Hopp verliert in der zweiten Runde
Die deutschen Dartsfans freuten sich mit Blick auf die Samstagsnachmittag-Session vor allem auf den zweiten Auftritt von Max Hopp. Das Duell mit Mervyn King hatte dabei eine Vorgeschichte: bei der Weltmeisterschaft 2015 schlug der damals 18-jährige Hesse den erfahrenen Engländer mit 3:2 und feierte seinen ersten Sieg auf der größten Bühne der Sportart. Bevor es zu dieser Wiederauflage kam, standen noch drei Erstrundenpartien auf dem Programm: Steve Lennon traf auf Daniel Larsson, Scott Waites spielte bei seinem Debüt bei einer PDC-Weltmeisterschaft gegen Matt Campbell, und Kim Huybrechts wollte seiner Favoritenrolle gegen Di Zhuang gerecht werden.
Als erstes durften also Steve Lennon und Daniel Larsson die Bühne des Alexandra Palace betreten. Die ersten beiden Legs wurden gerecht zwischen den Kontrahenten aufgeteilt, ehe Lennon mit einem 130er-Highfinish die erste Duftmarke setzte. Anschließend profitierte er von vier Fehlern seines schwedischen Gegners, sodass er den ersten Durchgang bereits eintüten konnte. Larsson gelang nach der Unterbrechung ein 108er-Checkout, die Freude darüber währte aber nur kurz. Denn Lennon antwortete mit einem 14-Darter und erzielte kurz darauf mithilfe eines 82er-Checkouts ein Break. Dieses konnte der Mann aus Irland mit einem 13-Darter bestätigen, noch vor der zweiten Pause zog er folglich auf 2:0 davon. Larsson war zu diesem Zeitpunkt der klar unterlegene Spieler und musste deswegen auch das erste Leg des dritten Satzes abgeben. Larsson hatte vor allem mit seinem Scoring zu kämpfen, konnte das im dritten Durchgang aber zumindest etwas verbessern. Er startete hier mit einem 129er-Bullfinish und konnte dieses Break mit einem Treffer in der Doppel-20 veredeln. Da der Schwede wenige Minuten später einen Setdart knapp vergeben hatte, hielt sich Lennon noch im Satz. Dann setzte er aber seinerseits drei Chancen in den Sand, um den Durchgang ins Entscheidungsleg zu bringen. Larsson löschte 75 Zähler und verkürzte auf 1:2. Im vierten Satz wurde schnell deutlich, dass Lennon die Angelegenheit lieber früher als später beenden wollte. Er kam mit einem 69er-Finish zunächst zu einem wichtigen Break und startete mit sechs perfekten Darts in das zweite Leg – letztlich wurde daraus der erste 10-Darter des Wettbewerbs. Lennon benötigte jetzt nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen und verlor schlussendlich auch keine Zeit mehr. Der dritte Matchdart steckte in der Doppel-12 und besiegelte den 3:1-Sieg des Iren.
Steve Lennon | 3:1 | Daniel Larsson |
97,95 | Average | 83,22 |
4 | 180s | 0 |
130 | High Finish | 129 |
1 | 100+ Checkouts | 2 |
9/25 | Finishing | 5/11 |
Waites entscheidet den Krimi gegen Campbell für sich
Zwar feierte Scott Waites heute sein Debüt im Alexandra Palace, in Wahrheit ist „Scotty 2 Hotty“ aber natürlich ein hocherfahrener Spieler – zu seinen größten Erfolgen gehören zwei BDO-Weltmeisterschaftssiege und der Triumph beim Grand Slam of Darts 2010. Sein Gegner Matt Campbell aus Kanada hatte ihm aber eine Sache voraus: er spielte bereits im vergangenen Jahr im „Ally Pally“. Heute ließ Campbell seine ersten drei Möglichkeiten auf Doppel aus, korrigierte das aber umgehend und schaffte das direkte Rebreak. Auch die nächsten beiden Legs wurden als Break gewonnen, wobei beiden Spielern ein starker 11-Darter gelang. Dort konnte Campbell erstmals den eigenen Anwurf verteidigen, sein 160er-Finish war bislang das höchste Checkouts des Turniers und brachte ihm den 1:0-Vorsprung ein. Waites eröffnete den zweiten Satz mit einem 14-Darter, ließ anschließend drei Breakdarts ungenutzt und holte sich seine Legführung wenig später mit einem 100er-Finish wieder zurück. „The Ginga Ninja“ antwortete mit einem sicheren 74er-Checkout und sorgte dafür, dass es auch jetzt über die volle Distanz ging. Diesmal konnte Waites den Vorteil des Anwerfens für sich nutzen, er erwischte die doppelte 16 und glich zum 1:1 aus.
