Knappe Niederlage: Dolan liefert Price einen großen Kampf

Am Montagabend wollte Mensur Suljovic an seine starke Auftaktleistung anknüpfen und zum ersten Mal in seiner Karriere ins WM-Achtelfinale einziehen – hierfür musste er aber den früheren Doppelweltmeister Gary Anderson aus dem Weg räumen. Im Anschluss daran erlebte Mitfavorit Gerwyn Price seinen zweiten WM-Auftritt, gegen Brendan Dolan wollte er für klare Verhältnisse sorgen. Außerdem wurde Premier League-Champion Glen Durrant von Danny Baggish gefordert.

Suljovic unterliegt Anderson trotz 3:2-Führung

Gleich im ersten Match der Session waren also mit Mensur Suljovic und Gary Anderson zwei große Namen des Dartsports im Einsatz. Anderson erhielt schon im Auftaktleg drei Breakchancen, nutzte aber keine davon. Im zweiten Leg machte es der „Flying Scotsman“ mit einem 130er-Bullfinish deutlich besser. Letztlich wurde dieser erste Durchgang erst im fünften Leg entschieden, in welchem Suljovic vier Setdarts ausließ. Anderson bestrafte ihn mit einem 73er-Bullfinish und brachte sich mit 1:0 in Front. Der Wiener fiel bis hierhin mit einem selbst für seine Verhältnisse sehr langsamen Wurfrhythmus auf und verlor auch das erste Leg aus Satz Nummer zwei. Suljovic spielte in dieser Phase richtig schwach und traf kaum ein Triplefeld, zudem unterliefen ihm viele Ausreißer in die 1 oder 5. Anderson holte sich an dieser Stelle ein Break, setzte danach aber gleich neun Setdarts in den Sand. Suljovic kam mit einem 25-Darter zum Break und checkte im Anschluss daran völlig aus dem Nichts 133 Punkte. Im jetzt folgenden Decider vergab Anderson auch die zehnte Gelegenheit zum 2:0, Suljovic war auf der Doppel-8 zur Stelle und glich auf 1:1 aus. Im dritten Satz erlebte „The Gentle“ eigentlich einen positiven Beginn, nutzte im zweiten Leg aber zwei Breakdarts nicht aus. Mit einem 13-Darter brachte sich Suljovic wieder in Front, ehe der schottische Ex-Weltmeister einen 12-Darter mit einem 102er-Highfinish beendete. Somit wurde auch dieser Satz erst im fünften Leg entschieden, wo Suljovic diesmal vier Möglichkeiten zum Satzgewinn ungenutzt ließ. Anderson bedankte sich mit einem 69er-Finish und übernahm mit dem 2:1 wieder die Führung.

Im vierten Durchgang hatte der Österreicher Glück, dass Anderson über drei Legs verteilt sieben Fehlwürfe auf Doppel beging. Suljovic war in jeder der Situationen zur Stelle und sorgte letztlich mit einem starken 11-Darter für den 2:2-Satzausgleich. Suljovic hatte die Schwächephase mittlerweile überwunden und war insbesondere in punkto Scoring deutlich besser unterwegs als zu Beginn der Partie. Nach der Pause zeigte er direkt den nächsten 11-Darter, ehe er per 14-Darter ein Break folgen ließ. Der Wiener hatte jetzt fünf Legs in Folge gewonnen und hielt diese Serie auch einige Minuten später noch aufrecht – ein 72er-Finish brachte Suljovic die 3:2-Führung ein. Der genannten Serie seines Konkurrenten konnte Anderson zu Beginn des sechsten Satzes mithilfe eines 106er-Checkouts ein Ende bereiten. Auch im restlichen Durchgang spielte Anderson überragend: dank eines 11-Darters kam er zum Break, das 3:3 holte er sich mit einem 156er-Highfinish. Im siebten und letzten Satz erlebte Suljovic den nächsten Rückschlag, als er drei Pfeile an den Doppelfeldern vorbeiwarf. Anderson bestrafte diese Fehler mit einem Break und ließ sich das Weiterkommen von hier an nicht mehr nehmen. Schlussendlich steckte der erste Matchdart des Schotten mitten in der Doppel-18, der 4:3-Erfolg brachte Anderson in die Runde der Letzten 16.

