Umgang mit Niederlagen



Umgang mit Niederlagen

Alles easy? Nicht immer. Doch wofür sind Schwierigkeiten und Niederlagen gut?

Hallihallo, endlich geht es weiter. Herzlich willkommen. Mein Name ist Stefan Frädrich. Es geht wieder um Günter, den inneren Schweinehund, um das Thema Motivation.

Zuletzt habe ich über ganz viele, positive Dinge gesprochen. Dabei ist es im Leben nicht immer so, dass alles wirklich easy und locker wäre. Oft ist dieses Laufen durch den Tiefschnee, also, wenn ich etwas Neues mache, durch neuen Tiefschnee stapfe, wirklich schwierig. Man fällt mal hin, man stürzt, man landet mal richtig auf der Schnauze, man hat Niederlagen, man leidet Schmerzen, man muss schwitzen, man muss Risiken eingehen, es ist anstrengend.

Es gibt die typischen Kehrseiten des Handelns. Jetzt gibt es auch die innere Stimme, unseren inneren Schweinehund Günter, der genau jetzt sagen könnte "Achtung, halt, hör auf damit, was soll das, warum quälst Du Dich, lass das sein." Warum macht er das? Sie kennen mittlerweile das Lust-Schmerz-Prinzip. Günter will Lust erleben, will Schmerz vermeiden. Er versucht uns dazu zu bringen, dass wir nicht leiden. Das ist erst einmal eine hehre, eine wunderbare Absicht von ihm. Das Problem ist aber, was wäre denn, wenn ich weiter machte und ich hätte am Ende Erfolg? Dann gehörte das Leiden einfach zum Erfolgsrezept mit dazu.

Das jetzige Thema ist der Umgang mit Misserfolgen. Denn im Leben fällt uns eben nicht einfach alles zu bzw. wenn wir uns etwas Anstrengendes zutrauen, dann müssen wir eben hier und da ein wenig leiden. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Betrachtungsweisen. Entweder können Misserfolge ein Hinweis sein auf eine zu große Schwierigkeit, also wenn ich etwas tue und immer wieder scheiter, kann es damit zusammenhängen, dass ich für diese Aufgabe tatsächlich nicht geschaffen bin. Auf der anderen Seite kann ich Misserfolge auch als eine Möglichkeit zum Lernen betrachten. Ich habe einfach etwas falsch gemacht. Das Resultat war bislang noch nicht das erwünschte. Ich habe also etwas so gemacht, dass ich nicht das gewünschte Resultat bekommen konnte, weil hier und da ein Fehler war. Ich kann mich jetzt gezielt auf die Fehlersuche und auf die Suche nach Verbesserungen begeben.

Es ist also wichtig, wie interpretiere ich diesen Misserfolg, den sogenannten Misserfolg. Sage ich, vergiss es auf alle Zukunft oder sage ich, es ist einfach nur so, dass du bislang noch nicht das gewünschte Ergebnis erreicht hast. Jetzt gibt es folgende Möglichkeiten, wie Günter reagiert. Wenn Günter in der Vergangenheit wenige Erfolge gesammelt hat, dann wird er vermutlich so reagieren, dass er sagt "Hey, viel zu schwierig, hör auf damit." Hat Günter aber in der Vergangenheit Erfolge gesammelt, das heißt, haben Sie das ein oder andere Mal gehandelt, anstatt zu lamentieren, zu zögern, zu zaudern. Auch wenn Ihr Antrieb groß ist, also wenn Sie große Ziele haben, große Wünsche, wenn Sie eine Gewohnheit geschaffen haben, die sie Richtung Ziele zieht oder wenn Sie entsprechend Ihrer eigenen Werte handeln, wenn Sie damit eine große Belohnung verbinden, wenn Sie Spaß dabei haben, dann, ja dann sagt Günter "Weitermachen".

Vielleicht kennen Sie das auch, dass die ein oder anderen Erfolgsstories im Leben mit Niederlagen beginnen, beispielsweise bei Beziehungen. Mal Hand aufs Herz, wer hat nicht schon einmal eine Beziehung richtig schön in den Sand gesetzt und hat erst durch den Trennungsschmerz gemerkt, dass er bei sich selbst das ein oder andere verändern muss?

Ein anderes Beispiel, ich habe vor kurzem bei einer Fernsehtalkshow die bekannte Schauspielerin Manon Straché kennengelernt, die mir erzählt hat, dass sie Schauspielerin werden wollte, immer schon, obwohl sie von zahlreichen Schauspielschulen abgelehnt wurde. Ich glaube, sie hatte sieben oder acht Anläufe bis endlich eine Schauspielschule gesagt, hat, jawohl, ich glaube dir, du bist gut, komm zu uns, wir bilden dich aus. Sie hat gesagt, dass jede dieser Absagen vorher ihren Wunsch eher noch verstärkt hat, Schauspielerin zu werden.

Wenn ich mir überlege, bei mir im Studium, ich kann mich daran erinnern, dass ich eine Situation hatte, da habe ich einen Schein nicht geschafft, einen Histologie-Schein, das war ein Fach, das mir nicht lag. Ich bin das Thema ein bisschen schludrig angegangen, ich dachte, es wird schon irgendwie klappen. Und dann bin ich wirklich auf die Schnauze gefallen. Ich habe aus der Niederlage gelernt oder lernen müssen, dass eben meine Lerntechniken nicht richtig waren. Die Lerntechniken, die ich mir danach angeeignet habe, haben dazu geführt, dass ich erfolgreich gewesen bin. Ich habe das Studium in Mindeststudienzeit geschafft und das war etwas, was ich mir ursprünglich niemals zugetraut hätte. Hier war der Schmerz ein Signal, dass ich etwas verändern sollte, was ich auch getan habe.