Auch im dritten Satz wurde deutlich, dass die Unterschiede zwischen den beiden Kontrahenten sehr gering waren. Erneut wurden die ersten vier Legs gerecht aufgeteilt, wobei Waites insbesondere mit einem 108er-Highfinish glänzte. Dementsprechend musste ein weiteres Entscheidungsleg absolviert werden. Hier hatte wiederum Campbell das bessere Ende für sich, er traf die Doppel-20 gleich mit dem ersten Versuch und brachte sich mit dem 2:1 zurück in die Führungsposition. Der vierte Durchgang hatte dasselbe Muster wie die beiden vorangegangenen. Erneut wurden die ersten vier Legs vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, besonders erwähnenswert war dabei ein 107er-Checkout des Engländers. Im jetzt folgenden Decider hatte erneut der Spieler die Nase vorn, der die Aufnahme tätigen durfte – in diesem Fall war das Waites. Er verwandelte in der Doppel-4 und sorgte mit dem 2:2 für den finalen fünften Satz. Dort hatte Campbell das erste Leg bereits gewonnen, als er genau registrierte, wie sein Gegner zweimal an der Doppel-16 vorbeiwarf. Der Kanadier selbst hatte noch 152 Punkte übrig und konnte dieses großartige Checkout tatsächlich vollbringen. Waites stand nach diesem Nackenschlag kurz vor dem Aus, gab die Partie aber noch nicht verloren. Er sicherte sich das direkte Rebreak und sorgte mit einem 14-Darter dafür, dass der Sieg erst im alles entscheidenden Leg bestimmt wurde. Dort zeigte Waites seine ganze Klasse, war nach nur elf Würfen bei Null angekommen und gewann einen Krimi mit 3:2. Wie eng dieses Duell war, zeigte sich daran, dass jeder einzelne Satz mit 3:2 Legs gewonnen wurde.
Scott Waites | 3:2 | Matt Campbell |
96,13 | Average | 94,97 |
8 | 180s | 4 |
108 | High Finish | 160 |
3 | 100+ Checkouts | 2 |
13/25 | Finishing | 12/26 |
Ganz entspannter Turnierstart für Huybrechts
Alles andere als ein klarer Sieg für Kim Huybrechts im dritten Match des Tages gegen den chinesischen Qualifikanten Di Zhuang wäre eine große Überraschung gewesen. Huybrechts erlebte einen Start nach Maß und entschied die ersten beiden Legs, unter anderem mit einem 13-Darter, für sich, ehe er erstmals Probleme auf die Doppel bekam. Doch Zhuang konnte das nicht für sich nutzen und vergab selbst vier Möglichkeiten zum ersten Leggewinn. Stattdessen traf Huybrechts doch noch die Doppel-4 und machte das 1:0 perfekt. Der erfahrene Belgier kam fulminant zurück auf die Bühne und zog seinem Gegner mit einem 12- sowie einem 11-Darter weiter davon. Ein 72er-Checkout später war der zweite Satz dann Geschichte, Huybrechts hatte ihn ebenfalls zu Null eingesammelt. Zhuang lief der Musik letztlich auch im dritten Satz hoffnungslos hinterher und hatte gegen den stark aufspielenden „Hurricane“ nicht den Hauch einer Chance. Mit 13, 14 und 17 Darts holte sich Huybrechts binnen weniger Minuten den ihm noch fehlenden Satz und feierte einen ganz lockeren 3:0-Auftaktsieg. Sein Durchschnitt von gut 104 Punkten war der erste dreistellige Average bei dieser WM.