Gary Anderson 4:3 Mensur Suljovic
92,49 Average 89,78
5 180s 8
156 High Finish 133
4 100+ Checkouts 1
14/47 Finishing 13/38

Im Duell mit seinem Landsmann Jamie Lewis hatte sich der Weltranglistendritte Gerwyn Price unerwartet schwergetan, am Ende aber mit 3:2 durchgesetzt. Gegen Brendan Dolan wollte der „Iceman“ jetzt deutlich machen, warum er einer der Titelfavoriten ist. Beide Spieler konzentrierten sich zu Beginn auf ihre eigenen Anwürfe, was in den ersten vier Legs der Partie auch gelang. Besonders erwähnenswert war dabei ein 120er-Highfinish des Nordiren. Im dadurch erforderlichen Entscheidungsleg ließ Dolan jedoch zwei wichtige Möglichkeiten auf der doppelten 11 aus. Price blieb auf der Doppel-12 dagegen fehlerfrei und brachte sich selbst mit 1:0 in Führung. Dolan ärgerte sich jedoch nicht lange über die vergebenen Chancen und spielte einen hervorragenden zweiten Satz. Mit zwei 14- und einem 15-Darter entschied der „History Maker“ alle drei Legs für sich und sorgte für den ausgeglichen 1:1-Zwischenstand. Price kam mit einem 99er-Finish via 19 und zweimal Doppel-20 zurück auf die Bühne und erzielte mit dem daran anschließenden 13-Darter ein Break. Wenig später war der Satz dann gelaufen, Price löschte noch 74 Zähler und lag mit dem 2:1 wieder vorne. Im jetzt beginnenden vierten Satz konnte Dolan per 14-Darter vorlegen, verpasste anschließend jedoch eine Breakchance und durfte sich Sekunden später ein 138er-Highfinish seines Gegners anschauen. Da auch die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren – Price gewann seines mit einem starken 11-Darter – folgte jetzt ein wichtiges Entscheidungsleg. Price ließ hier und jetzt eine Chance zum 3:1 aus seiner Sicht ungenutzt und ermöglichte es Dolan stattdessen, auf 2:2 auszugleichen.

Einige Minuten später verpasste Dolan das Bullseye für ein 161er-Finish, ging aber davon aus, noch einen zweiten Anlauf für das Break unternehmen zu dürfen. Doch Price ließ das nicht zu und produzierte das dritte 170er-Finish der laufenden Weltmeisterschaft. Nur wenig später bestrafte Price zwei weitere gegnerische Fehler mit einem 74er-Checkout und erzielte selbst ein wichtiges Break. Der Waliser konnte auf seiner favorisierten Doppel-20 nachlegen und holte sich mit dem 3:2 seine Führung zurück. Weiter ging es jetzt mit dem sechsten Durchgang, in dem Price im dritten Leg einen Breakdart nicht ausnutzen konnte. Dolan verteidigte sein Anwurfleg dank eines 88er-Bullcheckouts daher doch noch. Price antwortete mit einem 74er-Finish und benötigte nur noch das jetzt folgende Entscheidungsleg zum Weiterkommen. Doch während er selbst haarscharf an 145 Restpunkten gescheitert war, blieb Dolan bei 104 Zählern fehlerfrei und sorgte für den 3:3-Ausgleich. Auch im finalen siebten Satz schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts. Nachdem beide Profis ihr erstes Anwurfleg verteidigt hatten, wiederholte Price dies im dritten Leg mit einem 86er-Finish. Dolan leistete allerdings weiter erbitternden Widerstand und brachte wenig später 120 Punkte auf Null. Somit war die Partie jetzt an der Stelle, dass nur ein einziges Leg über Sieg oder Niederlage entschied. Dort positionierten sich beide Akteure nach zwölf Würfen bei 72 Rest, doch Price war als anwerfender Spieler zuerst an der Reihe. Gerwyn Price hielt seine Nerven zusammen, versenkte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-20 und entschied eine hochspannende Begegnung mit 4:3 für sich.

