Mensur Suljovic verpasst Achtelfinale

Die Weihnachtspause war vorbei und somit ging es für die noch verbliebenden Spieler in der Weltmeisterschaft wieder um alles. In der Nachmittagssession des zehnten Tages spielte Mensur Suljovic seine zweite Partie. Mit Mark Webster hatte der Österreicher einen harten Gegner. Es gab noch zwei weitere Spiele, denen ein österreichischer Schatten nachhing. Dort traf Rowby-John Rodriguez-Bezwinger Dave Chisnall auf Chris Dobey und Robert Thornton, der Zoran Lerchbacher aus dem Turnier warf, spielte gegen Daryl Gurney.

Zwei Top 10 Spieler scheitern knapp

Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft wollte Mensur Suljovic überzeugen, konnte sein zweifellos vorhandenes Niveau in der ersten Runde jedoch nicht abrufen. Gegen Mark Webster in Runde zwei wollte er es besser machen und der Start war auch nicht schlecht. Er spielte rund 100 Punkte im Schnitt und zeigte sich auf die Doppel sehr kaltschnäuzig. Eine Qualität die Webster in seinem ersten Spiel ebenfalls zeigte, wo er neun von elf Versuchen nutzte. Heute hatte er schon zu Beginn des zweiten Satzes drei Würfe auf die Doppel verfehlt. Es schien eine Chance für Mensur zu geben, ein entscheidendes Leg sollte das Selbstvertrauen jedoch ziemlich erschüttern. Im zweiten Satz, es stand 1:1 in den Legs, vergaben beide Spieler insgesamt neun Darts auf die Doppel. Suljovic hatte die Möglichkeit zum Break liegen gelassen und daran musste er lange knabbern. Er schenkte sieben Legs hintereinander her und schien sichtlich unzufrieden. Bemerkbar vor allem in einer Aktion, als er sich bei fünf Punkten Rest überwerfen wollte, dabei jedoch schon zum Board schritt. Caller Russ Bray ließ diesen Wurf nicht gelten und so blieb Mensur bei fünf Punkten stehen. Es stand schon 1:2 in den Sätzen und 0:2 im vierten Satz, als „The Gentle“ sich mal wieder ein Leg holen konnte. Das 1:3 konnte er jedoch nicht mehr verhindern. Er wollte aber nicht aufgeben und kämpfte sich nochmal zurück. Unter großem Druck und beim Stand von 2:2 in den Legs spielte der Österreicher ein starkes Leg und verkürzte nochmal. Und er machte weiter, er schien von Minute zu Minute stärker zu werden. Die Doppel saßen nun auch häufiger und so konnte er auch dank zweier 180’er hintereinander sogar wieder ausgleichen. Im Entscheidungssatz hatte er somit den Vorteil, die ungeraden Legs zu beginnen. Allerdings verpasste er gleich drei Möglichkeiten und kassierte ein Break. Auch die Chance zum Rebreak ließ er liegen, womit Mark Webster nur noch ein Leg zum Sieg brauchte. Weil Suljovic erneut zwei Doppel verfehlte, konnte sich Mark Webster den 4:3-Erfolg auch wenig später sichern.

Auch im zweiten Duell sollte es sehr eng zugehen, auch wenn es danach zu Beginn noch überhaupt nicht aussah. Daryl Gurney erwischte gegen Robert Thornton einen Blitzstart und ließ dem Schotten zunächst keine Chance. Ohne einen einzigen Legverlust holte „Super Chin“ die ersten beiden Sätze, spielte einen Average von 105 Punkten und hatte eine Doppelquote von 75%. Unglaublich selbstsicher und souverän präsentierte er sich, während Thornton noch gar nicht auf der Bühne angekommen zu sein schien. Erst nach seinem ersten Leggewinn im dritten Satz konnte „The Thorn“ ein Wörtchen mitreden und legte zu. Vor allem mit einem starken 12-Darter und wenig später schien er seinen Gegner ein wenig aus der Fassung zu bringen.

