Knapper Auftaktsieg: mit Gurney ist wieder zu rechnen
Genau wie gestern standen auch am Donnerstag bei der Darts-Weltmeisterschaft zwei Sessions auf dem Programm. Am Nachmittag durfte man besonders auf Daryl Gurney gespannt sein, der seit längerer Zeit ein Formtief durchmachte und heute von William O’Connor gefordert wurde. Zuvor gab es noch drei Erstrundenpartien zu sehen: Madars Razma spielte gegen Toru Suzuki, Mike De Decker gegen Edward Shouji Foulkes und Ryan Murray gegen Lourence Ilagan.
Suzuki lässt reihenweise Möglichkeiten liegen
In Sachen Erfahrung hatte Madars Razma seinem Kontrahenten Toru Suzuki einiges voraus. Während Razma seit einigen Jahren auf der PDC-Tour unterwegs ist und seine zweite Weltmeisterschaft erlebte, feierte der japanische Qualifikant sein Debüt. Dabei erlebte Suzuki einen Traumstart, unter anderem mit einem 71er-Finish gewann er die ersten beiden Legs. Razma hatte die Anfangsphase verschlafen, meldete sich nun aber mit einem 15-Darter zu Wort. Da Suzuki anschließend gleich fünf Setdarts in den Sand gesetzt hatte, ging der Auftaktsatz tatsächlich über die volle Distanz. Razma nutzte hier seinen Anwurf, traf die Doppel-16 und holte sich das 1:0. Nach der Unterbrechung leistete sich der Lette fünf Fehler auf diverse Doppelfelder, sodass Suzuki seinen Anwurf verteidigte, obwohl er selbst sieben Mal gepatzt hatte. Auch die nächsten drei Legs gingen ohne Breaks vonstatten, sodass dieser zweite Durchgang genau wie sein Vorgänger erst im fünften Leg entschieden wurde. Dort spielten Suzuki seine Nerven erneut einen Streich, diesmal vergab er vier Chancen zum Satzgewinn. Razma bedankte sich und erhöhte auf der doppelten 10 zum 2:0. Zu Beginn des dritten Durchgangs gelang Suzuki per 13-Darter ein Break, erfolgreich nachlegen konnte er allerdings nicht. Da die beiden nachfolgenden Legs ebenfalls gerecht aufgeteilt worden waren – Razma zeigte einen 13-Darter, Suzuki seinerseits einen 14-Darter – musste wiederum ein Entscheidungsleg absolviert werden. Dort erwischte Razma mit seinen ersten neun Darts sieben Triple-19er und hatte dementsprechend erneut das bessere Ende für sich. Razma gewann die Partie am Ende vermeintlich klar mit 3:0, musste aber mehrfach brenzlige Situationen überstehen.
Madars Razma | 3:0 | Toru Suzuki |
89,21 | Average | 81,36 |
0 | 180s | 0 |
64 | High Finish | 76 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
9/21 | Finishing | 6/25 |
Überzeugende Leistung: Foulkes schlägt De Decker zu Null
Im zweiten Match des Tages hoffte Edward Shouji Foulkes darauf, es besser als sein Landsmann Suzuki zumachen. Er forderte bei seinem Debüt den favorisierten Mike De Decker heraus. Foulkes produzierte direkt im Auftaktleg ein Break und sorgte danach für das erste echte Ausrufezeichen, als er einen 12-Darter mit einem 140er-Finish beendete. Im Anschluss daran checkte Foulkes aus seiner Sicht auch noch 144 Punkte, musste allerdings schnell feststellen, dass er noch 164 Zähler übriggehabt hatte. Dieser Rechenfehler blieb letztlich ohne Konsequenzen, der Japaner mit walisischen Wurzeln erwischte Momente später die Doppel-5 und hatte den ersten Satz zu Null gewonnen. Per 14-Darter sicherte sich De Decker nach der Pause seinen ersten Leggewinn, vergab anschließend aber drei Möglichkeiten, um das eben geschaffte Break auch zu bestätigen. Stattdessen setzte Foulkes seine starke Performance mit einem 72er-Bullfinish fort und übernahm innerhalb des zweiten Satzes mit dem 2:1 die Führung. Bei „The Real Deal“ lief kaum etwas zusammen, und so passten auch die beiden Fehlwürfe im darauffolgenden Leg ins Bild. Foulkes erwischte die Doppel-10 gleich mit dem ersten Versuch und baute seinen Gesamtvorsprung auf 2:0 aus. Nachdem es im dritten Satz ausgeglichen losgegangen war, gelang de Decker mit 117 Punkten sein erstes Highfinish. Wenig später ließ er jedoch zwei Setdarts liegen, sodass der Belgier im nun erforderlichen Entscheidungsleg mit dem Rücken zur Wand stand. Doch während De Decker auch in diesem wichtigen Leg kaum etwas gelungen war, glänzte Foulkes im richtigen Moment mit einem Maximum. Der Japaner ließ sich die Butter jetzt nicht mehr vom Brot nehmen und verwandelte den zweiten Matchdart in der Doppel-8. Foulkes gewann dieses Zweitrundenmatch vollkommen verdient mit 3:0 und zeigte dabei insbesondere mit der Doppelquote von exakt 50 Prozent sein Können.
Mike De Decker | 3:0 | Edward Foulkes |
86,74 | Average | 90,97 |
2 | 180s | 2 |
117 | High Finish | 140 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
3/13 | Finishing | 9/18 |
Als sich der Schotte Ryan Murray und Lourence Ilagan von den Philippinen gegenüberstanden, wurde der Zweitrundengegner von Michael van Gerwen ermittelt. Murray, der zum ersten Mal auf der Bühne des Alexandra Palace stand, eröffnete mit einem 116er-Finish und bestrafte einen vergebenen Breakdart des Gegners. Anschließend lief es genau andersherum, Murray verpasste eine Breakchance und Ilagan nutzte das für sich. Nachdem sich „Muzz Lightyear“ wieder in Führung gebracht hatte, zeigte Ilagan ein 109er-Highfinish und sorgte für den Decider. Dort nutzte Murray den Vorteil des Anwerfens und entschied den Auftaktsatz für sich. Nach der Unterbrechung brillierte Ilagan mit einem 11-Darter, inklusive 100er-Checkout, welchem er einen 14-Darter zum Break folgen ließ. Murray spielte in diesem zweiten Satz nur eine Nebenrolle und setzte im dritten Leg auch noch drei Pfeile an den Doppeln vorbei. „The Gunner“ war nach sechs eigenen Fehlern letztlich doch zur Stelle und stellte mit dem 1:1 Parität her. Im jetzt beginnenden dritten Durchgang konzentrierten sich beide Akteure mit Erfolg auf ihre eigenen Anwurflegs. Ilagan trat dabei mit zwei 76er-Checkouts in Erscheinung, Murray machte zwischendurch 80 Zähler aus. Schlussendlich wurde dieser Durchgang genau wie der erste auch im Entscheidungsleg vergeben. Ilagan startete hier mit einer 180, konnte einen ganz wichtigen Dart jedoch nicht in der Doppel-20 unterbringen. Murray blieb Sekunden später auf genau diesem Feld fehlerfrei und brachte sich mit 2:1 in Front. Im vierten Satz preschte Murray mit einem 13-Darter vor, überstand einen Breakdart gegen sich anschließend unbeschadet und benötigte jetzt nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen. Ilagan war zwar auf der doppelten 20 zwar nochmal erfolgreich, mit dem eigenen Anwurf ließ Murray aber wenig später nichts mehr anbrennen. Er gewann das Duell am Ende mit 3:1 und wird am Samstagabend gegen die Nummer eins der Welt antreten.
Ryan Murray | 3:1 | Lourence Ilagan |
87,11 | Average | 88,28 |
4 | 180s | 5 |
116 | High Finish | 109 |
1 | 100+ Checkouts | 2 |
9/22 | Finishing | 8/19 |
Daryl Gurney wird mit Sicherheit froh sein, dass das Jahr 2020 bald vorbei ist. Der Nordire beendete die Premier League als Vorletzter, kassierte bei mehreren großen Turnieren Erstrundenniederlagen, qualifizierte sich gar nicht erst für den Grand Slam und fiel aus den Top-10 der Weltrangliste heraus. In London bekam er aber nochmal die Chance, das Jahr mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, wofür als er zuerst William O’Connor bezwingen musste. „Superchin“ kam dank eines 78er-Checkouts direkt zum Break, warf im zweiten Leg sechs perfekte Darts und zeigte schließlich einen 11-Darter. Erst als Gurney wenig später vier Setdarts in den Sand gesetzt hatte, meldete sich O’Connor erstmals zu Wort. Einfluss auf den Verlauf des Auftaktsatzes hatte das allerdings nicht, Gurney gewann diesen letztlich mit 3:1. Nach der Pause machte der Weltranglistenelfte nahtlos weiter und beendete einen 12-Darter mit einem 121er-Bullfinish. Auch im restlichen zweiten Satz ließ Gurney seinem Gegner keine Chance, er präsentierte noch einen 14- sowie einen 13-Darter, spielte zu diesem Zeitpunkt 107 Punkte im Schnitt und baute seine Satzführung auf 2:0 aus. Nach einem ausgeglichenen Beginn im dritten Satz gelang „The Magpie“ ein starker 11-Darter, doch Gurney hielt direkt wieder dagegen und benötigte nur noch das jetzt folgende Entscheidungsleg zum Sieg. Er ließ jedoch vier Matchdarts aus und ermöglichte es O’Connor, auf 1:2 zu verkürzen. Der Ire, der seine Darts eigentlich schon weggepackt hatte, hatte das Momentum jetzt auf seiner Seite. Mit 15 und 12 Würfe erarbeitete er sich eine 2:0-Führung innerhalb des vierten Satzes und stand kurz vor dem Unentschieden. Gurney ging zwar mit einem 14-Darter dazwischen, doch O’Connor ließ sich davon nicht stören und machte nur wenige Minuten später den 2:2-Ausgleich perfekt. Es ging nun also tatsächlich in den fünften und letzten Satz, wo sich O’Connor zu Beginn einen Fehlwurf auf der Doppel-16 leistete. Gurney schien sich jetzt gefangen zu haben, gewann neben diesem ersten Leg auch das zweite und stand erneut kurz vor dem Sieg. Nachdem O’Connor danach dreimal an der Doppel-20 vorbeigeworfen hatte, war es dann soweit: Gurney erwischte die Doppel-8 und zog nach dem 3:2 in die dritte Runde ein.
Daryl Gurney | 3:2 | William O’Connor |
99,19 | Average | 92,40 |
5 | 180s | 3 |
121 | High Finish | 122 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
12/28 | Finishing | 7/22 |
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