Lautstarke Fans sehen klare Siege

In der letzten Session vor Weihnachten gab es nochmal drei sehr interessante Zweitrundenmatches. Das wohl interessanteste war die Begegnung von Joe Cullen, der gegen Corey Cadby eine brillante Leistung zeigte, und dem schwächelnden Adrian Lewis. Doch auch vom Duell zwischen Darren Webster und Simon Whitlock durften die Fans sich einiges erwarten. Zusätzlich gab es des Auftritt von Titelverteidiger Gary Anderson, der es mit Andrew Gilding zu tun bekam.

Darren Webster einfach überragend

Die erste Partie bestritten Darren Webster und Simon Whitlock. Der Favorit war von der Weltranglistenposition her Simon, doch im direkten Duell hatte Webster die Nase vorne. Von den vier Duellen gewann der Engländer drei, zuletzt gerade erst bei den Players Championship Finals. Und auch bei der WM trafen sie sich schon mal. Damals siegte Darren in Runde eins mit 3:1. Simon wollte die Statistik aufpolieren und holte sich nach leichten Problemen auch sein erstes Leg. Auf die Doppel zeigte sich der „Wizard“ aber nicht sehr sicher, was sich auch durch das komplette Match ziehen sollte. Webster hingegen war von Beginn an super drin und holte sich dank eines Breaks auch direkt den ersten Satz. Zu diesem Zeitpunkt spielte der „Demolition Man“ einen Average von fast 109 Punkten und sonderlich weit runter sollte er nicht mehr gehen. Was Darren am Oche produzierte war ganz großes Kino. Er tat das mit einer Selbstverständlichkeit, dass es fasznierte. Whitlock hatte seine liebe Not mitzuhalten, spielte aber lange Zeit ebenfalls über 100 Punkte im Schnitt. Auf die Doppel machte er aber zu viele Fehler und so holte sich Darren auch den zweiten Satz. Webster tat seinem Gegner immer wieder weh. Whitlock stand zum Beispiel nach neun Darts bei 52 Punkten Rest, verpasste zwei Doppel und Darren checkte 89 Punkte mit zwei Darts zum Break. In dieser Phase traf Darren alles, auch 112 Punkte brachte er auf null. Den perfekten Schlusspunkt setzte er im vierten Satz, als er 140 zum Match checkte und damit das 4:0 eintütete. Am Ende zeigte er einen Average von 104,64 Punkten.

: Andrew Gilding konnte nicht mit dem Weltmeister mithalten

Auch das zweite Match des Abends sollte einen sehr einseitigen Verlauf nehmen. Dort traf Weltmeister Gary Anderson auf Andrew Gilding, der sich im Sudden Death Leg gegen John Henderson durchsetzen konnte. Von Beginn an übernahm hier Gary die Kontrolle. Auch wenn Gilding mit einem 109’er Finish im ersten Satz glänzen konnte, war dies doch nichts anderes als ein Strohfeuer. Über die komplette Begegnung war es nur der „Flying Scotsman“, der das Sagen hatte. Der erste Satz ging sehr locker an den Titelverteidiger, obwohl er keine großen Highlights präsentierte. Auch auf die Doppel war er nicht sonderlich stark. Aber dennoch spielte er einen wirklich guten Average und musste dies auch tun, denn Gilding hielt lange einen Schnitt von etwa 95 Punkten. Mit einem 134’er Finish und vier perfekten Darts konnte der Schotte dann auch ohne Probleme den zweiten Satz gewinnen. Was Gilding auszeichnete, war seine Doppelquote. Nach drei Sätzen lag er zwar mit 0:3 zurück, doch er holte sich in jedem Satz immerhin ein Leg und hatte dabei eine 100%-Quote beim Auschecken. Gary zeigte im vierten Satz nochmal ein starkes 132’er Finish via Bull, Bull, Doppel-16, was fast von einem 136’er Finish von „Goldfinger“ gekontert werden konnte. Er traf aber nicht, ruinierte damit seine 100%-Quote, aber holte das Leg trotzdem. Mit 80% konnte er wohl leben, mit dem Ausscheiden eher weniger. Aber genau das machte Gary dankt eines 92’er Finishes zum 4:0 offiziell.

Gary Anderson machte kurzen Prozess mit Andrew Gilding und ist weiter auf dem Weg zur Titelverteidigung

Cullen kann starke Leistung nicht wiederholen

: Joe Cullen konnte die starke Leistung aus seiner Auftaktpartie nicht wiederholen

Die letzte Partie vor Weihnachten bestritten Adrian Lewis und Joe Cullen. Joe hatte mit seiner starken Leistung gegen Corey Cadby in der ersten Runde überzeugt und vor allem, weil Lewis nicht in Form zu sein schien, schien für den „Rockstar“ etwas möglich zu sein. Doch schon früh machte Adrian klar, dass er an diesem Tag nicht viel zulassen wollte. Sein Plan war auf die Bühne zu gehen, einen schnellen Sieg zu holen und dann ab in Richtung Weihnachtsgans. Und entsprechen stürmisch begann „Jackpot“, indem er zwei 11-Darter zu Beginn des Spiels nach Hause brachte. Weil Cullen die Möglichkeit zum Satzgewinn mit einem 122’er Finish ausließ, war Lewis in Front und sollte nochmal eine Schippe drauf legen. Im zweiten Satz ließ er Cullen, obwohl dieser die ungeraden Legs begann, keine echte Chance. Zwar konnte sich Joe immer wieder stellen, doch Lewis holte dennoch zwei Breaks und checkte dabei unter anderem 161 Punkte zum Satzgewinn. Vier perfekte Darts und ein 111’er Finish später stand Lewis auch im dritten Satz super da und spielte zu dem Zeitpunkt 110 Punkte im Schnitt. Für Cullen war in der Situation wenig zu holen und er wirkte von der Leistung seines Gegners zu beeindruckt. Seine Scores waren weit unter dem was er kann und so hatte Adrian keinerlei Probleme auch den dritten Satz zu gewinnen. Nach einem Break zu Beginn des vierten Satzes schien die Entscheidung gefallen. Cullen aber konterte nochmal mit einem 103’er Finish und hielt diesen Satz noch ein Mal offen. Die Leistung von Adrian Lewis an diesem Tag war aber weltmeisterlich und das musste auch Joe Cullen anerkennen. Unter lautstarken Fans die in dieser Session für eine einmalige Atmosphäre sorgten, endete auch das dritte Spiel des Abends mit 4:0 und Adrian Lewis darf sich die Gans schmecken lassen.

Adrian Lewis spaziert mit einem zu Null Sieg in das Achtelfinale der Darts WM 2017

Tobias Gürtler

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Lautstarke Fans sehen klare Siege

Darren Webster einfach überragend

Andrew Gilding konnte nicht mit dem Weltmeister mithalten

Cullen kann starke Leistung nicht wiederholen

Joe Cullen konnte die starke Leistung aus seiner Auftaktpartie nicht wiederholen