Price und Anderson sind die WM-Finalisten 2021

Am vorletzten Spieltag der Darts-Weltmeisterschaft 2021 bekamen die Fernsehzuschauer weltweit die Halbfinals zu sehen. Mit Gary Anderson war nur noch ein Spieler im Rennen, der den Wettbewerb bereits gewinnen konnte. Der Weltmeister von 2015 und 2016 traf im zweiten Spiel des Samstagabends auf den gestern alles überragenden Dave Chisnall. Zunächst duellierten sich jedoch Gerwyn Price und Stephen Bunting im ersten Semifinale. Absolviert wurde die Runde der Letzten Vier im Modus „Best of 11 Sets“.

Bunting hält lange stark dagegen und verliert erst spät den Anschluss

Die Rollenverteilung im ersten Halbfinale war auf dem Papier ziemlich eindeutig. Doch während der von Anfang an als Titelanwärter gehandelte Gerwyn Price im bisherigen Turnier nicht besonders überzeugt hatte, blühte Stephen Bunting förmlich auf spielte sich mit teilweise sehr starken Leistungen überraschend bis ins Halbfinale. Im ersten Leg des Samstagabends warf Price zwei Pfeile am Doppelring vorbei und durfte sich direkt ein 120er-Highfinish seines Gegners ansehen. Der Weltranglistendritte ließ das aber nicht lange auf sich sitzen und antwortete mit einem 109er-Checkout. Auch die nächsten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, wobei Price ein 72er- und „The Bullet“ ein 117er-Checkout gelangen. Im jetzt folgenden Entscheidungsleg nutzte Price seinen Anwurf vollumfänglich aus, war nach 14 Würfen bei Null angelangt und brachte sich mit 1:0 in Front. Price kam sehr stark aus der Pause zurück und warf sechs perfekte Darts, die die Grundlage für einen 13-Darter bildeten. Nachlegen konnte der Waliser mit einem sehenswerten 140er-Finish, ehe er bei 40 Rest auf die Chance zum 2:0 wartete. Doch Bunting verhinderte das dank eines 82er-Checkouts und konnte sogar ein Break folgen lassen. Somit ging auch dieser Satz über die volle Distanz, diesmal mit dem besseren Ende für Bunting. Der Engländer machte souverän 68 Punkte aus und erzielte den 1:1-Ausgleich.

Price meldete sich nach der Unterbrechung mit einem 116er-Highfinish zurück, Bunting hielt jedoch weiter stark dagegen und drehte den Satz, unter anderem mit einem 81er-Bullfinish, zu seinen Gunsten. Da der erste Setdart nicht in der Doppel-20 gelandet war, musste auch hier der Decider absolviert werden, wo der frühere BDO-Weltmeister den kleinen Fehler schnell vergessen machte. Er startete mit fünf perfekten Darts und löschte kurz darauf 76 Zähler – die Belohnung für diesen 12-Darter war die 2:1-Führung. Auch im vierten Durchgang zeigten beide Profis ihre Klasse: Bunting brachte 136 Punkte auf Null, der „Iceman“ antwortete ohne zu Zögern mit einem 131er-Finish. Danach konnte Price aber nicht mehr genug Druck auf seinen Gegner erzeugen, Bunting präsentierte sich bis hierhin insbesondere auf den Doppelfeldern extrem sicher und schaffte es, seinen Vorsprung auf 3:1 auszubauen.

Nach der Unterbrechung leistete sich Bunting zwar vier Fehler beim Auschecken, korrigierte das mit einem 90er-Finish via Bullseye und Tops aber umgehend. Wenig später ließ Bunting jedoch drei weitere Gelegenheiten aus und kassierte daher das satz-vorentscheidende Break. Price legte noch einen 14-Darter hinterher und war auf 2:3 aus seiner Sicht herangekommen. Dagegen ging es für Bunting im sechsten Satz ebenfalls schlecht los, durch weitere verpasste Chancen ermöglichte er seinem Gegner die 2:0-Führung in den Legs. Mit einem 64er-Finish beendete Bunting immerhin die Serie von vier verlorenen Legs, mehr brachte er in diesem Durchgang aber nicht zustande. Price löschte dagegen 100 Punkte und hatte für den 3:3-Ausgleich gesorgt. Bemerkenswert dabei: auf der Doppel-10, die Price auch in dieser Situation traf, hatte Price bei sieben Versuchen noch keinen einzigen Fehler gemacht.

