Van Barneveld ereilt das WM-Aus

Wie an den Tagen zuvor standen auch am Montagabend drei Erstrundenpartien und ein Zweitrundenduell auf dem Turnierplan der Weltmeisterschaft. Im Mittelpunkt dieser Session stand ohne Frage Altmeister Raymond van Barneveld, der im letzten Spiel des Tages gegen Darius Labanauskas ranmusste. Außer den beiden waren unter anderem auch Vincent van der Voort sowie die russische Teilnehmerin Anastasia Dobromyslova im Einsatz.

Van der Voort muss lange um den Sieg bangen

Fanliebling Vincent van der Voort war also an der ersten Partie des Tages beteiligt. In der ersten Runde hatte er den Philippiner Laurence Ilagan zugelost bekommen. Der „Dutch Destroyer“ startete gut in die Begegnung und holte sich die ersten beiden Legs, vergab danach aber seine ersten beiden Setdarts. So konnte Ilagan auf der Doppel-12 seinen ersten Leggewinn verbuchen, langfristige Wirkung hatte das aber nicht. Denn van der Voort traf kurze Zeit später die Doppel-20 und hatte sich den Auftaktsatz mit 3:1 gesichert. Nachdem die ersten beiden Legs des folgenden Durchgangs zwischen den beiden Akteuren aufgeteilt wurde zeigte Ilagan im folgenden Leg das bisher höchste Finish dieses Spiels, als er 120 Punkte auf Null bringen konnte. Im Anschluss daran gelang „The Gunner“ sogar noch ein starker 12-Darter zum Break, wodurch er für den 1:1-Satzausgleich gesorgt hatte. Der Mann von den Philippinen kam auch in den dritten Satz erfolgreich hinein und produzierte sofort ein weiteres Break, vergab im darauffolgenden Leg aber zwei Möglichkeiten auf Tops und kassierte das umgehende Rebreak. Ilagan ließ sich davon aber nicht öange stören und hatte mit einem 12-Darter die passende Antwort parat, ließ im vierten Leg des Satzes aber einen Satzdart auf die Doppel-8 ungenutzt. So konnte van der Voort die doppelte 6 erwischen und den von ihm angeworfenen Decider herbeiführen. Der Niederländer zeigte hier seine besten Darts, holte sich dieses so wichtige Leg souverän mit 14 Würfen und lag nun mit 2:1 in den Sätzen vorne. Ilagan hatte diese Partie natürlich noch längst nicht abgeschrieben und eröffnete Satz Nummer vier mit einem 106er-Finish, welchem er einen 13-Darter zum Break folgen lassen konnte. Er vergab im darauffolgenden Leg jedoch zwei Chancen zum Satzgewinn und durfte sich dann ansehen, wie sein niederländischer Kontrahent 79 Punkte zum sofortigen Rebreak löschen konnte.

Auch im darauffolgenden Leg ließ „The Gunner“ einen Setdart aus, sodass van der Voort auch diesen Satz ins Entscheidungsleg brachte und nebenbei nur noch ein Leg von der nächsten Runde entfernt war. Dieses Weiterkommen sollte ihm letzten Endes auch gelingen, er beendete das Spiel mit einem starken 13-Darter und wird sein Zweitrundenmatch morgen gegen Darren Webster bestreiten.

V. van der Voort 3:1 Lourence Ilagan
94.06 Average 95.52
2 180s 5
91 High Finish 120
0 100+ Checkouts 2
10/24 Finishing 8/19

