Van der Voort siegt trotz eines 0:2-Rückstandes
Die insgesamt zehnte Session der Weltmeisterschaft 2021 am Sonntagnachmittag hatte ganz klar einen niederländischen Anstrich – die Hälfte der acht Spieler stammt von dort. Dazu gehören auch Vincent van der Voort und Ron Meulenkamp, die sich im Zweitrundenmatch gegenüberstanden. Die beiden anderen Niederländer sind Derk Telnekes und Maik Kuivenhoven, die es zuvor mit Nick Kenny beziehungsweise Matthew Edgar zu tun bekamen. Außerdem kam es zum Duell zwischen Jason Lowe und Dmitriy Gorbunov.
Kenny und Lowe mit erfolgreichen Debüts
Für den Anfang waren am heutigen Sonntag Derk Telnekes und Nick Kenny verantwortlich, die beide ihr Debüt im Alexandra Palace feierten. Telnekes setzte im Auftaktleg sechs Pfeile an diversen Doppelfeldern vorbei, wodurch er seinem Kontrahenten ein frühes Break ermöglichte. Kenny konnte auf der Doppel-10 nachlegen, ließ einige Minuten später allerdings zwei Setdarts aus. Telnekes hatte das vorherige Leg bereits gewonnen und forcierte jetzt das Entscheidungsleg. Dort scheiterte Kenny haarscharf an einem 170er-Finish, Telnekes löschte seinerseits 106 Punkte und hatte diesen Satz auf seine Seite gebracht. Im zweiten Durchgang erarbeitete sich der Waliser ebenfalls eine 2:0-Führung und konnte diese anders als im vorangegangenen Satz auch in Zählbares ummünzen. Telnekes patzte im dritten Leg sechsfach auf Doppel, Kenny bedankte sich dafür mit dem 1:1-Ausgleich.
Nach einem ausgeglichenen Beginn im dritten Satz leistete sich Telnekes wiederholt zahlreiche Fehler beim Auschecken, diesmal waren es sieben Stück. Kenny kam dementsprechend trotz sechs eigener Fehler zum Break, doch der Niederländer zeigte eine gute Reaktion und konterte mit einem 70er-Finish über Triple- und Doppel-14. Im jetzt folgenden Entscheidungsleg ließ Telnekes gar nichts anbrennen. Ihm genügten 13 Würfe, um sich mit dem 2:1 wieder in Führung zu bringen. Im vierten Satz lief es aus walisischer Sicht wieder besser, Kenny hatte das erste Leg bereits eingefahren, als er 90 Punkte auf dem Bullseye checkte. Kurz darauf konnte Kenny den Satz als erledigt bezeichnen, er löschte auch noch 119 Punkte und sorgte mit diesem Highfinish für den finalen fünften Satz. Für Telnekes ging es dort schlecht los, er verfehlte das Bullseye knapp und musste ein Break gegen sich einstecken. Diesen 13-Darter konnte Kenny kurz darauf bestätigen und war ganz nah dran am Einzug in die zweite Runde. Telnekes stemmte sich mittlerweile nicht mehr ernsthaft gegen die Niederlage, und so konnte Kenny den 3:2-Erfolg mit einem Treffer in der Doppel-8 perfekt machen. In der zweiten Runde wird es für ihn in Person von Jermaine Wattimena erneut gegen einen Niederländer gehen.
Nick Kenny | 3:2 | Derk Telnekes |
87,33 | Average | 87,15 |
2 | 180s | 2 |
119 | High Finish | 106 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
13/33 | Finishing | 6/30 |
Anschließend kam es zu einem weiteren Duell zweier Debütanten: Jason Lowe wurde vom russischen Teilnehmer Dmitriy Gorbunov herausgefordert. Lowe sicherte sich das erste Leg, ließ im zweiten allerdings drei Breakchancen aus. Gorbunov warf in dieser Situation jedoch genauso oft daneben und ermöglichte seinem Gegner doch noch das Break. Als der Russe auch im darauffolgenden Leg eine Möglichkeit vergeben hatte, gelang es Lowe, mit dem 1:0 die Führung zu übernehmen. Gorbunov bekam die Darts weiterhin nicht in die Doppel hinein und ließ auch zum Auftakt des zweiten Durchgangs zwei Möglichkeiten aus. Lowe holte sich dieses Leg also ebenfalls. Im Anschluss daran sicherte er sich sogar das fünfte Leg. Erst als der Engländer selbst sechs Setdarts ungenutzt gelassen hatte, verbuchte Gorbunov sein erstes Erfolgserlebnis. Dies hatte aus der Sicht von Lowe aber keine weiteren Folgen, er machte das 2:0 einfach ein paar Minuten später perfekt.
Nachdem Lowe mithilfe eines 95er-Checkouts auch im dritten Durchgang vorgelegt hatte, konnte auch Gorbunov zeigen, was in ihm steckt: er machte in aufeinanderfolgenden Legs 141 und 116 Punkte aus. Lowe holte sich allerdings das sofortige Rebreak und benötigte nur noch das jetzt folgende Entscheidungsleg zum Weiterkommen. Doch Gorbunov konnte das verhindern, er traf die Doppel-20 und verringerte seinen Rückstand auf 1:2. Nach einem verlorenen ersten Leg war Lowe dann im vierten Durchgang zweimal erfolgreich, sodass er erneut ganz kurz vor der Ziellinie stand. Seine ersten drei Matchdarts flogen allerdings an der Doppel-14 vorbei, sodass erneut ein Decider absolviert werden musste. Lowe hatte natürlich keinerlei Interesse an einem fünften Satz und machte das in diesem wichtigen Leg auch deutlich. Er zeigte zum Abschluss einen starken 12-Darter und entschied die Partie mit 3:1 für sich.
