Florian Hempel scheitert in der 3. Runde

Zu Beginn der letzten Woche des Jahres 2021 war die dreitägige Weihnachtspause der Darts-Weltmeisterschaft beendet. Übrig geblieben waren am zehnten Turniertag nur noch 32 Spieler, sodass die dritte Runde in den Startlöchern stand. Die deutschen Dartsfans freuten sich natürlich vor allem auf Florian Hempel. Der Debütant aus Köln wollte gegen Raymond Smith als erster Deutscher drei Spiele bei einer WM gewinnen. Bevor es dazu kam, trugen noch Dirk van Duijvenbode und Ross Smith sowie Michael Smith und William O’Connor ihre Drittenrundenduelle aus. Im Vergleich zur vorhergehenden Runde wurde die Distanz verlängert, gespielt wurde jetzt über „Best of 7 Sets“.

Sensationelles Comeback: van Duijvenbode dreht ein 0:3

Das erste Achtelfinalticket der aktuellen Weltmeisterschaft wurde im Match zwischen Dirk van Duijvenbode und Ross Smith vergeben. Beide Akteure gewannen ihr jeweils erstes Leg mit einem Highfinish: van Duijvenbode brachte 100 Punkte auf Null, sein Gegner direkt danach sogar 107. Der „Smudger“ war es auch, der für das erste Break der Partie verantwortlich war. Weil er nicht nur in diesem dritten, sondern auch im darauffolgenden vierten Leg die Doppel-8 getroffen hatte, ging Smith mit 1:0 in Führung. Direkt nach der Pause unterliefen van Duijvenbode vier Patzer auf die Doppel, womit er sich sein erstes Break entgehen ließ. Letztendlich wurden die ersten vier Legs von Satz Nummer zwei ausnahmslos mit dem Anwurf gewonnen, sodass das Entscheidungsleg die logische Konsequenz war. Dort positionierte sich der Niederländer bei 76 Restpunkten, doch Smith ließ ihn erst gar nicht ans Oche treten. Der Engländer machte nämlich 120 Zähler aus und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0. Im dritten Durchgang legte van Duijvenbode zwar mit einem 15-Darter vor, danach verfehlte er jedoch die große 18, um sich selbst eine Chance auf Tops zu geben. Immerhin zeigte van Duijvenbode die richtige Reaktion, das darauffolgende Leg ging ungefährdet an ihn. Da er anschließend aber sehr knapp an 142 Restpunkten zum Satzgewinn gescheitert war, folgte nun ein weiterer wichtiger Decider. Dort nutzte der „Titan“ den Vorteil des Anwerfens nicht aus. Stattdessen musste er miterleben, wie Smith die Doppel-9 erwischte und auf 3:0 davonzog.

Im Auftaktleg des vierten Satzes jagte Smith vier Darts an den Doppelfeldern vorbei. Sein Gegner bedankte sich dafür und bestätigte das hier geschaffte Break per 14-Darter. Weil van Duijvenbode im weiteren Verlauf jedoch nicht imstande war, sieben Setdarts in Zählbares umzuwandeln, wurde der Durchgang nochmal spannend. Smith erzwang das Entscheidungsleg, in dem er bei 66 Restpunkten bereits die Chance erhielt, den Deckel drauf zu machen. Der Engländer verfehlte mit dem zweiten Pfeil jedoch die Single-16 und erhielt dementsprechend keinen Matchdart. Van Duijvenbode hatte seine Nerven diesmal im Griff, verwandelte in der Doppel-20 und holte sich seinen ersten Satz. Dieses Erfolgserlebnis gab dem Weltranglisten-17. spürbar Auftrieb. Im fünften Satz nutzte er die wenigen Fehlwürfe von Smith konsequent aus. Letztlich holte sich van Duijvenbode den genannten Durchgang ohne Legverlust, wobei er schließlich durch einen eigenen 15-Darter auf 2:3 verkürzte. Erst als sich der Niederländer fünf Fehler auf die Doppel geleistet hatte, machte Smith mit einem Treffer in der Doppel-1 wieder auf sich aufmerksam. Von diesem Ereignis ließ sich van Duijvenbode nicht irritieren, mit zwei 13-Dartern nacheinander drehte er den Satz zu seinen Gunsten. Anschließend folgte noch ein 14-Darter, der van Duijvenbode dem 3:3-Ausgleich einbrachte. Im finalen siebten Satz machte er mit einem 15-Darter zunächst nahtlos weiter, ehe Smith mithilfe eines 126er-Highfinish dazwischenging. Allerdings konterte van Duijvenbode direkt und war demnach nur noch ein einziges Leg vom Weiterkommen entfernt. Seine beiden Chancen, um die Verlängerung herbeizuführen, konnte Smith wenig später nicht ausnutzen. Van Duijvenbode verlor keine Zeit und jagte seinen zweiten Matchdart in die Doppel-6. Weil er den 0:3-Rückstand in den 4:3-Triumph umgewandelt hatte, stand Dirk van Duijvenbode als erster Spieler in der Runde der letzten 16.

