De Sousa zieht in die dritte Runde ein
Am Donnerstagabend durften sich die Zuschauer vor den Bildschirmen vor allem auf José de Sousa freuen. Der Grand Slam-Champion startete im letzten Match des Tages gegen Ross Smith in seine vierte Weltmeisterschaft. Einige Stunden zuvor eröffneten der frühere WM-Halbfinalist Jamie Lewis und Luke Woodhouse die Abendsession, ehe Ron Meulenkamp auf Boris Krcmar traf und Ryan Searle von Danny Lauby Jnr. herausgefordert wurde.
Großartige Aufholjagd von Jamie Lewis
Vor drei Jahren feierte Jamie Lewis an genau diesem Ort den größten Erfolg seiner Laufbahn, als er bis ins Halbfinale vorrückte. Doch seitdem ging es für den Waliser meistens bergab, zum jetzigen Zeitpunkt belegte er in der Order of Merit lediglich Platz 63. Lewis, der sich für diese Weltmeisterschaft erst auf den letzten Drücker qualifiziert hatte, traf in der ersten Runde auf Luke Woodhouse. „Woody“ checkte im Auftaktleg 82 Punkte via Bullseye und Doppel-16 und beobachtete kurz darauf, wie sich sein Gegner weigerte, bei 86 Rest mit dem dritten Dart auf das Bullseye zu werfen. Woodhouse bestrafte ihn dafür mit einem sehenswerten 145er-Finish. Einen 13-Darter des Engländers später war der Satz dann Geschichte, er hatte ihn ohne Legverlust gewonnen. Woodhouse setzte seinen hervorragenden Start auch nach der Pause fort und machte 102 Punkte aus. Der erste Fehler auf Doppel unterlief ihm erst im fünften Leg der Partie, was Lewis‘ erstes Erfolgserlebnis zur Folge hatte. „Fireball“ konnte dieses Break bestätigen, ehe Woodhouse mit einem 79er-Finish antwortete und für ein wichtiges Entscheidungsleg sorgte. Dort spielte es Woodhouse überragend: mit einer 180 stellte er sich 101 Punkte, die er für einen 12-Darter auf Null brachte. Dadurch fehlte ihm zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Satzgewinn zum Weiterkommen.
Lewis stand nun also bereits unter Zugzwang und kam mit einem eigenen 12-Darter zurück auf die Bühne. Der Waliser legte diesem sein Anwurfleg hinterher, ehe Woodhouse mit einem 81er-Finish innerhalb des Satzes verkürzte. Doch er ließ wenig später eine Möglichkeit zum 2:2 in den Legs aus, und so schaffte es Lewis stattdessen, sich seinen ersten Satz zu greifen. Nachdem Lewis im nächsten Durchgang vorgelegt hatte, zeigte Woodhouse sein bereits viertes Highfinish – in diesem Fall waren es 121 Punkte. Doch dies änderte nichts daran, dass Lewis in dieser Phase die Zügel in der Hand hielt. Er schnappte sich genau wie erhofft zwei Legs nacheinander und sorgte letztlich auf der doppelten 10 für den 2:2-Ausgleich. Es ging jetzt also in den fünften und definitiv letzten Satz, in dem Woodhouse zwar vorlegen konnte, danach aber einen ganz wichtigen Breakdart auf der Doppel-20 ausließ. Lewis bestrafte dies mit einem 85er-Finish und wurde davon regelrecht beflügelt. Er glänzte mit zwei 11-Dartern nacheinander und machte letztlich mit einem 100er-Finish den Deckel drauf. Jamie Lewis hatte den 0:2-Rückstand in einen 3:2-Triumph umgewandelt, erreichte die zweite Runde und wird dort am Montagabend auf seinen Landsmann Gerwyn Price treffen.
