Trotz tollem Comeback: Suzuki verliert äußerst knapp

In der Sonntagabend-Session der Darts-Weltmeisterschaft 2020 standen vor allem zwei Spieler im Fokus der Zuschauer und Experten. Dies war zum einen Vorjahresfinalist Michael Smith, der seinen Turnierauftakt gegen Luke Woodhouse erlebte. Zum anderen war dies Weltmeisterin Mikuru Suzuki, die gegen James Richardson Geschichte schreiben wollte. Außerdem spielten auch Arron Monk und Jose Justicia sowie Andy Boulton und Daniel Baggish gegeneinander.

Erfolge für Justicia und Baggish

Für die Eröffnung des Sonntagabends waren also Arron Monk und Jose Justicia zuständig. Der Spanier vergab im Auftaktleg einen Breakdart und durfte sich dann ansehen, wie Monk 74 Zähler löschte, antwortete allerdings mit einem eigenen 83er-Finish und kam danach doch zum ersten Break. Weil Monk im Anschluss daran ganze fünf Breakdarts in den Sand setzte, konnte „The Joker“ den ersten Durchgang bereits eintüten. Justicia war auch zu Beginn des zweiten Satzes der bessere Spieler. Mit zwei 15-Dartern nacheinander erarbeitete er sich eine 2:0-Legführung. „Mad Monk“ hatte fünf Legs in Serie abgeben müssen, stoppte diesen Negativlauf nun und kam mit einem 13-Darter zum Rebreak. Da er dieses auch bestätigte, ging es in dieser Situation in das entscheidende fünfte Leg. Dort war Justicia erfolgreich, machte 76 Punkte aus und erhöhte seine Gesamtführung auf 2:0. Nach der Unterbrechung änderte sich am Spielverlauf nichts mehr. Monk erhielt in den ersten beiden Legs zwar noch einige Chancen, setzte aber fünf Darts an diversen Doppeln vorbei. Auf der anderen Seite überquerte Justicia die Ziellinie letztlich mit seinem fünften Matchdart. Unterm Strich stand dabei ein klarer 3:0-Sieg.

Arron Monk 0:3 Jose Justicia
82,56 Average 88,64
0 180s 1
74 High Finish 83
0 100+ Checkouts 0
3/13 Finishing 9/23

Als nächstes wurde die Bühne des Alexandra Palace von Danny Baggish betreten, dem Sieger der North American Championship. Für ihn ging es beim Debüt gegen Andy Boulton. Der US-Amerikaner sicherte sich dank eines 96er-Checkouts sofort ein Break und legte auf der Doppel-20 erfolgreich nach. Nun konnte sich Boulton allerdings gewaltig steigern. Einem 120er-Finish ließ er einen 13- und einen 14-Darter folgen. Damit war der Turnaround in diesem Durchgang perfekt und „X Factor“ mit 1:0 vorne. Nachdem die ersten beiden Legs des zweiten Satzes gerecht unter den Kontrahenten aufgeteilt wurden, gelang Baggish ein 84er-Finish, doch Boulton antwortete sofort auf der Doppel-16 und führte auch hier das Entscheidungsleg herbei. Dort war Baggish der klar bessere Spieler, warf Scores von 140 und 180 Punkten und löschte 76 Punkte, um insgesamt Parität herzustellen. Allerdings kam der US-Amerikaner schlecht aus der zweiten Pause heraus und setzte in den ersten beiden Legs acht Pfeile am äußeren Ring vorbei. Er konnte sich aber gut davon erholen, löschte zunächst 78 Punkte und sorgte auch jetzt für das Entscheidungsleg. Dort nutzte der Engländer den Vorteil des Anwerfens und ging mit 2:1 in Front. Beide Spieler schenkten sich nichts und so ging auch der vierte Durchgang ausgeglichen los, ehe Boulton per 76er-Finish zum Break kam. Boulton benötigte jetzt nur noch ein Leg, musste aber zunächst in den nächsten Decider – wo er sich bei 40 Rest positionierte. Baggish stemmte sich aber eindrucksvoll gegen die Niederlage und brachte 100 Restpunkte mit zwei Würfen auf Null. Demzufolge ging es nun in den finalen fünften Satz, den Boulton mit einem 130er-Bullfinish eröffnete. Doch dann holte Baggish zum letztlich entscheidenden Schlussspurt aus. Der US-Amerikaner holte sich tatsächlich drei Legs nacheinander und jubelte über einen hart erkämpften 3:2-Erfolg.

Andy Boulton 2:3 Danny Baggish
85,12 Average 84,94
9 180s 2
130 High Finish 100
2 100+ Checkouts 1
11/25 Finishing 13/33