D. van Duijvenbode 4:3 Ross Smith
91,71 Average 85,70
10 180s 2
100 High Finish 126
1 100+ Checkouts 3
17/52 Finishing 13/46

Michael Smith mit einem weitgehend souveränen Erfolg

Mit seinem Average von über 106 Punkten und einer Doppelquote von 75 Prozent hatte Michael Smith die Topleistung des bisherigen Turniers vollbracht. Im Duell mit William O’Connor wollte der ehemalige Vizeweltmeister natürlich an diese Performance anknüpfen. Eröffnet wurde die Partie mit einem 90er-Bullfinish von „The Magpie“, Smith zeigte danach mit einem 12-Darter, inklusive 132er-Checkout, sein Können. O’Connor legte allerdings sofort wieder vor, produzierte danach per 13-Darter das erste Break der Begegnung und hatte den Auftaktsatz bereits für sich entschieden. Smith kehrte mit sieben perfekten Darts und einem 12-Darter zurück auf die Bühne. Davon ließ sich O’Connor nicht beeindrucken. Der Ire sicherte sich unter anderem mit einem 13-Darter die nächsten beiden Legs. Danach gelang es im allerdings nicht, zwei Setdarts zum 2:0 zu verwerten. Smith kam mit einem 64er-Finish zum Break, verteidigte im dadurch notwendigen Decider seinen Anwurf und hatte stattdessen zum 1:1 ausgeglichen. Die ersten beiden Legs des dritten Satzes wurden gerecht aufgeteilt, wobei O’Connor mit einem 14-Darter und der „Bully Boy“ mit einem 110er-Highfinish erfolgreich waren. Im direkten Anschluss daran holte sich Smith durch einen eigenen 14-Darter das benötigte Break. Letztlich war es ein 128er-Highfinish, dass Smith die 2:1-Führung einbrachte.

Der Weltranglistenneunte drückte auch im folgenden Satz aufs Gaspedal, einen 12-Darter beendete er in diesem Fall mit einem 124er-Checkout. Daraufhin folgte ein 15-Darter zum Break. Wenig später war dieser Durchgang bereits Geschichte, Smith hatte seine bevorzugte Doppel-20 getroffen und seinen Vorsprung damit auf 3:1 ausgebaut. An diesem Bild änderte sich auch im fünften Durchgang bis auf weiteres nichts. Mit 14 und 13 Darts sicherte sich Smith zwei weitere Legs hintereinander, sodass er nur noch eines zum Sieg benötigte. Noch gab sich O’Connor allerdings nicht geschlagen. Durch zwei 13-Darter in Folge forcierte der Ire den Decider, in dem er einen Matchdart überlebte. O’Connor blieb selbst auf der Doppel-4 fehlerfrei und lag nur noch mit 2:3 in Rückstand. Im darauffolgenden sechsten Satz erarbeitete sich Smith eine 2:1-Führung, sodass ihn erneut nur noch ein Leg vom Achtelfinale trennte. Mit einem 13-Darter hielt O’Connor einmal mehr dagegen. Im Entscheidungsleg schaffte es Smith aber schlussendlich doch, die Ziellinie zu überqueren. Er versenkte seinen insgesamt sechsten Matchdart in der Doppel-5 und entschied die Partie mit 4:2 für sich.

Michael Smith 4:2 William O’Connor
97,42 Average 92,46
10 180s 7
132 High Finish 90
4 100+ Checkouts 0
15/37 Finishing 11/24

Der sensationelle Sieg über den Weltranglistenfünften Dimitri Van den Bergh hatte Florian Hempel bei seinem WM-Debüt in die dritte Runde gebracht. Dort bekam es der Deutsche mit den ebenfalls ungesetzten Raymond Smith zu tun. Das Auftaktleg ging durch ein 86er-Checkout an Hempel, allerdings brachte auch Smith sein erstes Anwurfleg sicher nach Hause. Insgesamt fand der Australier besser ins Match hinein, er legte durch ein 64er-Finish ein Break nach und glänzte danach mit einem 102er-Highfinish, um den ersten Satz einzusacken. Das erste Leg nach der Unterbrechung ging mit 14 Darts ebenfalls an Smith, der kurz darauf von einem verpassten Doppel aufseiten Hempels profitierte. Erst danach stoppte Hempel mit einem 76er-Checkout die ungewollte Serie von fünf verlorenen Legs nacheinander. Der frühere Handballprofi legte einen 15-Darter hinterher und erzwang ein wichtiges Entscheidungsleg. Dort schaffte es Hempel allerdings nicht, den gegnerischen Anwurf auch nur ansatzweise zu gefährden. Smith genügten 15 Würfe, um seine Führung auf 2:0 zu vergrößern.

Nach einem ausgeglichenen Start im dritten Satz warf Hempel knapp an der Doppel-5 vorbei. Damit wurde Smith ein Break ermöglicht. Er stand damit bereits kurz vor einem noch größeren Vorsprung. Einen Setdart setzte „Guru“ jedoch knapp am Bullseye vorbei. Hempel holte sich per 13-Darter folglich das sofortige Rebreak, zeigte im Entscheidungsleg einen weiteren 13-Darter und befand sich nur noch mit 1:2 in Rückstand. Hempel schaffte es jedoch nicht, auf dieser starken Szene aufzubauen. In den beiden drauffolgenden Legs landeten fünf seiner Darts neben den anvisierten Doppelfeldern. Mit einem 70er-Checkout hielt der Kölner den Satz zwar noch am Leben, ein Fehlwurf auf der Doppel-16 kurze Zeit später zerstörte aber alle Hoffnungen auf den Ausgleich. Smith erwischte die Doppel-6 und hatte mit dem 3:1 den alten Abstand wiederhergestellt. Mit einem 89er-Bullfinish kehrte Hempel vor die Kameras zurück, Smith beantwortete dies mit einem 15-Darter. Nachdem Hempel seinen Anwurf erneut verteidigt hatte, glänzte Smith mit einem 12-Darter – im dadurch erforderlichen Entscheidungsleg stand Hempel mit dem Rücken zur Wand. Eine letzte Chance erhielt Hempel noch, sein Setdart landete jedoch unterhalb der Doppel-20. Smith ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, nutzte gleich seinen ersten Matchdart aus und vollendete den 4:1-Erfolg.

Raymond Smith 4:1 Florian Hempel
94,79 Average 87,66
4 180s 3
102 High Finish 89
1 100+ Checkouts 0
14/36 Finishing 9/26

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