Chisnall erstmals im Viertelfinale

Der zwölfte Tag der Weltmeisterschaft stand ganz im Zeichen der Achtelfinals. In der Nachmittagssession kam es direkt zu drei sehr interessanten Partien. Der bisher sehr souveräne James Wade traf auf den schwankenden Michael Smith. Mit Mark Webster gegen Daryl Gurney sahen die Fans eine Partie, bei der man einen Ausgang nicht so einfach prognostizieren konnte. Ein 180’er Festival erwarteten die Zuschauer beim Spiel zwischen Dave Chisnall gegen Jelle Klaasen.

Gurney gewinnt gegen Webster und Fans

Die erste Partie des Tages war das Duell zwischen Daryl Gurney und Mark Webster. Man erwartete ein Spiel auf Augenhöhe und bekam auch genau das geboten. Den besseren Start erwischte dabei Webster, der einfach kälter auf die Doppel war und im ersten Satz kein einziges Leg abgab. Allerdings war das Niveau in dieser Phase noch nicht wirklich hoch und so gab es noch viel Steigerungspotential. Gurney fand im fünften Leg der Partie dann auch ins Match. Nach seiner ersten 180 konterte er ein Break seines Kontrahenten und kämpfte sich zum Satzausgleich. Dabei zeigten sich beide auf die Doppel sehr schwach, keiner schien den Satz zu wollen. Nachdem Daryl die Doppel-1 getroffen hatte, folgte ein großer Jubel in Richtung Fans und auch in Richtung Webster. Von da an bestimmte der Nordire die Partie und nutzte jeden Fehler von Mark konsequent aus. Fünf perfekte Darts führten zur ersten Führung in den Sätzen. Auch danach machte er weiter und gewann sogar ein Leg, welches „Webby“ mit fünf perfekten Darts begann. Er setzte sich auf 3:1 ab und nichts machte den Anschein, dass sich an seinem Sieg noch was ändern würde. Die Psychospielchen von „Super Chin“ schienen ebenfalls ihre Wirkung nicht zu verfehlen, allerdings mischten sich dann die Fans mit ein. Durch das eher mäßige Niveau gelangweilt, kommentierten sie jeden Wurf auf die Doppel mit langen „Oh“’s, wie man sie bei Eckbällen aus dem Fußball kennt. Davon ließ sich Daryl beeindrucken und vergab Chancen. Webster kam zurück ins Spiel und verkürzte. Einen bösen Fehler machte Gurney, als er sich im sechsten Satz nach vergebenen Matchdarts bei den Fans sarkastisch bedankte. Webster glich aus und die Fans hatten Daryl gefressen. Sie standen nun voll hinter Mark Webster und supporteten ihn. Nachdem Gurney im Entscheidungssatz wieder Chancen vergab, war Webster plötzlich wieder in Führung. Doch Gurney checkte 103 Punkte zum Ausgleich und war „Webby“ danach in den Scores klar überlegen. So machte er einfach weiter und siegte letztlich ohne Jubel dank seines siebten Matchdarts mit 4:3.

Danach ging es weiter mit dem Match zwischen Dave Chisnall und Jelle Klaasen. Beide sind für ihre starken Scores bekannt und so war eine Partie mit vielen 180’ern nicht unwahrscheinlich. Der Beginn war allerdings eher zäh. Zwar holte sich Jelle das erste Leg mit einem kleinen Highlight, als er 96 Punkte mit zwei Mal Doppel-19 auf null brachte, doch ließen beide danach vor allem auf die Doppel nach. Vor allem Klaasen vergab einige Möglichkeiten und so konnte sich Dave den ersten Satz ohne größere Probleme holen. Danach war es eine Partie auf Augenhöhe, in der Chisnall zwar leicht schlechter im Average stand, dennoch aber den zweiten Satz durch seine Konstanz gewann. Danach legten die Kontrahenten dann aber so richtig los. Zunächst konnte Jelle ein Break abwenden, sah dann aber fünf perfekte Darts von Chisnall die zum Ausgleich führten. Im Leg darauf waren es dann nur noch vier perfekte bei Dave, die „Cobra“ zeigte sechs und holte sich die Führung in Satz drei. Ein 140’er Finish brachte ihm den Satz dann auch ein und alles schien wieder offen. Doch danach vergab der Niederländer so viele Möglichkeiten, dass Chisnall sich insgesamt fünf Legs hintereinander sicherte. Nur noch einen Leggewinn vom Sieg entfernt schien „Chizzy“ aber kalte Füße zu bekommen. Der Engländer verlor dann seinerseits fünf Legs hintereinander und die Partie schien zu kippen. Er führte nur noch 3:2 und Klaasen war ein Leg vom Ausgleich entfernt. Doch Dave zeigte seine Klasse und kam zum richtigen Zeitpunkt zurück. Zunächst holte er sich sein Leg und schaffte dann ein Break, nachdem er zwei Satzdarts überlebte. Jelle startete dann perfekt, legte aber nur eine 26 nach. So konnte Dave sein eigenes Leg durchbringen und sich erstmals bei einer PDC-WM für das Viertelfinale qualifizieren.

Michael Smith schenkt Sieg her

Die letzte Partie des Nachmittags spielten James Wade und Michael Smith. Wade war bei der diesjährigen Weltmeisterschaft bis hierhin sehr konstant, sehr souverän. Smith musste in beiden Matches zittern und siegte jeweils nur sehr knapp. Dennoch erwischte der „Bullyboy“ seinen Gegner auf dem völlig falschen Fuß und legte mit zwei 12-Dartern einen Blitzstart hin. Ein zweites Break brachte ihm den ersten Satz ohne Legverlust ein. Nur weil er eine Chance vergab, konnte Wade nach der Pause seinerseits ein Leg holen, es war sogar ein Break. Michael aber hatte die perfekte Antwort und holte sich erneut dank zwei Breaks die nächsten drei Legs zum 2:0 in den Sätzen. James war weit von seinem normalen Niveau entfernt, spielte zu der Zeit lediglich 86 Punkte im Schnitt. Seine große Stärke war die Doppelquote, denn Michael vergab bereits zu diesem Zeitpunkt viele Möglichkeiten. Durch die starken Scores gab es da noch keine Probleme, doch Michael ließ etwas nach und Wade kam besser ins Spiel. Er checkte 96 und 101 Punkte unter Druck und holte sich mit einem 80’er Finish seinen ersten Satz. Zwar steigerte er sich, doch er vergab im vierten Satz mehrere gute Möglichkeiten. So holte sich Smith dank eines weiteren Breaks die 3:1-Führung und stand damit bereits mit einem Bein im Viertelfinale. Wade versuchte es danach nochmal und warf alles rein. Er zeigte unter anderem ein 121’er Finish und konnte seine Legs trotz offensichtlicher Verunsicherung über die Ziellinie bringen. Dies verunsichert wiederum Michael Smith, der zunehmend unzufrieden mit seiner Leistung war. Immer wieder waren Schwankungen drin, sodass James Chancen und immer mehr Selbstvertrauen bekam. Damit holte er sich den sechsten Satz auch ohne Legverlust und checkte ein weiteres Mal 121 Punkte auf dem Bullseye. Im Entscheidungssatz durfte er die ungeraden Legs beginnen und holte sich nach seinem eigenen auch direkt ein Break. Mit dieser Leistungsexplosion kam Smith einfach nicht klar und so drehte Wade die Partie tatsächlich zu einem 4:3-Sieg.

Tobias Gürtler

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