Van Gerwen gewinnt sein Auftaktmatch
Am Freitag, den 13. Dezember um ziemlich genau 20 Uhr hatte das Warten endlich ein Ende: die PDC-Weltmeisterschaft 2020 in London wurde eröffnet. Bei der 27. Auflage des Wettbewerbs kämpften 96 Spieler um den wichtigsten Titel dieser Sportart. In der Auftaktsession am Freitagabend war auch diesmal traditionell der Titelverteidiger im Einsatz. Dabei traf Michael van Gerwen auf den Sieger der Eröffnungspartie zwischen Jelle Klaasen und Kevin Burness. Danach wurden die Spiele zwischen Kim Huybrechts und Geert Nentjes sowie Luke Humphries und Devon Petersen ausgetragen, ehe es zum Zweitrundenmatch mit van Gerwen kam. Alle Duelle der ersten und zweiten Runde werden im Modus „best of 5 Sets“ absolviert.
Huybrechts quält sich in die nächste Runde
Die Ehre, das wichtigste Darts-Event des Jahres zu eröffnen wurde Jelle Klaasen und Kevin Burness zuteil. Klaasen spielte seine beste WM im Jahre 2016, als er bis ins Halbfinale vordrang. Zu dieser Zeit stand der Niederländer in den Top-10 der Welt; doch weil es von da an fast ausschließlich bergab ging, war er momentan nur auf Rang 48 der Order of Merit gelistet. Sein heutiger Gegner Burness sicherte sich sein WM-Ticket auf den letzten Drücker beim PDPA-Qualifier. Der „Ironman“ startete gut und löschte 80 und 66 Punkte, verpasste jedoch ein 118er-Finish zum Satzgewinn. Klaasen holte sich das Rebreak, warf anschließend die erste 180 des Turniers und machte 88 Punkte zum 2:2 aus. Doch Burness ließ sich davon nicht beeindrucken und machte mit einem 82er-Checkouts das 1:0 klar. Nachdem es zu Beginn des zweiten Durchgangs zwei Breaks zu beobachten gab, gelang es „The Cobra“ in dieser Situation, die Oberhand zu behalten. Er holte sich insgesamt drei Legs nacheinander und sorgte auf diese Weise für den schnellen Satzausgleich. Nach der Unterbrechung sorgte Klaasen für das erste ganz große Highlight, als er 152 Zähler auf Null brachte und so einen Fehler seines nordirischen Gegners bestrafte. Burness patzte wenig später ganze dreimal und musste einen 0:2-Legrückstand hinnehmen, zeigte dann aber mit einem 102er-Highfinish seine Klasse. Der Niederländer antwortete mit einem 14-Darter und ging somit mit 2:1 in den Sätzen in Führung. Auch im vierten Durchgang erarbeitete sich Klaasen einen 2:0-Vorsprung, sodass Burness nun mit dem Rücken zur Wand stand. Per 13-Darter schnappte sich der Nordire nochmal ein Leg, verfehlte kurz darauf allerdings das Bullseye. Klaasen nutzte gleich die erste Möglichkeit zum Matchgewinn, löschte 100 Restpunkte und gewann mit 3:1.
Jelle Klaasen | 3:1 | Kevin Burness |
96,02 | Average | 92,41 |
2 | 180s | 2 |
152 | High Finish | 102 |
2 | 100+ Checkouts | 1 |
11/21 | Finishing | 6/16 |
Im Anschluss daran traf der erfahrene Kim Huybrechts auf den 21-jährigen Niederländer Geert Nentjes. Letzterer kam richtig gut ins Match hinein und legte Checkouts von 64 und 109 Punkten an den Tag. Huybrechts verkürzte zunächst und brillierte anschließend mit einem 153er-Highfinish – Nentjes hatte bei 40 Rest auf seine Möglichkeit gewartet. Wenig später vollendete Huybrechts dann den Turnaround in diesem Satz und schnappte sich das 1:0. Nentjes hielt auch im zweiten Satz gut mit, profitierte im zweiten Leg von zwei Fehlern seines belgischen Konkurrenten und machte selbst 111 Zähler aus. Nur weil er wenig später vier Setdarts vergab, hielt Huybrechts diesen Durchgang am Leben. Zudem holte er sich mit einem 72er-Finish auch das nächste Leg und führte den Decider herbei. Dort vergab der „Hurricane“ eine ganz wichtige Möglichkeit auf der Doppel-16, Nentjes rettete sich gerade so auf Tops und glich insgesamt auf 1:1 aus. Nachdem der dritte Durchgang ausgeglichen losging, zeigte Nentjes ein 100er-Finish und brachte sich selbst in Front. Kurz darauf spielten dem Niederländer die Nerven jedoch erneut einen Streich, und er verpasste vier Chancen zum Satzgewinn. Huybrechts führte das nächste Entscheidungsleg herbei, ließ dort aber selbst zwei Gelegenheiten ungenutzt. Nentjes war schließlich zur Stelle und kam auf der doppelten 12 zur 2:1-Satzführung. Nachdem beide Akteure ihr erstes Anwurfleg im vierten Satz durchbrachten, glänzte Huybrechts mit einem 164er-Finish. Dieses Break konnte der frühere Premier-League-Spieler auch bestätigen, um nach Sätzen auf 2:2 auszugleichen. Im Entscheidungssatz legte Huybrechts dank eines 112er-Highfinishes nach, doch Nentjes hielt das Match weiter offen. Im vierten Leg unterlief Nentjes dann der entscheidende Fehler: er setzte vier Darts am äußeren Ring vorbei. Huybrechts erwischte letztlich die Doppel-2 zum 3:2-Sieg, mit dem er das Zweitrundenduell mit Rob Cross perfekt machte.