Jamie Lewis | 3:2 | Luke Woodhouse |
90,67 | Average | 92,23 |
8 | 180s | 3 |
100 | High Finish | 145 |
1 | 100+ Checkouts | 4 |
11/25 | Finishing | 9/15 |
Anschließend kam es zum Duell zwischen Boris Krcmar, dem Sieger des osteuropäischen Qualifikationsturniers, und dem Niederländer Ron Meulenkamp. Krcmar kam mithilfe eines 96er-Checkouts frühestmöglich zum Break und bestätigte diesen 15-Darter mit einem weiteren. Meulenkamp bekam in der Anfangsphase keinen Fuß auf den Boden, sodass „The Biggest“ noch einen dritten 15-Darter zeigte und den ersten Durchgang eintütete. Meulenkamp kam verbessert aus der Pause zurück und meldete sich mit Checkouts von 72 und 74 Punkten zu Wort. Bei Krcmar lief in diesem Satz wenig zusammen, und so passten die beiden Fehlwürfe im dritten Leg ins Bild. Meulenkamp erwischte dagegen die Doppel-8 und glich zum 1:1 aus. Nach der Pause holte sich „The Bomb“ noch ein viertes Leg in Serie, verpasste kurz darauf jedoch drei Breakmöglichkeiten. Letztendlich gab es in diesem dritten Satz keine Breaks zu vermelden, sodass ein Entscheidungsleg absolviert werden musste. Dort konnte Krcmar seine einzige Möglichkeit auf der Doppel-20 knapp nicht verwerten, Meulenkamp blieb dagegen auf der doppelten 19 fehlerfrei und übernahm mit dem 2:1 die Führung. Im vierten Durchgang erlebte Krcmar einen positiven Start, setzte im zweiten Leg jedoch vier Breakdarts in den Sand. Meulenkamp bedankte sich dafür, schaffte anschließend selbst das Break und sorgte damit für die Vorentscheidung. Alles in allem entschied Meulenkamp die Partie mit 3:1 für sich und wird in der zweiten Runde auf seinen Landsmann Vincent van der Voort treffen.
Ron Meulenkamp | 3:1 | Boris Krcmar |
87,71 | Average | 89,82 |
2 | 180s | 5 |
74 | High Finish | 96 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
9/28 | Finishing | 6/23 |
Hochgeschwindigkeit und Spannung zwischen Searle und Lauby
Mit Ryan Searle erlebte nun der Zweitbeste der 32 Pro Tour-Qualifikanten seinen Turniereinstand. Sein Gegner war Danny Lauby Jnr., der vor einigen Wochen für die USA beim World Cup an den Start ging, aber gleich in der ersten Runde ausschied. Searle verteidigte sein erstes Anwurfleg auf der doppelten 1 und sorgte schon wenige Aufnahmen später mit einem souveränen 96er-Finish für das erste Break. Kurz darauf war dieser Auftaktsatz bereits Geschichte, „Heavy Metal“ hatte ihn problemlos für sich entschieden. Zu Beginn des zweiten Durchgangs holte sich Lauby mit einem 13-Darter seinen ersten Leggewinn, vergab anschließend aber einen Breakdart. Umgekehrt lief es dann im dritten Leg, Searle verpasste eine Breakchance und durfte sich Sekunden später ein 121er-Highfinish seines Gegners anschauen. Der Engländer konterte mit einem 14-Darter und spielte eigentlich auch ein hervorragendes Entscheidungsleg, setzte allerdings zwei Setdarts an der Doppel-12 vorbei. Lauby hatte noch 148 Zähler übrig und konnte dieses großartige Checkout tatsächlich vollbringen – die Belohnung war der 1:1-Ausgleich.
