Uniboffin

Aus dem Testlabor
von Unicorn Darts


Der Unterschied zwischen einem Stück Kreide und dem Schwerpunkt

Nachdem ich in meinem ersten UniBlog erklärt habe, warum es mich gibt, öffnet nun bitte Eure dartswissenschaftlichen Übungsbücher, während ich mir, bildlich gesprochen, meinen Lehrertalar überziehen und dann ein Stück Kreide auf den unaufmerksamen Schüler werfe, der dort hinten in der Klasse schläft.

Tatsächlich habe ich dieses letzte, vollkommen PC-untypische Bild eingeschmuggelt, um damit geschickt mein erstes Thema auf Eurer Reise in die bisher unerforschten Tiefen der Darts-Wissenschaft einzuleiten: Das Thema „Aerodynamische Stabilität“. Aerodynamische Stabilität bzw. ihr Fehlen lässt dieses Stück Kreide auf dem Weg, den schlummernden Schüler aufzuwecken, durch die Luft purzeln. Ein Dartpfeil jedoch würde mit der Spitze voraus auf ihn zufliegen (was dieser Tage sicherlich rechtliche Konsequenzen hätte). Warum aber ist das so?

Ist doch ganz klar, werdet Ihr vielleicht einwenden. Ein Dart hat einen Flight, ein Stück Kreide nicht. Nehmt dem Dart seinen Flight (sollte es sich um einen Sigma-Dart von Unicorn handeln, den speziell konstruierten Sigma-Flight, um Deine Frage zu beantworten, Tarasko) und er wird genauso in der Luft herumtaumeln.

Und damit hättet Ihr auch Recht. Wenn sich der Dart in irgendeinem Winkel zu seiner Flugrichtung befindet, verhält sich der Flight wie die Flügel eines Flugzeuges und erzeugt eine aerodynamische Kraft, die man „Auftrieb“ nennt. Wenn der Dart nach oben zeigt, wirkt der Auftrieb ebenfalls nach oben, schiebt den Flight am Ende nach oben und richtet so den Dart im Flug gerade aus (wenn Ihr, während Ihr dies lest, einen Dart an seinem Mittelpunkt haltet und den Flight auf und ab bewegt, ist es leichter zu verstehen).

Etwas verwirrend könnte es sein, dass der aerodynamische Begriff „Auftrieb“ nicht generell eine Aufwärtsbewegung bezeichnet. Wenn der Dart zum Beispiel nach rechts zeigt, wirkt auch der Auftrieb nach rechts, dadurch wird der hintere Teil des Darts nach rechts geschoben und der Dart fliegt wieder geradeaus. Also wird jedes Mal, wenn der Dart versucht, in eine andere Richtung als der Bewegungsrichtung auszubrechen, der Auftrieb so auf die Flights einwirken, dass sich der Dart wieder gerade ausrichtet. Dieser Effekt wird „aerodynamische Stabilität“ genannt.

Nun stellt Euch einmal vor, der Dart würde rückwärts geworfen, also mit den Flights nach vorne und der Spitze nach hinten. Der Auftrieb würde in diesem Fall das Vorderteil, also die Flights, in die Richtung treiben, in die der Dart zeigt und dabei den Winkel zur Flugrichtung noch verstärken (diesen nennt man Einfallswinkel). Das bedeutet, dass sich der Dart während des Flugs sehr schnell umdrehen würde, sodass die Spitze wieder nach vorne zeigt. Man kann also sagen, dass ein rückwärts fliegender Dart aerodynamisch gesehen sehr instabil ist, während der vorwärts fliegende Pfeil aerodynamisch stabil ist. Wenn man dies nun mit einem Stück Kreide vergleicht, das - gleichgültig, welches Ende nach vorne zeigt - nur ein kleines bisschen Auftrieb bekommt, sieht man, dass die Kreide immer instabil sein wird, egal wie herum sie fliegt, wenn auch vielleicht nicht so instabil, wie ein rückwärts fliegender Dart.

Das wirft jetzt natürlich die Frage auf, wie man die aerodynamische Stabilität des Flugkörpers „Dart“ (oder Kreidestück) messen kann. Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir im Text ein Stück zurückgehen, und zwar zu der Stelle, wo ich vorschlage, dass Ihr Euren Dart in der „Mitte“ halten sollst. Ideal wäre es, und das meinte ich, direkt am Schwerpunkt (im Englischen mit CG abgekürzt).

Die Lage des Schwerpunkts ist für die aerodynamische Stabilität eines Darts entscheidend (es gibt noch weitere entscheidende Faktoren), doch ich glaube, ich habe gerade die metaphorische Schulglocke läuten hören, also müssen wir den Schwerpunkt auf die nächste Stunde verschieben.



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