Weltmeister Wright startet erfolgreich
Am Dienstag, den 15. Dezember, um kurz nach 19 Uhr deutscher Zeit, war es soweit: die 28. Auflage der Darts-Weltmeisterschaft wurde eröffnet. Natürlich war auch das wichtigste Turnier dieser Sportart, an dem 96 Spieler aus 29 Nationen teilnahmen, von der Corona-Pandemie betroffen. Nur am heutigen ersten Spieltag durften Zuschauer live im Alexandra Palace in Nordlondon dabei sein, ab morgen war dies durch behördliche Anordnungen bis auf weiteres nicht mehr erlaubt. Traditionell ist am ersten Turniertag der amtierende Weltmeister im Einsatz, Peter Wright bekam es zum Abschluss des Abends mit dem Sieger der Eröffnungspartie zwischen Steve West und Amit Gilitwala zu tun. In den beiden anderen Erstrundenspielen stellte Steve Beaton bei seinem Duell mit Diogo Portela einen neuen Rekord auf, und der irische Youngster Keane Barry traf auf den erfahrenen Jeff Smith. Gespielt wurde sowohl in der ersten als auch in der zweiten Runde über „Best of 5 Sets“, die bei der WM übliche „Two Clear Legs“-Regel wurde in diesem Jahr komplett gestrichen.
Die Ehre, die Darts-Weltmeisterschaft 2021 zu eröffnen, wurde Steve West und Amit Gilitwala zuteil. Gegen den debütierenden Inder war West, der früher selbst unter den Top-25 der Weltrangliste positioniert war, als favorisiert anzusehen. West hatte im Auftaktleg einige Schwierigkeiten auf den Doppelfeldern, gewann es letztlich aber dennoch. Für das zweite Leg benötigte „Simply“ dagegen nur zwölf Würfe. Wenig später verpasste Gilitwala ein 119er-Finish, sodass West den ersten Durchgang eintüten konnte. Nach der Pause holte sich der in England lebende Inder sein erstes Erfolgserlebnis, West konterte mit einem 96er-Checkout über 20, Doppel-18 und Doppel-20. Mit 17 und 13 Darts gingen auch die nächsten beiden Legs ungefährdet an den Engländer, der dadurch auf 2:0 erhöhte. Am bisherigen Spielverlauf änderte sich auch im dritten Satz nichts mehr. Gilitwala hielt zwar ganz ordentlich mit, konnte einzelne Chancen aber nicht verwerten und stand sich mit dem Verfehlen von Single-Zahlen teilweise selbst im Weg – letztlich gewann er kein weiteres Leg mehr. West spielte es in dieser Schlussphase ganz entspannt, nutzte seinen zweiten Matchdart und gewann glatt mit 3:0. Ab jetzt begann für West die Vorbereitung auf das Zweitrundenmatch gegen Weltmeister Peter Wright.
Steve West | 3:0 | Amit Gilitwala |
90,37 | Average | 80,48 |
4 | 180s | 0 |
98 | High Finish | 40 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
9/21 | Finishing | 1/8 |
Beatons Rekord-WM endet frühestmöglich
Zum sage und schreibe 30. Mal nacheinander war Steve Beaton Teilnehmer einer Weltmeisterschaft (davon 20 Mal bei der PDC) und stellte damit einen neuen Rekord auf. Der Weltmeister von 1996 schaffte es bei der PDC jedoch noch nie weiter als bis ins Achtelfinale. Bei seiner Rekord-WM bekam es Beaton zum Auftakt mit Diogo Portela aus Brasilien zu tun. Nach einem ausgeglichenen Start leistete sich der „Bronzed Adonis“ zwei Fehlwürfe auf Doppel und kassierte ein Break. Auf der anderen Seite konnte Portela dieses mit einem 69er-Finish bestätigen und mit 1:0 in Führung gehen. Nach der Pause legte Portela zunächst nach, warf anschließend allerdings viermal an Doppelfeldern vorbei. Beaton nutzte das in diesem Moment zwar aus, die Freude darüber währte aber nur kurz. Der Engländer punktete viel zu schwach und lief die meiste Zeit nur hinterher. Dagegen erholte sich der „Brazilliant“ schnell von den vorangegangenen Fehlern, schnappte sich die nächsten beiden Legs und lag insgesamt mit 2:0 vorne. Im dritten Durchgang setzte sich das bisherige Bild zunächst nahtlos fort, Portela erzielte zwei 15-Darter nacheinander und stand kurz vor dem Sieg. Weil der erste Matchdart deutlich am Bullseye vorbeigeflogen war, ging noch ein Leg in Richtung Beaton, doch helfen konnte ihm das letzten Endes auch nicht mehr. Portela verwandelte einige Minuten später in der Doppel-9 und machte mit dem 3:0 seinen ersten Sieg bei einer Weltmeisterschaft perfekt.