Petersen gewinnt eine hochdramatische Partie

In Match Nummer zwei kam es zum Aufeinandertreffen von Wayne Jones und Devon Petersen. Für den „Wanderer“ war es dabei nach längerer Abstinenz die Rückkehr auf die ganz große Bühne. Nachdem beide Spieler ihre Walk-Ons absolviert hatten, Petersen zelebrierte seinen wie gewohnt mit tänzerischer Leistung, konnte die Partie losgehen. Der Südafrikaner holte sich dann auch das Premierenleg, war im zweiten aber völlig chancenlos, weil Jones einen 12-Darter produzierte. Auch die beiden darauffolgenden Legs wurden zwischen den beiden Profis aufgeteilt, sodass gleich der erste Satz im fünften Leg entschieden werden musste. Dort nutzte Petersen den Vorteil des Anwerfens perfekt aus und griff sich dank eines 14-Darters diesen ersten Durchgang. Bis hierhin hatte noch keiner der beiden auch nur einen Pfeil an den Doppelfeldern vorbeigeworfen. Das änderte sich dann zu Beginn des zweiten Satzes, als Jones fünffach auf Doppelfelder patzte und seinem Gegner so ein Break schenkte. Dieses konnte der „African Warrior“ anschließend mit einem 101er-Finish bestätigen; und als er ein Leg später auch noch die Doppel-8 treffen konnte hatte er diesen zweiten Satz zu Null gewonnen. Aus dem Nichts folgte dann aber ein Leistungseinbruch bei Petersen. Er erwischte im dritten Durchgang deutlich weniger Triplefelder und patzte teilweise auch auf die großen Zahlen, sodass er in diesem Satz komplett chancenlos blieb. Jones hatte diesen Satz mit einem 102er-Checkout begonnen und schloss ihn auf der doppelten 8 ab, um im Gesamtspielstand auf 1:2 zu verkürzen. Im nächsten Satz gab der „Wanderer“ weiter das Tempo vor, holte sich mit einem 64er-Finish das erste Leg und legte dank eines 83er-Finish auf dem Bullseye nach. Petersen, nun also mit 0:2 in den Legs hinten liegend, hatte den Satz noch nicht abgeschenkt und zeigte bei seinem 121er-Finish, dass auch er das Bullseye beherrscht. Wenig später traf Petersen die Doppel-16, konnte den nun folgenden Decider aber nicht für sich entscheiden und musste den 2:2-Satzausgleich hinnehmen. Die ersten beiden Legs des fünften und entscheidenden Durchgangs wurden zwischen den beiden Spielern aufgeteilt, ehe Petersen bei eigenem Anwurf ein Highfinish in Höhe von 120 Punkte gelang und so nur noch ein Leg zum Sieg benötigte.

Allerdings gelang Jones der Ausgleich, sodass dieser Partie als erste überhaupt bei dieser WM ins finale Entscheidungsleg ging. In diesem zeigten beide viele Nerven und trafen kaum Triplefelder, zudem vergaben beide jeweils sechs Matchdarts. Petersens achter Versuch steckte dann schlussendlich in der erhofften Doppel-2 und brachte in die zweiten Runde.

Wayne Jones 2:3 Devon Petersen
83.66 Average 84.79
3 180s 4
120 High Finish 121
2 100+ Checkouts 3
10/29 Finishing 11/26

Dobromyslova letztlich chancenlos gegen Joyce

Nachdem Lisa Ashton vergangenen Donnerstag trotz guter Leistung ausgeschieden war wollte mit Anastasia Dobromyslova nun die andere Dame im Teilnehmerfeld den Einzug in die zweite Runde schaffen. Gegen den Debütanten Ryan Joyce schien dies zumindest nicht unmöglich zu werden. „From Russia With Love“ konnte auch das Auftaktleg einsammeln, wurde dann aber Zeugin, wie Joyce drei starke Checkouts produzieren konnte. Der Engländer machte 106, 122 und 95 Punkte aus und hatte den ersten Satz aus seiner Sicht erfolgreich gestaltet. Dobromyslova hatte bis hierhin abgesehen vom Satzverlust ganz gut gespielt, bekam im zweiten Durchgang aber deutlich mehr Probleme und hatte vor allem mit vielen Ausrutscher in die 1 und in die 5 zu kämpfen. Begründet durch dieses schwache Scoring erhielt die Russin im gesamten Satz keinen einzigen Wurf auf ein Doppelfeld. Auf der anderen Seite spielte Joyce seinen Stiefel ruhig und souverän herunter und hatte den zweiten Satz zu Null eingefahren. Nach sechs Legverlusten nacheinander schaffte es die Russin zu Beginn des dritten Satzes nach längerer Wartezeit wieder, einen Leggewinn zu erzielen. Joyce konterte dies mit einem 12-Darter inklusive 116er-Checkout; doch auch Dobromyslova hatte darauf eine passende Antwort parat, als sie von zwei Fehlern ihres Gegners profitierte und mit 2:1 in den Legs in Führung ging.

Allerdings schaffte „Relentless“ den sofortigen Ausgleich und war auch im nun folgenden Entscheidungsleg der bessere Spieler. Ryan Joyce kam mit den Gesamtumständen hervorragend zurecht und entschied die Partie glatt mit 3:0 für sich; Dobromyslova scheiterte vor allem an zu schwachem Scoring und holte sich nur drei Legs.

