„The Cube“ bietet MVG einen Kampf

Die Augen in Darts-Deutschland waren am Abend des 18. Dezembers auf den Ally Pally gerichtet. René Eidams gab sein WM-Debüt und war der erste der drei Deutschen, der ins Geschehen eingriff. Er war siegreich in der Super League und traf in der Vorrunde auf Thanawat Gaweenuntawong, wie der Name schon sagt aus Thailand. Mit einem Sieg würde er noch am selben Abend auf den aktuell besten Spieler der Welt, Michael van Gerwen, treffen.

Eidams übersteht Vorrunde

René Eidams war eigentlich schon ausgeschieden, qualifizierte sich nicht für das Finale der Super League. Durch die Absage einiger Spieler, zum Beispiel Max Hopp, welcher bereits qualifiziert war, rückte er aber doch ins Finale. Die Vorrunde lief allerdings nicht sonderlich gut, doch durch die Verletzung eines anderen Spielers kam er doch ins Halbfinale und gewann am Ende das Turnier im Finale gegen Maik Langendorf. Eine Geschichte wie gemalt. Mit Thanawat Gaweenuntawong hatte er auch einen machbaren Gegner für den Einzug in die erste Hauptrunde. Beide begannen furios, waren in ihren ersten beiden Aufnahmen je eine 140 und eine 180. Mit einem 14-Darter sicherte sich Eidams das erste Leg. Jedoch ließen beide danach auch deutlich nach, René hatte große Probleme auf die Doppel. So vergab er alleine im ersten Satz ein 147’er, ein 158’er und ein 101’er Finish. Weil aber auch Gaweenuntawong nicht sonderlich stark war, konnte Eidams den ersten Satz holen. Auch in der Folge wurde es bei beiden nicht mehr sonderlich besser. Thanawat nahm sich immer sehr viel Zeit beim Wurf, setzte einige Male ab. Dies brachte Eidams wohl ein wenig aus dem Konzept. Zwei Breaks brachten den Deutschen aber auf die Siegerstraße. Weil er nach vielen vielen Versuchen die Doppel-1 traf, siegte er am Ende mit 2:0 in den Sätzen und kam in die erste Hauptrunde.

Thanawat Gaweenuntawong 0:2 René Eidams
10 100+ 13
4 140+ 2
0 170+ 0
1 180 1
63.64 Average 69.25
58 High Finish 40
2 Breaks of Throw 3
3/25  12% Checkout % 6/29  20.69%

Kyle Anderson konzentriert sich voll auf seine Leistung bei der Dart WM, fernab von seiner Familie in Australien
Kyle Anderson konzentriert sich voll auf seine Leistung bei der Dart WM, fernab von seiner Familie in Australien

Dort waren Brendan Dolan und Kyle Anderson sowieso schon gelistet und trafen aufeinander. Obwohl Brendan der gesetzte Spieler ist, war nach dem wirklich schwachen letzten Jahr nur schwer zu glauben, dass der Nordire sich hier durchsetzen könnte. Das dachte wohl auch Kyle, welcher sehr gut startete. Nach neun Darts stand er bei 16 Punkten Rest und holte sich auch das Leg. Aber Dolan gab nicht auf, er kämpfte, das sah man. Jedoch wirkte es oft auch verkrampft, ja fast, als müsse er sich quälen. Er genoss es nicht. Aber trotzdem holte er zwei Legs, Kyle jedoch drei und damit den ersten Satz. In der Folge war Kyle Anderson weiter der klar bessere Spieler ohne wirklich zu glänzen, nur wenige Highlights waren in der Partie zu sehen. Ohne große Schwierigkeiten bekam Kyle auch den zweiten Satz zugesprochen. Erst danach wurde es nochmal spannend. Dolan machte Druck, stand kurz vor einem Break, Anderson aber schnappte sich das Leg doch noch. Dolan glich durch ein 126’er Finish auf Bull aus, musste aber wenig später das 1:2 hinnehmen. Weil Kyle einen Matchdart vergab, kam Brendan wieder zum Ausgleich. Ein 121’er Finish sorgte aber für das 3:2 in den Legs und 3:0 in den Sätzen für den Australier, der damit in die zweite Runde einzog.

