Reyes und „Dreammaker“ stehlen die Show

Die Leute die sich für die Abendsession des dritten Tages eine Eintrittskarte sichern konnten, waren sicher voller Vorfreude. Sie hatten das Glück den haushohen Favoriten und Weltranglistenersten, Michael van Gerwen, in seiner ersten Partie zu sehen. Er traf auf den Sieger des Vorrundenduells zwischen Ross Snook und Kim Viljanen. Ein sehr interessantes Duell zweier junger Spieler gab es bei Cristo Reyes gegen Dimitri van den Bergh. Zudem bekam es Stephen Bunting mit Darren Webster zu tun.

Spanier gewinnt Wahnsinnspartie

Der Finne Kim Viljanen konnte sich in diesem Jahr zum dritten Mal für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Nachdem er im ersten Jahr noch in der Vorrunde an Sascha Stein scheiterte, schaffte er es im vergangenen Jahr bis in die erste Runde. Dieses Mal wollte er nach Möglichkeiten noch weiter kommen, auch wenn der Gegner in Runde eins Michael van Gerwen heißen würde. Aber erst mal musste er sowieso den kanadischen Debütanten Ross Snook bezwingen. Dieser qualifizierte sich durch seinen Sieg gegen Darin Young und genoss die Zeit auf der Bühne. Er startete auch gut und holte sich sein Leg. Kim aber war schon da besser drin, vergab eine Chance, holte dann aber souverän die nächsten drei Legs in diesem Satz. Die Erfahrung des Finnen zahlte sich einfach aus. Auch im zweiten Satz war er stärker, auch wenn Snook ein wenig besser in die Partie fand. Er warf vier perfekte Darts und konnte seinerseits nochmal ein Leg holen. Für mehr sollte es aber nicht reichen. Auch weil er ein 135’er Finish auf das Bullseye ausließ. Dies war dann auch das Ende, denn Kim bestrafte dies mit einem 120’er Finish zum Match und damit 2:0-Erfolg.

Es folgte die Partie zwischen Cristo Reyes und Dimitri van den Bergh. Man wusste es konnte alles passieren. Eine zähe Angelegenheit oder aber auch der absolute Wahnsinn. Und letzteres sollte den Fans geboten werden. Den besseren Start in die Partie erwischte Dimitri. Der Belgier warf in den ersten vier Legs direkt vier 180’er und holte sich auch den ersten Satz, trotz eines 130’er Finishes von Reyes. Im zweiten Satz waren es dann umgekehrte Vorzeichen. Dimitri spielte nicht seine besten Darts, während Cristo eine tolle Leistung zeigte. Beim Stand von 2:1 für Cristo warf VDB 180 und 170 Punkte um sich 32 Rest zu stellen. Doch der Spanier blieb cool, checkte 60 und glich in den Sätzen aus. Von da an war es eine extrem hochklassige und ausgeglichene Partie. Immer wieder trafen sie die Doppel beim ersten Versuch. Es war so eng, dass der Druck jedes Mal immens war, denn das Break drohte jederzeit. Mit einem 124’er Finish auf die Doppel-8 holte sich Reyes die 2:1-Führung. Das beeindruckte den „Dreammaker“ überhaupt nicht. Er blieb eiskalt und holte sich das 1:0 im vierten Satz und vergab zwei Möglichkeiten zum 2:0. Cristo holte sich das Leg und Dimitri spielte vier perfekte Darts. Im fünften Leg des Satzes waren es dann sogar fünf perfekte, was nach einem 88’er Finish mit zwei Darts zum 2:2 in den Sätzen führte. Immer wieder konterten die Spieler auf gute Aufnahmen des Gegners. Auf 180’er folgte meist eine eigene, 140 folgte auf 140. Auch im Entscheidungssatz ließen beide einfach nicht nach. Immer wieder gab es auch Breakchancen, doch bis zum 2:1 für Cristo wurde keine genutzt. Dann aber vergab van den Bergh zwei Darts auf die Doppel-8, sodass Reyes die Möglichkeit zum Sieg bekam. Er musste 75 Punkte checkten und tat dies mit drei Darts auf Tops. So siegte er mit 3:2 gegen einen Dimitri van den Bergh, der neun 180’er zeigte und mit 99,11 Punkten den eigentlich besseren Average spielte. Es war eine richtig starke Partie, die keinen Verlierer verdient hatte.


