Chisnall und Wade scheiden aus

Am Abend des vierten WM-Tages gab es äußerst interessante Duelle. So bekam es James Wade mit dem ehemaligen Juniorenweltmeister Keegan Brown zu tun und Dave Chisnall musste sein Können gegen Vincent van der Voort unter Beweis stellen. Auch die Vorrunde versprach Spannung, wo der US-Amerikaner Willard Bruguier und Neuseelands Cody Harris ihr WM-Debüt feierten. Der Sieger traf dann später am Abend auf Ian White.

Ehemaliger Juniorenweltmeister ganz groß

Die Vorrundenbegegnung eröffnete wie immer den Abend. Dort traf Willard Bruguier auf Cody Harris, der vor allem beim World Cup of Darts immer mal wieder für Aufsehen sorgte. So zum Beispiel im Jahr 2016, als er die Schotten ziemlich ärgerte. Und auch in diesem Spiel legte Cody gut los, brauchte aber etwas lange auf die Doppel. Diese Schwäche sollte sich durch das gesamte Match ziehen. Nachdem er sich dennoch das erste Leg sichern konnte kam aber auch Willard ins Spiel, glich aus und holte mit einem 112’er Finish das erste Break. Cody aber blieb cool, holte sich unter Druck das direkte Rebreak und konnte sich trotz fünf vergebener Darts auf die Doppel auch den ersten Satz sichern. Nachdem Cody dann auch noch mit einem Break in den zweiten Satz startete war Bruguier unter enormem Druck. Doch der US-Amerikaner strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Und wohl kaum ein anderer Spieler macht beim Wurf ein so glückliches und freundliches Gesicht wie Willard Bruguier. Dart spielen kann er auch, das bewies er als er direkt das Rebreak holte und ein wenig stärker wurde. Er behielt im Entscheidungsleg des zweiten Satzes die Nerven und glich damit zum 1:1 aus. Danach ließ er jedoch zu sehr nach. Er traf einfach zu wenige Triple. Kurios verlief das zweite Leg des letzten Satzes. Dort hatte Cody 95 Punkte Rest, traf das Single Bull und die Triple 20, überwarf sich dann aber mit Tops. Weil Willard dies nicht ausnutzte ging Cody denselben Weg nochmal, traf dieses Mal die Doppel-5 und holte sich das Break. Vier Chancen bekam Bruguier danach noch zum Rebreak, vergab sie jedoch alle, sodass Cody Harris sich das 2:1 und damit den Sieg holte.

James Wade spielte ein wirklich schlechtes Jahr 2017, rutschte sogar aus den Top-10 raus. Seine Form ließ im Vorfeld der WM immer weiter nach, während die von Ex-Juniorenweltmeister Keegan Brown wieder anstieg. Und der bewies das auch direkt im ersten Leg, als er 124 auf dem Bullseye ins Ziel brachte. Er spielte komplett unaufgeregt und verzog keine Miene. Weil Wade zwei Möglichkeiten auf Doppel liegen ließ, Brown hingegen nicht eine einzige, holte sich Keegan den ersten Satz ohne jeglichen Legverlust. Zu dieser Zeit spielte er einen bärenstarken Average von 109 Punkten. Seinen ersten Fehler machte Brown bei einem 152’er Finish, welches er über die Segmente der 19 anging, aber auf dem Doppelfeld verpasste. Wade war da und wurde stärker, zeigte ein 110’er Finish und war in seinen Anwürfen stark. Keegan hielt den Druck zwar durchweg hoch, brachte sich im Entscheidungsleg auch auf 60 Punkte Rest, doch „The Machine“ hatte seinen Rhythmus gefunden und checkte 72 Punkte mit zwei Darts zum 1:1-Satzausgleich.