Kim Huybrechts | 3:2 | Geert Nentjes |
89,94 | Average | 87,03 |
3 | 180s | 5 |
164 | High Finish | 111 |
3 | 100+ Checkouts | 3 |
13/31 | Finishing | 10/31 |
Humphries hat das richtige Timing
Im dritten Match des Abends war der amtierende Juniorenweltmeister Luke Humphries im Einsatz. Der Engländer traf dabei auf Devon Petersen, der sich wie gewohnt beim afrikanischen Qualifier durchsetzte und letztes Jahr bis ins Achtelfinale vorrückte. Humphries schaffte es vor 12 Monaten gar bis ins Viertelfinale, er ließ heute jedoch die ersten drei Chancen auf Doppel liegen. Davon erholte er sich aber gut, indem er drei Fehler des Gegners mit einem 112er-Checkouts bestrafte. Im vierten Durchgang ließ Petersen erneut drei Möglichkeiten aus und verpasste es deshalb, den Satz vorzeitig zuzumachen. Diesen Fehler konnte der Südafrikaner nicht mehr korrigieren, stattdessen löschte „Cool Hand Luke“ 84 Punkte und nahm die Führung mit in die erste Pause. Beide Akteure streuten auch danach immer wieder Ungenauigkeiten ein und ließen Breakmöglichkeiten verstreichen. So kam es dazu, dass auch dieser zweite Durchgang erst im fünften Leg entschieden wurde. Dort nutzte Petersen den Vorteil des Anwerfens, checkte 94 Punkte trotz eines Bounceouts und stellte insgesamt betrachtet Parität her. Petersen kam mit zwei 180ern in den dritten Durchgang hinein, patzte einige Momente später jedoch vierfach auf Doppel, sodass Humphries seinen Anwurf retten konnte. Zudem konnte der Engländer mit einem 106er-Highfinish erfolgreich nachlegen. Nun zeigte Humphries aber wieder Schwäche und setzte drei Setdarts in den Sand. Petersen kämpfte sich zurück in den Durchgang, sammelte zwei Legs nacheinander ein und positionierte sich im nun folgenden Entscheidungsleg bei 40 Rest. Doch nun hatte sich Humphries wieder gefangen, hielt dem hohen Druck stand und zeigte ein 105er-Highfinish, welches ihm die 2:1-Gesamtführung einbrachte. Der „African Warrior“ stand nun also bereits unter Druck, mit einem 84er-Finish kam er dabei gut in den vierten Durchgang hinein. Doch dann zog Humphries wieder das Tempo an, checkte 80, 160 und 72 Punkte in aufeinanderfolgenden Legs. Damit war die Angelegenheit bereits durch und Luke Humphries nach dem 3:1 in der zweiten Runde. Dabei halfen ihm besonders die gut 40-prozentige Doppelquote und vier Highfinishes.
Luke Humphries | 3:1 | Devon Petersen |
91,05 | Average | 92,60 |
4 | 180s | 5 |
160 | High Finish | 94 |
4 | 100+ Checkouts | 0 |
11/27 | Finishing | 8/28 |
Das Highlight des Abend folgte allerdings erst noch. Der dreifache und amtierende Weltmeister Michael van Gerwen betrat die Bühne des Alexandra Palace und startete seine Mission Titelverteidigung gegen Jelle Klaasen. Der Weltranglistenerste hatte im gesamten ersten Satz ernsthafte Probleme mit seinem Scoring, konnte aufgrund einiger Fehler des Kontrahenten aber dennoch mit 2:0 in Führung gehen. Danach nutzte Klaasen seine Chancen konsequent aus, spielte Legs von 14 und 12 Darts und glänzte im Decider mit einem 116er-Highfinish – der erste Durchgang ging also an den Außenseiter. Zwar ging van Gerwen auch im zweiten Satz in Führung, er war aber weiterhin weit weg von dem, was die Zuschauer von ihm gewohnt sind. Klaasen antwortete mit einem 74er-Finish und legte ein Break hinterher. Doch nun steigerte sich „Mighty Mike“ gerade rechtzeitig, konterte mit einem 13-Darter und zeigte im Entscheidungsleg einen 12-Darter, den er mit dem Königsfinish von 170 Punkten beendete. Beim Spielstand von 1:1 war nun also wieder alles offen. Zu Beginn des dritten Satzes konnte van Gerwen eine Breakchance nicht nutzen, hatte ein Leg später aber Glück, dass sich „The Cobra“ bei 65 Rest ziemlich ungeschickt anstellte. Wie bereits im vorangegangenen Satz ließ der dreifache Weltmeister gerade in dieser wichtigen Phase seine Klasse aufblitzen. Mit einem 130er-Bullfinish kam es zum Break, diesen 12-Darter bestätigte er mithilfe eines 13-Darters. Van Gerwen benötigte mittlerweile nur noch einen Satz und kam diesem Ziel dank eines Treffers in der Doppel-16 wieder ein Stückchen näher. Klaasen verteidigte sein Anwurfleg ebenfalls, doch van Gerwen ließ nichts mehr anbrennen. Mit einem 88er-Finish auf dem Bullseye besiegelte er schlussendlich den 3:1-Erfolg.
Michael van Gerwen | 3:1 | Jelle Klaasen |
96,28 | Average | 95,06 |
1 | 180s | 7 |
170 | High Finish | 116 |
2 | 100+ Checkouts | 1 |
11/25 | Finishing | 7/15 |
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