Gerwyn Price 4:3 Brendan Dolan
99,74 Average 97,30
9 180s 3
170 High Finish 120
2 100+ Checkouts 3
16/32 Finishing 13/28

Durrant verspielt beinahe einen 3:0-Vorsprung

Zum Abschluss des Montagabends fehlte nur noch das Aufeinandertreffen von Glen Durrant und Danny Baggish. Der Sieger der Premier League sicherte sich frühestmöglich ein Break, was vor allem darin begründet war, dass Baggish drei Pfeile am Doppelring vorbeigesetzt hatte. Durrant legte per 13-Darter nach und beobachtete wenig später, wie sich sein Gegner zwei weitere Fehlwürfe erlaubte. Der Engländer erwischte selbst die Doppel-4 und ging mit einer 1:0-Führung im Rücken in die erste Unterbrechung. Im Anschluss daran entschied Durrant auch das vierte Leg der Partie für sich, ehe „The Gambler“ auf der doppelten 6 den ersehnten ersten Leggewinn verbuchte. Der Engländer legte anschließend wieder vor und war drauf und dran, auch den zweiten Satz auf seine Seite zu bringen. Doch Baggish ließ das in diesem Moment nicht zu, machte 127 Punkte aus und sorgte für den Decider. Dort lief beim US-Amerikaner aber nichts zusammen, sodass Durrant in aller Ruhe auf seine favorisierten Doppel-16 zielen konnte und mit ihr auch das 2:0 perfekt machte. Nach zuletzt eher schwachen Auftritten präsentierte sich Durrant heute wieder von seiner besseren Seite und machte im dritten Satz stark weiter: einem 11-Darter ließ er ein 117er-Highfinish folgen. Durrant war mit dem ersten Setdart zwar nicht erfolgreich, außer einem Leg für seinen Gegner hatte das aber keine weitere Konsequenz. „Duzza“ brachte einfach einige Minuten später souverän 86 Punkte auf Null und vergrößerte seinen Vorsprung auf 3:0.

Ohne wirkliche Schwierigkeiten erarbeitete sich Durrant innerhalb des vierten Satzes eine 2:1-Führung, sodass ihm nur noch ein einziges Leg zum Erreichen der nächste Runde fehlte. Baggish hielt mit einem 13-Darter nochmal dagegen und forcierte das Entscheidungsleg. Während Durrant bei 97 Rest keinen Matchdart erhalten hatte, brachte Baggish 65 Zähler auf Null und feierte seinen ersten Satzgewinn. Durrant legte im fünften Satz zwar mit einem Break vor, doch Baggish spielte jetzt befreit auf und ließ sich davon nicht beeindrucken. Auf der doppelten 11 schnappte sich der US-Amerikaner das sofortige Rebreak, nachlegen konnte er mit einem 14- sowie einem 15-Darter – Baggish lag jetzt nur noch mit 2:3 in Rückstand. Durrant wollte die Angelegenheit spätestens in diesem sechsten Satz beenden und entschied das erste Leg auch für sich, verpasste anschließend aber zwei Breakmöglichkeiten. Baggish bedankte sich auf der Doppel-6, ließ kurz darauf aber selbst einen wichtigen Breakdart ungenutzt. Durrant benötigte dadurch erneut nur noch ein einziges Leg, warf den ersten Matchdart jedoch am Bullseye vorbei und musste erneut ein Entscheidungsleg absolvieren. Dort positionierte sich Baggish bei 40 Restpunkten und übte maximalen Druck auf seinen Gegner aus. Doch Durrant hielt diesem jetzt stand. Er nutzte seine einzige Möglichkeit auf der Doppel-16 aus und war heilfroh darüber, dass er die Partie mit dem 4:2 siegreich gestaltet hatte.

Glen Durrant 4:2 Danny Baggish
95,41 Average 91,59
7 180s 4
117 High Finish 127
1 100+ Checkouts 1
15/33 Finishing 11/34

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