Danach hatte Mikuru Suzuki ihren großen Auftritt. Die japanische BDO-Weltmeisterin war eine von zwei Damen bei der diesjährigen Weltmeisterschaft. Gegen James Richardson wollte sie den ersten PDC-WM-Sieg einer Frau überhaupt vollbringen. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden, begeisterte Suzuki ihre zahlreichen Fans mit einem 151er-Highfinish. Dank eines starken 11-Darters konnte Richardson allerdings sofort rebreaken und das Entscheidungsleg herbeiführen. Dort hatte „The Miracle“ eine Menge Chancen, warf jedoch viermal außen an der Doppel-11 vorbei. Richardson verwandelte einen sehr schwierigen Dart in der Doppel-20 und zog diesen Satz doch noch auf seine Seite. Auch nach der Pause schwächelte Suzuki auf den Doppelfeldern: sie vergab erst die Möglichkeit auf ein 102er-Finish und setzte im zweiten Leg sogar fünf Pfeile in den Sand. Richardson nutzte diese Fehler konsequent aus und gewann diesen zweiten Durchgang ohne Legverlust. „Ruthless“ machte seinem Spitznamen in der Folge weiter alle Ehre, löschte 64 und 56 Punkte und stand mittlerweile ganz kurz vor dem Einzug in die nächste Runde. Suzuki gab sich noch nicht auf, überlebte den ersten Matchdart und sorgte in diesem Satz für das Entscheidungsleg – welches die Weltmeisterin gewinnen musste. Weil Richardson den zweiten Matchdart vergab, gelang dies auch, Suzuki erwischte die Doppel-10 und verkürzte auf 1:2. Suzuki zeigte sich auf den Doppeln deutlicher sicherer, was auch zu Beginn des vierten Durchgangs deutlich wurde. Sie checkte 80 und 106 Punkte, patzte dann jedoch wieder bei zwei Setdarts – es wäre der sechste Leggewinn in Serie gewesen. Stattdessen erwischte Richardson die Doppel-1 und holte sich das direkte Rebreak. Wenige Minuten später machte es die Japanerin dann deutlich besser, brachte 76 Zähler auf null und glich zum 2:2 aus. Es ging jetzt in den Entscheidungssatz, in dem vor allem starke Nerven gefragt waren. Doch Richardson zeigte diese im ersten Leg nicht und warf ganze sieben Darts am äußeren Ring vorbei. Suzuki nahm das geschenkte Break dankend an, vergab anschließend aber ihrerseits drei ganz wichtige Gelegenheiten. Stattdessen legte Richardson dann wieder vor, doch Suzuki antwortete hervorragend und glänzte mit einem 101er-Highfinish. Es ging in das alles entscheidende – von Richardson begonnene – fünfte Leg. Dort hätte Suzuki 152 Punkte auswerfen müssen, verfehlte mit zwei Darts jedoch die Triple-20. Stattdessen schaffte es Richardson, die Partie auf der Doppel-20 zu Ende zu bringen.

James Richardson 3:2 Mikuru Suzuki
85,78 Average 84,91
4 180s 2
87 High Finish 151
0 100+ Checkouts 3
12/38 Finishing 10/30

Woodhouse sorgt für die nächste Überraschung

Im letzten Match des Abends war dann noch der an vier gesetzte Michael Smith im Einsatz. Vor rund zwölf Monaten spielte sich der Engländer in London bis ins Endspiel vor, wo ihm van Gerwen keine Chance ließ. Um auch bei dieser WM einen ähnlich guten Lauf zu haben, musste Smith zunächst Luke Woodhouse aus dem Weg räumen. Das Auftaktleg ging an „Woody“, der anschließend zwei Breakdarts ungenutzt ließ. So rettete Smith sein Anwurfleg trotz vier eigener Fehler, konnte den gegnerischen Anwurf im nachfolgenden Leg allerdings nicht attackieren. Zudem scheiterte der „Bully Boy“ wenige Minuten später knapp an einem 126er-Finish, sodass Woodhouse den ersten Satz bereits für sich entschied. Für Smith ging auch der zweite Durchgang katastrophal los. Er leistete sich drei Fehlwürfe und kassierte das nächste Break, zudem sah er sich wenig später mit einem 0:2-Legrückstand konfrontiert. Weil er anschließend den ersten Setdart gegen sich überstand, verbuchte Smith mit einem 71er-Finish nach einiger Wartezeit wieder ein Erfolgserlebnis, lange freuen konnte er sich darüber jedoch nicht. Denn Woodhouse genügte ein 13-Darter bei eigenem Anwurf, um seinen Gesamtvorsprung auf 2:0 auszubauen. Der Vizeweltmeister befand sich also in ernsthaften Schwierigkeiten, verbesserte sich nun aber. Er kam per 13-Darter zunächst zum Break und bestätigte dieses mit einem 14-Darter. Dieses Zwischenhoch hielt jedoch nicht lange an, weil Smith fünf Setdarts ausließ. Woodhouse bedankte sich, gewann per 12-Darter auch das nächste Leg und benötigte nun nur noch ein einziges zum Sieg. Plötzlich zeigte „Woody“ allerdings Unsicherheiten und setzte sechs Matchdarts in den Sand. Smith hielt sich auf der Doppel-8 im Turnier und verkürzte auf 1:2 in den Sätzen. Im vierten Satz zeigten sich dann beide Spieler sehr fokussiert, wenn sie selbst Anwurf hatten. So gelangen dem Weltranglistenvierten Checkouts von 82 und 78 Punkten, Woodhouse zeigte einen 15- und einen 13-Darter. Dementsprechend ging auch dieser Satz in den Decider, den Smith erneut unbedingt gewinnen musste. Weil der „Bully Boy“ zweimal an Doppeln vorbeiwarf, gelang dies nicht. Woodhouse checkte Sekunden später 80 Punkte und gewann dieses Zweitrundenmatch mit 3:1.

Michael Smith 1:3 Luke Woodhouse
95,69 Average 97,81
2 180s 5
82 High Finish 80
0 100+ Checkouts 0
7/27 Finishing 11/36

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