Das ganze Match war äußerst sehenswert, beide Spieler legten ein tolles Tempo und ein hohes Niveau an den Tag. Im dritten Satz übernahm dann wieder Searle das Kommando, er legte zunächst mit einem 15-Darter vor und breakte anschließend mit einem 95er-Checkout. Lauby hatte hier keine Antwort parat, stattdessen löschte Searle auch noch 121 Punkte und übernahm mit dem 2:1 wieder die Führung. Im ersten Leg aus Satz Nummer vier patzte der US-Amerikaner vierfach auf Doppel und kassierte ein Break, ließ das allerdings nicht lange auf sich sitzen und konterte mit einem starken 11-Darter. Da die nächsten beiden Legs ebenfalls gerecht aufgeteilt worden waren, folgte jetzt das satz- und möglicherweise auch spielentscheidende fünfte Leg. Allerdings vergab Searle dort ganze fünf Matchdarts, sodass sich Lauby auf der Doppel-10 im Turnier hielt und auf 2:2 ausglich. Im fünften und entscheidenden Satz ging es ebenfalls ausgeglichen los, ehe Searle einen 13-Darter produzierte und erneut kurz vor dem Sieg stand. Lauby hatte zwar zahlreiche Möglichkeiten dazu, für das Sudden-Death-Leg zu sorgen, konnte sechs Stück aber nicht verwerten. Searle war schlussendlich mit dem zehnten Matchdart zur Stelle und feierte einen hart erkämpften 3:2-Erfolg.
Ryan Searle | 3:2 | Danny Lauby |
98,31 | Average | 88,98 |
4 | 180s | 2 |
121 | High Finish | 148 |
1 | 100+ Checkouts | 2 |
13/36 | Finishing | 7/28 |
Als nächstes betrat der Grand Slam-Champion die Bühne des Alexandra Palace. José de Sousa hatte im November den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert und war nicht nur deswegen einer, dem sogar Außenseiterchancen auf die WM-Krone eingestanden wurden. Zuallererst musste der Portugiese jedoch Ross Smith aus dem Weg räumen. Smith eröffnete das fünfte Aufeinandertreffen der beiden mit einem 108er-Highfinish, dabei profitierte er genau wie im darauffolgenden zweiten Leg von einem gegnerischen Fehlwurf. Smith nutzte den schwachen Start von de Sousa vollumfänglich aus und holte sich den ersten Durchgang ohne Legverlust. Erst als der „Smudger“ zum Start des zweiten Satzes zweimal an der Doppel-8 vorbeigeworfen hatte, sicherte sich de Sousa sein erstes Leg bei dieser WM. Smith antwortete zwar mit einem 136er-Checkout, doch de Sousa war mittlerweile in der Partie angekommen und holte sich seine Führung innerhalb des Satzes schnell wieder zurück. Wenig später brachte „The Special One“ den Satz zu Ende und glich zum 1:1 aus.
Auch im dritten Durchgang schenkten sich die beide Kontrahenten nichts, ehe Smith in Leg Nummer drei knapp an der Doppel-16 vorbeiwarf. De Sousa war natürlich zur Stelle und machte das Break perfekt. Der Portugiese verteidigte sein daran anschließendes Anwurfleg problemlos und brachte sich deshalb mit 2:1 in Führung. Smith reagierte auf den Rückstand mit einem 127er-Highfinish, verfehlte wenig später aber die doppelte 16 um Haaresbreite und musste das sofortige Rebreak akzeptieren. Den schlussendlich entscheidenden Fehler leistete sich Smith dann einige Minuten später. Er setzte drei Pfeile am äußeren Ring vorbei und wusste, dass das Turnier für ihn gelaufen war. De Sousa war den vorletzten Schritt kurz zuvor bereits gegangen und überquerte jetzt mit einem Treffer in der Doppel-20 die Ziellinie. Das 3:1 war gleichbedeutend mit dem ersten Sieg von „The Special One“ bei einer Weltmeisterschaft.
Jose de Sousa | 3:1 | Ross Smith |
93,93 | Average | 93,73 |
6 | 180s | 3 |
65 | High Finish | 136 |
0 | 100+ Checkouts | 3 |
9/24 | Finishing | 6/18 |
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