durchgang einfach zu überlassen. Mit einem 15- und einem 12-Darter schlug er zurück und erzwang das Entscheidungsleg. Dort schaffte es Lennon nicht, zwei Setdarts zu verwerten. Dagegen ließ sich King nicht zweimal bitten, er erwischte sofort die Doppel-4 und komplettierte den glatten 4:0-Erfolg.

Mervyn King 4:0 Steve Lennon
92,03 Average 86,72
3 180s 1
101 High Finish 40
2 100+ Checkouts 0
12/38 Finishing 5/37

Der verlorene fünfte Satz bricht Noppert das Genick

Anschließend bestritten mit Ryan Searle und Danny Noppert zwei zuletzt formstarke Spieler ihr Drittrundenduell. Der Engländer erlebte den besseren Beginn, das im Auftaktleg erzielte Break konnte er bestätigen. Danach geriet Searle aber ins Straucheln, in den nächsten beiden Legs ließ er insgesamt fünf Setdarts ungenutzt. Noppert bestrafte diese Fehler mit Checkouts von 73 sowie 65 Punkten, behielt auch im von ihm begonnenen Entscheidungsleg die Oberhand und hatte diesen ersten Satz endgültig auf den Kopf gestellt. Der Niederländer verpasste es allerdings, sofort nachzulegen. Zum Auftakt von Satz Nummer zwei warf er vier Darts am äußeren Ring vorbei. Searle rettete daher seinen eigenen Anwurf und kam unmittelbar danach durch einen 12-Darter selbst zum Break. Mit einem 14-Darter verkürzte Noppert zwar, danach verpasste er jedoch zwei Chancen, um ein weiteres Entscheidungsleg herbeizuführen. Dieses blieb „Heavy Metal“ somit erspart, er war auf der Doppel-20 erfolgreich und hatte mit dem 1:1 Parität hergestellt. Einige Minuten später bildeten sechs perfekte Darts von Searle die Grundlage für einen starken 11-Darter. Er legte zudem mit einem 90er-Bullfinish nach. Analog zum Auftaktsatz kämpfte sich Noppert aber wieder zurück. „The Freeze“ holte sich mit einem 14-Darter sowie mit einem 101er-Highfinish die nächsten beiden Legs und sorgte dafür, dass dieser Durchgang über die maximale Distanz ging. Im Decider erhielt Noppert einen einzigen Setdart auf dem Bullseye, nutzte diesen aber nicht aus. Im direkten Gegenzug genügten Searle bei 72 Rest zwei Darts, um mit 2:1 in Führung zu gehen.

Zu Beginn des vierten Satzes musste Searle vor allem aufgrund dreier eigener Fehlwürfe ein Break gegen sich hinnehmen. Noppert legte seinerseits mit einem 72er-Checkout nach und ließ sich vom starken 11-Darter seines Gegners nicht verunsichern. Letztlich war es ein 13-Darter, der dem Niederländer den 2:2-Ausgleich einbrachte. Auch danach blieb Noppert zunächst am Drücker. Im fünften Satz legte er problemlos vor, ehe er drei Fehler seines Konkurrenten mit noch einem 72er-Finish bestrafte. In den beiden darauffolgenden Legs ließ Noppert jeweils einen Setdart auf dem Bullseye liegen. Zur Folge hatte dies, dass auch in diesem Durchgang ein entscheidendes fünftes Leg absolviert werden musste. Dort durfte sich Noppert nochmals auf dem Bullseye versuchen, setzte jedoch auch den dritten Setdart vorbei. Dagegen hielt Searle seine Nerven auf der Doppel-10 zusammen und übernahm mit dem 3:2 wieder die Führung. Ein 84er-Bullfinish brachte Searle den Vorteil im sechsten Satz ein, ehe Noppert der schlussendlich entscheidende Fehler unterlief: vier Fehlwürfe ermöglichten seinem englischen Gegenüber das Break. Searle zeigte im Anschluss daran noch einen 14-Darter und hatte die Partie mit 4:2 für sich entschieden.

