Max Hopp belohnt sich selbst

Der letzte deutsche WM-Teilnehmer hatte am achten Tag seinen Auftritt. Es ist die fünfte Weltmeisterschaft für den „Maximiser“ Max Hopp und er traf auf einen alten Bekannten. Wie schon in Runde zwei im Jahr 2015 bekam er es mit Vincent van der Voort zu tun. Und auch der Österreicher Rowby-John Rodriguez kannte seinen Kontrahenten. Mit Dave Chisnall hatte er den gleichen Gegner, wie im letzten Jahr. Ein rein niederländisches Duell gab es zwischen Jelle Klaasen und Jeffrey de Graaf und zudem spielte Kim Huybrechts gegen James Wilson.

Klaasen trotz schwankender Leistung weiter

Jeffrey de Graaf verpasst nur knapp die Sensation gegen seinen Landsmann Jelle Klaasen
Jeffrey de Graaf verpasste nur knapp die Sensation gegen seinen Landsmann Jelle Klaasen

Das Match der beiden Niederländer stellte den Auftakt in den Abend dar. Jelle Klaasen bekam es mit Jeffrey de Graaf zu tun, der ein durchaus gutes Jahr vor allem auf der Pro Tour, hatte. Den besseren Start erwischte allerdings die „Cobra“. Jelle zeigte direkt zwei 12-Darter, checkte dabei 121 Punkte mit Bull, Triple-13 und Doppel-16, sowie 86 Punkte, ebenfalls über das Bullseye. Und dieses Feld schien zu Beginn Trumpf zu sein, denn auch de Graaf nutzte es um ein Leg zu beenden. Er traf es bei 127 Punkten Rest und fand so auch in die Partie. Von da an ließ Jelle etwas nach, Jeffrey machte Druck und so entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Der erste Satz ging durch den Vorteil des Anfangens an Klaasen. Im zweiten Satz hingegen hatte er überhaupt nichts zu sagen. Er konnte mit seinem Gegner nicht mithalten und so holte Jeffrey sich den Satzausgleich. Jelle musste nun wieder was zeigen, packte wieder eine Schippe drauf. So nutzte er dann auch die Fehler seines Gegners, als der vier Möglichkeiten auf die Doppel liegen ließ. Im dritten Satz war Klaasen 2:0 vorne und alles schien klar, dann erlebte er aber einen erneuten Einbruch in seiner Leistung. Die Schwankungen waren immens. Jeffrey kam nochmal zum Ausgleich, ehe Jelle dann aber doch den Satz holte. Danach wurde er dann ruhiger, zeigte vier perfekte Darts und checkte unter Druck 100 Punkte via zwei Mal Tops zum Break und sorgte damit für die Vorentscheidung. Diesen Satz ließ er sich nicht mehr nehmen und siegte damit am Ende 3:1.


Vincent van der Voort laborierte im Duell gegen Max Hopp sichtbar an seinem Rückeleiden
Vincent van der Voort laborierte im Duell gegen Max Hopp sichtbar an seinem Rückeleiden

Max Hopp war nach dem Aus von Dragutin Horvat der letzte verbliebende Deutsche in der WM. Als größtes Talent der BRD lastete ein besonderer Druck auf ihm, als er auf Vincent van der Voort traf. Zwei Jahre zuvor war Vincent der klare Sieger und auch in diesem Match erwischte der Niederländer den besseren Start. Er konterte eine 180 von Max mit einer eigenen und brachte am Anfang die Legs auch mehr oder minder souverän ins Ziel. Fünf perfekte Darts gipfelten dabei in einen richtig starken 11-Darter zum 1:0 in den Sätzen. Die Pause tat dem „Maximiser“ aber sehr gut. Er konnte nochmal durchatmen, runterkommen und sich neu fokussieren. Dies war auch sehr wichtig, denn danach kam er verändert ans Oche. Er warf in jedem der folgenden Legs eine 180 und holte sich mit einem 13-Darter den zweiten Satz ohne Legverlust. Spätestens damit war er im Kopf des „Dutch Destroyer“, der nun vermehrt Fehler machte. Immer wieder verpasste er Doppel und rutschte in kleine Felder ab. Auch die Triple traf er nicht mehr so häufig. Max hingegen blieb konstant und hielt den Druck hoch. Auch im dritten Satz war er der bessere Spieler und nutzte alle Möglichkeiten, die sich ihm boten. Unter Druck startete er mit einer 140, Vincent mit einer 23. So brachte Hopp auch diesen Satz mit einem 12-Darter ins Ziel und ging erstmals in Führung. Es war allerdings noch nicht vorbei und Vincent holte sich direkt ein Break. Max aber checkte 102 Punkte zum Rebreak und Vincent ließ wieder nach. Man merkte ihm die Unzufriedenheit an, er schien mehr und mehr die Lust zu verlieren. Das wusste Hopp erneut zu nutzen, zeigte in wichtigen Momenten 180 beziehungsweise 137 Punkte und holte sich am Ende das 3:1. Mit einem 94,59’er Average und einer Doppelquote von fast 60% war es ein hochverdienter Erfolg für den „Maximiser“.


