Interview Andy Kröckel Zurück 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Vor

Andy Kröckel

Exklusives
Darts1 Interview
mit Andreas Kröckel


Wieviele Turniere sollte man spielen?

Man sollte soviele Turniere wie möglich spielen, je nachdem wieviel Zeit und Lust man hat. Man darf sich nirgendwo hinzwängen. Wenn Du jedoch in der deutschen Rangliste etwas erreichen willst, dann musst Du eigentlich auf jedes Turnier fahren.

Bereitest Du Dich auf ein solches Turnier besonders vor?

Soll ich jetzt lügen? Nein, ich habe jetzt jeden Tag mal eine Viertelstunde geworfen, um ein bisschen Feeling zu kriegen. So ein Turnier entscheidet sich sowieso meistens direkt am Anfang, im ersten, zweiten Spiel. Dann merkst du, wie du drauf bist, dann kommt wieder die Geschichte mit dem Kopf, mit dem mentalen Anteil von vielleicht 90 Prozent. Dann weißt du, es läuft oder es läuft nicht. Wenn du das schon solange machst wie ich, dann hast du es schon im Gefühl, ob es ein guter Tag oder kein guter Tag werden wird.

Wann reist Du beispielsweise zu den GDC Turnieren an?

Gott sei Dank fanden ziemlich viele dieser Turniere hier in der Nähe statt, so dass man morgens anreisen konnte. Nach Berlin oder Kirchheim mussten wir freitags anreisen, nach Hamburg beispielsweise fahren wir Samstag morgens. Das geht ganz gut, da fährt man keine drei Stunden mit dem Zug.

Wie sieht Dein Ablauf am Morgen vor dem Turnier aus?

Ich bin zunächst einmal müde wenn ich aufstehe, weil ich nicht schlafen konnte. Auch nach 20 Jahren bin ich immer noch nervös, werde in der Nacht vier bis fünf mal wach, frühstücke, und fahre dann früh genug zur Halle, werfe mich dort ein bisschen ein, quatsche ein bisschen mit den Leuten, um mich abzulenken. Der große Vorteil beim Steeldart ist, dass du im Vorfeld weisst, wann du spielen musst. Das müsste man beim EDart als nachteilig bewerten, dort muss man ständig darauf lauern, wann man aufgerufen wird. Manchmal wartet man acht Stunden und überlegt sich, ob die einen vergessen haben. Einen genauen Ablaufplan zu haben, ist ein großer Vorteil.

Zwischen den Spielen ist das bei mir unterschiedlich, manchmal stehe ich mit den Leuten rum, quatsche und trinke ein Bierchen, da stehe ich auch zu. Die ganzen Heuchler, die im Internet irgendwelche Leute anprangern, weil sie auf einem Turnier Alkohol getrunken haben, gehen mir auf den Keks. Das ist immer noch unser Hobby. Ich gehe montags bis freitags arbeiten, und was ich am Wochenende mache, ist immer noch meine Sache, sofern ich mich benehme. Natürlich soll sich da keiner besaufen und zuschütten, dann kannst du ohnehin kein Turnier gewinnen. Aber ich finde es eine Frechheit, wenn sich die Leute im Internet aufregen, weil irgendwelche Leute zwei, drei Bierchen und vielleicht mal einen kleinen Wodka getrunken haben. Das ist für mich eine Farce, das ist typisch deutsch. Da kriege ich einen Anfall.

Ich bin allerdings auch dagegen, dass am Board getrunken wird. Was ich jedoch vor oder nach dem Spiel an der Theke mache, das sollte mir schon selber überlassen werden. Auch die internationalen Top-Leute nehmen alkoholische Getränke zu sich, die geben das ja auch zu. Außer Phil Taylor, der trinkt nur Tee, ich lache mich kaputt. Wenn man ein paar Bierchen braucht, um locker zu sein, dann sollte man auch den Arsch in der Hose haben und dazu stehen. Früher war es natürlich etwas übertrieben, als Jocky Wilson mit dem Whiskyglas auf der Bühne stand.


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