Darts1 WM 2019 Finalisten Check


Sie wurde als die größte Darts-Weltmeisterschaft aller Zeiten angekündigt. Selbstironisch gestaltete die PDC auch ihren Werbespot in Anlehnung an den Kinofilm „The Greatest Showman“. 96 Teilnehmer traten in diesem Jahr an, zuvor waren es noch 72. Am 13. Dezember begann der Spaß, der sich nun über 15 Turniertage erstreckte und 94 Spieler aussiebte. Nur zwei konnten übrig bleiben um sich für das große Endspiel am 1. Januar zu qualifizieren. Zwei Akteure die sich kennen, zwei Akteure die bereits ein großes Finale dieses Jahr bestritten, zwei Michaels. Van Gerwen gegen Smith. Aber wer holt den Titel? Hier ist der Darts1 WM Finalisten Check.

Der Beste der Welt

Michael van Gerwen hatte kein gutes Jahr. Er steckt in einer Formkrise. Gary Anderson wird ihn im Halbfinale bezwingen und sich den Titel holen. All das waren Sätze die im Vorfeld aus den Mündern zahlreicher Experten fielen. Michael van Gerwen lächelte über sie stets hinweg. 19 Turniersiege standen auch 2018 wieder zu Buche, er war trotzdem der alles dominierende Charakter. Eine Krise? Vielleicht. Doch die sieht bei „Mighty Mike“ noch immer sehr erfolgreich aus. Richtig ist, dass er im Vergleich zu den Vorjahren gerade kurz vor der WM nicht so dominant auftrat. In den letzten drei Jahren trug er sich stets als Sieger aller großen Turniere des Novembers ein, in diesem Jahr gelang ihm nicht ein einziger Turniersieg vor der Weltmeisterschaft. Bei der WM selber ließ er jedoch keinen Zweifel aufkommen, wer die Nummer eins der Welt ist. Alan Tabern, Max Hopp, Adrian Lewis, Ryan Joyce und Gary Anderson hat er fast zu Statisten degradiert. Gerade die Siege über Adrian und Gary waren dabei bemerkenswert deutlich und zeigten den unbändigen Willen des Weltranglistenersten.

Michael van Gerwen hat es geschafft in jedem seiner Matches über 100 Punkte im Schnitt zu spielen. Gegen Adrian Lewis war es mit 108,08 Punkten sogar eine enorm hohe Marke. Viele fieberten diesem Duell entgegen und sahen für „Jackpot“ sogar eine Chance. Nicht an diesem Tag. Und nach einem Pflichtsieg über Ryan Joyce folgte dann das sogenannte „vorgezogene Finale“ gegen den Mann, der als sein einziger echter Konkurrent gilt, Gary Anderson. Michael stürmte zu einer 5:0-Führung und holte zeitweise zehn Legs in Serie. Er war nicht zu stoppen und wird es aller Voraussicht nach auch im Finale nicht sein.

Siegeswahrscheinlichkeit: 60%

Der Weltmeister der Zukunft

Es gibt Spieler, denen traut man eine anständige Karriere zu. Alle paar Jahre gibt es aber auch Akteure, von denen erwartet man mehr. Einer dieser Spieler ist Michael Smith. Der Juniorenweltmeister von 2013 galt bereits früh als ein zukünftiger Weltmeister, geadelt von keinem geringeren als Gary Anderson. Sehr große Erwartungen sorgten nach einem Sieg im Ally Pally gegen Phil Taylor in der Auflage von 2014 für zu viel Druck, dem Smith nicht stand hielt. Er war unzufrieden mit seinem Spiel, verkrampfte oft, konnte starke Leistungen nicht bestätigen. So lief er nur hinterher, zumindest bis 2018. Plötzlich lief es bei Michael, der bei seiner zweiten Teilnahme in der Premier League bis ins Finale gegen Michael van Gerwen einzog. Zwar konnte er sich auch in diesem Jahr noch keinen großen Turniersieg sichern, doch er untermauerte seine Ambitionen und zog als einer der Mitfavoriten in die WM ein. Dort steigerte er sich von Runde zu Runde. Nach Erfolgen über Ron Meulenkamp, John Henderson und Ryan Searle bekam er es im Viertelfinale mit Luke Humphries zu tun, der viele große Namen ärgerte. Nicht aber Smith, der sich souverän durchsetzte, wie auch gegen Nathan Aspinall im Halbfinale. Erstmals erreichte er somit das Finale der WM.

Michael Smith tat genau das was er tun musste. Hatte er im vergangenen Jahr noch etwas Pech bei der Auslosung, als er bereits in der zweiten Runde auf den späteren Weltmeister Rob Cross traf, so entging er ihm in diesem Jahr komplett. Zu verdanken hatte er dies Luke Humphries, den er dann mit einem 103’er Average nach Hause schickte. In einem herausragenden Halbfinale gegen seinen Freund Nathan Aspinall spiele er dann sogar über 105 Punkte im Schnitt, siegte letztlich mit 6:3 und warf insgesamt fünf High Finishes. Smith ist so gut wie nie zuvor. Doch für einen Sieg gegen van Gerwen reicht es noch immer nicht.

Siegeswahrscheinlichkeit: 40%

Fazit

Im Finale der Premier League erwarteten die Zuschauer eine sehr enge Angelegenheit. Doch Michael van Gerwen brachte sein bestes Spiel ans Board und setzte sich locker mit 11:4 durch. Michael Smith ist gereift, auch diese Erfahrung wird ihm im Nachhinein sehr geholfen haben. Doch der „Bullyboy“ ist nicht so eiskalt wie ein van Gerwen. Er kann Misserfolge nicht so leicht abstreifen wie der Niederländer. Wichtig ist der Start ins Match. Smith muss sofort da sein. Er muss von Beginn an hohe Scores werfen und früh die Doppel treffen, seinen Gegner unter Druck setzen. Er muss MVG nerven bis dieser den Spaß an dem Spiel verliert. Nur so hat Smith eine Chance. Sollte van Gerwen sich drei der ersten vier Sätze sichern ist das Match vorbei. Smith wird spätestens dann nervös, wird bei seinem schnellen Wurfstil zu viele Ausreißer haben und van Gerwen spaziert zum dritten WM-Titel. Je länger aber Smith das Spiel offen hält, der Satzmodus kommt ihm dabei entgegen, desto realistischer wird die Chance auf die Sid Waddell Trophy. Die Leistungen bei der WM lehren jedoch, dass Michael van Gerwen gerade gegen die größeren Namen abliefert und so wird er sich letztlich den Titel holen, Michael Smith auch, allerdings erst in ein paar Jahren. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

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