


Exklusives
Darts1 Interview
mit George Silberzahn
Wie haben sich Deiner Ansicht nach die Fähigkeiten der Spieler entwickelt? Sind die amerikanischen Spieler besser als zu der Zeit zu der Du angefangen hast zu spielen?
Das sind sie tatsächlich. Aber nicht viel besser. Wenn ich einen 15-Darter geworfen habe, habe ich sicher damit gewonnen. Heute ist ein Sieg damit nicht mehr so sicher, nur noch ziemlich wahrscheinlich. Ich bin ein Vertreter der Ansicht, dass ein Spieler immer so gut ist, wie die Gesellschaft, mit der er sich umgibt. Wenn man also feststellt, dass in seinem Freundeskreis regelmäßig 12-Darter geworfen werden, und wenn das auch öfters gegen dich und zu Deinen Ungunsten passiert, wirst Du dafür aufgeschlossener werden und begreifen, dass auch Du auf dieses Niveau kommen kannst.
Würdest Du sagen Darts ist auch heute noch ein populärer Sport in Amerika oder ist es eher exotisch?
Dazu müsste man zunächst einmal das Wort "populär" definieren. Es spielen heute sicher mehr Leute Darts in Amerika als früher, so gesehen ist es populärer. Es zieht aber nicht so die Aufmerksamkeit auf sich wie die großen Sportarten und vielleicht wird das auch nie geschehen. Der Hauptgrund dürfte sein, dass es in so einem kleinen Veranstaltungsort gespielt wird und dass diese Art Veranstaltungsort im Augenblick bei den Amerikaner nicht beliebt ist. Der Herzschlag des Dartspiels spiegelt sich aber in der Intimität des Turniers wider. Ein einziger verworfener Dart kann die Niederlage bedeuten, aber das kann das Fernsehen nicht einfangen. Viele Sportarten verlieren im Fernsehen jede emotionale Bindung, aber bei vielen Sportarten die man im Fernsehen sieht, haben die Zuschauer den Sport auch selbst erlebt und damit auch das Prickeln der Emotionen. Das ist beim Dartsport einfach nicht der Fall.
Wie kamst Du auf die Idee ein Buch zu schreiben?
Darüber könnte ich gleich noch ein Buch schreiben! Insgesamt habe ich drei Bücher verfasst - oder besser - zwei Heftchen und ein Buch. Ich überspringe ein paar Einzelheiten. Ich gab mein zweites Heftchen "Mastering the Sport of Darts" selbst heraus und habe es im Bulls Eye zum Verkauf angeboten. Dann bekam ich einen Anruf von jemandem, der mir erzählte, er hätte ein Buch über Dartsgeschichte geschrieben: "To the Point - The story of Darts in America" und er würde gerne mein Buch auch veröffentlichen. Ich hatte ja aber nur eine Broschüre geschrieben, kein Buch!!! Wie auch immer, ich fragte nach, welchen Umfang es haben müsste, um ein Buch zu sein und es hieß, es müsse mindestens 50 Seiten haben. Meins hatte gerade mal 24 Seiten. Es ist nicht so, dass es bei Dart-Büchern um nennenswerte Geldbeträge geht, keiner kann damit auch nur annähernd reich werden. Ich wollte das Ganze schon aufgeben.
Aber dann hatte ich eines Tages, als ich vom Essen mit meinem Freund Joe Baltadonis zurückkam, eine Idee. All die großen amerikanischen Dartspieler, von denen ich gehört hatte, waren zu Erinnerungen verblasst und die, die ich selber kannte, näherten sich dem Alter, in dem ihnen das auch passieren würde, also warum sollte ich diese günstige Gelegenheit aus heiterem Himmel nicht nutzen? Ich hatte ja nicht die Absicht irgendwelchen Quatsch zu schreiben, den man in vielen Dart Büchern finden kann, bloß damit es mir zu einem Buch reichte. Aber aus diesem Einfall und aus all den Dingen, die ich nach meiner Rückkehr (ich hatte für 18 Jahre den Dartsport völlig aufgegeben) aufgeschnappt hatte, konnte ich einige gute Informationen machen, von denen irgendjemand bestimmt profitieren konnte.
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