Brendan Dolan 0:3 Kyle Anderson
18 100+ 14
7 140+ 11
2 170+ 1
1 180 5
87.19 Average 90.64
126 High Finish 121
0 Breaks of Throw 1
5/22  22.73% Checkout % 9/28  32.14%

David Pallett schockt den „Hurricane“


Einer der talentiertesten englischen Dartspieler betrat die Bühne. David Pallett bekam es mit Kim Huybrechts zu tun. David spielt die Tour schon eine lange Zeit, immer mal wieder gab es gute Ergebnisse, doch für einen ganz großen Wurf reichte es bisher nie. Gegen Kim wollte er dies ändern und er legte sehr gut los. Mit seiner ersten 180 direkt im ersten Leg ging der Engländer in Führung. Zwar glich Kim direkt aus, doch David behielt seine Nerven beisammen und fuhr den Satz zu seinen Gunsten nach Hause. In der Folge sah es aus, als ob Kim die Sache relativ schnell in eine erwartete Richtung lenken würde. Er glich in den Sätzen aus, doch wirkte es, als unterschätze er seinen Gegner. So traute er ihm die 128 nicht zu und ging daher nicht den richtigen Weg, ohne jedoch bestraft zu werden. Weil Pallett im dritten Satz zwei Satzdarts vergab, konnte Kim mit 2:1 in Führung gehen. Sollte es ein Knackpunkt werden? Nein. David bot seinem Gegner einen Kampf. Dies schien Huybrechts zu überraschen, es schlichen sich Unkonzentriertheiten ein, die zum erneuten Ausgleich in den Sätzen führten, es war alles drin. Und David wurde nicht nervös, er behielt sein Leg und checkte unter Druck 132 Punkte auf Bull zum Break. Ein 122’er Finish brachte ihm wenig später dann den 3:2-Sieg ein, womit Pallett verdient in die zweite Runde einzog.

Kim Huybrechts 2:3 David Pallett
28 100+ 24
14 140+ 15
1 170+ 0
4 180 5
92.66 Average 91.43
106 High Finish 132
3 Breaks of Throw 4
8/25  32% Checkout % 12/32  37.5%

René Eidams spielte ein sehr durchwachsenes Vorrundenspiel. Wie sollte er der Nummer eins der Welt, Michael van Gerwen, groß etwas entgegensetzen? Er musste sich definitiv steigern und das tat er auch. Er zeigte eine klar bessere Leistung als zuvor und war im ersten Leg sogar in der Nähe von MVG, der aber eiskalt mit 1:0 in Führung gehen. Es folgten ein Break und ein 116’er Finish zum ersten Satzgewinn für den Niederländer. Auch in der Folge ließ „The Cube“ nicht nach, was aber bei weitem nicht reichte um Michael zu gefährden. Der Niederländer holte direkt wieder ein Break und behielt locker das eigene Leg. Ein 127’er Finish auf Bull brachte ihm den zweiten Satz ein. Es schien an diesem Tag einfach nichts zu holen zu sein für den Deutschen.

Allerdings konnte er zunächst den Whitewash vermeiden, als der zu Beginn des dritten Satzes ein 122’er Finish zum Break checkte. MVG glich direkt aus, doch Eidams machte weiter und konnte erneut in Führung gehen. Er schien endlich angekommen und führte diese gute Performance fort, sodass er sich den Satz sichern konnte. In der Folge schien „Mighty Mike“ die Konzentration etwas zu verlieren, Eidams wurde stärker und stärker. So konnte er sich in Satz Nummer vier eine 2:0-Führung sichern. Fast checkte er dann 161 Punkte zum Ausgleich. Er verfehlte Bull aber knapp. Weil MVG aber einfach nicht in der Lage war ihn zu bestrafen, kam Eidams tatsächlich zum 2:2 in den Sätzen. Er hatte sogar die Chance in Führung zu gehen, vergab aber ein 106’er Finish auf Tops. Michael war zur Stelle, ging in Führung und schien danach wieder da zu sein. Doch Eidams ließ nicht nach, er war nicht klein zu kriegen und so konnte er wieder ausgleichen. Zwei Legs später stand es 2:2 und somit zwang Eidams den Weltranglistenersten in die Verlängerung, da zwei Legs Vorsprung im Entscheidungssatz gefordert waren. Michael konnte dabei sein Leg holen und wenig später sicherte er sich mit dem 4:2 in den Legs doch noch den 3:2-Sieg in Sätzen. Aber was René Eidams dort spielte war überragend, verdient allen Respekt. Eine fantastische Leistung, die ihn definitiv weiterbringt.

Michael van Gerwen 3:2 René Eidams
25 100+ 27
10 140+ 6
1 170+ 1
7 180 2
99.03 Average 90.48
127 High Finish 122
5 Breaks of Throw 3
11/20  55% Checkout % 8/15  53.33%

Tobias Gürtler

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