Ryan Joyce 3:0 A. Dobromyslova
90.34 Average 77.32
3 180s 1
122 High Finish 44
3 100+ Checkouts 0
9/22 Finishing 3/6

Erst vor wenigen Wochen hatte er es persönlich angekündigt: diese Weltmeisterschaft wird für Raymond van Barneveld die vorletzte seiner beeindruckenden Karriere sein. Die Auftakthürde des fünffachen Weltmeisters war dabei Darius Labanauskas aus Litauen. Nachdem beide Spieler zunächst locker den jeweiligen eigenen Anwurf durchbrachten übernahm „Lucky D“ die Initiative, spielte im dritten Leg einen 13-Darter und machte schon wenig später 82 Punkte via Bullseye und Doppel-16 aus, um den ersten Satz mit 3:1 für sich zu verbuchen – sein Average lag zu diesem Zeitpunkt übrigens jenseits der 100-Punkte-Marke. Es ging nun in den zweiten Satz, in dem sich „Barney“ zwar das erste Leg schnappen konnte, im Anschluss daran aber zwei Breakdarts ausließ und den Legausgleich hinnehmen musste. Auch die beiden darauffolgenden Legs teilten die Profis untereinander auf, sodass dieser Durchgang in ein speziell für den Niederländer eminent wichtiges Entscheidungsleg ging. Hier zeigte van Barneveld seine besten Darts im bisherigen Spielverlauf, verteidigte den eigenen Anwurf völlig ungefährdet mit 14 Darts und hatte zum 1:1 in den Sätzen ausgeglichen. Labanauskas erholte schnell davon und gewann das Auftaktleg des nun folgenden dritten Satzes, vergab dann aber drei große Möglichkeiten zu einem Break. Van Barneveld, der in diesem Leg selbst vierfach gepatzt hatte kam mit einem Schrecken davon und startete mit fünf perfekten Pfeilen ins dritte Leg. Dass er dieses aber dennoch nicht gewinnen konnte, lag daran, dass sein litauischer Gegner 99 Punkte zum Abschluss eines 12-Darter von der Scheibe nehmen konnte. Doch van Barneveld hatte auch hierauf die passende Antwort auf Lager, machte 100 Punkte aus und brachte diesen dritten Satz ebenfalls in den Decider. Als sich Labanauskas bei 12 Restpunkten mit dem ersten in der Doppel-10 landenden Pfeil sofort überwarf hatte „Barney“ die große Gelegenheit zum Satzgewinn, konnte 32 Punkte jedoch mit drei Darts nicht auf Null bringen. Eine weitere Chance gab ihm Labanauskas nicht, der nun mit 2:1 in den Sätzen vorne lag. Im nun beginnenden vierten Satz stand der Niederländer also schon mächtig unter Druck, legte dann mit einem 13-Darter vor, verpasste wenig später aber erneut zwei Breakmöglichkeiten und ermöglichte seinem Kontrahenten den Legausgleich. Auch die beiden nächsten Legs wurden gerecht verteilt, was dazu führte, dass „Lucky D“ nur noch ein Leg von der großen Überraschung entfernt war. Doch im Entscheidungsleg dieses Satzes traf Labanauskas schlicht zu wenige Triple, wodurch van Barneveld für den 2:2-Satzausgleich sorgen konnte. In den fünften und letzten Satz kam „Barney“ allerdings schlecht hinein, indem er zu Beginn vier Breakdarts ungenutzt ließ.

Auch im nächsten Leg versagten dem so erfahrenen Niederländer die Nerven, als er sechs weitere Pfeile an diversen Doppelfeldern vorbeiwarf und sich in diesem Satz folglich mit 0:2 in Rückstand liegen sah. Als van Barneveld im darauffolgenden Leg das Bullseye verfehlte war sein Ausscheiden besiegelt. Labanauskas nutzte seinen dritten Matchdart auf der Doppel-4 und schickte den Favoriten nach diesem 3:2-Erfolg nach Hause.

R. van Barneveld 2:3 D. Labanauskas
89.57 Average 86.81
4 180s 5
100 High Finish 99
1 100+ Checkouts 0
9/38 Finishing 13/42

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