Eindrucksvolle Auftaktsiege für Anderson und Suljovic
Bevor die Darts-Weltmeisterschaft ihre dreitägige Weihnachtspause einlegen wird, standen am Mittwoch noch mal zwei Sessions auf dem Programm. Am Nachmittag waren mit Gary Anderson und Mensur Suljovic zwei sehr erfahrene Spieler im Einsatz, die sich zuletzt aber schwer taten und in der Rangliste abgerutscht waren. Darum waren die Zweitrundenspiele gegen Madars Razma beziehungsweise Matthew Edgar für beide von großer Bedeutung. Außerdem trafen Ricky Evans und Mickey Mansell sowie Stephen Bunting und Andy Boulton aufeinander.
Eine klare Leistungssteigerung verhilft Evans zum Sieg
Im ersten Match des neunten WM-Tages zwischen Ricky Evans und Mickey Mansell wurde der Drittrundengegner von Michael van Gerwen ermittelt. Mansell, der es bei seiner sechsten Teilnahme erstmals in die zweite Runde geschafft hatte, kam mit einem 86er-Finish frühestmöglich zum Break und holte sich auch das zweite Leg. Zwar vergab der Nordire anschließend den ersten Setdart und ermöglichte Evans das erste Erfolgserlebnis, weitere Konsequenzen auf den Verlauf des Satzes hatte dies allerdings nicht – mit einem 14-Darter machte Mansell das 1:0 perfekt. Evans kam verbessert zurück auf die Bühne, landete mit einem 83er-Finish ein Break und legte mithilfe eines 13-Darters nach. Mansell meldete sich mit einem weiteren 14-Darter zwar nochmals zu Wort, doch „Rapid“ ließ sich den Ausgleich wenig später nicht mehr nehmen.
Nach der Unterbrechung ließ Mansell drei Breakdarts ungenutzt und sah von hier an in diesem dritten Satz nur noch die Rücklichter seines Gegners. Mit einem starken 11-Darter produzierte Evans wenig später selbst ein Break, ehe er dem hier erfolgten 84er-Finish ein 80er-Checkout folgen ließ, um mit dem 2:1 die Führung zu übernehmen. Zu Beginn des vierten Satzes gelang Evans sofort das nächste Break, ehe er sechs Chancen ausließ, um den vorletzten Schritt in Richtung Weiterkommen zu gehen. Doch insgesamt war der Engländer seinem Gegner seit dem zweiten Satz klar überlegen und konnte die erwähnten Fehler schnell vergessen machen. Zwei Checkouts in Höhe von 104 und 102 Punkten hatte sich Evans bis zum Schluss aufgehoben, unterm Strich stand ein verdienter 3:1-Erfolg.
Ricky Evans | 3:1 | Mickey Mansell |
90,69 | Average | 84,00 |
2 | 180s | 0 |
105 | High Finish | 40 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
11/28 | Finishing | 5/20 |
Danach durfte man darauf gespannt sein, in welcher Verfassung sich Gary Anderson eine Tag nach seinem 50. Geburtstag befinden würde. Der frühere Doppelweltmeister, der zuletzt mit Knieproblemen hatte kämpfen müssen, wurde in seinem Auftaktmatch von Madars Razma gefordert. Im allerersten Leg offenbarten beide Akteure Probleme auf Doppelfelder, letzten Endes profitierte Anderson von drei Fehlwürfen des Gegners und konnte so sechs eigene Patzer verschmerzen. Danach wurde es deutlich besser, Anderson zeigte zwei 14-Darter nacheinander und hatte den ersten Satz zu Null für sich entschieden. Nach der Unterbrechung setzte der „Flying Scotsman“ drei Pfeile am äußeren Ring vorbei, sodass Razma mit einem eigenen 13-Darter nicht nur zu seinem ersten Leggewinn, sondern auch zu einem Break kam. Nachdem der Lette dieses bestätigt hatte, wurde exemplarisch deutlich, wie stark er mit der Triple-19 arbeitete. Razma zeigte im dritten Leg Scores von 171 und 177 Punkten und hatte bei 153 Rest die Chance zum perfekten Spiel. Erneut versenkte er seinen Pfeil in der dreifachen 19, die Triple-20 verfehlte er jedoch ziemlich deutlich. Mit der nächsten Aufnahme vergab Razma einen Setdart, sodass Anderson mit einem 87er-Bullfinish innerhalb des Satzes verkürzte. Doch Razma ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und legte auch im nächsten Leg mit perfekten Aufnahmen von 171 und 177 Punkten los. Den 9-Darter gab es zwar auch diesmal nicht zu sehen, doch viel wichtiger war es für Razma, dass er mit dem 13. Wurf den 1:1-Ausgleich erzielen konnte.
Einige Minuten später verpasste der Schotte zwei Breakdarts und durfte sich ein 81er-Checkouts seinen Gegners ansehen, zeigte daraufhin aber eine starke Reaktion. Nach dem schnellen Ausgleich beendete er einen 12-Darter mit einem 101er-Finish und brachte den dritten Satz dank des daran anschließenden 14-Darters zu Ende. Mit der 2:1-Führung im Rücken glänzte Anderson mit einem 94er-Finish via 18, Doppel-18 und Doppel-20. Razma konnte die Serie von vier verlorenen Legs nacheinander zwar stoppen, dann sorgte Anderson allerdings für das Highlight dieser Partie: 161 Punkte konnte er für einen 12-Darter auf Null bringen. Weil die ersten beiden Matchdarts nicht in ihren anvisierten Ziel gelandet waren, erzwang Razma noch ein Entscheidungsleg, in welchem er seinen Konkurrenten aber nicht gefährden konnte. Anderson verwandelte den dritten Matchdart in der Doppel-20 und brachte den 3:1-Sieg unter Dach und Fach.