Genau so machte er auch im siebten Satz weiter: Price erwischte die Doppel-10 sowohl im ersten als auch im zweiten Leg, wobei ihm in letzterem ein 128er-Finish gelang. Kurz darauf vergab der vierfache Major-Sieger jedoch einen Setdart und löste damit eine Reaktion bei seinem Konkurrenten aus. Bunting bestrafte den gegnerischen Fehlwurf mit einem 148er-Finish und war mit dem daran anschließenden 14-Darter dafür verantwortlich, dass der Satz erst im fünften Leg entschieden wurde. Während Price in diesem wichtigen Moment auch den zweiten Setdart knapp vorbeigeworfen hatte, zeigte Bunting zum perfekten Zeitpunkt sein fünftes Highfinish. Er brachte 118 Punkte auf Null, um sich die 4:3-Führung zu sichern. Diesen Rückschlag konnte Price ziemlich schnell wegstecken. Nach dem ausgeglichenen Beginn im achten Durchgang breakte er mithilfe eines starken 12-Darters. Den 4:4-Ausgleich machte Price letztlich mit einem weiteren 12-Darter perfekt, wobei auch sein zehnter Versuch auf der Doppel-10 erfolgreich war.

Zu Beginn von Satz Nummer neun spielte Price sein bereits siebtes dreistelliges Checkout, in diesem Fall 112 Punkte. Obwohl der Weltranglistendritte anschließend erstmals die Doppel-10 verfehlt hatte, konnte er ein Break folgen lassen. Danach zeigte Price zum zweiten Mal in diesem Match sechs perfekte Darts, schlussendlich brachte ihm ein 11-Darter die 5:4-Führung ein. Aufgrund eigener Fehler musste Price das nächste Leg an seinen Gegner abgeben, egalisierte dies allerdings sofort mit einem 103er-Finish. Price, der jetzt nur noch zwei Leggewinne zum Finaleinzug benötigte, holte jetzt zum Schlussspurt aus und verlor keine Zeit mehr: gleich sein erster Matchdart steckte in der Doppel-20. Gerwyn Price gewann eine Partie mit insgesamt 13 Highfinishes (WM-Rekord) mit 6:4 und erreichte zum ersten Mal das Endspiel der Weltmeisterschaft.

Gerwyn Price 6:4 Stephen Bunting
100,92 Average 96,38
15 180s 11
140 High Finish 148
8 100+ Checkouts 5
25/53 Finishing 18/34

Chisnall kann nicht an die gestrige Leistung anknüpfen

Vor rund 24 Stunden versetzte Dave Chisnall die Dartswelt in ungläubiges Staunen. Der Engländer nahm Topfavorit Michael van Gerwen nach allen Regeln der Kunst auseinander und feierte einen auch in dieser Höhe verdienten 5:0-Erfolg über seinen vormaligen Angstgegner. Natürlich verfolgte Chisnall den Plan, auch im Halbfinale gegen Gary Anderson eine solche Leistung an den Tag zu legen. Chisnall ließ im Auftaktleg zwei Breakchancen liegen, überstand anschließend aber selbst zwei Breakdarts gegen sich unbeschadet. Anderson reagierte mit einem 124er-Bullfinish auf diese Fehler und hatte auch im wenig später notwendigen Entscheidungsleg alles im Griff. „Chizzy“ glänzte nach der Unterbrechung mit dem höchstmöglichen Finish von 170 Punkten und konnte diesem, begünstigt durch gegnerische Fehler, ein Break folgen lassen. Danach schwächelte Chisnall jedoch auf die Doppelfelder. In den beiden darauffolgenden Legs verpasste er insgesamt sechs Möglichkeiten zum Satzgewinn. Im dadurch erforderlichen Decider konnte Chisnall dies aber korrigieren, er benötigte für 78 Rest lediglich zwei Würfe und machte den 1:1-Ausgleich perfekt.