Vor kurzem habe ich etwas Imposantes erlebt, ich habe einen Vortrag von dem Extremsportler Hubert Schwarz gehört, der alle möglichen, langen Fahrradrennen geschafft hat. Unter anderem auch das Race accross America, also ein wahnsinnig anstrengendes Radrennen. Er erzählte, wie er das trotz aller körperlicher Schwierigkeiten geschafft hat. Wenn Sie einmal die Möglichkeit haben, diesen Mann anzuhören, gehen Sie hin. Hören Sie zu, es lohnt sich auf jeden Fall.

Ein anderes Beispiel. Wenn ich daran denke, wie meine Günter-Bücher auf die Welt gekommen sind. Ich weiß noch, dass ich als neuer Autor erst einmal lauter Absagen bekommen habe. Kein Verlag wollte meine Bücher verlegen. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder sagen "Ich lass es sein, du hast eine doofe Idee gehabt" oder an die eigene Idee zu glauben. Was ich dann gemacht habe war, dass ich das Buch erst einmal im Eigenverlag heraus gebracht habe. Ich habe selbst ein bisschen Geld in die Hand genommen, habe das Buch produziert und bin dann auf die Frankfurter Buchmesse und habe letztlich bei all diesen Verlagen klassische Kaltaquise gemacht. Ich bin dann von Stand zu Stand und habe gesagt "Hallo, hier ist es, hast Du nicht Lust, das in Dein Sortiment aufzunehmen?" Und siehe da, plötzlich waren einige Verlage interessiert. Mittlerweile sind doch ein paar Stück davon draußen und es haben sich sehr viele davon verkauft.

Wenn Sie sich jetzt überlegen, hey, was erzählt der Frädrich da, es heißt ja Eigenlob stinkt. Ich glaube eher nicht, dass Eigenlob stinkt, das sagt mein Günter mitunter. Ich finde Eigenlob stimmt, wenn man einen Erfolg gehabt hat, für den man wirklich etwas arbeiten musste.

Also, man kann es so betrachten, dass manche Herausforderungen letztlich Prüfsteine dafür sind, wie sehr man etwas wirklich will. Am Ende kommen dann immer die durch, die durchgehalten haben. Ich denke davon kann jeder Vertriebler ein Lied singen, wie häufig man sich ein Nein holen muss, wie oft man Arbeiten muss, bis man ein Ja oder eine Zusage von einem Kunden bekommt.

Ich habe also zwei Möglichkeiten auf Schwierigkeiten zu reagieren. Möglichkeit Nummer Eins: Entweder sage ich, ich orientiere mich hier am Ergebnis und das Ergebnis ist noch nicht wünschenswert, noch nicht so, wie ich das haben will, also korrigiere ich mein Handeln. Dann gucke ich wieder, wie das Ergebnis aussieht. Das ist die Möglichkeit Eins, die Möglichkeit, ich lerne aus den Niederlagen.

Die Möglichkeit Nummer Zwei, das ist die, dass ich mich am Frust und am Schmerz orientiere und dass ich die Handlung, die zu Frust und zu Schmerz führt, abbreche. Ich lerne hier auf diese Weise, dass mein innerer Schweinehund glaubt, ich bin zu blöd für den Erfolg.

Jetzt kann ich natürlich immer noch nicht unterscheiden, bin ich zu blöd dafür, kann ich es jetzt nicht, ist meine Mühe wirklich vergeblich oder kann sie mich zum gewünschten Ergebnis führen. Ich finde das mit einem ganz einfachen Trick oder einer ganz einfachen Frage heraus. Ich vergleiche mich einfach objektiv mit Anderen, die das gewünschte Ziel schon erreicht haben. Also ich frage mich, bin ich so gut wie die, sind die wirklich besser als ich oder haben wir vielleicht einen ähnlichen Leistungeslevel.

Wenn ich selbst kein eigenes Gespür dafür habe, dann frage ich entweder Fachleute in diesem Gebiet, aber Vorsicht, mehrere Fachleute fragen, weil einige, die versuchen ihre Pfründe zu verteidigen und sagen sich, was Neues auf diesem Gebiet muss nicht sein. Oder fragen Sie wohlmeinende, ehrliche Freunde. Die, die Ihnen wirkliches Feedback geben und die Ihnen auch sagen, "Ne, das kannst Du nicht, bist Du nicht der Typ dafür."

Wenn Sie einen ähnlichen Leistungslevel haben, dann go for Gold, trauen Sie sich etwas zu, machen Sie weiter, trotz zwischenzeitlicher Niederlage. Es geht auch darum, dass Sie unterwegs sehr viel Lernen können. Wir können dieses Lernen genießen, wenn wir das wollen. Denn, warum? Wir sind mitten in unserem eigenen Abenteuer drin, Sie sind mitten in Ihrem Abenteuer und so wird der Weg zum Ziel. In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg, hören Sie wieder rein und grüßen Sie Ihren inneren Schweinehund, Ihr Stefan Frädrich.



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