Gary Anderson | 3:1 | Madars Razma |
96,86 | Average | 91,92 |
4 | 180s | 2 |
161 | High Finish | 81 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
10/26 | Finishing | 6/16 |
Bunting gewinnt das alles entscheidende Leg
Als nächstes folgte das rein englische Duell zwischen Stephen Bunting und Andy Boulton. Nach einem ausgeglichenen Anfang setzte Boulton das erste Ausrufezeichen, als er 129 Punkte auf dem Bullseye checkte. Davon beflügelt legte „X-Factor“ einen 11-Darter hinterher und brachte sich mit 1:0 in Front. Zu Beginn des zweiten Satzes packte Boulton gleich das Highlight aus und löschte auch 149 Punkte. Bunting konterte mit einem ebenso starken 148er-Highfinish und verhinderte ein drohendes Break. Da die nächsten beiden Legs ebenfalls fair aufgeteilt worden waren, stand jetzt ein wichtiger Decider in den Startlöchern. Bunting zeigte in dieser Situation seine Klasse, benötigte gegen den Anwurf 13 Würfe und stellte mit dem 1:1 Parität her. Nach der Unterbrechung machte Bunting nahtlos weiter, zeigte noch einen 13-Darter und sicherte sich sogar noch ein viertes Leg nacheinander. Boulton hatte in diesem Moment eine Möglichkeit auf der Doppel-14 ausgelassen und bekam im dritten Durchgang keinen Zugriff mehr. Bunting glänzte noch mit einem 109er-Finish, hatte die Partie gedreht und lag jetzt mit 2:1 in Führung.
Erst als „The Bullet“ im ersten Leg von Satz Nummer vier mehrere Möglichkeiten vergeben hatte, schaffte es Boulton, nach längerer Wartezeit wieder ein Leg auf seine Seite zu bringen. Anschließend nutzte Boulton zwei gegnerische Fehler ebenfalls aus, ehe es im dritten Leg kurios wurde. Boulton überwarf sich erst bei 140 Restpunkten und scheiterte im zweiten Anlauf knapp an der Doppel-10. Bunting leistete sich allerdings drei weitere Fehler auf Doppel und ermöglichte es Boulton daher, diesen Satz doch zu Null zu gewinnen. Somit wurde ein entscheidender fünfter Satz erforderlich, in dem beide Spieler ihr erstes Anwurfleg verteidigen konnten. Bunting legte danach mit einem 120er-Highfinish wieder vor, doch Boulton hielt konsequent dagegen und sorgte mit einem 14-Darter jetzt für das Sudden-Death-Leg. Dort zeigten beide großartiges Darts und waren nach neun Würfen bei 81 beziehungsweise 84 Restpunkten angelangt. Bunting war als anwerfender Spieler mit 84 Rest zuerst an der Reihe und blieb vollkommen fehlerfrei. Unterm Strich entschied Bunting eine ganz knappe Kiste mit 3:2 für sich und wird in der dritten Runde auf James Wade treffen.
Stephen Bunting | 3:2 | Andy Boulton |
93,21 | Average | 95,36 |
5 | 180s | 6 |
148 | High Finish | 149 |
3 | 100+ Checkouts | 2 |
10/28 | Finishing | 10/28 |
Zum Abschluss dieser Session fehlte nur noch das Aufeinandertreffen von Mensur Suljovic und Matthew Edgar. Der Wiener war in der Weltrangliste auf Position 20 abgesackt und hatte zuletzt auch mehrere Turniere aus persönlichen Gründen ausgelassen. Umso wichtiger war es für ihn, dass der Start in die WM glückte. Trotz ein paar Unsicherheiten auf den Doppelfeldern konnte „The Gentle“ das Auftaktleg nach Hause bringen, ehe er mit einem 14-Darter ein frühes Break erzielte. Kurz darauf war der erste Satz bereits Vergangenheit, mit einem 66er-Checkout sicherte sich Suljovic schließlich die 1:0-Führung. Edgar trat erst im zweiten Durchgang erstmals in Erscheinung, als ihm ein 108er-Finish gelang. Suljovic konterte zwar mit einem 80er-Checkout, doch „Prime Time“ holte sich mit einem 68er-Finish die Führung innerhalb des Satzes zurück und hatte den Ausgleich bereits vor Augen. Suljovic brachte den Durchgang per 77er-Finish zwar noch ins das entscheidende fünfte Leg, doch dort nutzte Edgar seinen Anwurf vollumfänglich aus und sorgte für das 1:1-Unentschieden.
Suljovic ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und spielte einen starken dritten Satz. Unter anderem mit einem 11- und einem 14-Darter ließ er seinem Gegner hier kaum eine Chance und holte sich ohne Legverlust die 2:1-Führung. Auch im vierten Durchgang präsentierte sich der Österreicher von einer sehr guten Seite: nach einem 140er-Highfinish startete er mit zwei 180ern in das zweite Leg und stand mittlerweile ganz kurz vor der Ziellinie. Edgar verbuchte anschließend noch seinen insgesamt vierten Leggewinn, doch mehr war heute trotz ordentlicher Leistung nicht drin. Suljovic verwandelte gleich den ersten Matchdart in der Doppel-20 und feierte einen souveränen 3:1-Erfolg.
Mensur Suljovic | 3:1 | Matthew Edgar |
98,18 | Average | 92,18 |
7 | 180s | 2 |
140 | High Finish | 108 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
11/24 | Finishing | 4/8 |
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