Rowby verpasst Revanche

Auf den Tag genau vor einem Jahr bekam es der Österreicher Rowby-John Rodriguez in der ersten Runde der Weltmeisterschaft mit Dave Chisnall zu tun. Damals war Dave deutlich stärker und siegte klar mit 3:0. Dieses Mal wollte Rowby es enger gestalten und er erwischte mit einem Break auch einen guten Start dafür. Weil Chisnall zu Beginn noch Probleme hatte, vor allem auf die Doppel, kam Rodriguez auch tatsächlich zum ersten Satzgewinn. Danach wurde es ein sehr wechselhaftes Spiel. Beide hatten ihre Höhepunkte aber auch wirklich Schwächephasen. Gerade auf die Doppel haben beide Spieler immer wieder Möglichkeiten liegen gelassen. In dieser Phase war es dann aber doch die Erfahrung von Chisnall, die den Engländer zunächst mit einem 120’er Finish den Satzausgleich und wenig später auch die Führung einbrachten. Dabei warf er nochmal sechs perfekte Darts und schien eine erfolgreiche Schlussphase einzuläuten. Nicht aber mit „Little John“. Der gab nicht auf, kämpfte nochmal richtig und setzte seinen Gegner unter Druck. Dies zeigte Wirkung und so schafft Rodriguez nochmal den Ausgleich in den Sätzen, womit alles wieder offen war. Im Entscheidungssatz zeigte sich dann aber die absolute Klasse des Dave Chisnall. Rowby stellte sich im ersten Leg 53 Punkte Rest, Dave checkte 90 Punkte via Bull und Tops. Im zweiten Leg stand Rowby bei 60 Punkten, „Chizzy“ checkte ein 117’er Finish zum Break. Im letzten Leg zeigte der Engländer dann back-to-back 180’er und checkte 96 Punkte zum 11-Darter und 3:2-Erfolg.


James Wilson blieb nach einem starken Jahr auf der Pro Tour blass gegen Kim Huybrechts
James Wilson blieb nach einem starken Jahr auf der Pro Tour blass gegen Kim Huybrechts

Es fehlte nur noch ein Teilnehmer für die zweite Runde dieser WM und dieser sollte im letzten Erstrundenmatch ermittelt werden. Dafür traf Kim Huybrechts auf James Wilson. Huybrechts war im vergangenen Jahr in seinem ersten Match an David Pallett gescheitert und wollte seinen Kontrahenten, der ein gutes Jahr spielte, keinesfalls unterschätzen. Dementsprechend fokussiert ging er zu Werke und verpasste im ersten Leg ein 170’er Finish nur sehr knapp. Wilson aber war auch von Beginn an richtig gut drin und hielt den Druck sehr hoch. Kim brauchte ein 104’er Finish um sich den ersten Satz knapp zu sichern. Danach wurde Huybrechts etwas stabiler und bestrafte die Fehler seines Gegners konsequent. Wilson hatte seine Möglichkeiten, das Auslassen wurde aber immer wieder postwendend vom Belgier bestraft, der sich den zweiten Satz damit sichern konnte und damit einen großen Schritt in Richtung Sieg tat. Dadurch, dass er die ungeraden Legs im dritten Satz beginnen durfte, hatte der „Hurricane“ hinzukommend einen immensen Vorteil. Er war in dieser Phase sehr stark und zeigte auch im Leg von Wilson mit fünf perfekten Darts seine Klasse. James war wirklich gut, konnte aber auf Dauer eben nicht mit Kim mithalten. So setzte sich Huybrechts am Ende klar mit 3:0 durch und zog als letzter in die zweite Runde ein, wo er es mit Max Hopp zu tun bekommen wird.


Tobias Gürtler

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