Fallon Sherrock vollbringt Historisches
Am Dienstagabend griff die zweite weibliche Teilnehmerin ins WM-Geschehen ein: Fallon Sherrock wollte im rein englischen Duell Ted Evetts bezwingen und so Geschichte schreiben. Die beiden anderen Erstrundenspiele dieser Session wurden zwischen Ritchie Edhouse und Boris Koltsov sowie zwischen Jose de Sousa und Damon Heta ausgetragen. Im Zweitrundenmatch ganz am Ende des Abends standen sich Jeffrey de Zwaan und Barneveld-Bezwinger Darin Young gegenüber.
Heta gewinnt drei Entscheidungslegs
Den Anfang der insgesamt achten WM-Session machten Ritchie Edhouse und Boris Koltsov. Der debütierende Engländer landete frühestmöglich ein Break, doch Koltsov war ebenfalls früh hellwach und konterte mit einem 13-Darter. Doch Edhouse setzte sich anschließend in Front, legte zudem einen 12-Darter inklusive 106er-Highfinish nach und hatte den ersten Satz auf seine Seite gezogen. Nach der Pause warf „Madhouse“ viermal an Doppeln vorbei und kassierte zum Start des zweiten Durchgangs ein Break, er konnte sich aber schnell davon erholen und zwei Legs nacheinander einfahren. Da „The Viking“ wenig später zwei Darts an der Doppel-20 vorbeisetzte, schaffte es Edhouse, auch diesen Durchgang für sich zu entscheiden. Jetzt konnte sich der Russe etwas steigern, er erarbeitete sich im nächsten Satz eine 2:1-Führung. Weil er jedoch drei Setdarts vergab, ging es hier in den Decider. Dort zeigte Koltsov seine besten Darts, benötigte nur 12 Würfe und verkürzte insgesamt auf 1:2. Da er auch die ersten beiden Legs des vierten Satzes für sich entschied, schien die Partie wieder offen zu werden. Einige Minuten später verpasste Koltsov allerdings die Doppel-20 zum Satzgewinn, nachdem er die Triple-19 und die Doppel-20 bei 137 Rest bereits getroffen hatte. Stattdessen verwandelte der Engländer in der doppelten 8 und musste nur noch das jetzt von ihm begonnene Entscheidungsleg gewinnen. Genau dieser Plan ging auch auf und Edhouse besiegelte den 3:1-Erfolg.
Ritchie Edhouse | 3:1 | Boris Koltsov |
87,83 | Average | 84,53 |
3 | 180s | 2 |
106 | High Finish | 85 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
11/38 | Finishing | 7/22 |
Es folgte eines der hochklassigsten Line-Ups für ein Erstrundenmatch. Damon Heta, Sieger des World Series Events in Brisbane traf auf Jose de Sousa. Der Portugiese gewann in diesem Jahr seinerseits völlig überraschend zwei Players Championship-Turniere. Heta legte mit einem 80er-Finish vor, auch de Sousa verteidigte sein erstes Anwurfleg souverän. Im Anschluss daran löschte de Sousa 83 Punkte zum Break, doch der Australier antwortete sofort und sorgte ebenso per 14-Darter für den Decider. Dort blieben fünf Fehlwürfe von Heta ohne Nachwirkungen, und er gewann den Satz letztlich auf der doppelten 8. Im zweiten Durchgang unterlief de Sousa ein Missgeschick, als er zwei Breakdarts vergab. Da auch deshalb die ersten vier Legs letztlich doch vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen wurden, ging auch dieser Satz über die maximale Distanz. Dort verpasste Heta zuerst haarscharf ein 170er-Finish, durfte wenig später aber nochmals vors Oche treten und war dann erfolgreich. Zu diesem Zeitpunkt lag „The Heat“ mit 2:0 vorne. Heta legte zum Start des dritten Durchgangs einen 13-Darter hinterher, scheiterte anschließend aber ganz knapp an 164 Restpunkten. Stattdessen holte sich de Sousa zwei Legs nacheinander, konnte einen Setdart auf der Doppel-20 jedoch nicht verwerten. So brachte Heta auch den dritten Satz ins Entscheidungsleg, welches tatsächlich ebenfalls vom Australier gewonnen wurde. Er checkte zum Abschluss 100 Punkte und gewann unterm Strich mit 3:0.
Jose de Sousa | 0:3 | Damon Heta |
90,01 | Average | 93,89 |
0 | 180s | 1 |
84 | High Finish | 100 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
6/17 | Finishing | 9/28 |
Nun wollte Fallon Sherrock Geschichte schreiben und als erste Frau ein Match bei der PDC-Weltmeisterschaft gewinnen. Nachdem Mikuru Suzuki dies vor einigen Tagen nur ganz knapp verpasst hatte, wollte die Engländerin dies gegen Ted Evetts vollbringen. Evetts hatte die Development Tour in diesem Jahr nach Belieben dominiert und gewann acht der 20 Turniere. Im heutigen Match erhielt Sherrock gleich zu Beginn einen Breakdart auf Bullseye, den sie knapp verfehlte. Im zweiten Leg lief es dann schon deutlich besser, sie warf eine 180 und löschte zudem 106 Zähler. Allerdings konnte sie eine weitere Breakmöglichkeit im dritten Leg nicht wahrnehmen. Auf der anderen Seite erhielt Evetts eine Menge Gegenwind aus dem Publikum, blieb aber ruhig und gewann zwei Legs nacheinander. Mit einem 13-Darter tütete er letztlich den ersten Satz ein. Nach der Pause legte die Engländerin ihrerseits mit einem 13-Darter vor. Nachdem ihr Gegner locker zum Ausgleich kam, startete Sherrock mit zwei 180ern ins dritte Leg. Zwar landete der siebte Wurf in der Single-1, doch am Ende war sie auf der Doppel-20 erfolgreich. Zudem ließ die frühere BDO-Vizeweltmeisterin diesem Treffer ein 80er-Finish folgen – durch dieses Break hatte sie den Satz gewonnen und auf 1:1 ausgeglichen.