Kim Huybrechts | 3:0 | Di Zhuang |
104,05 | Average | 73,09 |
5 | 180s | 1 |
81 | High Finish | 0 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
9/15 | Finishing | 0/4 |
Danach durfte Max Hopp seinen Walk-On zelebrieren. Der Deutsche wurde in seinem Erstrundenmatch am Mittwoch von Gordon Mathers kaum gefordert, machte seine Sache aber nichtsdestotrotz gut und gewann problemlos mit 3:0. In der zweiten Runde wartete nun ein anderes Kaliber auf ihn: es ging gegen Mervyn King, der erst vor wenigen Wochen bei den Players Championship Finals bis ins Endspiel eingezogen war. King eröffnete die Begegnung mit einem 14-Darter und produzierte dann mit einem 13-Darter das erste Break der Partie – dabei hatte er Glück, dass Hopp die große 18 verfehlte, um sich eine Chance auf das Bullseye zu geben. King holte sich das dritte Leg wiederum mit 14 Würfen und lag dadurch mit 1:0 vorne. Nach der Unterbrechung setzte King seine starke Leistung nahtlos fort und bestrafte einen Fehler des Deutschen mit einem 110er-Highfinish. Dieses Break konnte „The King“ mit dem nächsten 13-Darter bestätigen, ehe er erstmals einen größeren Fehler einbaute und drei Setdarts auf der Doppel-20 ausließ. Hopp war mit einem 100er-Checkout zur Stelle und gewann sein erstes Leg am heutigen Tag. King ließ im darauffolgenden Leg die vierte Möglichkeit zum Satzgewinn aus und tat Hopp so den nächsten Gefallen. Dieser bedankte sich mit dem Break und hatte im jetzt folgenden Decider sogar den Anwurf. Hopp hätte in diesem Moment 142 Punkte ausmachen müssen, scheiterte dabei aber ganz knapp, weil er statt der Doppel-11 die Doppel-8 erwischte. King war zuvor mit fünf perfekten Darts gestartet, ließ sich die Chance auf seiner favorisierten Doppel-16 jetzt nicht entgehen und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0.
Mit einem 72er-Finish kam King dem Sieg zu Beginn des dritten Durchgangs wieder ein Stückchen näher, ließ danach aber zwei Breakdarts zur möglichen Vorentscheidung ungenutzt. Hopp konnte dadurch selbst zwei Legs nacheinander für sich entschieden, doch King antwortete nochmal mit einem 14-Darter und brachte auch diesen Durchgang ins Entscheidungsleg. Dort scheiterte Hopp ganz knapp an 170 Restpunkten und musste Sekunden später einen brenzligen Moment überstehen, als King seinen ersten Matchdart bei 156 Rest ähnlich knapp vergab. So durfte Hopp mit den verbliebenen 25 Punkten nochmal vors Oche, er traf die doppelte 8 und verkürzte auf 1:2 in den Sätzen. Im vierten Satz wurden die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt, wobei Hopp einen wichtigen Breakdart zum 2:0 ausgelassen hatte. Stattdessen war King derjenige, der kurz darauf für ein Break sorgte und erneut nur noch ein einziges Leg zum Sieg benötigte. Diesmal konnte King den letzten Schritt gehen, sein dritter Matchdart steckte in der Doppel-18 und machte den 3:1-Sieg vollständig.
Mervyn King | 3:1 | Max Hopp |
99,64 | Average | 94,19 |
5 | 180s | 4 |
110 | High Finish | 100 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
11/25 | Finishing | 6/13 |
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