Ryan Searle 4:2 Danny Noppert
92,28 Average 90,44
7 180s 5
96 High Finish 101
0 100+ Checkouts 1
15/46 Finishing 11/37

Zum Abschluss des Nachmittags freuten sich die Zuschauer im Alexandra Palace noch auf ein rasantes Duell zwischen Joe Cullen und Martijn Kleermaker. Der „Dutch Giant“ fand hervorragend in die Partie hinein. Als er die ersten beiden Legs bereits gewonnen hatte, machte er 89 Punkte über Triple-3 und zweimal Tops aus. Somit dauerte es nur wenige Minuten, bis Kleermaker den ersten Durchgang eingefahren hatte. Nach der obligatorischen Pause verpasste Cullen sein erstes Erfolgserlebnis, weil er gleich fünf Darts an den gewünschten Doppelfeldern vorbeiwarf. Dieses Break gegen sich konnte der Engländer nicht korrigieren, weil zwei Breakdarts von ihm kurz darauf ebenfalls nicht in den anvisierten Feldern landeten. Erst als Kleermaker seine ersten drei Setdarts ausgelassen hatte, holte sich Cullen sein allererstes Leg. Diese Szene spielte rückblickend aber keine Rolle. Kleermaker holte sich das 2:0 einfach wenige Momente später mit einem 15-Darter. Im dritten Durchgang ging es ausgeglichen los. Danach verteidigte Kleermaker erneut sein eigenes Anwurfleg, sodass Cullen mehr und mehr unter Zugzwang stand. Der „Rockstar“ holte zwar durch einen 13-Darter das Entscheidungsleg, setzte dort jedoch zwei ungemein wichtige Möglichkeiten in den Sand. Damit ließ ihn Kleermaker nicht davonkommen. Er traf im Gegensatz zum Gegner die Doppel-20 und vergrößerte seinen Vorsprung auf 3:0.

In Anbetracht dieses Zwischenergebnisses stand Cullen bereits mit dem Rücken zur Wand. Er absolvierte allerdings einen hervorragenden vierten Satz. Mit 14 und 13 Darts spielte er sich nach vorne, ehe ein Treffer in der Doppel-20 seinen ersten Satzgewinn zur Folge hatte. Allerdings konnte Cullen im nachfolgenden Durchgang nicht darauf aufbauen, er punktete schwach und geriet konsequenterweise mit 0:2 in Rückstand. Schon wenige Aufnahmen später erhielt Kleermaker den ersten Matchdart, er verpasste jedoch die Doppel-14 zum Abschluss eines möglichen 148er-Checkouts. Cullen rettete sich mit einem 75er-Finish und führte diesen Satz schließlich ins Entscheidungsleg. Dort wartete Kleermaker bereits bei 60 Restpunkten, sodass es für Cullen nun „Do or Die“ hieß. In diesem so wichtigen Moment gelang Cullen ein 111er-Highfinish, mit dem er auf 2:3 verkürzte. Der Weltranglisten-13. schöpfte aus dieser Szene berechtigterweise neuen Mut. Mit 14, 15 und 13 Darts gewann er den sechsten Satz im Schnelldurchlauf. Dagegen erhielt Kleermaker in dieser Phase nicht einmal einen Versuch auf Doppel und musste den 3:3-Ausgleich akzeptieren.

Im siebten und letzten Satz machte Cullen zunächst nahtlos weiter, ein 15-Darter brachte ihm das nächste Break ein. Kurz darauf vergab er jedoch zwei Chancen, um den vorletzten Schritt zu gehen. Der Niederländer erkannte seine Möglichkeit, brachte 130 Punkte auf Null und beendete die Serie von sieben verlorenen Legs nacheinander. Er legte auf der Doppel-10 nach und war erneut nur noch ein einziges Leg vom Sieg entfernt. Allerdings nutzte Kleermaker auch den zweiten Matchdart nicht aus. Für Cullen blieben damit drei eigene Fehler folgenlos. Die Partie ging beim Zwischenstand von 2:2 in die Verlängerung. Dort geriet Cullen wiederum in Rückstand, kurz darauf wartete er aber bereits bei 16 Rest auf die Chance zum erneuten Ausgleich. Doch Kleermaker hatte einen anderen Plan im Kopf. Er stellte sich mit 88 Restpunkten vors Oche, jagte den dritten Wurf ins Bullseye und beendete damit die Partie. Nachdem er einen 3:0-Vorsprung beinahe abgeschenkt hatte, erreichte Kleermaker doch noch die Runde der Letzten 16.

Martijn Kleermaker 4:3 Joe Cullen
88,94 Average 95,03
1 180s 9
130 High Finish 111
1 100+ Checkouts 1
15/33 Finishing 14/37

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