Bunting und Anderson sind die ersten Halbfinalisten
Am ersten Tag des neuen Jahres startete die Darts-Weltmeisterschaft 2021 in die ganz entscheidende Phase. Nur noch acht Spieler waren übrig, sodass am heutigen Freitag die Viertelfinals ausgetragen wurden. Die ersten beiden Partien dieser Runde fanden am Nachmittag statt, wobei Stephen Bunting und Krzysztof Ratajski das erste Spiel des Jahres absolvierten. Danach folgte das Duell zwischen Gary Anderson und Dirk van Duijvenbode. Gespielt wird im Viertelfinale im Format „Best of 9 Sets“.
Ratajskis Aufholjagd kommt zu spät
Das erste Viertelfinale des Wettbewerbs war für beide Spieler eine riesige Chance, erstmals in die Vorschlussrunde einzuziehen. Sowohl Stephen Bunting als auch Krzysztof Ratajski wollten alles dafür tun, um als Sieger aus dieser Partie hervorzugehen. Der „Polish Eagle“ eröffnete das Match mit einem 104er-Highfinish, patzte danach aber zweimal auf Doppelfelder. Bunting kam daher zum sofortigen Rebreak und legte einen 14-Darter hinterher. Anschließend warf Ratajski drei weitere Male unsauber beim Auschecken, sodass Bunting den Auftaktsatz zu seinen Gunsten beendete. Der Engländer glänzte einige Minuten später mit einem 127er-Checkout, ehe er per 13-Darter noch ein fünftes Leg nacheinander einsammelte. Ratajski lief in dieser Phase nur hinterher und konnte den 0:2-Rückstand nicht mehr verhindern. Bunting hatte in dieser Situation 74 Punkte ausgemacht, zielte zu Beginn des dritten Satzes aber knapp an der Doppel-20 vorbei. Dadurch war Ratajski zum ersten Mal seit dem allerersten Leg wieder erfolgreich. Bunting ließ sich davon im geringsten aus dem Konzept bringen, gewann mit 13 und 15 Darts erneut zwei Legs nacheinander und stand kurz vor dem nächsten Satzgewinn. Der Pole konnte das mit einem 64er-Finish zwar hinauszögern, im jetzt folgenden Entscheidungsleg blieb er allerdings chancenlos. „The Bullet“ erzielte hier den nächsten 13-Darter und baute seinen Vorsprung auf 3:0 aus.
Bereits jetzt war Ratajski also in der Bringschuld, um noch in der Partie zu bleiben. Tatsächlich sah es im vierten Satz mit einem 14- und einem 11-Darter schon deutlich besser aus, danach ließ Ratajski jedoch zwei Setdarts aus und brachte seinen englischen Gegner zurück in den Durchgang. Bunting löschte zunächst 106 Punkte und forcierte mit einem 13-Darter ein wichtiges fünftes Leg. Dort vergab er jedoch selbst eine Chance zum 4:0, sodass Ratajski erleichtert aufatmete und mit einem Treffer in der Doppel-8 seinen ersten Satzgewinn markierte. Nach der Unterbrechung schnappte sich Ratajski ein schnelles Break, überstand danach selbst drei Breakdarts gegen sich unbeschadet und erhöhte somit auf 2:0 in den Legs. Wie zuvor auch kämpfte sich Bunting aber zurück in den Satz. Er brachte erst 74 Punkte souverän auf Null und brillierte danach mit dem fünften 170er-Finish dieses Turniers. Im jetzt folgenden Entscheidungsleg nutzte Bunting den Vorteil des Anwerfens hervorragend aus: er war nach 14 Würfen bei Null angekommen und stellte mit dem 4:1 den alten Abstand wieder her.
Ratajski legte im sechsten Durchgang dank eines 74er-Checkout vor, vergab kurz darauf aber einen Breakdart und durfte Sekunden später ein 116er-Highfinish seines Konkurrenten ansehen. In diesem Fall machte der Weltranglisten-15. den Rückschlag aber schnell vergessen, er zeigte zwei 14-Darter hintereinander und war deshalb nur noch mit 2:4 im Hintertreffen. Nachdem Bunting mit einem 11-Darter gut in den siebten Satz hineingekommen war, verpasste er die mögliche Vorentscheidung, als er vier Pfeile außen an der Doppel-8 vorbeisetzte. Für Ratajski blieben vier eigene Fehler daher folgenlos, ehe ihm ein ganz wichtiges 124er-Bullfinish gelang. Da er diesem 12-Darter einen 14-Darter folgen lassen konnte, lag er nur noch mit 3:4 in Rückstand. Bunting hatte natürlich keinerlei Interesse an einem entscheidenden neunten Satz und machte dies nach der Pause auch deutlich. Nach einem 12- sowie einem 14-Darter war er soweit, als dass ihm nur noch ein Leg zum Weiterkommen fehlte. Wenig später war die Angelegenheit gegessen: Bunting brachte abschließend 76 Punkte auf Null und war nach dem 5:3-Erfolg der erste Mann unter den Letzten Vier.
Stephen Bunting | 5:3 | Krzysztof Ratajski |
101,01 | Average | 97,58 |
5 | 180s | 7 |
170 | High Finish | 124 |
4 | 100+ Checkouts | 2 |
19/36 | Finishing | 14/36 |
Gebrauchter Tag für van Duijvenbode: Anderson kennt keine Gnade
Seit Dirk van Duijvenbode Anfang Oktober auf Rang 73 der Order of Merit positioniert war, ist eine Menge passiert. Der Niederländer erreichte bekanntermaßen das Grand Prix-Finale, erzielte weitere starke Ergebnisse und sorgte auch bei der WM für Furore. Im Viertelfinale bekam er es mit dem wiedererstarkten Ex-Doppelweltmeister Gary Anderson zu tun. Van Duijvenbode, der der einzige ungesetzte Spieler im Viertelfinale war, produzierte mithilfe eines 63er-Checkouts frühestmöglich ein Break. Nachdem Anderson auch das zweite Leg an seinen Gegner abgegeben hatte, holte er sich sein erstes Erfolgserlebnis, Auswirkungen auf den Satzverlauf hatte das aber nicht. Van Duijvenbode gewann sein drittes Leg mit einem 14-Darter und brachte sich mit 1:0 in Front. Im zweiten Durchgang wurden die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt, wobei beide Spieler auch einige Möglichkeiten ungenutzt ließen. Wenig später versuchte sich der „Titan“ an einem 132er-Finish, verpasste aber die Doppel-16, nachdem die ersten beiden Pfeile bereits im Bullseye gesteckt hatten. Anderson kam an dieser Stelle zum Break, profitierte kurz darauf von drei weiteren Fehlern des Kontrahenten und ließ sich den 1:1-Ausgleich nicht mehr entgehen.
Van Duijvenbode machte gerade eine echte Schwächephase durch, was der erfahrene Schotte zu nutzen wusste. Im dritten Satz genehmigte er seinem Gegner nicht einen Versuch auf Doppel, entschied dementsprechend alle drei Legs für sich und lag mit dem 2:1 selbst vorne. Zu Beginn des vierten Durchgangs glänzte Anderson zunächst mit einem 127er-Finish, ehe er diesem Break einen 14-Darter folgen ließ und so das siebte Leg in Serie einsammelte. Van Duijvenbode bekam danach nach längerer Wartezeit wieder die Chance zu einem Leggewinn, verfehlte die Doppel-18 allerdings knapp. Der „Flying Scotsman“ war auch jetzt zur Stelle, erwischte die doppelte 7 und baute seine Führung auf 3:1 aus.
Nach der Unterbrechung machte Anderson nahtlos weiter. Er legte mit dem nächsten 15-Darter wieder vor und verpasste seinem Gegner kurz darauf einen echten Schlag in die Magengrube: van Duijvenbode wartete bereits bei 40 Rest, als Anderson 131 Punkte via Triple-17 und zweimal Tops von der Scheibe nahm. Erst danach gelang es dem Niederländer, die Serie von zehn verlorenen Legs in Folge zu beenden. Dieses Break konnte er jedoch nicht bestätigen, weil zwei Pfeile neben den anvisierten Doppelfeldern landeten. Dadurch zog Anderson trotz drei eigener Fehler auf 4:1 davon. Im speziell für seinen Gegner wichtigen sechsten Durchgang produzierte Anderson direkt das nächste Break, doch van Duijvenbode hielt mit einem 109er-Highfinish nochmal dagegen. Da auch die nächsten beiden Legs fair aufgeteilt worden waren, musste ein satz- und möglicherweise auch spielentscheidendes fünftes Leg absolviert werden. Wie so oft in dieser Partie hatte Anderson auch jetzt die Nase vorn, zeigte mit einem 13-Darter nochmal seine Klasse und erreichte zum insgesamt sechsten Mal das WM-Halbfinale.
Gary Anderson | 5:1 | Dirk van Duijvenbode |
101,07 | Average | 94,29 |
6 | 180s | 3 |
131 | High Finish | 109 |
2 | 100+ Checkouts | 1 |
16/32 | Finishing | 7/18 |
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