Jason Lowe | 3:1 | Dmitriy Gorbunov |
86,72 | Average | 80,56 |
2 | 180s | 1 |
95 | High Finish | 141 |
0 | 100+ Checkouts | 2 |
11/36 | Finishing | 6/20 |
Edgar mit einer eiskalten Chancenverwertung
Danach wollte Matthew Edgar alles daransetzen, um im dritten Anlauf erstmals ein Spiel bei einer WM zu gewinnen. Diesen Plan wollte sein Gegner Maik Kuivenhoven natürlich durchkreuzen. Der Niederländer durfte sich nach einem eigenen Fehler schon im Auftaktleg ein 108er-Finish seines Gegners anschauen und hatte auch im restlichen ersten Satz nicht viel Grund zur Freude. Stattdessen verdeutlichte Edgar seinen starken Beginn, unter anderem mit einem 13-Darter und brauchte nicht lange, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Nach der Unterbrechung machte „Prime Time“ mit einem 76er-Finish weiter, ehe er relativ deutlich am Bullseye vorbeiwarf. Dies rief Kuivenhoven auf den Plan, der seinen ersten Leggewinn mit einem 64er-Checkout perfekt machte. Doch Edgar ließ sich davon nicht lange stören und antwortete mit einem 14-Darter. Zudem beobachtete er kurz darauf, wie Kuivenhoven fünf Pfeile am äußeren Ring vorbeisetzte. Der Engländer bestrafte diese Fehler mit einem 112er-Highfinish und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0. Kuivenhoven erwischte einen komplett gebrauchten Tag, im dritten Durchgang vergab er vier weitere Möglichkeiten zu Leggewinnen. Besonders bitter wurde es dabei im dritten Leg, als Kuivenhoven statt der Doppel-8 die Doppel-16 traf und dadurch 94 Punkte überwarf. Dagegen zeigte Edgar auf den Doppelfeldern eine hervorragende Leistung und nutzte diese Fehler seines Gegners bis zum Ende konsequent aus - gleich der erste Matchdart steckte in der Doppel-16. Matthew Edgar gewann diese Partie glatt mit 3:0 und kam dabei auf eine ganz starke Doppelquote von 75 Prozent.
Matthew Edgar | 3:0 | Maik Kuivenhoven |
87,69 | Average | 81,00 |
2 | 180s | 3 |
112 | High Finish | 64 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
9/12 | Finishing | 1/11 |
Zum Abschluss der Nachmittagssession fehlte jetzt nur noch das rein niederländische Zweitrundenduell zwischen Vincent van der Voort und Ron Meulenkamp. Der Letztgenannte sicherte sich im allerersten Leg dank eines 71er-Checkout sofort ein Break und bestätigte dieses mit einem 83er-Finish. Van den Voort verbuchte anschließend zwar seinen ersten Leggewinn, doch Meulenkamp ließ sich diesen Satz nicht mehr nehmen. Er machte auch 68 Punkte souverän aus und übernahm die Führung. Van der Voort kam einige Zeit später mit fünf perfekten Darts zurück auf die Bühne, gewann dieses Leg aber dennoch nicht, weil er sich zwei Fehlwürfe auf Doppel leistete. Zwar antwortete der „Dutch Destroyer“ mit einem 13-Darter, doch Meulenkamp setzte wenig später das nächste Statement und brachte auch noch 144 Punkte auf Null. „The Bomb“ präsentierte sich auf den Doppelfeldern extrem stark, und benötigte auch im darauffolgenden Leg nur einen Versuch. Meulenkamp lag zu diesem Zeitpunkt also mit 2:0 vorne und hatte bislang nur ein einziges Mal am äußeren Ring vorbeigeworfen.
Im dritten Satz gelang van der Voort mit einem 93er-Finish die erste erfolgreiche Aktion, doch Meulenkamp hielt erneut gleich wieder dagegen. Per 13-Darter holte sich van der Voort die Führung innerhalb des Satzes wieder zurück und hatte wenig später Glück, dass Meulenkamp zwei seltene Fehler auf Doppel beging. Van der Voort blieb seinerseits auf der doppelten 8 fehlerfrei und hatte mit seinem ersten Satzgewinn auf 1:2 verkürzt. Auch zum Start des vierten Satzes ließ Meulenkamp seine Doppelquote sinken, als er drei Chancen ungenutzt ließ. Van der Voort kam deswegen trotz sechs eigener Fehler zu einem wichtigen Break und legte einen 14-Darter hinterher. Kurz darauf holte sich der zweimalige WM-Viertelfinalist sogar noch ein fünftes Leg nacheinander und damit verbunden auch den 2:2-Ausgleich. Meulenkamp lief seit seiner 2:0-Führung nur noch hinterher und musste auch das erste Leg des entscheidenden fünften Durchgangs an seinen Gegner abgeben. Erst danach konnte er die Negativserie beenden und die Partie offen halten. Da in den nächsten Minuten keine Entscheidung gefallen war, entschied jetzt ein einziges Leg über Sieg oder Niederlage. Van der Voort hatte jetzt den Anwurf und warf im perfekten Moment ein Maximum. Letztendlich war van der Voort nach 13 Würfen bei Null angelangt. Damit entschied er eine ganz knappe Kiste mit 3:2 für sich, nachdem er bereits mit 0:2 zurückgelegen hatte.
V. van der Voort | 3:2 | Ron Meulenkamp |
95,49 | Average | 93,76 |
4 | 180s | 4 |
93 | High Finish | 144 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
11/27 | Finishing | 9/20 |
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