Thornton verkürzte in den Sätzen und war in Daryls Kopf. Der Nordire machte nun Fehler und Thornton war konstant genug um diese auch auszunutzen. Plötzlich stand es 2:2 und die Partie begann quasi von vorne. Nur das Momentum war nun auf Seiten des Schotten, der mit einem 124’er Finish auftrumpfte und dank einer immer besser werdenden Doppelquote erstmals in Sätzen in Führung ging. Nachdem Gurney zu Beginn des sechsten Satzes gleich wieder ein Break kassierte, kam der Umschwung. Daryl verschaffte sich Luft, regte sich ungeheuer über vier vergebene Chancen auf und wurde danach plötzlich besser. Er schaffte das direkte Rebreak, checkte wenig später 161 Punkte und glich wieder in den Sätzen aus. Danach war er wieder auf dem Niveau vom Matchbeginn und zeigte sich eiskalt. Seine Finishes von 74, 58 und 54 Punkten checkte er mit jeweils zwei Darts und holte damit dank zweier Breaks Satz Nummer sieben und damit doch noch den 4:3-Erfolg.

Dobey unterliegt trotz guter Leistung

Im letzten Spiel des Nachmittags spielten Dave Chisnall und Chris Dobey. Von den Namen her war Dave der klare Favorit, allerdings führte Dobey in der Gesamtbilanz mit 2:1 und kannte seinen Kontrahenten von unzähligen, gemeinsamen Trainingssessions. Eine Überraschung durch den Viertelfinalisten vom Grand Slam schien also möglich. Zu Beginn war Dave jedoch der leicht bessere, weil coolere Spieler. Er zeigte sich auf die Doppel stärker, checkte zum Beispiel 86 Punkte mit zwei Darts, als Antwort auf ein vergebenes 81’er Finish seines Gegners. „Chizzy“ holte sich den ersten Satz, nur um im Anschluss an die erste Pause einzubrechen und einen kompletten Satz lang nichts auf die Reihe zu bekommen. Dobey ließ sich nicht zwei Mal bitten und holte sich den zweiten Satz ohne Legverlust. Es folgte ein sehr bitterer Satz für Dobey. Er durfte ihn eröffnen, es gab jedoch nur Breaks und so verlor „Hollywood“ diesen. Es hätte aber ganz anders kommen können, als er im entscheidenden fünften Leg bei 37 Punkten Rest stand. Nach der einfachen fünf traf er jedoch die einfache sieben und Dave nutzte diesen fatalen Fehler zur 2:1-Führung. Doch er blieb konzentriert. Er zeigte im folgenden Satz mit 112 Punkten das erste High Finish der Partie, behielt seine Nerven und holte sich ein Break zum erneuten Satzausgleich. Aus der Pause kam Dave dann besser raus und checkte direkt mal 110 Punkte zum Break, auch sein erstes High Finish in diesem Match. Er war in dieser Phase dominanter, verpasste noch ein 156’er Finish, holte sich den Satz dann aber doch recht souverän. So allmählich wirkte Dobey dann auch erschöpft, die Distanz war ungewohnt für „Hollywood“. So konnte Dave die Endphase der Partie einleiten, Chris traf deutlich weniger Triple als noch zuvor. Am Ende siegte der Siebtplatzierte der Weltrangliste verdient mit 4:2 und zog ins Achtelfinale ein.

Tobias Gürtler

WM 2024 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2023 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2022 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2021 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2020 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2019 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2018 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2017 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2016 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2015 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2014 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2013 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2012 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2011 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2010 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse
WM 2009 Teilnehmer · Losung · Spielplan · Ergebnisse

Darts WM 2008 · 2007 · 2006 · 2005 · 2004 · 2003 · 2002 · 2001 · 2000 · 1999 · 1998 · 1997 · 1996 · 1995 · 1994


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter