Price und Clayton ziehen ins Achtelfinale ein

Das Coronavirus hat wieder zugeschlagen. Ein positives Testergebnis zwang Vincent van der Voort zum Rückzug aus der Darts-Weltmeisterschaft 2022. Sein Gegner James Wade zog daher kampflos ins Achtelfinale ein, und in der Session am Montagabend wurden nur zwei Partien ausgetragen. Diese beiden Spiele der dritten Runde hatten es aber in sich. Zuerst war Titelverteidiger Gerwyn Price gegen Kim Huybrechts gefordert, danach war mit Jonny Clayton der zweite Topspieler aus Wales im Einsatz. Er bekam es mit dem einzigen noch im Turnier verbliebenen Deutschen, Gabriel Clemens, zu tun.

Klasse, Spannung und Emotionen – Price und Huybrechts liefern sich ein episches Duell

In seinem ersten WM-Match als amtierender Weltmeister hatte sich Gerwyn Price trotz einiger Mühen mit 3:1 gegen Ritchie Edhouse durchgesetzt. Zwölf Tage später traf der Weltranglistenerste auf Kim Huybrechts. Der Favorit erlebte einen Start nach Maß. Nachdem Price das Auftaktleg bereits eingefahren hatte, erzielte er durch ein 109er-Highfinish das erste Break. Schließlich folgte noch ein 12-Darter, mit dem der „Iceman“ den ersten Satz auf seine Seite bugsierte. Ein 98er-Checkout brachte Huybrechts nach der Pause seinen ersten Leggewinn ein, diesem ließ er einen starken 11-Darter folgen. Auch vom vergebenen Setdart und dem deswegen kassierten Rebreak blieb Huybrechts unbeeindruckt. Im darauffolgenden Leg brilliere der Belgier mit einem 147er-Checkout über Triple-19, Triple-18 und Doppel-18 – den 1:1-Ausgleich hatte sich Huybrechts definitiv verdient. Zu Beginn des dritten Satzes leistete sich Price fünf Fehler auf den äußeren Ring des Boards, sodass er sich über das Break gegen sich nicht mehr beschweren durfte. Kurz darauf scheiterte der Waliser auch noch haarscharf an 160 Restpunkten. Noch gab er den Satz aber nicht verloren. Mit einem 11-Darter verkürzte er zunächst, ehe er drei vergebene Setdarts von Huybrechts mit einem 74er-Finish bestrafte. Im Decider war allerdings „The Hurricane“ für das Highlight verantwortlich. Als sein Gegner bereits bei 56 Rest wartete, löschte Huybrechts 120 Punkte und brachte sich mit 2:1 in Front.

Diesen Rückschlag schüttelte Price schnell ab, im vierten Durchgang meldete er sich eindrucksvoll zurück. Mit 13 und 12 Darts erarbeitete sich der Titelverteidiger blitzschnell einen 2:0-Vorsprung, ehe er genau beobachtete, wie Huybrechts fünf Chancen in den Sand setzte. Price machte Augenblicke später 130 Punkte auf der Doppel-5 weg und hatte zum 2:2 ausgeglichen. Direkt nach der letzten Pause unterliefen Huybrechts vier weitere Missgeschicke. Mehr Möglichkeiten erhielt der Belgier in diesem fünften Satz nicht mehr. Price rettete seinen Anwurf zunächst nach eigenen Schwierigkeiten auf der Doppel-3 und machte danach hintereinander 112 sowie 120 Punkte aus. Letzteres Checkout brachte Price mit 3:2 in Führung. Im ersten Leg des darauffolgenden Satzes beendete Huybrechts die ungewünschte Serie von sechs verlorenen Legs in Folge. Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten und bestand aus einem 13-Darter der Nummer eins der Welt. Huybrechts brachte sich anschließend wieder innerhalb des Satzes in Front, verpasste kurz darauf jedoch zwei Chancen zum Satzgewinn. In dieser Situation war Price zwar mit seinem zweiten 120er-Checkout zur Stelle, im nun folgenden Entscheidungsleg spielte er aber keine Rolle. Huybrechts nutzte den Vorteil des Anwerfens souverän aus und benötigte nur 14 Würfe, um mit dem 3:3 für den entscheidenden siebten Satz zu sorgen.

Dort erlebte Price den besseren Start. Unter anderem mit einem 13-Darter wanderten die ersten beiden Legs auf sein Konto, sodass ihm erneut nur noch eines zum Sieg fehlte. Vorzeitig gab sich Huybrechts aber natürlich nicht geschlagen. Ein 14- und ein 16-Darter brachten ihm die nächsten beiden Legs ein. Die Partie ging damit in die Verlängerung. Diese war geprägt von ausgelassenen Chancen aufseiten des „Hurricane“. So warf er im fünften Leg dreimal an der Doppel-9 und einige Minuten später zwei weitere Male am Doppelring vorbei. Zwischendurch hatte Huybrechts sein eigenes Anwurfleg allerdings verteidigt, sodass weiterhin kein Sieger feststand. Beim Zwischenstand von 3:4 aus seiner Sicht glich Huybrechts zum wiederholten Male aus, ehe er es erneut nicht zustande brachte, drei Breakdarts zu verwerten. Auf den neuerlichen Rückstand reagierte Huybrechts mit einem 114er-Highfinish, sodass jetzt ein einziges Leg über Sieg und Niederlage entscheiden musste. Price startete als anwerfender Spieler mit 140 und 134 Punkten, doch auch Huybrechts hielt ordentlich mit – nach zwölf Darts hatte der Belgier noch 112 Zähler übrig. Allerdings durfte Price mit 76 Restpunkten zuerst vors Oche treten. Nach Treffern in der Single-20 und Single-16 brachte Price seinen ersten Matchdart in der Doppel-20 unter.

Gerwyn Price 4:3 Kim Huybrechts
92,04 Average 93,60
8 180s 9
130 High Finish 147
5 100+ Checkouts 3
20/42 Finishing 14/46

Clemens sieht gegen Clayton überhaupt kein Land

Nachdem Gabriel Clemens seine Pflichtaufgabe gegen Lewy Williams in der zweiten Runde gemeistert hatte, ging der Saarländer als klarer Außenseiter in seine folgende Partie gegen den vierfachen Major-Sieger Jonny Clayton hinein. Diese Rollenverteilung kannte die deutsche Nummer eins allerdings bereits aus dem letzten Jahr: damals warf er Titelverteidiger Peter Wright aus der WM. Das Auftaktleg dieser Begegnung ging an Clayton, der danach sieben Darts an den anvisierten Doppelfeldern vorbeisetzte. Davon ließ sich der Weltranglistenachte aber nicht aus dem Konzept bringen, mit einem 13- und einem 11-Darter entschied er den ersten Satz zügig für sich. Kurz nach der Unterbrechung warf Clemens zweimal an den Doppeln vorbei. „The Ferret“ kam mit einem eigenen 12-Darter zu einem frühen Break und setzte im Anschluss daran noch einen drauf, als er lediglich zehn Würfe benötigte, um bei Null anzukommen. Urplötzlich vergab Clayton jedoch vier Setdarts, womit er dem „German Giant“ dessen zweiten Leggewinn ermöglichte. Weitere Konsequenzen hatte dieses Ereignis allerdings nicht, weil Clayton ein Leg später einfach 121 Punkte auf dem Bullseye checkte und damit auf 2:0 in den Sätzen erhöhte.

Das erste Wort im dritten Durchgang wurde von Clemens gesprochen, der hierfür 114 Punkte auf Null brachte. Im direkten Gegenzug löschte Clayton 91 Zähler sehenswert über 17, Doppel-17 und Tops. Auch die vier Fehlwürfe im darauffolgenden dritten Leg machte Clayton schnell vergessen. Mit einem 13-Darter forcierte der Waliser das Entscheidungsleg, welches er sogar beginnen durfte. Dort ließ Clayton nichts anbrennen, er versenkte seinen 14. Wurf in diesem Leg in der Doppel-10 und zog auf 3:0 davon. Der Premier League-Champion setzte seine dominante Vorstellung auch im vierten und letzten Durchgang fort. Ohne von seinem Gegner unter Druck gestellt worden zu sein, machte er 121 Punkte auf dem Bullseye aus. Clayton legte ein 64er-Checkout hinterher, ehe er mit einem 110er-Highfinish den Deckel drauf machte. Beim eindeutigen 4:0-Erfolg spielte Clayton einen Average von über 102 Punkten, im Achtelfinale wird er auf Michael Smith treffen. Clemens hatte gegen den stark aufspielenden Gegner nicht den Hauch einer Chance und muss die Heimreise antreten.

Jonny Clayton 4:0 Gabriel Clemens
102,56 Average 87,66
7 180s 2
121 High Finish 114
3 100+ Checkouts 1
12/32 Finishing 4/12

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