Die Partie schien zu kippen, nachdem Brown Chancen ausließ und James mit einem 89’er Finish zu Beginn des dritten Satzes sein starkes Timing unter Beweis stellte. So führte er mit einem Break, vergab danach aber ein 124’er Finish auf Bull. Brown war sofort zur Stelle, brachte 102 Punkte auf null und holte mit diesem 12-Darter das direkte Rebreak. Die Partie war hochspannend und auf einem guten Niveau. Beim Stand von 2:1 für Brown im dritten Satz warf dieser eine 180 um sich 86 Punkte Rest zu stellen, Wade aber blieb eiskalt, checkte 90 Punkte via 20, 20, Bull zum Ausgleich. Brown aber blieb ebenfalls ruhig, brachte seinen Anwurf durch und ging in den Sätzen wieder in Führung. James musste nun kommen und tat auch genau dies. Er holte sich seine ersten beiden Anwürfe im vierten Satz und erhöhte den Druck auf seinen Gegner nochmal, um mit einem Break das 2:2 in den Sätzen zu erzielen. Eine 180 zur absolut richtigen Zeit brachte Keegan im Entscheidungssatz die Führung ein. Er war in der Schlussphase der stärkere Spieler. Zwar glich Wade nochmal aus, doch Brown holte sich das 2:1 und weil er danach einfach deutlich mehr Triple als sein Gegner traf, holte sich Brown mit einem Break dann tatsächlich auch den 3:2-Erfolg über Wade.

„Dutch Destroyer“ zerstört Chisnall

Dave Chisnall hatte zuletzt immer eine sehr gute Bilanz gegen seinen WM-Erstrundengegner Vincent van der Voort. Sieben Duelle gab es bisher, die letzten fünf gewann allesamt Dave. Doch in den vergangenen Monaten lief es nicht mehr sonderlich gut für Chisnall, er ging also nicht mit viel Selbstvertrauen ins Spiel. Dennoch setzte er das erste Ausrufezeichen, als er sich im dritten Leg ein Break schnappte. Dafür checkte er 132 Punkte auf dem Bullseye. Doch Vincent traute sich an diesem Tag eine Menge zu. Er schaffte das direkte Rebreak und brachte, obwohl er immer wieder große Felder verpasste, seinen Anwurf zur 1:0-Satzführung ins Ziel.

Dave schien dann ein wenig besser zu werden. Er behielt sein Leg und verpasste nur knapp ein 161’er Finish zum Break. Vincent kam in dieser Phase nur schwer in Gang, lief ein wenig hinterher. Weil Dave aber nicht sehr konsequent spielte, schaffte der „Dutch Destroyer“ immer wieder den Ausgleich und konnte im Entscheidungsleg des zweiten Satzes mit einer 180 zum perfekten Zeitpunkt einen großen Druck auf Dave Chisnall aufbauen. Diesem hielt der nicht stand und so schnappte sich Vincent auch den zweiten Satz. Von den Averages her waren sich beide ebenbürtig, vom Timing her war van der Voort aber einfach stärker und nachdem er sich sein eigenes Leg sicherte, schaffte er im dritten Satz ein 130’er Finish auf der Doppel-5 zum Break. Danach war die Partie entschieden und so holte sich van der Voort am Ende einen klaren 3:0-Sieg und warf die Nummer acht der Welt aus dem Turnier.

In seiner Vorrundenpartie zeigte sich Cody Harris nervenstark und war in der entscheidenden Phase zur Stelle. Mit Ian White hatte er nun aber ein anderes Kaliber vor sich und musste von vorne weg stark spielen. Ian zeigte auch direkt warum, holte sich sein erstes Leg und warf im Anschluss sechs perfekte Darts. Doch auch Cody war gut mit dabei. Er brannte kein Feuerwerk ab, konnte aber mit einem 121’er Finish auf Bull das sofortige Rebreak holen. Den ersten Satz verlor er wenig später dennoch, weil White unaufgeregt und souverän ein erneutes Break gelang. Im zweiten Satz holte sich „Diamond Dab“ dann direkt wieder ein Break, aber vergab danach eine Chance auf Tops. Harris war sofort zur Stelle, zeigte sich auf Doppel sehr sicher. Unter Druck behielt er danach auch seinen Anwurf ehe er 118 Punkte auf der Doppel-19 zum 1:1-Satzausgleich auscheckte. Nachdem der Neuseeländer dann auch noch ein Break zu Beginn des dritten Satzes holte, schien wirklich etwas möglich zu sein. White fing sich aber wieder, checkte 95 Punkte unter Druck und ließ danach in dem Satz nichts mehr anbrennen. Er ging mit 2:1 in Führung und wollte im vierten Satz nun seine Erfahrung ausspielen um sich in die zweite Runde zu bringen. So gelang ihm auch sofort ein Break, nachdem Harris eine Möglichkeit auf Tops ausließ, welches er auch bestätigte und so letztlich für die Vorentscheidung sorgte. Am Ende war White dann doch eine Nummer zu groß für Cody Harris. Mit 3:1 zog Ian in die zweite Runde ein.

Tobias Gürtler

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