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Darts1 Interview
mit Steve Brown
Steve Brown ist ein in England geborener, schon lange in Amerika lebender Dartspieler. Er hat sowohl bei der BDO/WDF gespielt als auch bei der PDC, sich aber letztendlich für die WDF entschieden. Die Gründe gibt er in diesem Interview preis. Er ist Mitglied des amerikanischen World Cup Teams - der World Cup findet dieses Wochenende in Charlotte in den USA statt. Gleichzeitig ist er aber auch für die ADO - American Dart Organisation, den Ausrichter des diesjährigen World Cups, tätig.
Steve, Du hast mit 13 Jahren angefangen in der Liga zu spielen, wie alt warst Du als Du angefangen hast Dart zu spielen?
Ich habe im Alter von rund zehn Jahren angefangen. Mein Vater spielte schon viele Jahre auf lokaler Ebene Darts und musste nach einem ernsten Motorradunfall auf Krücken gehen seine sportlichen Möglichkeiten waren ziemlich eingeschränkt, dadurch widmete er sich dem Dartsport etwas intensiver, schließlich hängte er ein Board zuhause auf. Da war für mich der Weg bereitet.
Denkst Du, dass man einen Vorteil hat, wenn man früh anfängt?
Ganz bestimmt. Aber für mich war es eigentlich mehr von Vorteil, dass ich von Anfang an Leute um mich hatte, von denen ich lernen konnte und zwar nicht nur meinen Vater.
Was war das erste Turnier, an dem Du teilgenommen hast?
Daran kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, aber es kann sein, dass es das Surrey Open war. Ich habe, als ich 13 Jahre alt war, im Herren Einzel an einem Turnier im Ferienlager teilgenommen und habe es gewonnen. Es war mehr ein Spaßturnier, für die Leute, die dort Urlaub machten, es gab auch Putting, Rasenbowling und Snooker. Es wurde 301 SIDO gespielt, und im Finale war ich richtig gut. Das erste Leg habe ich in zehn Darts gewonnen, und mir dann den Titel mit einem Bullseye-Finish geholt.
Hast Du Dir irgendwann einmal eine Auszeit vom Dart spielen genommen?
Nicht wirklich. Ich habe einmal beinahe drei Wochen lang nicht gespielt, als ich 1980 in Florida in Urlaub war, und ich muss zugeben, dass mich das schon etwas zurückgeworfen hat
Da dein Vater Dart gespielt hat war es nahe liegend, dass Du auch damit angefangen hast - ist das ein Vorteil, den die Spieler aus Großbritannien gegenüber den amerikanischen Spielern haben - dass sie jung anfangen und in einer Umgebung aufwachsen, in der Dart gespielt wird?
Natürlich ist das ein entscheidender Vorteil. Für mich war das viel besser so, ich lernte nicht nur von meinem Vater sondern von den ganzen erfahrenen Spielern in meiner Umgebung. In meiner ersten Liga vor Ort waren drei englische Nationalspieler.
Welche weiteren Vorteile haben die Spieler aus Großbritannien?
Ich habe es ziemlich satt zu hören, dass die britischen Spieler besser sind als die amerikanischen, ich habe wirklich nicht den Eindruck, dass der Unterschied so groß ist. Was wirklich sehr unterschiedlich ist, sind die Einstellung und die Erfahrung, dadurch sind sie deutlich im Vorteil. Sogar bei den kleinen lokalen Ligen ist es einfach so, dass die Leute hauptsächlich kommen um Dart zu spielen. Natürlich wollen sie auch Spaß haben und auch ein paar Drinks, aber das geht nie auf Kosten der Darts.
Hast Du den Eindruck, das Dart spielen ist in Großbritannien immer noch so weit verbreitet wie in Deiner Kindheit oder hat sich das geändert?
Ich bin jetzt schon so lange weg, da ist die Frage nicht einfach zu beantworten. Nach all dem Wenigen, was ich höre und sehe habe ich den Eindruck, dass es nicht mehr so ist. Ein Grund dafür ist sicher, dass es lange nicht mehr so viele typische englische Pubs gibt. Sie sind oft zu Weinstuben geworden oder anderen Yuppy Lokalen - da hängt kein Dartboard mehr - oder sie sind abgerissen worden um Platz für Wohnhäuser und Supermärkte zu schaffen.
>> Darts in den USA, die ADO