Webster überlebt sieben Matchdarts und siegt

Nach dem Hammermatch mussten Stephen Bunting und Darren Webster erst mal nachlegen. Was die Dramatik anging, standen sie dem Spiel davor aber in nichts nach. Beide starteten sehr gut ins Spiel. Stephen zeigte ein 118’er Finish, Webster ein 140’er. Der erste Satz ging an Bunting, alles lief noch ganz nach Plan. Denn im zweiten Satz, bei dem zunächst vier Breaks vielen, setzte sich am Ende Darren durch, der damit ausglich. Als Stephen dann im dritten Satz mit 2:0 führte, schien die Begegnung in eine Richtung zu laufen, doch Webster hatte etwas dagegen. Er konterte ein Break mit einem 157’er Finish und erzwang auch in diesem Satz ein fünftes Leg. Dieses sicherte sich „The Bullet“, der sich mit 2:1 in Front brachte. Danach machte dieser aber eine kleine Pause und Webster konnte ein wenig dominieren. Der „Demolition Man“ spielte richtig gut, holte sich im vierten Satz alle drei Legs und checkte dabei 147 zum Ausgleich in den Sätzen. Es musste also ein Entscheidungssatz her. Dort war Bunting zunächst der klar bessere Spieler. Er holte sich das 1:0 und das wichtige Break zum 2:0. Da zwei Legs Vorsprung von Nöten waren, schien dies der wichtige Schritt zum Sieg zu sein. Er traf danach jedoch in sieben Aufnahmen hintereinander kein Triple, vergab zwei Matchdarts und kassierte den 2:2-Ausgleich. Er verdaute das schnell, ging wieder in Führung und hatte die großen Möglichkeiten zum Sieg. Doch weitere fünf Matchdarts wurden von Bunting fahrlässig liegen gelassen, sodass Webster zum 3:3 ausglich. Danach checkte Darren 84 Punkte mit zwei Darts zum Break und brachte die Partie danach mit seinem ersten Matchdart tatsächlich nach Hause. Er siegte also am Ende trotz sieben Matchdart gegen sich mit 3:2 und warf Bunting aus der WM.

Die letzte Partie des Abends war das erste WM-Spiel in diesem Jahr von Michael van Gerwen. Der haushohe Titelfavorit bekam es mit dem Sieger des Vorrundenspiels, Kim Viljanen, zu tun. Die Erwartungen an den Niederländer waren extrem hoch. Keiner erwartete, dass Michael auch nur ein Leg abgeben würde. Diese Erwartungen wollte „Mighty Mike“ auch erfüllen und fing entsprechend stark mit einer 180 und dem 13-Darter zum Break an. Im zweiten Leg waren es dann schon vier perfekte Darts. Im ersten Satz gelangen ihm zwei Breaks und er spielte einen Schnitt von 110 Punkten, alles lief nach Plan für MVG. Viljanen wurde dann zwar stärker, verpasste unter anderem nur knapp ein 160’er und 106‘er Finish und holte ein Leg, aber Michael war einfach der bessere Spieler. Er schaffte auch das High Finish, brachte 101 Punkte über 19, Bull, Doppel-16 auf null und führte locker mit 2:0. Er ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass er dieses Spiel gewinnen würde. Auch der letzte Satz war reine Formsache für Michael, obwohl Kim Viljanen ihn eröffnete. Michael blieb fokussiert und brachte die Partie mit 3:0 ganz fokussiert ins Ziel. Obwohl er nicht immer voll zufrieden war, zeigte er mit einem Average von deutlich über 100 Punkten eine eindrucksvolle Leistung und die bisher stärkste im Turnierverlauf.

Tobias Gürtler

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