Diogo Portela | 3:0 | Steve Beaton |
89,16 | Average | 84,14 |
0 | 180s | 0 |
85 | High Finish | 38 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
9/23 | Finishing | 3/12 |
Barry lässt zu viele Möglichkeiten ungenutzt
Bei seinem Debüt im vergangenen Jahr trug sich Keane Barry als drittjüngster WM-Teilnehmer aller Zeiten in die Geschichtsbücher ein. Sportlich setzte es jedoch eine deutliche 0:3-Pleite. Der heute 18-jährige Ire wollte es bei seiner zweiten Teilnahme besser machen und gegen den erfahrenen Jeff Smith gewinnen. Barry sicherte sich zwar das Auftaktleg, ließ in den nächsten drei Legs allerdings insgesamt sieben Möglichkeiten auf Doppel ungenutzt. Der „Silencer“ konnte diese Fehler für sich ausnutzen, drehte den Satz zu seinen Gunsten und brachte sich mit 1:0 in Front. Auch nach der Pause blieb die Partie auf eher niedrigem Niveau, beide Akteure waren bislang weit von ihrer Bestleistung entfernt. Letztlich wurden in diesem zweiten Satz die ersten vier Legs allesamt vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, sodass das Entscheidungsleg gespielt werden musste. Dort verpasste „Dynamite“ ein 158er-Highfinish knapp, Smith löschte 80 Zähler ganz souverän und baute seine Führung mit dem 2:0 aus. Im dritten Durchgang legte Barry mit einem 70er-Finish vor, ehe der „Silencer“ mit einem 82er-Checkout via Bullseye und Doppel-16 innerhalb des Satzes ausglich. Kurz darauf verfehlte er jedoch genau dieses Doppelfeld und ermöglichte seinem Gegner das 2:1 in den Legs. Smith gab den Satz allerdings noch nicht verloren, sorgte für den Decider und musste nur noch diesen gewinnen, um die zweite Runde zu erreichen. Doch Barry ließ das nicht zu, zeigte einen 14-Darter und verkürzte insgesamt auf 1:2. Im vierten Satz gelang beiden Kontrahenten jeweils ein 80er-Finish, ehe Smith zwei Fehler auf Doppel einstreute und Barry zu einem wichtigen Break kam. Doch kurze Zeit später ließ der Letztgenannte selbst zwei Setdarts aus, Smith war zur Stelle und benötigte erneut nur noch ein Leg zum Weiterkommen. Diesmal konnte der Kanadier den entscheidenden Schritt gehen. Er brachte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-4 unter und setzte sich mit 3:1 durch.
Jeff Smith | 3:1 | Keane Barry |
85,44 | Average | 88,11 |
2 | 180s | 2 |
82 | High Finish | 80 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
11/31 | Finishing | 8/30 |
Viele seiner zahlreichen Fans werden den WM-Triumph von Peter Wright aus dem letzten Jahr wohl nie vergessen. Der Schotte feierte den größten Erfolg seiner Karriere und ging in diesem Jahr dementsprechend als Titelverteidiger an den Start. Wright erlebte einen Start nach Maß und marschierte durch den ersten Satz. Mit 14 und zweimal 15 Darts gewann er weitgehend problemlos alle drei Legs und setzte sich in Front. Nach der Pause verfehlte West die Doppel-20 und verlor auch das vierte Leg dieser Partie, ehe Wright auf der anderen Seite problemlos nachlegen konnte. Bei „Simply“ lief gar nichts zusammen, auch im darauffolgenden Leg ließ er eine Chance auf Tops liegen. Wright gewann dementsprechend auch diesen zweiten Satz zu Null und hatte die Ziellinie bereits in Sichtweite. Erst als West mit zwei 180ern in den dritten Durchgang gestartet war, gelang ihm sein allererster Leggewinn. Diesem ließ der Engländer ein 72er-Finish folgen, ehe „Snakebite“ mit einem 144er-Finish für ein echtes Highlight sorgte. Davon blieb West in dieser Situation aber unbeeindruckt, er antwortete mit einem 15-Darter und verringerte seinen Rückstand insgesamt betrachtet auf 1:2. Nachdem Wright zu Beginn des vierten Durchgangs mit einem 101er-Highfinish geglänzt hatte, warf er im zweiten Leg dreimal außen an der Doppel-12 vorbei. West bedankte sich auf der Doppel-4, leistete sich wenig später jedoch selbst zwei folgenschwere Fehlwürfe auf den äußeren Ring. Wright benötigte dadurch nur noch ein Leg zum Weiterkommen und machte schlussendlich auf der Doppel-10 alles klar. Der Titelverteidiger gewann sein Auftaktmatch mit 3:1, hatte bei einem Average von knapp 93 Punkten aber noch eine Menge Luft nach oben.
Peter Wright | 3:1 | Steve West |
92,60 | Average | 88,82 |
2 | 180s | 6 |
144 | High Finish | 72 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
10/28 | Finishing | 4/11 |
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