Der frühere Doppelweltmeister kam mit einem 11-Darter zurück auf die Bühne, die Antwort des Engländers bestand aus einem 119er-Bullfinish. Anderson legte im Anschluss daran per 15-Darter wieder vor, vergab anschließend aber einen Setdart. Chisnall bestrafte das mit einem 96er-Finish via 20, Doppel-18 und Tops, hatte im entscheidenden fünften Leg aber das Nachsehen. Anderson löschte unter Druck 84 Punkte und holte sich mit dem 2:1 die Führung zurück. Im vierten Durchgang erlebte der „Flying Scotsman“ ebenfalls den besseren Start und sammelte ohne wirkliche Probleme die ersten beiden Legs ein. Da die ersten beiden Setdarts seines Kontrahenten nicht von Erfolg gekrönt gewesen waren, ging Chisnall nochmal dazwischen, verpasste es aber, für das Entscheidungsleg zu sorgen. Anderson ließ sich jetzt nicht nochmal bitten und baute seine Führung auf 3:1 aus.

Chisnall wollte einen größeren Rückstand natürlich verhindern und machte seine Sache im fünften Durchgang deutlich besser. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, gelang dem Weltranglistenachten ein wichtiges 124er-Finish. Kurz darauf schaffte es Chisnall, mit einem Treffer in der Doppel-20 auf 2:3 zu verkürzen. Nach der Unterbrechung zeigte Chisnall sein bereits viertes Bullfinish, diesmal fielen ihm 121 Punkte zum Opfer. Weil auch die nächsten drei Legs ausnahmslos vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen worden waren, folgte jetzt das nächste wichtige Entscheidungsleg. Dort beging Chisnall einen folgenschweren Fehler, als er die große 14 verfehlte, um eine Chance auf das Bullseye zu bekommen. Anderson nutzte das mit seiner ganzen Erfahrung aus, verwandelte in der Doppel-4 und stellte mit dem 4:2 den alten Abstand wieder her. Diese Enttäuschung konnte Chisnall schnell abschütteln. Mit einem 14- sowie einem 15-Darter erarbeitete er sich eine 2:0-Führung innerhalb des siebten Satzes. Anderson verkürzte zwar mit einem 116er-Highfinish, konnte aufgrund zweier vergebener Breakdarts aber nicht nachlegen. Chisnall ließ sich die dadurch entstandene Chance nicht entgehen und lag nur noch mit 3:4 im Hintertreffen.

Anderson, der den Ausgleich natürlich erneut verhindern wollte, startete mit guten Checkouts von 78 und 92 Punkten in den achten Durchgang. Chisnall bekam in genau diesem Satz keinen Fuß auf den Boden und warf im dritten Leg auch noch vier Pfeile am äußeren Ring vorbei. Anderson hatte letztlich keine Probleme damit, sich die 5:3-Führung zu sichern. Während der Schotte jetzt nur noch einen einzigen Satz zum Sieg benötigte, schien bei Chisnall die Luft raus zu sein. Nachdem er das Auftaktleg von Satz Nummer neun bereits verloren hatte, ließ er drei Möglichkeiten zum Legausgleich ungenutzt. Anderson erzielte an dieser Stelle ein Break und beendete das Match wenige Minuten später mit einem Treffer in der Doppel-6. Gary Anderson gewann das zweite Halbfinale mit 6:3 und erreichte zum fünften Mal das Endspiel beim wichtigsten Turnier des Jahres.

Gary Anderson 6:3 Dave Chisnall
100,03 Average 98,57
13 180s 13
124 High Finish 170
2 100+ Checkouts 4
22/60 Finishing 16/45

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