Zu Beginn des dritten Durchgangs begeisterte Sherrock ihre zahlreichen Fans mit einem 100er-Finish zum 12-Darter und zum Break, doch Evetts antwortete umgehend und stellte wieder Parität her. Beide Spieler waren auf den Doppeln außergewöhnlich sicher. Nur weil Evetts im nächsten Leg zwei seltene Fehler unterliefen, konnte Sherrock dank eines 64er-Checkouts dazwischengehen. Plötzlich schwächelte aber auch sie und vergab vier Chancen zum Satzgewinn. „Superted“ bestrafte dies mit einem 68er-Finish und durfte nun das Entscheidungsleg beginnen. Dort geriet Evetts nicht in Schwierigkeiten und entschied diesen Durchgang letzten Endes für sich. Nachdem die ersten drei Legs des nun folgenden vierten Satzes jeweils mit dem Anwurf vonstattengingen, lag Sherrock mit 2:1-Legs vorne, vergab anschließend jedoch den ersten Setdart auf das Bullseye. Dies blieb diesmal aber ohne Konsequenzen, weil die Engländerin im Decider einen starken 13-Darter zeigte. Es ging nun also in den definitiv letzten Satz, in dem Sherrock zunächst von zwei Fehlern des Gegners profitierte und zum Break kam. Sherrock bestätigte erfolgreich und benötigte nur noch einziges Leg. Evetts kämpfte natürlich weiter, brachte seinen Anwurf durch, warf ein Leg später aber am Bullseye vorbei. Und dann war der Moment gekommen: Fallon Sherrock nutzte ihren zweiten Matchdart auf der Doppel-18, siegte mit 3:2 und gewann als erste Frau ein Match bei der Weltmeisterschaft der PDC.
Ted Evetts | 2:3 | Fallon Sherrock |
91,60 | Average | 91,33 |
4 | 180s | 6 |
68 | High Finish | 106 |
0 | 100+ Checkouts | 2 |
10/29 | Finishing | 11/27 |
De Zwaan übersteht einen Matchdart
Der an 23 gesetzte Jeffrey de Zwaan war im Vorfeld des Turniers wohl davon ausgegangen, heute Abend gegen seinen Landsmann Raymond van Barneveld anzutreten. Doch bekanntermaßen kam es ganz anders, und der US-Amerikaner Darin Young beendete die Laufbahn des fünffachen Weltmeisters. „The Black Cobra“ ließ im Premierenleg zwei Breakchancen ungenutzt, rehabilitierte sich davon aber mit einem starken 11-Darter. Doch in den nächsten Minuten lief beim Niederländer nur wenig zusammen, sodass „Big Daddy“ seine Chance erkannte. Er gewann zwei Legs in Folge und holte sich schließlich mit einem 80er-Finish den ersten Durchgang. De Zwaan kam nun verbessert zurück auf die Bühne. Einem 72er-Finish ließ er ein souveränes 87er-Checkout folgen und produzierte dank dieses 11-Darters ein Break. Kurz darauf war dieser Satz auch schon Vergangenheit, und de Zwaan hatte den 1:1-Ausgleich hergestellt. Nachdem auch der Beginn des dritten Durchgangs ausgeglichen verlief, wartete de Zwaan nach einer 180 auf seine Möglichkeit, doch Young glänzte mit einem 104er-Highfinish und ließ seinen Konkurrenten in dieser Situation nicht mehr ran. Der Niederländer antwortete auf der Doppel-10 und führte das Entscheidungsleg herbei. Dort machte es Young richtig gut, benötigte nur 13 Würfe und brachte sich selbst mit 2:1 in Führung. De Zwaan fand einfach nicht in sein Spiel hinein und zeigte sich auch auf dem äußeren Ring unsicher. So waren es in den ersten beiden Legs von Satz Nummer vier sechs Fehlwürfe, die dazu führten, dass „The Black Cobra“ kurz vor dem Ausscheiden stand. De Zwaan gab sich selbstverständlich noch nicht geschlagen, traf zunächst die Doppel-1 und löschte auch 72 Punkte, um für das entscheidende fünfte Leg zu sorgen. Dort erhielt der US-Amerikaner einen Matchdart, verfehlte jedoch die Doppel-8. De Zwaan erwischte Sekunden später die Doppel-20, sodass auch dieses Match erst im fünften Satz entschieden wurde. Dort war de Zwaan weiter am Drücker und spielte zwei 13-Darter in Folge. Bei letzterem hatte er aber auch das Glück, dass Young nur knapp an einem 164er-Checkout scheiterte. Mit einem 76er-Finish verbuchte Young zwar noch ein Erfolgserlebnis, doch kurz darauf konnte de Zwaan den Deckel drauf machen und am Ende mit 3:2 gewinnen.
Jeffrey de Zwaan | 3:2 | Darin Young |
93,47 | Average | 90,59 |
8 | 180s | 0 |
87 | High Finish | 104 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
12/33 | Finishing | 9/17 |
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